Das Internet gilt bei vielen Experten als eine der größten Veränderungen im Informationswesen und hat sich in den letzten 15 Jahren mit rasender Geschwindigkeit ausgebreitet. Es bietet neue Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung, Unterhaltung und Kommunikation sowie auch neue Optionen, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Im Juli wurden die Ergebnisse der bundesweit repräsentativen ARD/ZDF-Onlinestudie veröffentlicht, die die beiden Fernsehsender seit zehn Jahren durchführen. Die Studie beschreibt detailliert das Medienverhalten der deutschen Bundesbürger. Der Anteil der Internet-Nutzer in Deutschland ist auf 67,1 Prozent (2008: 65,1 Prozent) angestiegen. 43,5 Millionen der bundesdeutschen Erwachsenen sind online – 800 000 mehr als im Vorjahr. Verstärkte Aufmerksamkeit kommt in der Studie den sozialen Online-Netzwerken zuteil, zu denen StudiVZ und Facebook zu zählen sind. Gerade diese zwei Internetplattformen sind häufig auch im öffentlichen Diskurs: Datenschutz, Plagiatsvorwürfe und Voyeurismus sind Kritikpunkte an den Websites, doch trotzdem boomen diese wie nie zuvor. Der genaue Aufbau und die Funktionen von StudiVZ werden im Verlauf dieser Arbeit thematisiert, ebenso der Konkurrent Facebook, der im Juni 2009 erstmals mehr Nutzerzahlen als StudiVZ aufweisen konnte.
Die Online-Netzwerke bieten registrierten Usern die Möglichkeit ein eigenes Profil zu erstellen und sich mit anderen Nutzern zu verbinden. Der erste Eindruck einer Person gilt als der Entscheidende. Die Plattformen bieten diverse Optionen, diesen zu gestalten.
Ziel der Arbeit ist es herauszuarbeiten, welche Möglichkeiten StudiVZ und Facebook zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung bieten. Die leitende Fragestellung lautet also:
Welche Formen und Funktionen bieten die Internetplattformen StudiVZ und Facebook zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung?
Zu Beginn der Arbeit wird die Thematik in die Volkskunde eingeordnet, die verwendete empirische Methodik erklärt und der volkskundliche Forschungsstand diskutiert. Um das Thema aus kulturwissenschaftlicher Perspektive näher betrachten zu können, werden anschließend alle notwendigen Begriffe erläutert und StudiVZ und Facebook in den Kontext des Internets eingeordnet. Anhand der Anwendungen, die die Plattformen bieten, wird untersucht, wie Mitglieder sich dort darstellen können und Netzwerke gebildet werden können, was das Kernstück der Arbeit ausmacht. Die Arbeit endet mit einer Zusammenführung der Ergebnisse sowie einem Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
- 1.3 Verortung im Fach
- 1.4 Forschungsstand
- 1.5 Methodik
- 1.6 Probleme bei der volkskundlichen Internetforschung
- 2 Begriffsbestimmungen und Definitionen
- 2.1 Identität
- 2.2 Selbstdarstellung
- 2.3 Authentizität
- 2.4 Impression Management
- 2.5 Netzwerk
- 2.6 Anwendungen des Web 2.0 und Social Web
- 2.6.1 Web 2.0
- 2.6.2 Social Web
- 2.6.3 Soziale Online-Netzwerke
- 3 Die Internetplattformen
- 3.1 StudiVZ
- 3.1.1 Allgemeine Informationen zum StudiVZ
- 3.1.2 Der Aufbau von StudiVZ
- 3.2 Facebook
- 3.2.1 Allgemeines zu Facebook
- 3.2.2 Der Aufbau von Facebook
- 3.3 StudiVZ und Facebook im Vergleich
- 3.1 StudiVZ
- 4 Formen und Funktionen zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung
- 4.1 Aufbauphase
- 4.1.1 Freundschaftseinladung und Netzwerkbildung
- 4.1.2 Exkurs: Tebis 100
- 4.1.3 Der Name
- 4.2 Bestandsphase
- 4.2.1 Definition
- 4.2.2 Netzwerkpflege
- 4.2.3 Nachrichten
- 4.2.4 Statusmeldungen
- 4.2.5 Gruppen
- 4.2.6 Fotos
- 4.3 Krisen- und Auflösungsphase
- 4.1 Aufbauphase
- 5 Fiktive Identitäten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Internetplattformen StudiVZ und Facebook im Hinblick auf ihre Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung. Die zentrale Frage ist, welche konkreten Formen und Funktionen diese Plattformen hierfür anbieten. Die Arbeit untersucht die Nutzung dieser Plattformen im Kontext der digitalen Kommunikation und der Konstruktion von Identität im Internet.
- Selbstdarstellung in sozialen Online-Netzwerken
- Netzwerkbildung und -pflege auf StudiVZ und Facebook
- Vergleich der Funktionen und Möglichkeiten beider Plattformen
- Identitätskonstruktion im digitalen Raum
- Die Rolle von StudiVZ und Facebook im öffentlichen Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die rasante Verbreitung des Internets und die damit einhergehende Veränderung im Informationswesen und in der Kommunikation. Sie hebt die Bedeutung sozialer Online-Netzwerke wie StudiVZ und Facebook hervor und benennt kritische Aspekte wie Datenschutz und Voyeurismus. Der Fokus liegt auf der steigenden Nutzung dieser Plattformen und ihrem Einfluss auf den öffentlichen Diskurs, untermauert durch Statistiken und Bezugnahmen auf Medienberichte wie die ARD/ZDF-Onlinestudie und die Talkshow „Hart aber Fair“. Die Arbeit wird als Ergebnis persönlichen Interesses und aktueller Relevanz positioniert.
2 Begriffsbestimmungen und Definitionen: Dieses Kapitel liefert grundlegende Definitionen zu zentralen Begriffen wie Identität, Selbstdarstellung, Authentizität, Impression Management und Netzwerk. Es erklärt den Kontext des Web 2.0 und des Social Web, um ein Verständnis der Funktionsweise sozialer Online-Netzwerke zu schaffen. Die Kapitel differenziert zwischen diesen Konzepten und bereitet den Leser auf die anschließende Analyse von StudiVZ und Facebook vor.
3 Die Internetplattformen: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über die Plattformen StudiVZ und Facebook. Es beschreibt die allgemeinen Informationen, den Aufbau und die Funktionen beider Plattformen und vergleicht diese miteinander. Der Fokus liegt auf den Möglichkeiten, die StudiVZ und Facebook Nutzern zur Gestaltung ihres Online-Auftritts bieten und wie diese sich unterscheiden.
4 Formen und Funktionen zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Möglichkeiten der Selbstdarstellung und Netzwerkbildung auf StudiVZ und Facebook. Es unterteilt die Prozesse in Aufbauphase, Bestandsphase und Krisen-/Auflösungsphase. Die Analyse beleuchtet die verschiedenen Funktionen wie Freundschaftseinladungen, Nachrichten, Statusmeldungen, Gruppen und Fotos und zeigt deren Rolle bei der Gestaltung der Online-Identität und der Interaktion mit anderen Nutzern. Der Exkurs zu „Tebis 100“ kontextualisiert die Beobachtungen.
Schlüsselwörter
Selbstdarstellung, Netzwerkbildung, StudiVZ, Facebook, Online-Identität, Web 2.0, Social Web, digitale Kommunikation, Impression Management, Authentizität, öffentlicher Diskurs.
FAQ: Analyse von Selbstdarstellung und Netzwerkbildung auf StudiVZ und Facebook
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Internetplattformen StudiVZ und Facebook hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung. Im Fokus steht die Untersuchung konkreter Formen und Funktionen, die diese Plattformen hierfür anbieten, im Kontext digitaler Kommunikation und der Konstruktion von Identität im Internet.
Welche Plattformen werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf einen detaillierten Vergleich von StudiVZ und Facebook. Beide Plattformen werden hinsichtlich ihrer Funktionen, des Aufbaus und der Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung untersucht.
Welche zentralen Fragen werden behandelt?
Die zentrale Frage der Arbeit lautet: Welche konkreten Formen und Funktionen bieten StudiVZ und Facebook für Selbstdarstellung und Netzwerkbildung? Zusätzlich werden Fragen nach der Nutzung dieser Plattformen im Kontext digitaler Kommunikation und der Konstruktion von Identität im Internet untersucht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Selbstdarstellung in sozialen Online-Netzwerken, Netzwerkbildung und -pflege auf StudiVZ und Facebook, Vergleich der Funktionen und Möglichkeiten beider Plattformen, Identitätskonstruktion im digitalen Raum und die Rolle von StudiVZ und Facebook im öffentlichen Diskurs.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmungen und Definitionen, Die Internetplattformen, Formen und Funktionen zur Selbstdarstellung und Netzwerkbildung sowie Fiktive Identitäten. Die Einleitung erläutert die Ausgangssituation, die Zielsetzung und die Methodik. Die Kapitel 2 und 3 legen die theoretischen Grundlagen und beschreiben die untersuchten Plattformen. Kapitel 4 analysiert die Selbstdarstellung und Netzwerkbildung, während Kapitel 5 fiktive Identitäten behandelt.
Welche Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie Identität, Selbstdarstellung, Authentizität, Impression Management und Netzwerk. Der Kontext von Web 2.0 und Social Web wird ebenfalls erläutert, um die Funktionsweise sozialer Online-Netzwerke zu verstehen.
Wie werden StudiVZ und Facebook verglichen?
Der Vergleich von StudiVZ und Facebook umfasst allgemeine Informationen, den Aufbau und die Funktionen beider Plattformen. Der Fokus liegt auf den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Möglichkeiten zur Gestaltung des Online-Auftritts.
Wie wird die Selbstdarstellung und Netzwerkbildung analysiert?
Die Analyse der Selbstdarstellung und Netzwerkbildung unterteilt die Prozesse in Aufbauphase, Bestandsphase und Krisen-/Auflösungsphase. Die Analyse beleuchtet verschiedene Funktionen wie Freundschaftseinladungen, Nachrichten, Statusmeldungen, Gruppen und Fotos und deren Rolle bei der Gestaltung der Online-Identität und der Interaktion mit anderen Nutzern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Selbstdarstellung, Netzwerkbildung, StudiVZ, Facebook, Online-Identität, Web 2.0, Social Web, digitale Kommunikation, Impression Management, Authentizität, öffentlicher Diskurs.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Statistiken und Medienberichte wie die ARD/ZDF-Onlinestudie und die Talkshow „Hart aber Fair“, um die steigende Nutzung sozialer Online-Netzwerke und deren Einfluss auf den öffentlichen Diskurs zu untermauern.
- Quote paper
- Farina Fontaine (Author), 2009, "Bist du schon drin?" Selbstdarstellung und Netzwerkbildung über Internetplattformen (StudiVZ und Facebook), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139139