In meiner Hausarbeit des Hauptseminars Mittelalter „Herrscher und Heilige. Von der historiographischen Konzeption Gregors von Tours“ untersuche ich das 6. Buch aus Gregors von Tours „10 Bücher Geschichten“. Ausgehend von der Fragestellung der Beschreibung des Verhältnisses zwischen den Heiligen und den Herrschern untersuche ich die Konzeption Gregors von Tours. Im Hintergrund steht dabei immer die Rolle Gregors von Tours, als Bischof von Tours und damit seine enge Verbundenheit zu der „Gruppe“ der Geistlichen. Herrscht in der Beschreibung dieser beider Gruppen eine „Schwarz- Weiß-Malerei“ vor, bei der die Bischöfe, Äbte, etc. durchweg nur positiv beschrieben werden und die Könige, Kaiser, Herzöge, etc. nur die negativen Charaktereigenschaften zugeschrieben bekommen oder ist die Beschreibung doch differenzierter? Nach Johann Wilhelm Loebell1 bildeten die Geistlichen zur Zeit Gregors von Tours den geistlich und sittlich hervorragendsten Teil der Bevölkerung; einzelne unerfreuliche Taten fielen dann auch nicht auf die Institution Kirche, sondern auf einzelne Personen zurück. Ist dies zutreffend? Wie sind in der Konzeption Gregors von Tours die einzelnen Geschehnisse und Charakteristiken von Herrschern und Heiligen in den verschiedenen Kapiteln des 6. Buches miteinander verwoben? Welche Absicht verfolgt Gregor von Tours mit dieser Art der historiographischen Konzeption? Anhand von einigen ausgewählten Kapiteln gehe ich dieser Fragestellung nach.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Person des Gregor von Tours
- 2.1 Das Leben des Gregor von Tours in einem kurzen Abriss
- 2.2 Gregor von Tours` Verständnis von Geschichtsschreibung
- 3. Eine Übersicht des 6. Buches und die konzeptionelle Besonderheit
- 3.1 Ein Überblick
- 3.2 Heilige vs. Herrscher
- 3.3 Konzeptionelle Besonderheiten
- 4. Fazit
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das sechste Buch der „Zehn Bücher Geschichten“ von Gregor von Tours, indem sie das Verhältnis zwischen Heiligen und Herrschern in Gregors historiographischer Konzeption analysiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle Gregors als Bischof von Tours und dessen potenzieller Voreingenommenheit in der Darstellung beider Gruppen. Die Arbeit hinterfragt, ob eine einseitige Darstellung vorliegt, die Geistliche positiv und Herrscher negativ bewertet, oder ob Gregors Beschreibung differenzierter ist.
- Gregors historiographische Methode und deren mögliche Voreingenommenheit
- Das Verhältnis zwischen Heiligen und Herrschern in der Darstellung Gregors
- Die Rolle der Kirche und des Klerus in Gregors Geschichtswerk
- Analyse ausgewählter Kapitel des sechsten Buches
- Gregors Intentionen bei der Gestaltung seiner Geschichtsschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Hausarbeit, die darin besteht, das sechste Buch der „Zehn Bücher Geschichten“ von Gregor von Tours zu untersuchen. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen Heiligen und Herrschern und der Frage, ob Gregor von Tours eine einseitige, die Geistlichen begünstigende Darstellung wählt. Die Arbeit analysiert, wie Gregor Ereignisse und Charaktereigenschaften von Herrschern und Heiligen ineinander verwebt und welche Absicht er damit verfolgt. Sie kündigt die Untersuchung anhand ausgewählter Kapitel an und benennt die relevanten Forschungsliteratur.
2. Zur Person des Gregor von Tours: Dieses Kapitel beleuchtet die Biographie Gregor von Tours, um seine Position und möglichen Einflüsse auf sein Geschichtswerk zu verstehen. Es skizziert sein Leben, seine Herkunft aus einer senatorialen Familie und die Bedeutung seines Onkels, des Bischofs Gallus von Clermont, für seine Erziehung und seinen Werdegang. Die Darstellung seines familiären Hintergrunds und seiner Ausbildung unterstreicht seinen Status innerhalb der gallo-römischen Gesellschaft und die damit verbundene Perspektive, aus der er Geschichte schreibt. Seine persönliche Geschichte, geprägt durch Krankheit und religiöse Berufung, illustriert seine Nähe zu geistlichen Kreisen.
Schlüsselwörter
Gregor von Tours, Zehn Bücher Geschichten, Historiographie, Merowinger, Heilige, Herrscher, Kirche, Klerus, Gallo-Römische Gesellschaft, Geschichtsdeutung, Historiographische Konzeption, Bischof von Tours.
Gregor von Tours: Zehn Bücher Geschichten - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das sechste Buch der „Zehn Bücher Geschichten“ von Gregor von Tours, mit besonderem Fokus auf das Verhältnis zwischen Heiligen und Herrschern in Gregors historiographischer Darstellung. Es wird untersucht, ob Gregors Darstellung einseitig ist und Geistliche positiv, Herrscher hingegen negativ bewertet. Die Arbeit hinterfragt Gregors Intentionen und seine mögliche Voreingenommenheit als Bischof von Tours.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Gregors historiographische Methode und mögliche Voreingenommenheit, das Verhältnis zwischen Heiligen und Herrschern in seiner Darstellung, die Rolle der Kirche und des Klerus in seinem Geschichtswerk, eine Analyse ausgewählter Kapitel des sechsten Buches und Gregors Intentionen bei der Gestaltung seiner Geschichtsschreibung. Zusätzlich wird die Biographie Gregors von Tours beleuchtet, um seinen Hintergrund und seine Position zu verstehen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Person Gregors von Tours (inkl. seines Lebens und seines Verständnisses von Geschichtsschreibung), ein Kapitel mit einer Übersicht des 6. Buches und dessen konzeptionellen Besonderheiten (inkl. der Beziehung zwischen Heiligen und Herrschern), ein Fazit und ein Literaturverzeichnis. Die Kapitelzusammenfassungen geben einen detaillierten Einblick in den Inhalt jedes Kapitels.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf relevante Forschungsliteratur, die im Literaturverzeichnis aufgeführt ist. Die Hauptquelle ist das sechste Buch der „Zehn Bücher Geschichten“ von Gregor von Tours selbst.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Gregor von Tours, Zehn Bücher Geschichten, Historiographie, Merowinger, Heilige, Herrscher, Kirche, Klerus, Gallo-Römische Gesellschaft, Geschichtsdeutung, Historiographische Konzeption, Bischof von Tours.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das sechste Buch der „Zehn Bücher Geschichten“ zu untersuchen und das Verhältnis zwischen Heiligen und Herrschern in Gregors historiographischer Konzeption zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle Gregors als Bischof von Tours und dessen potenzieller Voreingenommenheit.
- Quote paper
- Malte von der Heide (Author), 2003, Das 6. Buch der "10 Bücher Geschichten" von Gregor von Tours , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13761