Patrick Süskinds Roman Das Parfum erschien im Jahre 1985 und gilt seitdem als einer der erfolgreichsten Romane in deutscher Sprache. Zwei Jahrzehnte später ist das Werk schließlich verfilmt worden, obwohl ihm lange Zeit nachgesagt wurde, es sei unverfilmbar aufgrund der Schwierigkeit, eine Welt von Düften auf ein Medium zu übertragen, das sich auf optische und akustische Wahrnehmung beschränkt.
Der Roman ist in die Literaturepoche der Postmoderne einzuordnen. Im folgenden Kapitel soll erörtert werden, inwiefern die postmodernen Kriterien, die Süskinds Roman erfüllt, den Erfolg des Parfums ausmachen und weshalb es sich dabei sowohl um einen Künstler- als auch um einen Unterhaltungsroman handelt. Der Fokus soll in den nächsten Kapiteln auf die Hauptfigur Grenouille gesetzt werden. In Kapitel drei wird zunächst Grenouilles zentrales Motiv dargelegt, die Suche nach einer eigenen Identität, welche jedoch zum Scheitern verurteilt ist. Sein Genie beschränkt sich auf die Wahrnehmung von Gerüchen, einem von anderen Menschen unterschätzter Sinn, weshalb im zweiten Teil des Kapitels untersucht werden soll, auf welche Weise die Sprache im Medium des Romans Grenouilles Geruchswelt darstellt. Die Romanverfilmung knüpft weitestgehend an die Handlung der Vorlage an. Kapitel vier gibt eine Einführung des Films und erläutert die Art und Weise, wie hier die verschiedenen Düfte und Grenouilles Wahrnehmung der Gerüche filmisch umgesetzt werden. Entscheidend ist die Darstellung der Hauptfigur im Vergleich zwischen Roman und Film. Im fünften Kapitel werden die Szenen mit dem ersten Mordopfer, dem Mirabellenmädchen, dem letzten Opfer Laure Richis und das Bacchanal, im Roman und Film gegenübergestellt. Im Vergleich der Szenen sollen die verschiedenen Mittel zur Geruchswahrnehmung Grenouilles und insbesondere die unterschiedliche Darstellung seines Charakters herausgearbeitet werden.
Ziel dieser Hausarbeit ist zu zeigen, wie in den Medien Buch und Film die olfaktorische Wahrnehmung durch den Ausdruck anderer Sinne umgesetzt und die Hauptfigur der Verfilmung so dargestellt wird, dass sie im Gegensatz zur Romanfigur teilweise menschliche Züge erhält.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Struktur und methodischem Vorgehen
- Süskinds postmoderner Künstler- und Unterhaltungsroman
- Die Kunstfigur Grenouille
- Grenouilles vergebliche Suche nach Identität
- Das olfaktorische Genie
- Die Romanverfilmung
- Vergleich verschiedener Szenen
- Die Szene mit dem Mirabellenmädchen
- Die Szenen mit Laure bzw. Laura, die Herznote des Parfums
- Das Bacchanal
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Sinneswahrnehmung und Motiven in Patrick Süskinds Roman "Das Parfum" und seiner Verfilmung. Sie analysiert, wie die olfaktorische Wahrnehmung im Roman literarisch umgesetzt wird und wie diese im Medium Film dargestellt wird. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich der Roman- und Filmfigur Grenouille, insbesondere hinsichtlich der Darstellung seines Charakters und seiner Entwicklung.
- Die Umsetzung olfaktorischer Wahrnehmung in literarischen und filmischen Medien
- Der Vergleich der Roman- und Filmfigur Grenouille
- Die postmoderne Ästhetik in Süskinds Roman
- Grenouilles Suche nach Identität
- Die Darstellung von Grenouilles Motiven
Zusammenfassung der Kapitel
Zu Struktur und methodischem Vorgehen: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit. Es erläutert den Erfolg des Romans "Das Parfum" und die Herausforderungen seiner Verfilmung, die sich aus der Schwierigkeit ergeben, olfaktorische Eindrücke filmisch darzustellen. Es skizziert den Aufbau der Arbeit und benennt die zentralen Fragestellungen, die in den folgenden Kapiteln behandelt werden, wie z.B. die Einordnung des Romans in die Postmoderne, die Analyse der Hauptfigur Grenouille und den Vergleich zwischen Roman und Verfilmung.
Süskinds postmoderner Künstler- und Unterhaltungsroman: Dieses Kapitel analysiert "Das Parfum" als postmodernes Werk, welches die Erwartungen des Lesers an einen Kriminalroman bewusst subvertiert. Es diskutiert die ironische Distanz des Erzählers, die Abwesenheit von moralischen Konzepten und die künstliche, fast märchenhafte Gestaltung der Geschichte. Der scheinbar triviale Kriminalplot dient als Rahmen für eine Auseinandersetzung mit Themen wie Identität und der menschlichen Natur, ohne jedoch moralische Urteile zu fällen. Der Erfolg des Romans resultiert aus der gelungenen Mischung aus künstlerischem Anspruch und Unterhaltungswert.
Die Kunstfigur Grenouille: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Hauptfigur Grenouille, dessen Leben von der fehlenden eigenen Identität geprägt ist. Die Suche nach dieser Identität wird als zentrales Motiv herausgestellt und als eine zum Scheitern verurteilte Unternehmung dargestellt. Seine olfaktorische Begabung, als sein einziges Genie, steht im Mittelpunkt, wobei gezeigt wird, wie die literarische Sprache diese außergewöhnliche Geruchswelt darstellt. Die Widersprüchlichkeit der Figur, angedeutet schon in seinem Namen, wird in diesem Kapitel beleuchtet.
Schlüsselwörter
Das Parfum, Patrick Süskind, Postmoderne, Romanverfilmung, Grenouille, Sinneswahrnehmung, olfaktorische Wahrnehmung, Identitätssuche, Künstlerroman, Unterhaltungsroman, Geruch, Filmsprache, Literatursprache, Vergleich Roman und Film.
Häufig gestellte Fragen zu "Das Parfum" - Romananalyse und Filmvergleich
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Patrick Süskinds Roman "Das Parfum" und seine Verfilmung. Sie untersucht die Darstellung von Sinneswahrnehmung, insbesondere des Geruchssinns, in beiden Medien und vergleicht die Roman- und Filmfigur Grenouille. Weitere Schwerpunkte sind die postmoderne Ästhetik des Romans, Grenouilles Identitätsfindung und seine Motive.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Struktur und methodischem Vorgehen, Süskinds postmodernen Roman, die Kunstfigur Grenouille (inkl. seiner Identitätsuche und seines olfaktorischen Genies), die Romanverfilmung, einen Vergleich verschiedener Szenen (Mirabellenmädchen, Laure/Laura, Bacchanal) und eine Schlussbetrachtung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Umsetzung olfaktorischer Wahrnehmung in Literatur und Film, den Vergleich der Roman- und Filmfigur Grenouille, die postmoderne Ästhetik in Süskinds Roman, Grenouilles Suche nach Identität und die Darstellung seiner Motive.
Wie wird die olfaktorische Wahrnehmung im Roman und Film dargestellt?
Die Arbeit analysiert, wie die literarische Sprache im Roman die außergewöhnliche Geruchswelt Grenouilles darstellt und wie diese olfaktorischen Eindrücke im Medium Film umgesetzt werden. Der Vergleich beider Darstellungsweisen ist ein zentrales Element der Analyse.
Wie wird die Figur Grenouille dargestellt?
Grenouille wird als Kunstfigur mit einer fehlenden eigenen Identität präsentiert, dessen Leben von der Suche nach dieser Identität geprägt ist – eine Suche, die als zum Scheitern verurteilt dargestellt wird. Seine olfaktorische Begabung bildet sein einziges Genie. Die Arbeit beleuchtet auch die Widersprüchlichkeit der Figur.
Wie wird der Roman "Das Parfum" eingeordnet?
Der Roman wird als postmodernes Werk analysiert, das die Erwartungen an einen Kriminalroman subvertiert. Die Arbeit diskutiert die ironische Distanz des Erzählers, das Fehlen moralischer Konzepte und die künstliche Gestaltung der Geschichte. Der Erfolg des Romans wird auf die gelungene Mischung aus künstlerischem Anspruch und Unterhaltungswert zurückgeführt.
Welche Szenen werden im Roman und Film verglichen?
Die Arbeit vergleicht unter anderem die Szenen mit dem Mirabellenmädchen, die Szenen mit Laure bzw. Laura (die Herznote des Parfums) und das Bacchanal, um die unterschiedlichen Umsetzungen im Roman und im Film zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Das Parfum, Patrick Süskind, Postmoderne, Romanverfilmung, Grenouille, Sinneswahrnehmung, olfaktorische Wahrnehmung, Identitätssuche, Künstlerroman, Unterhaltungsroman, Geruch, Filmsprache, Literatursprache, Vergleich Roman und Film.
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- Franziska Scholz (Author), 2009, Grenouille, Kunstfigur oder sentimentaler Held, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138175