Einleitung
Im Zuge der Globalisierung spielen Auslandsniederlassungen für weltweit agierende Firmen eine bedeutende Rolle. Geographische und kulturelle Grenzen stellen jedoch eine nicht zu unterschätzende Gefährdung für die Konzernidentität dar. Um dem entgegenzuwirken, bedienen sich viele Unternehmen Auslandsentsandter, welche eine einheitliche Firmenphilosophie kultivieren und sowohl die Kommunikation zwischen Haupt- und Zweigstelle als auch den Transfer von Know-how optimieren sollen.
Neben den positiven Auswirkungen, die Auslandsentsendungen haben können, bergen sie jedoch auch Risiken. Ein vorzeitiger Abbruch des Aufenthaltes zieht für den Kon-zern erhebliche Mehrkosten mit sich, die ungefähr das 3-4-fache des Jahresgehaltes des Mitarbeiters betragen können. Selbst wenn es nicht zu einem frühzeitigen Abbruch kommt und die Leistung lediglich hinter den Erwartungen zurückbleibt, muss das Unternehmen oftmals aufgrund der Eingewöhnungs- und Adaptionsschwierigkeiten oder aufgrund von Wettbewerbsnachteilen durch unangemessenes Verhalten des Entsandten erhebliche Mehrkosten tragen. Weitere Nebenwirkungen können die Verschlechterung der Beziehungen zu einheimischen Behörden, Kunden und Angestellten sowie eine nachhaltige Schädigung des Unternehmensrufes sein. Auch für den Expatriate kann das Scheitern negative Auswirkungen haben. So muss der hinter den Erwartungen zurückgebliebene oder vorzeitig zurückgekehrte Auslandsentsandte oft mit Karriereeinbußen rechnen. Weitere Konsequenzen können private Probleme wie Ehekrisen, Depressionen und Alkoholmissbrauch sein.
Da es keine aktuellen fundierten empirischen Untersuchungen zum Expatriate Failure gibt, ist es nicht möglich verlässliche Aussagen über die Anzahl der gescheiterten Auslandsentsandten zu machen. Ältere empirische Untersuchungen zeigen, dass die durch Scheitern bedingte Abbruchquote nicht höher als 5 % ist. Die Anzahl der Gescheiterten, die nicht frühzeitig zurückkehren, im Ausland jedoch hinter den Erwartungen zurückbleiben und bzw. oder sich nicht wohl fühlen, wird in der Forschung auf einen weit höheren Prozentsatz geschätzt.
Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist es, besonders mit dem Wissen um die nicht genau bezifferten, aber existenten, Scheiterquoten und die damit verbundenen negativen Kon-sequenzen für den Entsandten und das Unternehmen zu analysieren, welche Ursachen in der Forschung für das Scheitern von Expatriates gesehen werden. Dies wird auf Basis verschiedener [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Begriffliche Grundlagen
- 1.1 „Expatriate“ – Der Auslandsentsandte
- 1.2 „Failure“ – Das Scheitern des Auslandseinsatzes
- 2 Ursachen für ein Scheitern des Auslandseinsatzes
- 3.1 Phase 1: Personalwahl
- 3.2 Phase 2: Entscheidung
- 3.3 Phase 3: Vorbereitung
- 3.4 Phase 4: Betreuung
- 3.5 Phase 5: Rückkehr
- 3.6 Phasenübergreifende Aspekte
- 3.6.1 Interkulturelle Kompetenz
- 3.6.2 Familie
- 3.6.2.1 Partner
- 3.6.2.2 Kinder
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Ursachen für das Scheitern von Expatriates. Angesichts der hohen, wenn auch ungenau bezifferten, Scheiterquoten und der damit verbundenen negativen Konsequenzen für sowohl die entsandten Mitarbeiter als auch die Unternehmen, wird eine Analyse der in der Fachliteratur diskutierten Ursachen angestrebt. Die Arbeit basiert auf verschiedenen Studien und Analysen aus der Fachliteratur.
- Definition von "Expatriate" und "Failure" im Kontext internationaler Entsendungen
- Analyse der verschiedenen Phasen des Auslandseinsatzes (Personalwahl, Entscheidung, Vorbereitung, Betreuung, Rückkehr)
- Bedeutung interkultureller Kompetenz und familiärer Aspekte für den Erfolg des Auslandseinsatzes
- Bewertung der bestehenden Forschungsergebnisse zu den Ursachen des Expatriate Failures
- Herausarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Expatriate Failure
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Expatriate Failures ein und hebt die Bedeutung von Auslandsentsendungen für global agierende Unternehmen hervor. Sie betont die erheblichen Kosten und Risiken, die mit dem Scheitern eines Auslandseinsatzes verbunden sind, sowohl für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter selbst. Die Arbeit begründet die Notwendigkeit einer Ursachenanalyse des Expatriate Failures angesichts fehlender aktueller empirischer Daten und skizziert den Forschungsansatz.
1 Begriffliche Grundlagen: Dieses Kapitel klärt die zentralen Begriffe "Expatriate" und "Expatriate Failure". Es definiert den Expatriate als Fach- und Führungskraft, die für einen bestimmten Zeitraum ins Ausland entsandt wird, und differenziert zwischen verschiedenen Entsendungsformen (Dienstreisen, Abordnungen, Delegationen, Versetzungen). Der Begriff "Failure" wird kritisch beleuchtet, wobei die Unterscheidung zwischen einem frühzeitigen Abbruch und einem im Ausland gescheiterten Einsatz, der nicht mit vorzeitiger Rückkehr einhergeht, herausgestellt wird. Die unterschiedlichen Ziele von Unternehmen und Mitarbeitern bei Auslandsentsendungen werden beleuchtet, um das Verständnis von "Failure" zu präzisieren.
2 Ursachen für ein Scheitern des Auslandseinsatzes: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen für Expatriate Failure. Es gliedert den Auslandseinsatz in verschiedene Phasen (Personalwahl, Entscheidung, Vorbereitung, Betreuung, Rückkehr), um die Ursachen für ein Scheitern in diesen einzelnen Phasen zu untersuchen. Zusätzlich werden phasenübergreifende Aspekte, wie interkulturelle Kompetenz und die Rolle der Familie (Partner und Kinder), als wesentliche Einflussfaktoren beleuchtet und ihre Bedeutung für den Erfolg des Auslandseinsatzes hervorgehoben. Es wird auf die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung des Entsendungsprozesses hingewiesen.
Schlüsselwörter
Expatriate Failure, Auslandsentsendung, interkulturelle Kompetenz, Personalwahl, Vorbereitung, Betreuung, Rückkehr, Familie, Know-how-Transfer, Unternehmenskultur, Risikomanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Ursachen für das Scheitern von Expatriates
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Ursachen für das Scheitern von Expatriates (Auslandsentsendeten) im internationalen Kontext. Sie analysiert die Gründe für hohe Scheiterquoten und deren negative Folgen für Mitarbeiter und Unternehmen.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Definition von "Expatriate" und "Failure", eine Analyse der verschiedenen Phasen des Auslandseinsatzes (Personalwahl, Entscheidung, Vorbereitung, Betreuung, Rückkehr), die Bedeutung interkultureller Kompetenz und familiärer Aspekte, eine Bewertung bestehender Forschungsergebnisse und die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Scheitern.
Welche Phasen des Auslandseinsatzes werden untersucht?
Die Arbeit gliedert den Auslandseinsatz in fünf Phasen: Personalwahl, Entscheidung, Vorbereitung, Betreuung und Rückkehr. Zusätzlich werden phasenübergreifende Aspekte wie interkulturelle Kompetenz und die Rolle der Familie berücksichtigt.
Welche Rolle spielen interkulturelle Kompetenz und die Familie?
Interkulturelle Kompetenz und die familiäre Situation (Partner und Kinder) werden als wesentliche Einflussfaktoren für den Erfolg eines Auslandseinsatzes betrachtet. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung dieser Aspekte.
Wie wird der Begriff "Failure" definiert?
Der Begriff "Failure" wird kritisch beleuchtet. Es wird zwischen einem frühzeitigen Abbruch des Auslandseinsatzes und einem im Ausland gescheiterten Einsatz unterschieden, der nicht mit vorzeitiger Rückkehr einhergeht. Die unterschiedlichen Ziele von Unternehmen und Mitarbeitern werden berücksichtigt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf verschiedenen Studien und Analysen aus der Fachliteratur.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit leitet Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Expatriate Failure ab, basierend auf der Analyse der verschiedenen Phasen und Einflussfaktoren.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Expatriate Failure, Auslandsentsendung, interkulturelle Kompetenz, Personalwahl, Vorbereitung, Betreuung, Rückkehr, Familie, Know-how-Transfer, Unternehmenskultur, Risikomanagement.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu den begrifflichen Grundlagen, ein Kapitel zu den Ursachen für das Scheitern von Auslandseinsätzen, ein Fazit und eine Zusammenfassung der Kapitel. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Liste der Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
- Quote paper
- Saskia Jarick (Author), 2008, Expatriate Failure – Ursachenforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137706