In dieser Arbeit soll das Unternehmen Mercedes Benz (im folgenden MB), das seit 2005 in seinem Werk in Tuscaloosa, Alabama, USA duale Ausbildungs-Strukturen aufgebaut hat explizit aus der Perspektive des deutschen dualen Ausbildungssystems betrachtet werden, um herauszufinden, welche Unterschiede sich dabei im Vergleich zum deutschen Vorbild entwickelt haben. Da sich diese Arbeit an deutschsprachige Leser richtet, die mit dem deutschen Ausbildungssystem
vertraut sind, wird lediglich das US-amerikanische Berufsbildungssystem, sowie die Geschichte der Etablierung des Werkes und der Ausbildungsgänge in Tuscaloosa als Grundlagen im Teil der landesspezifischen Rahmung kurz erläutert. Anschließend folgt die Darstellung des methodischen Vorgehens und im Hauptteil eine systematische Analyse der Ausbildungsprogramme anhand der von Euler (2013) definierten konstitutiven Elemente des dualen Systems. Schließlich erfolgen die Diskussion und die Zusammenfassung der Ergebnisse.
Gleichwohl das deutsche duale System von Politikern wie Westerwelle oder der Presse gerne als „Exportschlager“ verkauft wird, das entweder die wirtschaftliche Entwicklung beflügeln oder zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit in den Zielländern beitragen soll, haben etliche Studien gezeigt, dass ein direkter Transfer der dualen Berufsausbildung auf einer Systemebene kaum realisierbar ist. Die Gründe für das Scheitern sind vielfältig und liegen vorrangig in der ungenügenden Berücksichtigung der landesspezifischen Besonderheiten und der besonderen Ausbildungsphilosophie und Logik anderer Berufsbildungssysteme. Betrachtet man jedoch das Vorgehen deutscher im Ausland operierender Firmen, hat sich gezeigt,
dass diese, unter der Berücksichtigung und Adaption lokaler Kontexte, durchaus erfolgreich duale Trainingsstrukturen in ihren begrenzten Ökosystemen etablieren konnten.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Landesspezifische Rahmung
- 2.1 Bildung in den USA
- 2.2 Ausbildung Mercedes Benz U.S. International (MBUSI) – Darstellung der Ausbildungsprogramme
- 3. Methodisches Vorgehen
- 4. Systematische Analyse unter Darstellung der konstitutiven Elemente des Dualen Systems nach Euler (2013)
- 3.1 Berufsausbildung als Mittel zur Erreichung ökonomischer, sozialer und individueller Ziele
- 3.2 Berufliche Handlungskompetenz als Profil flexibel qualifizierter, mobiler Fachkräfte
- 3.3 Alternierendes Lernen im Rahmen des dualen Prinzips
- 3.4 Berufsausbildung als partnerschaftliche Verbundaufgabe zwischen Staat und Wirtschaft
- 3.5 Gemeinschaftliche Finanzierung der Berufsausbildung
- 3.6 Komplementärangebote in schulischer bzw. außerbetrieblicher Trägerschaft
- 3.7 Kodifizierung von Qualitätsstandards
- 3.8 Qualifizierung des Lehr- und Ausbildungspersonals
- 3.9 Balance zwischen Standardisierung und Flexibilisierung
- 3.10 Entwicklung von fundierten Entscheidungs- und Gestaltungsgrundlagen
- 3.11 Gesellschaftliche Akzeptanz der Berufsausbildung
- 5. Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unterschiede zwischen den US-amerikanischen Ausbildungsprogrammen der Mercedes Benz AG in Tuscaloosa und dem deutschen dualen Ausbildungssystem. Das Hauptziel ist es, einen systematischen Vergleich aus der Perspektive des deutschen Systems durchzuführen und die Besonderheiten der US-amerikanischen Programme herauszustellen. Die Arbeit basiert auf einer Analyse der von Euler (2013) definierten konstitutiven Elemente des dualen Systems.
- Vergleich des deutschen dualen Ausbildungssystems mit dem US-amerikanischen Apprenticeship-System.
- Analyse der Ausbildungsprogramme von Mercedes Benz in Tuscaloosa, Alabama.
- Identifizierung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Systeme.
- Bewertung der Adaption des dualen Prinzips im US-amerikanischen Kontext.
- Beurteilung der Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Implementierung dualer Strukturen im Ausland.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Debatte um den "Exportschlager" des deutschen dualen Ausbildungssystems und die Herausforderungen bei dessen direktem Transfer in andere Länder. Sie betont die Notwendigkeit der Berücksichtigung landesspezifischer Besonderheiten und stellt die Arbeit vor, die sich mit einem Vergleich der Ausbildungsprogramme von Mercedes Benz in Tuscaloosa mit dem deutschen Modell auseinandersetzt. Der Fokus liegt auf der systematischen Analyse aus der Perspektive des deutschen Systems, wobei das US-amerikanische Bildungssystem nur kurz skizziert wird.
2. Landesspezifische Rahmung: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über das vielschichtige US-amerikanische Bildungssystem, mit Betonung auf die Unterschiede zum deutschen System. Es beschreibt die Struktur der amerikanischen Bildung (Elementary School, Middle School, High School) und die verschiedenen Wege nach dem Schulabschluss (Community Colleges, Vocational Institutions, 4-jährige Colleges). Die Randstellung der beruflichen Bildung in den USA wird hervorgehoben und das Apprenticeship System im Vergleich zum deutschen dualen System eingeordnet. Des Weiteren wird die Geschichte der Etablierung des Mercedes Benz Werks in Tuscaloosa und der dort implementierten Ausbildungsprogramme erläutert, inklusive der Beweggründe von Mercedes Benz für die Standortwahl.
4. Systematische Analyse unter Darstellung der konstitutiven Elemente des Dualen Systems nach Euler (2013): Dieser Abschnitt stellt den Kern der Arbeit dar und analysiert die Ausbildungsprogramme von Mercedes Benz in Tuscaloosa anhand der von Euler (2013) definierten konstitutiven Elemente des deutschen dualen Systems. Es wird ein detaillierter Vergleich der einzelnen Elemente (z.B. ökonomische, soziale und individuelle Ziele der Ausbildung, berufliche Handlungskompetenz, alternierendes Lernen, partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft, Finanzierung, Qualitätsstandards etc.) in beiden Systemen vorgenommen. Die Analyse beleuchtet die Anpassungen und Abweichungen der US-amerikanischen Programme im Vergleich zum deutschen Vorbild.
Schlüsselwörter
Duales Ausbildungssystem, US-amerikanisches Apprenticeship-System, Mercedes Benz, MBUSI, Tuscaloosa, Alabama, Berufsausbildung, Vergleichende Analyse, Berufliche Handlungskompetenz, Alternierendes Lernen, ökonomische, soziale und individuelle Ziele, Qualitätsstandards.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des dualen Ausbildungssystems im Vergleich zum US-amerikanischen System bei Mercedes Benz
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht das deutsche duale Ausbildungssystem mit den Ausbildungsprogrammen von Mercedes Benz U.S. International (MBUSI) in Tuscaloosa, Alabama. Der Fokus liegt auf der systematischen Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten, wobei die konstitutiven Elemente des dualen Systems nach Euler (2013) als Grundlage dienen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen systematischen Vergleich der beiden Ausbildungssysteme durchzuführen, die Besonderheiten der US-amerikanischen Programme herauszustellen und die Adaption des dualen Prinzips im US-amerikanischen Kontext zu bewerten. Dabei werden Erfolgsfaktoren und Herausforderungen der Implementierung dualer Strukturen im Ausland untersucht.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit analysiert die Ausbildungsprogramme von Mercedes Benz in Tuscaloosa anhand der von Euler (2013) definierten konstitutiven Elemente des deutschen dualen Systems. Dies beinhaltet einen detaillierten Vergleich verschiedener Aspekte, wie ökonomische, soziale und individuelle Ziele, berufliche Handlungskompetenz, alternierendes Lernen, partnerschaftliche Zusammenarbeit, Finanzierung und Qualitätsstandards.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur landesspezifischen Rahmung (mit Fokus auf dem US-amerikanischen und dem deutschen System), ein Kapitel zur Methodik, ein Kernkapitel zur systematischen Analyse nach Euler (2013), und ein Fazit. Zusätzlich beinhaltet sie ein Abkürzungsverzeichnis, ein Inhaltsverzeichnis und ein Quellenverzeichnis.
Wie wird das US-amerikanische Bildungssystem dargestellt?
Das US-amerikanische Bildungssystem wird im Kontext der Arbeit kurz skizziert, mit Betonung auf die Unterschiede zum deutschen System. Es werden die Strukturen der amerikanischen Bildung (Elementary School, Middle School, High School) und die verschiedenen Wege nach dem Schulabschluss (Community Colleges, Vocational Institutions, 4-jährige Colleges) erläutert. Die Randstellung der beruflichen Bildung in den USA und das Apprenticeship System im Vergleich zum deutschen dualen System werden hervorgehoben.
Welche Rolle spielt Mercedes Benz in dieser Arbeit?
Mercedes Benz dient als Fallbeispiel. Die Arbeit analysiert die Ausbildungsprogramme von Mercedes Benz in Tuscaloosa, um den Transfer und die Adaption des deutschen dualen Systems in einem anderen Land zu untersuchen. Die Geschichte der Etablierung des Werks und die Beweggründe für die Standortwahl werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Duales Ausbildungssystem, US-amerikanisches Apprenticeship-System, Mercedes Benz, MBUSI, Tuscaloosa, Alabama, Berufsausbildung, Vergleichende Analyse, Berufliche Handlungskompetenz, Alternierendes Lernen, ökonomische, soziale und individuelle Ziele, Qualitätsstandards.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Das Fazit wird in der vollständigen Arbeit detailliert dargestellt und kann hier nicht vollständig wiedergegeben werden.) Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen aus dem Vergleich der beiden Systeme, bewertet die Adaption des dualen Prinzips im US-amerikanischen Kontext und identifiziert Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Implementierung dualer Strukturen im Ausland.
- Quote paper
- David Wittkamp (Author), 2023, Die US-amerikanischen Apprenticeship Programme der Mercedes Benz AG und die deutsche duale Ausbildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1382162