Der Text befasst sich mit den ersten zaghaften Frauenbewegungen im Mittelalter, den Beginen, und untersucht dabei ihre Motive und die Herausforderungen, die ihr Lebensweg mit sich brachte. Dazu werden sowohl wissenschaftliche Texte als auch Originalschriften untersucht und in Kontext gesetzt.
Gleichberechtigung ist wohl das geflügelte Wort der westlichen Gesellschaft schlechthin und dabei ist es nicht einmal von Bedeutung, in welchem Kontext man es letztendlich verwenden möchte. Geschlechter, Nationen, Firmen und Glaubensgemeinschaften sind heutzutage beinahe täglich, in den verschiedensten Konstellationen, dazu aufgefordert, besagte Idealvorstellung zu generieren oder ihr Fortbestehen zu garantieren.
Gemeinsam mit dem Trend der immer weiter sinkenden Mitgliederzahlen der katholischen Kirche kann man also durchaus von einer richtungsweisenden Problematik sprechen, bei der man es sich schlichtweg nicht leisten kann, die Hälfte der eigenen Gläubigen zu ignorieren. Doch ist es dieser Organisation, die im Volksmund nicht selten als reformtechnisch langsam bis gar unwillig angesehen wird, überhaupt möglich, Schwierigkeiten dieser Größenordnung anzugehen oder ist dies von vornherein zum Scheitern verurteilt? Um dieser komplexen Frage überhaupt gerecht zu werden, lohnt es sich einen Blick in die Vergangenheit der katholischen Kirche zu werfen und dort ähnlich gelagerte Themenkomplexe zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Die moderne Kirche zwischen wachsenden Aufgaben und Mitgliederschwund
- Der eigene Glaubensweg der >Seligen Schererin< als mittelalterliches Politikum
- Ein Leben im Zeichen der christlichen Rückbesinnung bei Johannes Mulberg
- Die Abstoẞung der eigenen Existenz im »fließenden Licht der Gottheit«
- Jean Gersons theologischer Leitfaden der »richtigen«< Annäherung an Gott
- Ein Querschnitt zeitgenössischer Texte im Hinblick auf die Leitthematik
- Die Bedeutung eines inhärenten Glaubenskampfes für die westliche Identität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema der individuellen weiblichen Glaubenswege im Mittelalter und ihrer Reflexion in theologischen Schriften. Die Arbeit untersucht, wie Frauen im Mittelalter ihren Glauben gelebt und inwiefern ihre Erfahrungen in religiösen Texten widergespiegelt wurden. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Situation der katholischen Kirche gelegt, die im Kontext der heutigen Zeit mit sinkenden Mitgliederzahlen und dem Vorwurf der Benachteiligung von Frauen konfrontiert ist.
- Individuelle weibliche Glaubenswege im Mittelalter
- Reflexion des weiblichen Glaubens in theologischen Schriften
- Die Rolle der katholischen Kirche in der Geschichte und Gegenwart
- Die Bedeutung der Gleichberechtigung in der Kirche
- Die historische und theologische Relevanz der behandelten Figuren und Texte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation der katholischen Kirche und stellt die Problematik der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in den Vordergrund.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Leben und dem Glauben der >Seligen Schererin<, einer Beginen, die ihren eigenen Glaubensweg außerhalb von Klostermauern beschritt.
Im dritten Kapitel wird der Basler Beginenstreit und die Rolle des Johannes Mulberg, einem Dominikaner, im Kontext der rechtlichen Bekämpfung der Beginen beleuchtet.
Das vierte Kapitel untersucht die theologischen Schriften von Mechthild von Magdeburg und ihre Auseinandersetzung mit dem »fließenden Licht der Gottheit«.
Kapitel fünf befasst sich mit dem theologischen Leitfaden von Jean Gerson, der eine praktische Anleitung für die Annäherung an Gott bietet.
Im sechsten Kapitel werden ausgewählte Texte des Mittelalters vorgestellt, die die bis dahin behandelten Themenkomplexe erweitern und vertiefen.
Das siebte Kapitel analysiert die im Laufe der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse und zieht Schlussfolgerungen im Kontext der gestellten Forschungsfrage und der aktuellen Situation der katholischen Kirche.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: mittelalterlicher Glaube, weibliche Glaubenswege, Beginen, theologische Schriften, katholische Kirche, Gleichberechtigung, historische und theologische Analyse, mittelalterliche Kulturgeschichte, deutsch- und französischsprachiger Raum.
- Quote paper
- Sascha Himmelsbach (Author), 2018, Individuelle weibliche Glaubenswege im Mittelalter. Ihre Reflexion in theologischen Schriften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1381895