Ist der vermeintliche Anspruch auf ein Leben wie ein Wunschkonzert eine problematische Form unsolidarischen Hedonismus‘ oder verkennen hier Angehörige älterer Generationen gar eine schlicht legitime Form arbeitnehmerischer Selbstfürsorge als mangelnde Aufopferungsbereitschaft? Trägt die junge Generation Z aus dem Bewusstsein um eine privilegierte Arbeitnehmer*innenposition heraus nicht vielleicht sogar einen höchst solidarischen Arbeitskampf aus?
Intergenerationelle Wertekonflikte – auch rund um das Thema der grundlegenden Arbeitsmoral – weitestgehend dadurch aufzulösen, Verständnis und einen konstruktiven Dialog zwischen Beschäftigten zu schaffen und somit eine produktive wie gleichermaßen wertschätzende Zusammenarbeit im Sinne „soziale[r] Nachhaltigkeit“ (Klaffke, 2014) aktiv zu fördern, muss im Interesse jeder sich im Arbeitsleben befindlichen Person liegen, die die Lust am Arbeiten nicht dauerhaft riskieren möchte. Hierin liegt ein Kernfaktor der Mitarbeiter*innenzufriedenheit.
Vom sich ausbreitenden Problem des Fachkräftemangels bleibt auch die Profession der Sozialen Arbeit nicht verschont. Demnach ebenso wenig vom Generationen- und Wertewandel bzgl. der eigenen Arbeitshaltung. Somit dürfen Ausübende sozialer Berufe eine Auseinandersetzung mit diversen Konfliktlinien nicht scheuen, wenn sie an der Ermöglichung eines zufriedenstellenden Arbeitsklimas und der Rekrutierung fähigen Nachwuchs interessiert sind. Nur so kann schlussendlich das für die deutsche Solidargemeinschaft unabdingbare soziale Hilfesystem auf personeller Ebene nachhaltig stabilisiert werden.
Dieses Positionspapier möchte seinen Beitrag zum notwendigen Dialog zwischen den Arbeitnehmer*innengenerationen dadurch leisten, die Einstellungen der Generation Z zur Ausübung von Erwerbsarbeit aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und dadurch die intragenerationelle Perspektivübernahme zu vereinfachen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Generation Z und ihr Wertegerüst
- Zwischenmenschliche Begegnung auf Augenhöhe
- Flexibilität durch Digitalität
- Die Sinnfrage angesichts der fortschreitenden Klimakatastrophe
- Zwei mögliche Sichtweisen auf die Arbeitshaltung der Generation Z
- Überheblich, egoistisch und hedonistisch
- Herrschaftskritisch, solidarisch und sozial
- Positionierung der Autorin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Positionspapier beleuchtet die Einstellungen der Generation Z zur Erwerbsarbeit und analysiert den daraus resultierenden Generationenkonflikt am Arbeitsplatz. Es zielt darauf ab, verschiedene Perspektiven zu präsentieren und die intergenerationelle Perspektivübernahme zu erleichtern. Die Analyse berücksichtigt den Einfluss der Digitalisierung, die Bedeutung von Sinnfindung im Kontext der Klimakrise und die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Arbeitswelt.
- Der Generationenkonflikt zwischen der Generation Z und älteren Generationen am Arbeitsplatz
- Die Werte und Einstellungen der Generation Z gegenüber der Arbeit
- Der Einfluss von Digitalisierung und Klimakrise auf die Arbeitsmoral der Generation Z
- Der Fachkräftemangel und seine Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen
- Möglichkeiten zur Verbesserung des Arbeitsklimas und zur Förderung einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Generationen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Generationenkonflikt am Arbeitsplatz zwischen der Generation Z und älteren Generationen in den Mittelpunkt. Sie verweist auf die Aussage von Richard David Precht über die Wunschkonzert-Mentalität der jungen Generation und führt in die Thematik der unterschiedlichen Wertevorstellungen und Arbeitshaltungen ein. Der Einfluss von prägenden historischen Ereignissen auf die jeweilige Generation und die daraus resultierenden Konflikte im Arbeitsleben werden angesprochen. Es wird der Fachkräftemangel als wichtiger Faktor für die veränderte Verhandlungsposition der Gen Z herausgestellt und die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den Generationen betont.
Die Generation Z und ihr Wertegerüst: Dieses Kapitel beschreibt die Generation Z (Geburtsjahrgänge 1996-2010) und ihre prägenden Erfahrungen, einschließlich Digitalisierung, Weltfinanzkrise und Klimakrise. Es analysiert, wie diese Erfahrungen das Werteverständnis und die Arbeitshaltung der Gen Z beeinflussen. Die Bedeutung von zwischenmenschlicher Begegnung auf Augenhöhe, Flexibilität durch Digitalität und Sinnfindung im Angesicht der Klimakrise werden als zentrale Aspekte ihres Wertegerüsts hervorgehoben. Die Diskussion vermeidet definitive Aussagen über den "definierenden Moment" der Gen Z, da die formative Phase noch andauert.
Zwei mögliche Sichtweisen auf die Arbeitshaltung der Generation Z: Dieses Kapitel präsentiert zwei gegensätzliche Perspektiven auf die Arbeitshaltung der Generation Z: Zum einen die Sichtweise, die die Gen Z als überheblich, egoistisch und hedonistisch darstellt. Zum anderen die Sichtweise, die die Generation Z als herrschaftskritisch, solidarisch und sozial charakterisiert. Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die Komplexität der Thematik und die unterschiedlichen Interpretationen des Verhaltens der Gen Z am Arbeitsplatz. Der Konfliktpotenzial dieser unterschiedlichen Sichtweisen wird deutlich gemacht.
Schlüsselwörter
Generation Z, Generationenkonflikt, Arbeitsethos, Wertewandel, Digitalisierung, Klimakrise, Fachkräftemangel, Arbeitsmoral, soziale Nachhaltigkeit, intergenerationelle Perspektivübernahme, Arbeitsmarkt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Positionspapier Generation Z und Arbeit
Was ist das Thema des Positionspapiers?
Das Positionspapier beleuchtet die Einstellungen der Generation Z zur Erwerbsarbeit und analysiert den daraus resultierenden Generationenkonflikt am Arbeitsplatz. Es untersucht verschiedene Perspektiven und zielt auf eine erleichterte intergenerationelle Perspektivübernahme ab.
Welche Aspekte werden im Positionspapier behandelt?
Das Papier behandelt den Generationenkonflikt zwischen der Generation Z und älteren Generationen, die Werte und Einstellungen der Generation Z gegenüber der Arbeit, den Einfluss von Digitalisierung und Klimakrise auf deren Arbeitsmoral, den Fachkräftemangel und seine Auswirkungen, sowie Möglichkeiten zur Verbesserung des Arbeitsklimas und der Zusammenarbeit zwischen den Generationen.
Wie wird die Generation Z im Positionspapier beschrieben?
Das Papier beschreibt die Generation Z (1996-2010) und ihre prägenden Erfahrungen (Digitalisierung, Weltfinanzkrise, Klimakrise). Es analysiert den Einfluss dieser Erfahrungen auf das Werteverständnis und die Arbeitshaltung der Gen Z, wobei zwischenmenschliche Begegnung auf Augenhöhe, Flexibilität durch Digitalität und Sinnfindung im Angesicht der Klimakrise als zentrale Aspekte hervorgehoben werden. Es wird vermieden, einen "definierenden Moment" festzulegen, da die formative Phase noch andauert.
Welche gegensätzlichen Perspektiven auf die Arbeitshaltung der Generation Z werden dargestellt?
Das Papier präsentiert zwei gegensätzliche Sichtweisen: Zum einen wird die Gen Z als überheblich, egoistisch und hedonistisch dargestellt, zum anderen als herrschaftskritisch, solidarisch und sozial. Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die Komplexität der Thematik und die unterschiedlichen Interpretationen des Verhaltens der Gen Z am Arbeitsplatz.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren das Positionspapier?
Schlüsselwörter sind: Generation Z, Generationenkonflikt, Arbeitsethos, Wertewandel, Digitalisierung, Klimakrise, Fachkräftemangel, Arbeitsmoral, soziale Nachhaltigkeit, intergenerationelle Perspektivübernahme, Arbeitsmarkt.
Welche Kapitel umfasst das Positionspapier?
Das Positionspapier umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über die Generation Z und ihr Wertegerüst, ein Kapitel mit zwei gegensätzlichen Sichtweisen auf die Arbeitshaltung der Generation Z und abschließend eine Zusammenfassung der Kapitel.
Welche Zielsetzung verfolgt das Positionspapier?
Das Positionspapier zielt darauf ab, verschiedene Perspektiven auf die Arbeitshaltung der Generation Z zu präsentieren und die intergenerationelle Perspektivübernahme zu erleichtern. Es berücksichtigt den Einfluss der Digitalisierung, die Bedeutung von Sinnfindung im Kontext der Klimakrise und die Auswirkungen des Fachkräftemangels.
Wie wird der Generationenkonflikt im Positionspapier behandelt?
Der Generationenkonflikt steht im Mittelpunkt der Einleitung und wird im Kontext unterschiedlicher Wertevorstellungen und Arbeitshaltungen, prägender historischer Ereignisse und des Fachkräftemangels diskutiert. Die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den Generationen wird betont.
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- Simone Rost (Author), 2023, Systemkritisch oder hedonistisch? Eine Positionierung zum Arbeitsethos der Generation Z, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1383386