Die Frage welche Faktoren Adipositas begünstigen wird kontrovers diskutiert. Als Risikofaktoren gelten: Leben in der sozialen Unterschicht, Stress, psychische Befindlichkeit, das Modell der Eltern, die Peergroup und das Fernsehen.
Faktisch entsteht Adipositas, wenn die Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum höher ist als der Verbrauch und wenn diese überschüssige Energie als Fettreserve im Körper gespeichert wird. Einige Faktoren, wie das Aktivitätsniveau, Kalorien- und Fettzufuhr können beeinflusst werden, andere, wie genetische Faktoren, Schichtzugehörigkeit oder Modell der Eltern, sind nicht modifizierbar.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere Faktoren Einfluss nehmen. So ist beispielsweise zu erwarten, dass sekundäre Faktoren die Menge der Nahrung oder die Bewegungshäufigkeit und -intensität beeinflussen. Einer dieser viel diskutierten Faktoren ist der TV-Konsum. TV Konsum und die Beschäftigung mit elektronischen Medien hat in den letzten 10 bis 20 Jahren deutlich zugenommen. Kinder sehen immer mehr fern, spielen mit der Spielkonsole oder am Computer und bewegen sich weniger. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Beschäftigung mit Fernsehen, Videospielen und dem PC andere, bewegungsintensivere Freizeitaktivitäten verdrängen. Durch die mangelnde Bewegung könnte es vermehrt zu Übergewicht bei Kindern kommen. Tatsächlich beobachtet man in den letzten Jahren eine erschreckende Zunahme von Übergewicht und von durch Übergewicht bedingten Erkrankungen.
Es stellen sich einige Fragen:
• Verringert sich Übergewicht durch weniger TV-Konsum?
• Welche Einfluss hat der TV - Konsum auf das Essverhalten?
• Welchen Einfluss hat der TV - Konsum auf die körperliche
Aktivität?
• Welche Einflüsse hat die familiäre Umwelt auf TV-Konsum
und Aktivität als Risikofaktoren für Adipositas?
Die folgende Ausarbeitung soll diese Fragen anhand der Ergebnisse einiger Studien zum Einfluss von TV-Konsum beantworten. Es wird auf verschiedene Faktoren eingegangen die mit den Einfluss des TV-Konsums moderieren können, wie Nahrungsaufnahme beim Fernsehen, vermehrt sitzende Tätigkeiten und das „Fernsehmodell der Eltern“.
Gliederung
Einleitung
1. Allgemeines zur Nutzung elektronischer Medien
2. Verringerung von Übergewicht durch weniger TV – Konsum
2.1 Methoden
2.2 Ergebnisse
3. Einfluss von TV – Konsum auf das Essverhalten?
3.1 Methoden
3.2. Ergebnisse
4. Einfluss des TV-Konsums auf Essverhalten, körperliche Aktivität und Übergewicht
4.1 Methoden
4.2 Ergebnisse
5. Einfluss der familiären Umwelt auf TV-Konsum und körperliche Aktivität
5.1. Methoden
5.2. Ergebnisse
6. Zusammenfassung und Diskussion
Literatur:
Einleitung
Die Frage welche Faktoren Adipositas begünstigen wird kontrovers diskutiert. Als Risikofaktoren gelten: Leben in der sozialen Unterschicht, Stress, psychische Befindlichkeit, das Modell der Eltern, die Peergroup und das Fernsehen.
Faktisch entsteht Adipositas, wenn die Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum höher ist als der Verbrauch und wenn diese überschüssige Energie als Fettreserve im Körper gespeichert wird. Einige Faktoren, wie das Aktivitätsniveau, Kalorien- und Fettzufuhr können beeinflusst werden, andere, wie genetische Faktoren, Schichtzugehörigkeit oder Modell der Eltern, sind nicht modifizierbar.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere Faktoren Einfluss nehmen. So ist beispielsweise zu erwarten, dass sekundäre Faktoren die Menge der Nahrung oder die Bewegungshäufigkeit und -intensität beeinflussen. Einer dieser viel diskutierten Faktoren ist der TV-Konsum. TV Konsum und die Beschäftigung mit elektronischen Medien hat in den letzten 10 bis 20 Jahren deutlich zugenommen. Kinder sehen immer mehr fern, spielen mit der Spielkonsole oder am Computer und bewegen sich weniger. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Beschäftigung mit Fernsehen, Videospielen und dem PC andere, bewegungsintensivere Freizeitaktivitäten verdrängen. Durch die mangelnde Bewegung könnte es vermehrt zu Übergewicht bei Kindern kommen. Tatsächlich beobachtet man in den letzten Jahren eine erschreckende Zunahme von Übergewicht und von durch Übergewicht bedingten Erkrankungen.
Es stellen sich einige Fragen:
- Verringert sich Übergewicht durch weniger TV-Konsum?
- Welche Einfluss hat der TV - Konsum auf das Essverhalten?
- Welchen Einfluss hat der TV - Konsum auf die körperliche Aktivität?
- Welche Einflüsse hat die familiäre Umwelt auf TV-Konsum und Aktivität als Risikofaktoren für Adipositas?
Die folgende Ausarbeitung soll diese Fragen anhand der Ergebnisse einiger Studien zum Einfluss von TV-Konsum beantworten. Es wird auf verschiedene Faktoren eingegangen die mit den Einfluss des TV-Konsums moderieren können, wie Nahrungsaufnahme beim Fernsehen, vermehrt sitzende Tätigkeiten und das „Fernsehmodell der Eltern“.
1. Allgemeines zur Nutzung elektronischer Medien
Der Fernsehkonsum als Risikofaktor ist relativ gut untersucht.
Diez + Gortmaker (1985, in Hiller, Leibing, Leichsenring & Sulz, 2006) zeigten prospektiv, dass 30% der Kinder die als sechsjährige mehr als fünf Stunden pro Tag fernsahen, sechs Jahre später adipös waren. In der Gruppe mit max. einer Stunde Fernsehen pro Tag wurden nur 15% adipös.
Fernsehen macht einen immer größeren Anteil in der Freizeitbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen aus. Die gesundheitliche Folgen intensiver Mediennutzung sind umstritten. Es werden psychosomatische Beschwerden, entwicklungspsychologische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten (z.B. als Folge von Gewaltdarstellungen) und durch mangelnde Bewegung verursachte Gesundheitsprobleme diskutiert.
Um zu untersuchen wie häufig elektronische Medien in deutschen Haushalten von Jugendlichen genutzt werden, wurde das Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) angeregt. Diese Befragung hatte das Ziel zu erfassen in welchem Umfang sich Jugendliche mit TV, Video, Spielkonsole oder Handy beschäftigen und ob dies in Konkurrenz zu sportlicher Aktivität steht (Lampert, Sygusch, Schlack, 2007)
In die Untersuchung wurden 17.641 Kinder und Jugendliche einbezogen. Sie sollten angeben wie lange sie sich durchschnittlich pro Tag mit Fernsehen/Video, Musik hören, Computer/ Internet, Spielkonsole und Handy beschäftigen. Außerdem wurde erfasst wie häufig sie in ihrer Freizeit körperlich so aktiv sind, dass sie richtig ins Schwitzen oder außer Atem kommen. Als inaktiv wurden die Probanden angesehen die weniger als einmal pro Woche aktiv waren. Übergewicht oder Adipositas wurden anhand des BMI bestimmt.
Das KiGGS ergab, dass dreiviertel der Jugendlichen mehr als eine Stunde, und
ein Viertel mehr als drei Stunden pro Tag Fern- oder Video sahen. Jungen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus oder mit Migrationshintergrund nutzten das Fernsehen und die Spielkonsole stärker als andere Jungen. Gymnasiasten nutzten elektronische Medien in geringerem Umfang als Haupt-, Real- und Gesamtschüler. 10% der Jungen zwischen 11 und 17 Jahren und 21% der Mädchen waren inaktiv (Lampert et al., 2007).
Je höher TV-Konsum der Kinder und Jungendlichen, umso höher war der Anteil sportlich Inaktiver – das heißt, Mediennutzung geht ab einem bestimmten Zeitumfang mit Inaktivität einher. Außerdem ergaben sich signifikant positive Korrelationen zwischen dem TV-Konsum und Adipositas. Je mehr TV-Konsum umso höher war der Anteil adipöser Jugendlicher (Lampert et al., 2007)
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- Quote paper
- Ingrid Haase (Author), 2008, Der Einfluss des TV-Konsums auf Adipositas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137969