Beim Beitrag handelt es sich um eine Bauanleitung eines Wah-Wah-Pedals für eine E-Gitarre. Nebenher erfährt der Leser wie ein Wah-Wah-Pedal funktioniert.
Bauanleitung
WAH-WAH-Pedal
EINLEITUNG
Wah-Wah-Pedale gibt es in großer Vielzahl fertig zu kaufen. Allerdings bieten nur einige Wenige, sehr teuere Typen einen wirklich guten Sound. Ein gutes Wah-Wah-Pedal, das sogar an
individuelle Soundwünsche anpassbar ist und wenig kostet, kann man aber sehr einfach selbst bauen. Für Elektroniker ist dies sowieso die reizvollste Möglichkeit zum Effektpedal zu kommen.
WAS MACHT EIN WAH-WAH?
Beim Wah-Wah-Pedal handelt es sich im Prinzip um einen Bandfilter mit starker Resonanzfrequenz. Mit Hilfe des Pedals kann man die Resonanzstelle innerhalb des Frequenzbereiches der Gitarre verschieben. Dabei ändert sich in der Regel auch die Güte - also
die Ausprägung der Resonanzspitze. Schiebt man mit Hilfe des Pedals die Resonanzspitze schnell hin und her, so entsteht der charakteristische Wah-Wah-Effekt. Das Bild 1 zeigt die
Übertragungsfunktion des hier vorgestellten Wah-Wah's jeweils am unteren und am oberen Anschlag des Pedals qualitativ.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 1: Übertragungsverhalten des vorgestellten Wah-Wah-Pedals..
Die linke Kurve gilt, wenn P2 auf maximalen
Widerstandswert eingestellt ist (Pedal hochgestellt). Der rechte Kurvenverlauf gilt,
wenn P2 den minimalen Widerstandswert hat (Pedal gedrückt).
Wegen der Resonanzspitze bringt jedes Wah-Wah in der Übertragungskette (Gitarre-Verstärker) Aussteuerungsprobleme für klare und unverzerrte Sounds. In dieser Hinsicht verhält sich das
hier vorgestellte Wah-Wah übrigens etwas besser als die meisten handelsüblichen Typen. Man kann dieses Problem verbessern, wenn man hinter dem Wah-Wah einen Limiter anordnet.
DIE SCHALTUNG DES SELBSTBAU-WAH-WAH
Die Schaltung des Selbstbau-Wah-Wah's ist dank moderner Operationsverstärkertechnik äußerst einfach und bietet doch viel Komfort. Es ist im Bild 2 abgedruckt. Zwei Operationsverstärker
werden eingesetzt. Um IC1 ist das eigentliche Bandfilter aufgebaut, dessen Resonanzfrequenz mit P2 (100 kW lin.) veränderbar ist. Mit P1 passt man den Ausgangsspannungspegel an die
Verhältnisse der vorhandenen bzw. nachgeschalteten Geräte an.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 2: Schaltung des Wah-Wah-Pedals arbeitet mit zwei Operationsverstärkern.
Dank IC2 kommt die Schaltung mit einer Batterie aus. Dieses IC erzeugt einen virtuellen Massepunkt. Die Spannung der eingesetzten 9-V-Blockbatterie (oder besser des 9-V-Akkus) wird zweigeteilt, so dass für IC2 eine symmetrische Betriebsspannung von +/- 4,5 V zur
Verfügung steht. Die Kondensatoren C1 und C2 senken den dynamischen Innenwiderstand der so entstandenen Spannungsquelle.
LED1 signalisiert das eingeschaltete Wah-Wah. Wer Strom sparen möchte, kann diese LED auch weglassen.
Ein zusätzliches Feature ist noch mit Hilfe von T1 realisiert. Dieser Transistor dient als Schalter. Normalerweise ist der Transistor hochohmig und das Wah-Wah ist ausgeschaltet. Die
Eingangsbuchse BU1 ist als 6,3-mm-Stereobuchse ausgeführt. Der Basiswiderstand R3 ist mit dem mittleren Anschluss der Buchse verbunden. Dieser Anschluss wird nach Masse kurzgeschlossen, wenn man in die Stereobuchse einen 6,3-mm-Mono-Klinkenstecker einsteckt. Dadurch erhält T1 Basisstrom und öffnet. Auf diese Weise kann auf einen Einschalter verzichtet werden. Das Wah-Wah-Pedal ist automatisch betriebsbereit, sobald man den Stecker der Gitarre in die Eingangsbuchse einsteckt. R10 sorgt für ein zuverlässiges Sperren des Transistors, wenn die Eingangsbuchse nicht besetzt ist.
[...]
- Quote paper
- Dipl.-Ing. Franz Peter Zantis (Author), 1996, Wah-Wah-Pedal - Bauanleitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138878