Die Fragestellung dieser Hausarbeit ist, inwiefern und warum Mussolini als Hitlers Vorbild gesehen wird. Das Ziel liegt darin, durch die Analyse der faschistischen Bewegung in beiden Ländern vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, zu verstehen,
auf welche Weise der Faschismus als eine Sonderform der Kultur von vielen Menschen aufgenommen und in vielen Ländern verbreitet wurde.
Der italienische Faschismus bestand nach Schieder aus fünf Phasen: die Phase vor 1919 wird als Vorgeschichte bezeichnet, zwischen 1919 und 1922 war die Phase der Bewegung, darauf folgte die entscheidende Übergangsphase von 1922 bis 1929 sowie die Diktaturphase des Faschismus von 1929 bis 1943 und schließlich der faschistische Epilog von 1943 bis 1945. Dieser Beitrag beschäftigt sich chronologisch mit den ersten drei Phasen in beiden Ländern.
Im zweiten Kapitel geht es um die geschichtlichen Hintergründe, um den Aufstieg des Faschismus besser zu verstehen. Das dritte Kapitel handelt jeweils von den Putschversuchen Mussolinis und Hitlers, wobei Mussolinis Marsch auf Rom erfolgreich und der Hitlerputsch mit dem Marsch auf Berlin, bei dem Ersterer als Vorbild genommen wurde, allerdings gescheitert war.
Dazu wird auch betrachtet, inwiefern die Stadt München als Hitlers Machtbasis des Nationalsozialismus betrachtet wurde. Im vierten Kapitel geht es hauptsächlich um die faschistische Ideologie in der Bewegungs- sowie Übergangsphase vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Hier werden die faschistischen Maßnahmen in beiden Ländern veranschaulicht und verglichen.
Alle faschistischen Bewegungen in Europa einschließlich des Nationalsozialismus des Dritten Reiches orientierten sich bei ihrer Entstehung am italienischen Faschismus, der kein Vorbild hatte, sondern ein historisches Novum war. Das Wort Faschismus stammt aus dem Lateinischen "fasces" und bedeutet Rutenbündel mit Beil, das als Liktorenbündel angesehen wurde und ein Symbol der politischen Exekutivgewalt in der römischen Antike war. Der Begriff wurde zuerst vom Duce Benito Mussolini dem Kampfbund Fasci di Combatimento entnommen. In Europa existierten viele Varianten der faschistischen Bewegung, darunter der NS-Staat, die Falange in Spanien, die Pfeilkreuzler in Ungarn und die Eiserne Garde in Rumänien.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Marsch auf Rom als Vorbild
- 2.1 Historische Hintergründe
- 2.2 Der erfolgreiche Marsch auf Rom
- 2.3 Der gescheiterte Hitlerputsch
- 2.4 Hitlers Machtbasis: München in Bayern
- 3. Die charismatische Herrschaft – Italien und NS-Staat im Vergleich
- 3.1 Die fünf Phasen der faschistischen Bewegung
- 3.2 Personenkult
- 3.3 Gewaltausübung
- 3.4 Die Miliz
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des italienischen Faschismus auf den deutschen Nationalsozialismus. Ziel ist es, die Entwicklung und Verbreitung faschistischer Ideologien in beiden Ländern vor dem Zweiten Weltkrieg zu verstehen und die Rolle Mussolinis als Vorbild für Hitler zu analysieren. Die Arbeit konzentriert sich auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entstehung und Etablierung faschistischer Herrschaft.
- Der historische Kontext des italienischen und deutschen Faschismus nach dem Ersten Weltkrieg.
- Der Vergleich des Marsches auf Rom und des Hitlerputsches als entscheidende Ereignisse.
- Die Rolle von Charisma, Gewalt und Miliz in der Etablierung faschistischer Herrschaft.
- Die fünf Phasen der faschistischen Bewegung nach Schieder und ihre Relevanz für den Vergleich.
- München als Machtbasis des Nationalsozialismus.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass der italienische Faschismus als Vorbild für andere faschistische Bewegungen in Europa, einschließlich des Nationalsozialismus, diente, obwohl er selbst ein Novum darstellte. Der Begriff „Faschismus“ wird etymologisch erklärt und verschiedene faschistische Bewegungen in Europa werden genannt. Die Arbeit skizziert die fünf Phasen des italienischen Faschismus nach Schieder und kündigt den chronologischen Fokus auf die ersten drei Phasen in Italien und Deutschland an. Die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss Mussolinis auf Hitler wird formuliert, sowie das übergeordnete Ziel, die Verbreitung faschistischer Ideologie zu verstehen.
2. Marsch auf Rom als Vorbild: Dieses Kapitel beginnt mit einer Erläuterung des historischen Kontextes in Italien und Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg, in dem sich der Faschismus als politische Idee herausbildete. Es werden die sozialen und politischen Unruhen in Italien nach dem Krieg beschrieben, die durch die Unzufriedenheit der Frontsoldaten mit den unzureichenden Versprechungen der Regierung ausgelöst wurden. Diese Unzufriedenheit manifestierte sich in verschiedenen Protestbewegungen wie Hungerrevolten, Landbesetzungen und Streiks, die die Gewaltbereitschaft der Bevölkerung und die Instabilität des politischen Systems aufzeigen. Dieser Kontext wird als Nährboden für den Aufstieg des Faschismus dargestellt.
3. Die charismatische Herrschaft – Italien und NS-Staat im Vergleich: Dieses Kapitel vergleicht die faschistische Herrschaft in Italien und dem NS-Staat, wobei die fünf Phasen der faschistischen Bewegung nach Schieder als Rahmen dienen. Es beleuchtet den Personenkult um Mussolini und Hitler, die Rolle von Gewalt und die Bedeutung der Miliz in der Etablierung und Aufrechterhaltung der jeweiligen Regime. Der Vergleich soll die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Ausprägung faschistischer Herrschaft in beiden Ländern aufzeigen und die Strategien zur Machtergreifung und -sicherung analysieren.
Schlüsselwörter
Italienischer Faschismus, Nationalsozialismus, Benito Mussolini, Adolf Hitler, Marsch auf Rom, Hitlerputsch, charismatische Herrschaft, Gewalt, Miliz, Personenkult, Nachkriegszeit, Proteste, Vergleich, Vorbildfunktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss des italienischen Faschismus auf den deutschen Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des italienischen Faschismus auf den deutschen Nationalsozialismus. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Entstehung und Etablierung faschistischer Herrschaft in Italien und Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere auf der Rolle Mussolinis als Vorbild für Hitler.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt den historischen Kontext des italienischen und deutschen Faschismus nach dem Ersten Weltkrieg, vergleicht den Marsch auf Rom mit dem Hitlerputsch, analysiert die Rolle von Charisma, Gewalt und Miliz in der Machtergreifung, untersucht die fünf Phasen der faschistischen Bewegung nach Schieder und deren Relevanz für den Vergleich, und beleuchtet München als Machtbasis des Nationalsozialismus.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Marsch auf Rom als Vorbild, ein Kapitel zum Vergleich der charismatischen Herrschaft in Italien und im NS-Staat, und ein Fazit. Die Einleitung definiert den Begriff „Faschismus“, erläutert die Forschungsfrage und skizziert die fünf Phasen des italienischen Faschismus nach Schieder. Das zweite Kapitel beschreibt den historischen Kontext und den Marsch auf Rom. Das dritte Kapitel vergleicht die Herrschaftssysteme Italiens und des NS-Staates hinsichtlich Personenkult, Gewalt und Miliz. Die Arbeit enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welchen Einfluss hatte Mussolini und der italienische Faschismus auf Adolf Hitler und den Aufstieg des Nationalsozialismus?
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet einen vergleichenden Ansatz, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entstehung und Etablierung faschistischer Herrschaft in Italien und Deutschland aufzuzeigen. Die fünf Phasen des italienischen Faschismus nach Schieder dienen als analytischer Rahmen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Italienischer Faschismus, Nationalsozialismus, Benito Mussolini, Adolf Hitler, Marsch auf Rom, Hitlerputsch, charismatische Herrschaft, Gewalt, Miliz, Personenkult, Nachkriegszeit, Proteste, Vergleich, Vorbildfunktion.
Was ist die These der Arbeit?
Die These der Arbeit ist, dass der italienische Faschismus, obwohl selbst ein Novum, als Vorbild für andere faschistische Bewegungen in Europa, einschließlich des Nationalsozialismus, diente.
Wie wird der Marsch auf Rom im Kontext der Arbeit behandelt?
Der Marsch auf Rom wird als ein entscheidendes Ereignis im Aufstieg des italienischen Faschismus dargestellt und im Vergleich zum gescheiterten Hitlerputsch analysiert, um die Strategien der Machtergreifung zu beleuchten. Der historische Kontext, die sozialen und politischen Unruhen in Italien nach dem Ersten Weltkrieg und die Rolle der Gewalt werden ausführlich erläutert.
Wie wird der Vergleich zwischen Italien und dem NS-Staat angestellt?
Der Vergleich konzentriert sich auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Ausprägung faschistischer Herrschaft, insbesondere hinsichtlich Personenkult, Gewalt und der Rolle der Miliz. Die fünf Phasen der faschistischen Bewegung nach Schieder bieten den analytischen Rahmen für diesen Vergleich.
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- Ziyao Zhu (Author), 2020, Vom italienischen Faschismus zum deutschen Nationalsozialismus. Transfer und Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1383738