Die Rahmenbedingungen der Markenpolitik haben in den letzten Jahren einen starken Wandel
erfahren. Die Märkte sind durch eine zunehmende Internationalisierung, einem verschärften
Markenwettbewerb infolge der Homogenisierung von Produkten und einer zunehmenden
Anzahl von Produktinnovationen gekennzeichnet. Die Folge dieses verschärften Wettbewerbs
sind hohe Flopraten für Neuprodukte, die in Verbindung mit stark inflationären Werbekosten
der Markenpolitik einen neuen Stellenwert und Fokus geben.
Als Folge dieser Entwicklungen im markenpolitischen Umfeld erfreut sich das Konzept des
Markentransfers in der Praxis großer Beliebtheit. Sowohl Procter & Gamble, die von 1992
bis 1994 sämtliche Neuprodukte mit bestehenden Marken kennzeichneten (vgl. Sattler, 1998
unter Bezug auf Friedmann, 1994)1, als auch Beiersdorf mit ihrer stark gestretchten Marke
Nivea sind Vorreiter auf dem Gebiet des Markentransfers und damit auf dem der
Dachmarkenstrategie. Die Grundidee des Konzeptes ist die Übertragung eines bekannten
Markennamens auf ein neues Produkt, um damit schnell und kostengünstig eine hohe
Akzeptanz beim Handel und bei den Konsumenten für das Neuprodukt aufzubauen (vgl.
Aaker und Keller, 1992). Während in den USA von 1977 bis 1984 40% aller Neuprodukte in
Supermärkten durch Markentransfers gekennzeichnet wurden (vgl. Aaker und Keller, 1990),
waren 1991 von 16.000 Neuprodukteinführungen in Supermärkten und Drugstores bereits
90% Markentransfers (vgl. Rangaswamy, Burke und Olivia, 1993). Laut Ourusoff werden
acht von zehn Neuprodukten als Markentransfer eingeführt (vgl. Morrin, 199 unter Bezug auf
Ourusoff et al. 1992)2. Wegen der Risiken bei Markentransfers, die neben den großen
Chancen existieren und teilweise sogar überwiegen, müssen Manager zwischen den Vor- und
Nachteilen eines Markentransfers abwägen. Soll ein solcher Entscheidungsprozeß erleichtert
werden, müssen die Risiken des Markentransfers ausgeschaltet oder verringert werden. Durch
die Ergänzung des Markennamens um einen unbekannten Zusatz wird versucht, diesem
Anspruch gerecht zu werden. Dieses Sub-Branding stellt den Versuch dar, die Chancen des
Markentransfers bei gleichzeitiger Ausschaltung der Risiken zu bewahren (vgl. Park,
McCarthy und Milberg, 1993).
Neben der Veränderung der Märkte, hat sich auch das unternehmerische Umfeld stark
verändert.[...]
1 Es muß Sekundär zitiert werden, da der Artikel nicht zru verfügung stand.
2 Es muß Sekundär zitiert werden, da der Artikel nicht zru verfügung stand.
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
2. MARKENTRANSFERS
2.1. CHANCEN VON MARKENTRANSFERS
2.2. RISIKEN VON MARKENTRANSFERS
3. MARKENTRANSFERS MIT SUB-BRANDS
3.1. AUFGABE UND IDEE DES SUB-BRANDINGS
3.2. BEEINFLUSSUNG DER ERFOLGSCHANCEN DES TRANSFERPRODUKTES
3.3. BENEFIT- / USAGE-SEGMENTATION
3.4. FRANCHISE EXTENSION
3.4.1. Idee der Franchise Exteension
3.4.2. Minderung der Risiken von Markentransfers
3.5. LINE EXTENSION
3.5.1. Horizontal Extension
3.5.2. Vertical Extension
3.5.2.1. Vertical „down market“ Extensions
3.5.2.2. Vertical „up market“ Extensions
4. ZUSAMMENFASSUNG DER AUSWIRKUNGEN AUF DEN MARKENWERT
5. DISKUSSION
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1: AUSWIRKUNG VON SUB-BRANDS AUF DEN MARKENWERT
1. Einleitung
Die Rahmenbedingungen der Markenpolitik haben in den letzten Jahren einen starken Wandel erfahren. Die Märkte sind durch eine zunehmende Internationalisierung, einem verschärften Markenwettbewerb infolge der Homogenisierung von Produkten und einer zunehmenden Anzahl von Produktinnovationen gekennzeichnet. Die Folge dieses verschärften Wettbewerbs sind hohe Flopraten für Neuprodukte, die in Verbindung mit stark inflationären Werbekosten der Markenpolitik einen neuen Stellenwert und Fokus geben.
Als Folge dieser Entwicklungen im markenpolitischen Umfeld erfreut sich das Konzept des Markentransfers in der Praxis großer Beliebtheit. Sowohl Procter & Gamble, die von 1992 bis 1994 sämtliche Neuprodukte mit bestehenden Marken kennzeichneten (vgl. Sattler, 1998 unter Bezug auf Friedmann, 1994)1, als auch Beiersdorf mit ihrer stark gestretchten Marke Nivea sind Vorreiter auf dem Gebiet des Markentransfers und damit auf dem der Dachmarkenstrategie. Die Grundidee des Konzeptes ist die Übertragung eines bekannten Markennamens auf ein neues Produkt, um damit schnell und kostengünstig eine hohe Akzeptanz beim Handel und bei den Konsumenten für das Neuprodukt aufzubauen (vgl. Aaker und Keller, 1992). Während in den USA von 1977 bis 1984 40% aller Neuprodukte in Supermärkten durch Markentransfers gekennzeichnet wurden (vgl. Aaker und Keller, 1990), waren 1991 von 16.000 Neuprodukteinführungen in Supermärkten und Drugstores bereits 90% Markentransfers (vgl. Rangaswamy, Burke und Olivia, 1993). Laut Ourusoff werden acht von zehn Neuprodukten als Markentransfer eingeführt (vgl. Morrin, 199 unter Bezug auf Ourusoff et al. 1992)2. Wegen der Risiken bei Markentransfers, die neben den großen Chancen existieren und teilweise sogar überwiegen, müssen Manager zwischen den Vor- und Nachteilen eines Markentransfers abwägen. Soll ein solcher Entscheidungsprozeß erleichtert werden, müssen die Risiken des Markentransfers ausgeschaltet oder verringert werden. Durch die Ergänzung des Markennamens um einen unbekannten Zusatz wird versucht, diesem Anspruch gerecht zu werden. Dieses Sub-Branding stellt den Versuch dar, die Chancen des Markentransfers bei gleichzeitiger Ausschaltung der Risiken zu bewahren (vgl. Park, McCarthy und Milberg, 1993).
Neben der Veränderung der Märkte, hat sich auch das unternehmerische Umfeld stark verändert. Im Zeitalter zunehmender Transparenz des Kapitalmarktes ist die Steigerung des Unternehmenswertes und damit die Schaffung von Shareholder Value das zentrale Ziel eines jeden an der Börse gehandelten Unternehmens. Da der Markenwert einen erheblichen Teil des Unternehmenswertes darstellt, kommt zunehmend das Verständnis auf, den Blick des Marketing auf die Erhöhung der Shareholder Returns zu richten (vgl. Day und Fahey, 1998). Die Markenwerte von z.B. „Marlboro“, „Nescafé“ oder „Nivea“ belaufen sich nach Schätzungen auf ein- bis zweistellige Miliarden DM Beträge (Sattler, 1995 unter Bezug auf Financial World, 1993)3. Die Quantifizierung des Markenwertes ist außerdem sowohl für die Lizensierung und den Verkauf von Markenrechten, als auch für die Unternehmensakquisition von großem Interesse. Darüber hinaus besteht in einigen Ländern sogar die Möglichkeit Markenwerte zu bilanzieren (vgl. Sattler, 1995).
Ziel dieser Arbeit ist es, die Vor- und Nachteile des Konzeptes des Sub-Brandings darzustellen und die Auswirkung von Markentransfers unter Nutzung von Sub-Brands auf den Markenwert zu bestimmen und zu systematisieren. Um die Bedeutung, das Ziel und insbesondere die Unterschiede des Sub-Brandings zu einem normalen Markentransfer darzustellen, werden im ersten Kapitel zunächst die Chancen und Risiken von Markentransfers im allgemeinen kurz dargestellt bevor im zweiten Kapitel der Fokus auf den Sub-Brands liegt. In diesem zweiten Teil sollen die verschiedenen Varianten des Sub- Brandings systematisch bewertet werden und im 3. Teil, zusammengefaßt, auf die Auswirkung auf den Markenwert im Vergleich zu einem direkten Markentransfer dargestellt werden.
2. Markentransfers
Um die Bedeutung von Markentransfers zu erläutern werden hier die Chancen kurz dargestellt. Die Darstellung der Risiken soll die Wichtigkeit des Konzeptes des Sub- Brandings unterstreichen, welches die Beibehaltung der Chancen bei gleichzeitiger Ausschaltung der Risiken garantieren soll.4
2.1. Chancen von Markentransfers
Die Übertragung eines bekannten Markennamens auf ein neues Produkt, veranlaßt eine schnelle Durchsetzung im Markt für das Transferprodukt. Da die Bekanntheit der Muttermarke genutzt werden kann ist dieses bei gleichzeitig relativ geringen Aufwendung möglich. Durch den bekannten Markennamen ist sowohl beim Handel als auch bei den Konsumenten bereits vor der Lancierung des Produktes eine gewisse Akzeptanz garantiert. Es kann die im Markt vorhandene Wissensstruktur der Marke genutzt werden, und somit schnell ein Image aufgebaut werden. Es kommt zu einem schnelleren Marktzugang und zur Verringerung des Floprisikos. Im Rahmen einer Dachmarkenstrategie kann die Markierung verschiedener Produkte mit dem gleichen Markenzeichen, wie zum Beispiel bei Nivea, einen Systemgedanken bei den Kunden wecken, welcher zu Verbundeffekten führen kann.
Markentransfers erhöhen die Erfolgschancen des Neuproduktes, verringern gleichzeitig die Kosten und stimulieren unter Umständen den Absatz anderer Produkte.
2.2. Risiken von Markentransfers
Wie Sattler in einer Expertenbefragung zeigt, besteht bezüglich der Erfolgswirkung von Markentransfers in der Praxis eine hohe Unsicherheit. Durch einen Markentransfer kann das Image der Muttermarke verwässert oder verschoben werden. Kann ein Markentransfer den Imagedimensionen der Muttermarke nicht genügen, hat dies negative Folgen für die Muttermarke und alle mit ihrem Markenzeichen gekennzeichneten Produkte.
Ein anderes Problem sind Kannibalisierungseffekte, die insbesondere bei Line Extensions zu befürchten sind. Sehen Kunden die Produkte als Substitute an, kann ein Markentransfer keine zusätzlichen Umsätze erwirtschaften. Der Handel wird aufgrund der knappen Regalfläche keine Transferprodukte listen, die keine zusätzlichen Umsätze, sondern nur Umschichtungen der Umsätze erwarteten lassen.
[...]
1 Es muß Sekundär zitiert werden, da der Artikel nicht zru verfügung stand.
2 Es muß Sekundär zitiert werden, da der Artikel nicht zru verfügung stand.
3 Es muß Sekundär zitiert werden, da der Artikel nicht zru verfügung stand.
4 Diese kurze Darstellung der Chancen und Risiken von Markentransfers orientiert sich an dem Aufsatz „Brand- Stretching: Chancen und Risiken“ von Sattler, 2000.
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