Dieses Unterweisungskonzept befasst sich, im Rahmen der Ausbildung von Industriekaufleuten in einem fiktiven Case der Industrieanlagen GmbH, mit der Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen zur Prüfung von Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit.
Das Prüfen von Eingangsrechnungen auf ihre formelle Richtigkeit dient der Gültigkeitskontrolle der Rechnung. Nur eine, den gesetzlichen Mindestanforderungen aus §14 Abs. 4 UStG genügende Rechnung, berechtigt den Unternehmer zum Vorsteuerabzug. Die Relevanz ergibt sich daraus, dass formell inkorrekt gestellte Eingangsrechnungen und daraus geleistete Vorsteuerbeträge nicht gegen die empfangene Umsatzsteuer aus eigener Rechnungsstellung angerechnet werden können. Infolge dessen müsste das betroffene Unternehmen die Vorsteuer als tatsächliche Kosten tragen.
Im Hinblick auf die Relevanz und den Umfang der formellen Prüfung wurde die Rechnungsprüfung vom Ausbilder in zwei Unterweisungseinheiten aufgeteilt. Die nachgelagerte inhaltliche Prüfung einer ordnungsgemäß gestellten Rechnung, auf sachliche und rechnerische Vollständigkeit/Richtigkeit, dient der wertmäßigen Erfassung von Leistungen sowie der fristgerechten Bezahlung der Lieferanten. Dahingehend beeinflusst die Rechnungsprüfung die Liquidität und, über die vertragsgemäße Zusammenarbeit mit den Lieferanten, auch die Produktivität des Unternehmens.
Das Thema „Prüfen der Eingangsrechnung“ wird im Rahmen des Berufsschulunterrichts im Lernbereich „Vertragsüberwachung - Bestellabwicklung“ im Lernfeld 6 „Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren“ theoretisch vermittelt. Ebenso ist das Thema „Eingangsrechnungen prüfen“ relevant für die Abschlussprüfung. In der schriftlichen Prüfung „Geschäftsprozesse“, speziell dem Bereich „Beschaffung und Bevorratung“, soll der Prüfling nachweisen, dass er in der Lage ist Geschäftsprozesse zu analysieren sowie Problemlösungen ergebnis- und kundenorientiert zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Thema
- 2 Lernzielbeschreibung
- Richtlernziel
- Groblernziel
- Feinlernziel
- Lernzielkontrolle
- Lernbereiche
- Kognitiver Lernbereich
- Affektiver Lernbereich
- Schlüsselqualifikationen
- 3 Adressatenanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung dieser Unterweisung ist die Vermittlung von Fertigkeiten und Kenntnissen zur Prüfung von Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit bei Industriekaufleuten. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung des Wissens im Kontext der Beschaffungsprozesse und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z.B. §14 Abs. 4 UStG). Die Unterweisung soll die Auszubildenden befähigen, Eingangsrechnungen selbstständig und korrekt zu prüfen.
- Prüfung von Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit
- Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (UStG)
- Bedeutung der formellen Prüfung für den Vorsteuerabzug
- Zusammenhang zwischen Rechnungsprüfung, Liquidität und Produktivität
- Verknüpfung theoretischen Wissens (Berufsschule) mit praktischer Anwendung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Thema: Dieses Kapitel führt in das Thema der Unterweisung ein und begründet die Relevanz der Prüfung von Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit. Es erklärt die Bedeutung der formellen Korrektheit für den Vorsteuerabzug und die Auswirkungen von Fehlern auf die Liquidität und Produktivität des Unternehmens. Der Zusammenhang zur Berufsschulausbildung und zur Abschlussprüfung wird hervorgehoben, sowie die Einordnung in den Gesamtprozess der Bestellabwicklung. Die Unterweisung wird als Teil eines größeren Ganzen präsentiert, das die physische Kontrolle von Waren und die spätere inhaltliche Prüfung von Rechnungen umfasst.
2 Lernzielbeschreibung: Dieses Kapitel definiert die Lernziele der Unterweisung auf drei Ebenen: Richtlernziel (Vermittlung von Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten im Bereich der Bestelldurchführung), Groblernziel (Überwachung der Vertragserfüllung und Einleitung von Maßnahmen) und Feinlernziel (selbstständige Prüfung von Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit nach einer 15-minütigen Unterweisung). Es beschreibt die Lernzielkontrolle anhand einer Checkliste mit den Mindestangaben einer Rechnung nach §14 Abs. 4 UStG und analysiert die angesprochenen kognitiven und affektiven Lernbereiche. Die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen wie Sorgfältigkeit, systematisches Vorgehen und Selbstständigkeit wird als zusätzlicher Lernnutzen hervorgehoben.
3 Adressatenanalyse: Hier wird der Adressat der Unterweisung, ein 19-jähriger Auszubildender im letzten Ausbildungsjahr, vorgestellt. Seine Vorkenntnisse durch die Fachhochschulreife (Wirtschaft) und seine bisherige Tätigkeit in der Beschaffungsabteilung werden beschrieben. Dieses Kapitel liefert kontextuelle Informationen zum Verständnis des Lernenden und seiner Ausgangssituation.
Schlüsselwörter
Eingangsrechnungen, formelle Richtigkeit, Rechnungsprüfung, Vorsteuerabzug, §14 Abs. 4 UStG, Beschaffungsprozess, Liquidität, Produktivität, Lernziele, Schlüsselqualifikationen, Selbstständigkeit, Sorgfältigkeit, Systematisches Vorgehen, Industriekaufmann, Berufsschulunterricht, Abschlussprüfung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Unterweisung: Prüfung von Eingangsrechnungen
Was ist der Gegenstand dieser Unterweisung?
Die Unterweisung konzentriert sich auf die Vermittlung von Fertigkeiten und Kenntnissen zur Prüfung von Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit bei Industriekaufleuten. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung des Wissens im Kontext der Beschaffungsprozesse und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z.B. §14 Abs. 4 UStG).
Welche Lernziele werden verfolgt?
Die Unterweisung definiert Lernziele auf drei Ebenen: Richtlernziel (allgemeine Fertigkeiten und Kenntnisse im Bereich Bestelldurchführung), Groblernziel (Überwachung der Vertragserfüllung und Einleitung von Maßnahmen) und Feinlernziel (selbstständige Prüfung von Eingangsrechnungen nach einer 15-minütigen Unterweisung). Es werden sowohl kognitive als auch affektive Lernbereiche angesprochen, und die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen wie Sorgfalt, systematisches Vorgehen und Selbstständigkeit wird gefördert.
Welche Themen werden behandelt?
Die Unterweisung behandelt die Prüfung von Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (insbesondere §14 Abs. 4 UStG), die Bedeutung der formellen Prüfung für den Vorsteuerabzug, den Zusammenhang zwischen Rechnungsprüfung, Liquidität und Produktivität, und die Verknüpfung von theoretischem Wissen (Berufsschule) mit praktischer Anwendung. Der Zusammenhang zur Bestellabwicklung und zur Abschlussprüfung wird ebenfalls erläutert.
Wer ist die Zielgruppe dieser Unterweisung?
Die Unterweisung richtet sich an einen 19-jährigen Auszubildenden im letzten Ausbildungsjahr zum Industriekaufmann mit Vorkenntnissen durch die Fachhochschulreife (Wirtschaft) und Erfahrung in der Beschaffungsabteilung.
Wie wird der Lernerfolg überprüft?
Die Lernzielkontrolle erfolgt anhand einer Checkliste mit den Mindestangaben einer Rechnung gemäß §14 Abs. 4 UStG.
Welche Schlüsselqualifikationen sollen entwickelt werden?
Die Unterweisung zielt auf die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen wie Sorgfältigkeit, systematisches Vorgehen und Selbstständigkeit ab.
Wie ist die Unterweisung strukturiert?
Die Unterweisung umfasst einleitende Informationen zum Thema, die Definition der Lernziele, eine Zusammenfassung der Kapitel (Einführung, Lernzielbeschreibung, Adressatenanalyse) und eine Liste mit Schlüsselbegriffen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Unterweisung?
Relevante Schlüsselwörter sind: Eingangsrechnungen, formelle Richtigkeit, Rechnungsprüfung, Vorsteuerabzug, §14 Abs. 4 UStG, Beschaffungsprozess, Liquidität, Produktivität, Lernziele, Schlüsselqualifikationen, Selbstständigkeit, Sorgfältigkeit, Systematisches Vorgehen, Industriekaufmann, Berufsschulunterricht, Abschlussprüfung.
- Quote paper
- Lars Müller (Author), 2023, Eingangsrechnungen auf formelle Richtigkeit prüfen (Unterweisung Industriekauffrau/ -mann), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1380676