Der Roman „Il Consiglio d’Egitto“ stammt von Leonardo Sciascia und spielt in der Zeit von 1782 bis 1795.
Es handelt sich hierbei um einen historischen Roman, dessen Grundgerüst den tatsächlichen
Gegebenheiten entspricht und der in einem glamourösen Betrug seitens der Hauptfigur endet.
Im weiteren Verlauf meiner Arbeit möchte ich zunächst näher auf den Autor eingehen und
hinterher erst auf den Inhalt. Ich bin der Überzeugung, dass der Lebenslauf des Schriftstellers
und auch die geschichtliche und politische Situation Siziliens zwischen 1948 und 1960
wesentlich zur Entstehung dieses Romans beigetragen haben. Um die Epoche, die als Basis
für das Werk dient, besser verstehen zu können, möchte ich danach auf die wirtschaftlichen,
politischen und sozialen Verhältnisse des gesamten 18. Jahrhunderts eingehen. Darauf
folgend werde ich mich der Hauptfigur und deren Meisterwerk des Romans, die es in der
Realität tatsächlich gegeben hat, widmen. Der Schwerpunkt wird hierbei unter anderem bei
den Originaltexten liegen, das heißt, dem zu übersetzenden und übersetztem Text. Den
Schluss meiner Arbeit werden eigene Gedanken hinsichtlich der Motive für das Entstehen des
Romans, selbst interpretierte Ziele, die der Autor möglicherweise angestrebt haben könnte
sowie aufgetretene Probleme, bilden.
1. Inhaltsverzeichnis
2. Einleitung
3. Der Autor
4. Inhalt des Werkes
5. Der geschichtliche Hintergrund
5.1. Getreideanbau und Wirtschaft
5.2. Landbesitz und Straßensystem
5.3. Die Edelleute
5.4. Die Intellektuellen und das Problem von Reformen
5.5. Der Aufstand von Palermo 1773
5.6. Das Vizekönigtum des Caracciolo
5.7. Der Teilerfolg der Reform
6. Fiktion und Wirklichkeit
6.1. Betrug und Fälschung
6.2. Die originalen Dokumente
6.3. Folgerung
7. Zusammenfassung
8. Schlussworte
9. Literaturverzeichnis
2. Einleitung
Der Roman „Il Consiglio d’Egitto“ stammt von Leonardo Sciascia und spielt in der Zeit von 1782 bis 1795. Es handelt sich hierbei um einen historischen Roman, dessen Grundgerüst den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht und der in einem glamourösen Betrug seitens der Hauptfigur endet. Im weiteren Verlauf meiner Arbeit möchte ich zunächst näher auf den Autor eingehen und hinterher erst auf den Inhalt. Ich bin der Überzeugung, dass der Lebenslauf des Schriftstellers und auch die geschichtliche und politische Situation Siziliens zwischen 1948 und 1960 wesentlich zur Entstehung dieses Romans beigetragen haben. Um die Epoche, die als Basis für das Werk dient, besser verstehen zu können, möchte ich danach auf die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Verhältnisse des gesamten 18. Jahrhunderts eingehen. Darauf folgend werde ich mich der Hauptfigur und deren Meisterwerk des Romans, die es in der Realität tatsächlich gegeben hat, widmen. Der Schwerpunkt wird hierbei unter anderem bei den Originaltexten liegen, das heißt, dem zu übersetzenden und übersetztem Text. Den Schluss meiner Arbeit werden eigene Gedanken hinsichtlich der Motive für das Entstehen des Romans, selbst interpretierte Ziele, die der Autor möglicherweise angestrebt haben könnte sowie aufgetretene Probleme, bilden.
3. Der Autor
Leonardo Sciascia wurde am 8. Januar 1921 in Racalmuto, Sizilien geboren. Dort wuchs er in sehr schlichten Verhältnissen auf. Nach der Schule begann der zukünftige Schriftsteller eine Schneiderlehre und besuchte dann von 1935 bis 1942 eine Lehrerbildungsanstalt wo er den ersten Kontakt mit aufgeklärten Ideen und der amerikanischen Literatur hatte. Nach einer Zwischenphase als Angestellter einer Behörde wurde er 1949 Volksschullehrer. 1970 schied er aus dem Schuldienst aus und widmete sich nur noch dem Schreiben. Die letzten Jahre wurden von Krankheiten bestimmt, die mit seinem Tod am 20. November 1989 endeten.
Leonardo Sciascia ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Italiens des 20. Jahrhunderts und der Erste, der Sizilien mit einer extrem kritischen Nüchternheit beschrieben hat. Er arbeitete viele Jahre als Leiter der Kulturzeitschriften „Galleria“ und „Quaderni di Galleria“ und schrieb unzählige Essays und mehrere Bücher zur Literatur. Allein über den sizilianischen Literaturnobelpreisträger Luigi Pirandello (1867 bis 1936) verfasste Sciascia drei Bücher. Doch zu seiner Berühmtheit trugen wesentlich die Romane bei, in denen er sich mit dem Phänomen der Mafia auseinander setzte. Seine brillanten, mit Witz vorgetragenen Analysen des italienischen Systems, in dem Politik, Kirche und die Ehrenwerte Gesellschaft eng miteinander verbunden sind („Il giorno della civetta“, „A ciascuno il suo“, „Morte dell’Inquisitore“, „Todo Modo“ und „Porte aperte“). Jenseits aller Aufgeregtheiten sieht Sciascia in der Mafia eher ein kulturelles und soziales Phänomen, die Mafia interessiert ihn mehr als Geisteshaltung denn als Organisationsform des Verbrechens.[1] Der Wert seiner Bücher liegt hauptsächlich in der Skandalisierung seiner Zeit und der Geschichte. Seine Inspiration holte er sich aus den kahlen Gegenden, der unmenschlichen Anstrengung der Inselbewohner, der zu Verzweiflung und Ignoranz führenden Misere und den Eigenschaften der Menschheit seiner Heimat.[2]
Er war ein leidenschaftlich engagierter Intellektueller, der sich regelmäßig in öffentliche Debatten einmischte und für politische Unruhe sorgte. Obwohl er fest mit seiner kargen, bäuerlichen Heimat Sizilien verbunden war, stand der Autor gleichzeitig in der Tradition der europäischen Aufklärung. Außerdem spielte er eine wichtige Rolle in den öffentlichen Debatten Italiens, in die er immer wieder mit Vorträgen, Essays und Artikeln eingriff. In zwei Anläufen beteiligte er sich auch aktiv an der Politik. Als Unabhängiger auf der Liste der Kommunistischen Partei wurde er 1975 in den Stadtrat von Palermo gewählt, legte jedoch schon 18 Monate später sein Mandat nieder, weil er mit den Kommunisten in Streit geriet. 1979 zog Sciascia noch einmal für vier Jahre als Abgeordneter des „Partito Radicale“ ins Europäische Parlament.[3]
4. Inhalt des Werkes
Bei einem Pflichtaufenthalt des marokkanischen Botschafters in Palermo, bekommt Giuseppe Vella, ein dem Glücksspiel verfallener Kaplan der Malteserritter, von ihm den Auftrag ein arabisches Schriftstück über das Leben des Propheten Mohammed zu übersetzen. Aus dem Original soll bald eine Chronik der arabischen Herrschaft über Sizilien werden. Jener Text, bekannt als „Consiglio di Sicilia“ wird sich allerdings schon bald als Schwindel herausstellen, da sein Inhalt in übersetzter Form nicht dem Original entspricht. Zusätzlich konzipiert der Betrüger einen weiteren, noch verwegeneren Kodex, der mit der Zeit des Übergangs zwischen arabischer und normannischer Herrschaft datiert ist. Inhaltlich gesehen würde „Il consiglio d’Egitto“, die Abschaffung aller feudalen Privilegien erlauben und somit als Basis für ein revolutionäres Komplott fungieren. Die Aristokraten von Palermo beginnen sich wegen der möglichen Folgen einer Veröffentlichung dieses Werkes, zu ängstigen. Es könnte passieren, dass der eine oder andere Besitz eigentlich gar nicht ihnen, sondern der Krone gehört. Der Betrüger wird mit Bestechungsgeschenken überhäuft, damit er in seinem Werk eine Verbindung zwischen den zeitgenössischen und früheren Aristokraten herstellt und somit deren Privilegien und Besitztümer sichert. Gegenüber den Aristokraten steht di Blasi als Anhänger der Französischen Revolution, der mit seinen wenigen Sympathisanten eine Revolte plant um aus Sizilien eine Republik nach französischem Vorbild zu machen. Ein Problem mit Folgen war allerdings, dass er das niedere Volk vom Lande nicht für seine Ideen mobilisieren konnte. Nach der Entlassung des revolutionär-eingestellten Vizekönigs fällt die Insel wieder in ihre alten Strukturen zurück und ein Bürger der Stadt klärt die Polizei über die Pläne von di Blasi auf. Daraufhin werden er und seine Anhänger gefangengenommen und nach vielen Foltern di Blasis, zum Tode verurteilt. Auch Giuseppe Vella wird gefangengenommen, nachdem sich seine beiden Werke als Fälschungen herausstellten.
5. Der geschichtliche Hintergrund
5.1. Getreideanbau und Wirtschaft
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts dürfte Sizilien doppelt so viel Weizen produziert haben wie es selbst verbrauchte. Im Durchschnitt jedoch sank die Menge des exportierten Getreides. Es wurden viele Erklärungen dafür vorgeschlagen, wieso in dieser Zeit, in welcher der Ackerbau in anderen Gebieten eine großartige Entwicklung zu nehmen begann, in Sizilien rückständig blieb. 1775 stellte der Wirtschaftsexperte Paolo Balsamo fest, dass in den vergangenen 75 Jahren der Nahrungsverbrauch um das Doppelte gestiegen war, die Produktion aber die gleiche geblieben war. Zudem zogen die Menschen in die Städte und ließen das landwirtschaftlich nutzbare Gebiet verarmt zurück.
Obwohl die Politik diese Schwierigkeiten nur noch vermehrte, wurde ihr Eingreifen notwendig. Die Getreidesteuer war jene Abgabe, die am einfachsten einzutreiben war. Vor allem aber traf sie die Armen und wurde somit vom Parlament und den bürgerlichen Autoritäten akzeptiert. Zusätzlich bildeten die zahlreichen Zollschranken und die zu ihrer Wahrung notwendigen Amtsträger ein gewaltiges Hindernis für den Handel. Außerdem mussten stets genügend Nahrungsmittel für einen Notfall in Sizilien verbleiben. Ein Drittel der Ernte wurde zu einem kontrollierten Preis den örtlichen Behörden übergeben und der Rest eingelagert. Im Dezember jedes Jahres wurde berechnet wie viel von dem eingelagerten Getreide in den folgenden sechs Monaten für die Aussaat und Ernährung der Bevölkerung gebraucht werden würde. Dementsprechend wurde entschieden wie viel ausgeführt werden durfte.
[...]
[1] s. http://www.kaliber38.de/autoren/sciascia/sciascia.htm
[2] s. http://www.parchiletterari.com/sciascia/vita.html
[3] s. http://www.kaliber38.de/autoren/sciascia/sciascia.htm
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