„Wie kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Konflikten bei jugendlichen Mädchen und Jungen und wo liegen die Ursachen für ein geschlechtsspezifisches Gewaltverhalten?“
Diese Frage soll in meiner Hausarbeit näher bearbeitet werden. In den Anfangskapiteln meiner Arbeit möchte ich erst einmal den Gewaltbegriff näher erläutern und aufzeigen, welche unterschiedlichen Ansichten sich hier ergeben. Außerdem gehe ich auf einige Punkte ein, die sich auf das Gewaltverständnis auswirken. So spielen beispielsweise auch normative und moralische Vorstellungen eine wichtige Rolle bei der Definition von gewalttätigem Verhalten.
Aus eigenem Interesse und als Einführung in das Thema erscheint es mir als wichtig, auch Medienberichte hinzuzunehmen, die oftmals von einer „Eskalation der Gewalt an Schulen“ berichten. Hier verwende ich einen Spiegel-Bericht mit dem Titel „Der Krieg der Kinder“, um ein Bild von der öffentlichen Diskussion über Jugendgewalt zu verdeutlichen.
Später gehe ich auf einige Erklärungsversuche für gewalttätiges Verhalten bei Jugendlichen ein. Hierbei handelt es sich um Faktoren und Ansätze, die in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten auftauchen und die ich aus der Masse von Erklärungen und Faktoren ausgesucht habe, da sie mir als überaus zutreffend erschienen. Inwieweit sie wirklich als zutreffend einzuschätzen sind, klärt sich im weiteren Verlauf der Arbeit.
Im Anschluss daran verlasse ich das Themenfeld Gewalt vorerst, um mich mit den Begriffen Geschlecht, Geschlechtsrollen und Geschlechtersozialisation. Hier liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit. Mein Fokus reicht hier von der „Geschlechterdifferenzierung und Geschlechtersozialisation“ bis hin zu geschlechtsspezifischen Gewalthandlungen. Bevor ich abschließend die Ergebnisse meiner Arbeit zusammenstelle, bringe ich noch einige Erklärungsmodelle zu den genannten Themen an.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Festlegung des Gewaltbegriffs:
- Physische Gewalt
- Psychische Gewalt
- Kurze Einführung in das Thema: Eskaliert die Gewalt an deutschen Schulen?
- Gewaltbegünstigende Faktoren und Ansätze zur Klärung gewalttätigen Handelns bei Kindern und Jugendlichen
- Geschlechterdifferenzierung und Geschlechtersozialisation:
- Soziale Bedeutung der Geschlechterdifferenzierung
- Geschlecht als soziokulturelle Konstruktion
- Geschlechterstereotype und Geschlechtsrollen als Faktoren für gewalttätiges Handeln:
- Die zweigeschlechtliche Kultur in Bezug auf Jungen und körperliche Gewalt
- Ist Gewalt an Schulen ein Jungenphänomen?
- Mädchen in gewalttätigen Jugendgruppen
- Gewalt als Produkt von Interaktionsverhältnissen und Geschlechtsrollenverteilungen bei Jungen und Mädchen
- Ergebnisse / Diskussion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Gewalt an Schulen und untersucht insbesondere die Rolle von Geschlecht und Geschlechterrollen bei gewalttätigem Verhalten von Schülerinnen und Schülern. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Ursachen für geschlechtsspezifische Gewaltformen zu erforschen und die verschiedenen Perspektiven auf die Thematik zu beleuchten.
- Die Definition von Gewalt und ihre unterschiedlichen Ausprägungen
- Die Rolle von Geschlechterstereotypen und Geschlechtsrollen bei der Entstehung von Gewalt
- Die Analyse von Gewalt als Jungenphänomen und die Rolle von Mädchen in gewalttätigen Gruppen
- Die Untersuchung von Interaktionsverhältnissen zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf Gewalt
- Die Diskussion von Ergebnissen und die Einordnung der Thematik in den Kontext der Sozialisationstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Hausarbeit führt in das Thema Gewalt an Schulen ein und stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen für geschlechtsspezifisches Gewaltverhalten. Die Arbeit wird in verschiedene Kapitel gegliedert, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Thematik befassen.
Kapitel 2 widmet sich der Definition des Gewaltbegriffs und beleuchtet die Mehrdeutigkeit und die unterschiedlichen Sichtweisen auf gewalttätiges Verhalten. Es werden verschiedene Formen von Gewalt, wie physische und psychische Gewalt, vorgestellt und differenziert betrachtet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der öffentlichen Diskussion über Gewalt an Schulen und analysiert die Darstellung des Themas in den Medien. Es wird die Frage nach einer Eskalation der Gewalt an deutschen Schulen gestellt und die sozialwissenschaftliche Forschung zu diesem Thema kritisch betrachtet.
Kapitel 4 befasst sich mit den Ursachen für gewalttätiges Verhalten bei Kindern und Jugendlichen. Es werden gewaltbegünstigende Faktoren, wie die Familiensituation und die Peer-Group, sowie die Individualisierungsthese als Erklärungsansatz für gewalttätiges Verhalten vorgestellt.
Kapitel 5 führt den Begriff Geschlecht ein und untersucht die soziale Bedeutung der Geschlechterdifferenzierung. Es werden Geschlechtsrollen und Geschlechterstereotype definiert und die Bedeutung des Geschlechts als soziales Konstrukt erläutert.
Kapitel 6 untersucht die Rolle von Geschlechterstereotypen und Geschlechtsrollen bei der Entstehung von Gewalt. Es wird gezeigt, dass Gewalt für Jungen als legitimes Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen und als Teil der männlichen Identitätsfindung betrachtet wird. Die Arbeit beleuchtet die stereotypen maskulinen Merkmale und analysiert, wie diese sich auf gewalttätiges Verhalten auswirken.
Kapitel 7 beschäftigt sich mit der Frage, ob Gewalt an Schulen ein Jungenphänomen ist. Es werden empirische Ergebnisse zu physischer und psychischer Gewalt bei Schülerinnen und Schülern vorgestellt und die These, dass Gewalt ein Jungenphänomen sei, kritisch betrachtet.
Kapitel 8 analysiert die Rolle von Mädchen in gewalttätigen Jugendgruppen. Es wird die Frage gestellt, warum Mädchen in bestimmten Gruppen gewalttätig werden und welche Faktoren zu diesem Verhalten beitragen. Die Arbeit untersucht die Motive und die Ausprägung gewalttätigen Handelns bei Mädchen und vergleicht diese mit den männlichen Gewalttätern.
Kapitel 9 untersucht die Interaktionsverhältnisse zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf Gewalt. Es wird gezeigt, wie Geschlechtstypisierungen sich auf konflikthafte Interaktionen auswirken und wie diese von einigen Mädchen und Jungen reproduziert werden. Die Arbeit analysiert die Rolle von Macht und Interaktionsverhältnissen bei der Entstehung von Gewalt in gemischtgeschlechtlichen Gruppen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gewalt, Schule, Geschlecht, Geschlechterrollen, Geschlechtersozialisation, Männlichkeit, Weiblichkeit, Jugendgewalt, physische Gewalt, psychische Gewalt, Interaktionen, Sozialisation, Individualisierung, und empirische Forschung.
- Quote paper
- Thomas Höötmann (Author), 2003, Gewalt, Schule und Geschlecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13905
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