Diese Diplomarbeit befasst sich mit „Sozialer Kompetenz“ und deren
Bedeutung bei der Personalführung. Weiterhin wird untersucht, wie sich die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft auf die Polizei in Baden-Württemberg übertragen lassen.
Längst hat man erkannt, dass im Bereich der Personalführung mittels Fachwissen und Spezialkenntnissen alleine der Führungserfolg auf Dauer ausbleibt. Persönliches soziales Verhalten wird im Berufsleben immer wichtiger, weil die Aufgaben komplexer werden. Der „Mensch“ rückt immer mehr in den Mittelpunkt.
Zu Beginn dieser Arbeit wird versucht, den Begriff „Soziale Kompetenz“ zu definieren. Hierbei wird deutlich, dass es gar keine eindeutige Definition geben kann. Dann werden die Dimensionen und Strukturen sozialer Kompetenz erläutert, zur Abgrenzung wird auf weitere Kompetenzen eingegangen.
Nach einem kurzen historischen Rückblick zur Entstehungsgeschichte
sozialer Kompetenz wird die menschliche Persönlichkeit sowie das Verhalten von Menschen untersucht und welche Ursachen es für mangelnde soziale Kompetenz gibt. Natürlich muss auch die Thematik
„Führung“ erläutert und in Beziehung zur sozialen Kompetenz gesetzt werden.
Die Bedeutung der sozialen Kompetenz bei der Personalführung
ist ein zentrales Thema dieser Arbeit. Hierzu ist es notwendig, wissenschaftliche Aspekte mit einzubeziehen um zu sehen, wie soziale Kompetenz gemessen und darauf aufbauend trainiert und verbessert werden kann.
Der zweite Hauptteil dieser Arbeit beinhaltet die Umsetzung dieser
Erkenntnisse auf die Polizei Baden-Württemberg. Dabei werden die
jeweiligen Aus- und Fortbildungseinrichtungen genauer betrachtet. Was wurde, was wird, was wird nicht in Richtung der Förderung sozialer Kompetenzen innerhalb unserer Polizei getan, wo liegen die Chancen und Möglichkeiten?
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung
1.1 Zielsetzung dieser Arbeit / Fragestellungen
2 Der Begriff „Soziale Kompetenz“
2.1 Erklärungsansätze aus sprachwissenschaftlicher Sicht
2.2 Der Begriff „Kompetenz“ – als eigener Begriff
2.3 Wissenschaftliche Definitionsversuche „Soziale Kompetenz“
2.4 Einige weitere Definitionsversuche
2.5 „Soziale Kompetenz“ aus Sicht des Verfassers
3 Dimensionen sozialer Kompetenz – Strukturen und Prozesse
3.1 Fähigkeiten der sozialen Kompetenz
4 Soziale Kompetenz in Abgrenzung zu weiteren Kompetenzen
4.1 Die wesentlichen Kompetenzbereiche
4.2 Die personale Kompetenz
4.3 Die Fachkompetenz
4.4 Die Methodenkompetenz
4.5 Die Medienkompetenz
5 Soziale Kompetenz im Wandel der Zeit
6 Soziale Inkompetenz
6.1 Ursachen für Defizite bei der sozialen Kompetenz
6.2 Emotionale Intelligenz
7 Die menschliche Persönlichkeit
7.1 Das positive Menschenbild
7.2 X-Y-Theorie nach Mc. Gregor
8 Verhalten
9 Führung
9.1 Personalführung
9.2 Die Bedeutung der Führungsaufgabe
10 Die soziale Kompetenz innerhalb der Personalführung
11 Methoden zur Diagnose / Messung sozialer Kompetenz
12 Wege zur Bildung sozialer Kompetenz
12.1 Theoretische Unterweisung
12.2 Rollenspiel / Verhaltensübung
12.3 Fallanalysen
12.4 Gruppendynamische Trainingsformen
12.5 Alternative Methoden zur Verbesserung sozialer Kompetenz
13 Umsetzung auf die Polizei Baden-Württemberg.
13.1 Polizeiführungsakademie
13.2 Fachhochschule der Polizei
13.3 Akademie der Polizei
13.4 Bereitschaftspolizei
13.5 Weiterbildung im täglichen Dienst
13.6 Polizei-Online
14 Schlussbemerkungen.
14.1 Kritik an der „Sozialen Kompetenz“
14.2 Fazit
VORWORT
Der Führungswissenschaftler und Autor Fred G. Becker sagt: „In Diplom-arbeiten ist ein Vorwort i.d.R. unangebracht. Eine Danksagung an betreu-ende Dozenten wäre zwar sehr oft angebracht, sollte aber hier keines-wegs erfolgen.“1
Dennoch lag es in meinem Interesse, ein Vorwort in die Arbeit mit einflie-ßen zu lassen.
Mein Interesse am Thema „Soziale Kompetenz“ gründet sich auf eine über 20-jährige Erfahrung im Dienste der Polizei Baden-Württemberg. 1983 wusste ich noch nicht um diesen Begriff. Die Bedeutung desselben verstand ich jedoch schnell.
Ich kann nicht sagen, ob es den anderen meines Jahrganges auch so ging; mir jedenfalls fehlte sehr früh etwas in diesem „Betrieb Polizei“. Damals definierte ich für mich diesen Mangel als „Menschlichkeit“ – ja, ich hätte mir etwas mehr Menschlichkeit gewünscht in diesem Meer von Befehlen, Anordnungen, Dienstanweisungen.
Der „Ernst des Lebens“ hatte begonnen, das war mir schon bewusst, irgendwie, und trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, etwas in dieser „Polizei“ war verkehrt.
Vielleicht sollte ich meinen Dank in der Form aussprechen, dass es mir jetzt, nahezu 22 Jahre nach meiner Einstellung, vergönnt ist, mich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
Soziale Kompetenz VI
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1 Definition sozialer Kompetenz und sozial Seite 8
kompetenten Verhaltens
Kanning, Uwe Peter: Diagnostik sozialer
Kompetenzen, S. 15, Göttingen 2002.
Abb. 2 Kompetenz und kompetentes Verhalten Seite 8
Kanning, Uwe Peter: Diagnostik sozialer
Kompetenzen, S. 13, Göttingen 2002.
1 Einleitung
Das Thema „Soziale Kompetenz“ gewinnt im Zusammenhang mit „Füh-rung“ im Berufsalltag immer mehr an Bedeutung. Dies wird an den vielen Publikationen von Fachliteratur, die in zurückliegender Zeit auf diesem Gebiet erschienen sind, sehr deutlich.
Aber soziale Kompetenz hat nicht zwangsläufig nur mit dem Berufsleben zu tun; auch im privaten Alltag wird von uns erwartet, mit anderen Men-schen „umzugehen“.
Doch was ist eigentlich „Soziale Kompetenz“?
Soziale Kompetenz ist eine von vielen Qualifikationen, die jede Führungs-kraft täglich unter Beweis stellen muss. Der angestrebte und erhoffte Führungserfolg wird zwangsläufig ausbleiben, wenn es an sozialer Kompetenz mangelt. Auch ein hohes Maß der übrigen Kompetenzen einer Führungskraft (die im Weiteren näher beschrieben werden), kann die soziale Kompetenz nicht ersetzen.
„Wer führen will, muss ökonomisch-technische Rationalität mit sozialer Emotionalität verbinden, um die Unternehmensziele plausibel zu machen und zum Einsatz dafür zu motivieren“.2 Dieser Satz von E. Crisand macht deutlich, dass Rationalität alleine nicht ausreicht, um erfolgreich zu führen und somit die gesteckten Ziele zu erreichen.
„Der Mensch, jahrelang betriebswirtschaftlich als Kostenfaktor eingestuft, während Maschinen und technische Ausstattung als Investitionen behan-delt wurden, erweist sich jetzt zunehmend als Motor des Fortschritts, der die Gangart und die Geschwindigkeit bestimmt. Und diesen Motor gilt es anzufeuern, zu motivieren und bei Laune zu halten“.3
Und so sagen K.-H. Anton und D. Weiland, „von allen Lebensbereichen, in denen soziale Kompetenz gefordert ist, stehe die menschliche Arbeit an zentraler Stelle. Wenigstens zwei Drittel unserer verfügbaren Zeit sind direkt oder mittelbar unserer Berufstätigkeit zuzuordnen. Das soziale Machtgefüge, welches sich dort vorfinde (.) setze die Maßstäbe und den Spielraum für die Möglichkeit, sich sozial kompetent zu behaupten, wenigstens ebenso wie unsere Persönlichkeitsstruktur oder unsere lebensgeschichtlichen Erfahrungen“.4
„Jenseits aller Fachkompetenz wird man in den meisten Berufen nur dann zielführend arbeiten, wenn man auch mit anderen Menschen „umgehen“ kann“.5
Im Leitbild der Polizei Baden-Württemberg „steht der Mensch im Mittel-punkt“. Weiterhin heißt es: „Nur gemeinsam erreichen wir unsere Ziele“. Es fallen Begriffe wie beispielsweise „Würde“, „Menschlichkeit“, „Men-schenbild“, „Gerechtigkeit“, „Vertrauen“, „Partnerschaft“, „Verhalten“, „Kritikfähigkeit“ und „Offenheit“. Dies alles sind Vokabeln, die bei fehlender sozialer Kompetenz ohne Bedeutung wären.
Kurz: Ohne soziale Kompetenz „geht“ es nicht.
1.1 Zielsetzung dieser Arbeit / Fragestellungen
Es soll zunächst untersucht werden, was soziale Kompetenz ist. Hierbei zeigt sich, wie schwierig es ist, eine eindeutige Definition für diesen abstrakten Begriff zu finden. In diesem Zusammenhang muss weiterhin eine Abgrenzung gemacht werden zu anderen Kompetenzen, welche im Folgenden auch erläutert werden. Wenn von sozialer Kompetenz gespro-chen wird, ergibt sich zwangsläufig die Frage, was soziale Inkompetenz ist und wie sich dieselbe äußert.
[...]
1 Becker, F. G., 2004, S. 20
2 Crisand, E., 2002, S. S. 5
3 Faix, W. G./Laier, A., 1991, S. 7
4 Vgl. Anton, K.-H./Weiland, D., 1993, S. 19
5 Kanning, U. P./Hogrefe, 2002
- Quote paper
- Alexander Heinrich (Author), 2005, Die Bedeutung der sozialen Kompetenz bei der Personalführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138231
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