Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem französischen Poeten Léon-Paul Fargue.
Zwei seiner Prosagedichte, Marées und La gare se dressait..., werden näher betrachtet und analysiert, weil sie biographisch bedeutungsvoll zu sein scheinen.
Gegenstand dieser Arbeit wird unter anderem sein, zu untersuchen, in welchem Maße die Großstadt Paris die Werke und das Leben Fargues beeinflusst hat. Welche zusätzlichen Faktoren Ausdruck in seinen Gedichten finden, soll ebenfalls aufgezeigt werden.
Zunächst wird die Person Léon-Paul Fargue vorgestellt, wobei der Akzent auf die Kindheit und die schulische Laufbahn des Poeten gelegt wird. Seine Eltern und sein Freundeskreis werden ebenfalls ansatzweise erwähnt. Hierzu dienen eine objektive Biographie und Aussagen seiner Freunde als Textgrundlage.
Die Beantwortung der Frage, ob und inwieweit die analysierten Gedichte prägende Lebensabschnitte Fargues widerspiegeln, soll zusammen mit einer Schlussbetrachtung diese Arbeit abrunden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Léon-Paul Fargue
2.1 L'enfance – Die frühen Jahre Fargues
2.2 Schullaufbahn
2.3 Bekannte und Leidenschaften
2.4 Widersprüche
3. Marées
3.1 Analyse
4. La gare se dressait...
4.1 Analyse
5. Schlussbetrachtungen
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
7. Anhang nach
1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem französischen Poeten Léon-Paul Fargue.
Zwei seiner Prosagedichte, Marées und La gare se dressait..., werden näher betrachtet und analysiert, weil sie biographisch bedeutungsvoll zu sein scheinen.[1]
Gegenstand dieser Arbeit wird unter anderem sein, zu untersuchen, in welchem Maße die Großstadt Paris die Werke und das Leben Fargues beeinflusst hat. Welche zusätzlichen Faktoren Ausdruck in seinen Gedichten finden, soll ebenfalls aufgezeigt werden.
Zunächst wird die Person Léon-Paul Fargue vorgestellt, wobei der Akzent auf die Kindheit und die schulische Laufbahn des Poeten gelegt wird. Seine Eltern und sein Freundeskreis werden ebenfalls ansatzweise erwähnt. Hierzu dienen eine objektive Biographie und Aussagen seiner Freunde als Textgrundlage.
Die Beantwortung der Frage, ob und inwieweit die analysierten Gedichte prägende Lebensabschnitte Fargues widerspiegeln, soll zusammen mit einer Schlussbetrachtung diese Arbeit abrunden.
2. Léon-Paul Fargue
Der Sohn Marie Assudres und Léon Fargues kam am 4. März 1876 in Paris zur Welt.
Der französische Poet hat Werke der poésie geschrieben, chroniques und essais verfasst sowie eine correspondance veröffentlicht.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen Tancrède (1895), Poëmes (1912), Pour la musique (1914), Sous la lampe (1929), D'après Pari s (1932), Le piéton de Paris (1939) und Haute solitude (1941) .[2]
Durch die Gründung der Zeitschrift Commerce in den 20er Jahren zusammen mit Paul Valéry und Valéry Larbaud wuchs der Bekanntheitsgrad ihres Mitherausgebers und Mitarbeiters Léon-Paul Fargue.[3]
Die politische Situation Frankreichs war, sieht man von den beiden Weltkriegen ab, während der Troisième République, in der Léon-Paul Fargue den Großteil seines Lebens verbracht hat, stabil.
Die Troisième République, deren Präsident der Compte de Mac-Mahon war, begann 1870 (sechs Jahre vor der Geburt Fargues) und endete im Jahre 1940 (sieben Jahre vor dem Tod Fargues).[4]
Fargue war aufgrund seiner Lebensdaten der poète francais de l'entre-deux-guerres.
2.1 L'enfance – Die frühen Jahre Fargues
Im Alter von zwei Jahren wohnt Fargue in der rue de Géorama, in Paris.
Er verbringt eine traurige, einsame Kindheit. Die Traurigkeit wird nicht zuletzt durch seine Mutter verstärkt, die beim Nähen Lieder singt. Der junge Fargue befand sich „dans un état de tristesse infinie.“[5]
Léon-Paul ist außerdem traumatisiert, da sein Vater ihn erst im Jahre 1892 als seinen Sohn anerkennt und er bis dahin also als unehelicher Sohn aufwächst.
Sein Gedächtnisvermögen ist sehr ausgeprägt, er verfügt über viele detaillierte Erinnerungen aus seiner Kindheit. Er selbst erkennt sein Gedächtnis als Stärke an.
Seine am weitesten zurückliegende Erinnerung ist die der Exposition universelle de 1878.[6] Die Tatsache, dass Paris als Gastgeber dieser Ausstellung viele Millionen Menschen empfängt, prägte Fargue enorm.
Zu seinen Erinnerungen zählen nicht nur Anekdoten aus seiner Kindheit (er fiel eines Tages in ein Gewässer und erinnerte sich noch genau, welche Kleintiere an seinem Körper hafteten, als er herausgezogen wurde), sondern auch Ereignisse, die sich auf bekannte Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts in Frankreich beziehen: „A neuf ans il assistera au tumulte déchaîné par les funérailles de Victor Hugo.“[7] Auch hier haben Menschenmengen in Paris den jungen Léon-Paul gezeichnet. Die Begleitumstände des Todes von Victor Hugo im Jahre 1885 kann Fargue in seiner Kindheit genau einordnen.
Fargue war eine neugierige Persönlichkeit und hatte immer einen Gesamtüberblick über das, was um ihn herum geschah. Er züchtete Seidenraupen, weil ihn alles faszinierte, was mit der création zusammenhing.
2.2 Schullaufbahn
Léon-Paul besucht 1884 das collège Rollin, das heute nicht mehr existiert. An dessen Stelle befindet sich jetzt das lycée Jacques Decour, im neunten Pariser Arrondissement. Auf dem Schulweg kommen Fargue und seine Freunde oft an einem Zeitungsladen vorbei und informieren sich dank der ausgestellten Tageszeitungen über die derzeitige Lage des Indochina-Krieges, in den Frankreich verwickelt ist. Fargue hat zudem, wie er sagt, das „Wachsen“ des Eiffel-Turms[8] miterlebt,[9] der für die exposition universelle von 1889 gebaut wurde.
Ursprünglich sollte das zukünftige Wahrzeichen Paris lediglich für die Ausstellung gebaut und am Ende wieder demontiert werden. Die Pariser wollten ihren Turm aber behalten und setzten sich bekanntlich durch.
Das lycée Henri IV ist Ausgangspunkt der Begegnung mit Alfed Jarry im Jahre 1892. Nach genauen Recherchen allerdings war Fargue jedoch nie im lycée Henri IV eingeschrieben[10] ; er wurde lediglich mit Jarry in der Institution gesehen. Er aß gelegentlich in der Kantine und besuchte einige Kurse. In den Jahren 1893 und 1894 suchten die Freunde ihren Platz in der neuen Schriftsteller-Generation. Sie besuchten Ausstellungen, Literaten-Cafés und Konzerte. Fargue und Jarry führten bis 1894 eine (intime) Beziehung. Nachdem sie ihre Beziehung beendet hatten, sprachen sie nie wieder miteinander.[11]
[...]
[1] Sie sind im Anhang aufgeführt und mit einem Zeilenzähler versehen.
[2] http://pagesperso-orange.fr/leonpaulfargue/lpf-biblio.html und Goujon 1997, S. 199.
[3] La Rochefoucauld, 1958, S. 5 und http://pagesperso-orange.fr/leonpaulfargue/lpf-biog.html
[4] Bouju / Dubois, 2000, S. 23.
[5] La Rochefoucauld, 1958, S. 13.
[6] La Rochefoucauld, 1958, S. 15.
[7] La Rochefoucauld, 1958, S. 18.
[8] Er hat sich ausführlich mit dem Bauwerk beschäftigt; so trägt das vierte Gedicht in D'après Paris den Titel La Tour Eiffel.
[9] La Rochefoucauld, 1958, S. 16ff.
[10] Näheres dazu in Abschnitt 2.4
[11] Goujon, 1997, S. 35ff.
- Quote paper
- Philippe Hering (Author), 2008, Zu Léon Paul Fargue - "Der Fußgänger von Paris", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138328
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