Seit Anfang 2007 ist der Begriff der Immobilien- und Subprimekrise aus den Medien und dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Besonders stark betroffen sind Länder wie die USA, Großbritannien, Spanien und Irland. Mittlerweile hat sich die Immobilienkrise zu einer globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ausgeweitet. Vermutlich ist es der schlimmste Tiefpunkt des Immobilien- und Finanzbereichs seit dem Zweiten Weltkrieg. Aber wie konnte es soweit kommen? Immobilien stellen schon seit jeher eine interessante und normalerweise relativ sichere Möglichkeit der Kapitalanlage dar. Das Eigentum der Immobilien drückt sowohl Wohlstand als auch Sicherheit aus. Immobilien sind heterogene Objekte, die sich nach Beschaffenheit, Nutzen und Lage unterscheiden. Vor allem die Wertbeständigkeit, die bei einer Immobilie gewährleistet ist, bedeutet einen Vorteil für Hauseigentümer. Der Immobilienmarkt teilt sich in die privaten Haushalte, Makler und die Investoren. Diese Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit den privaten Haushalten als Kreditnehmer, den Maklern und Banken, die Hypotheken vergeben, und den Investoren, die Kapital in Form von Verbriefungen anlegen. Bei Privatanlegern sind Immobilien eine sehr beliebte Möglichkeit der Altersvorsorge und Absicherung – entweder, um sich die Miete zu ersparen oder sich durch Vermietung einer Immobilie ein weiteres finanzielles Standbein zu schaffen. Im Gegensatz dazu erzielen Hypothekenmakler und Banken durch die Zinsen der Hypotheken Gewinne, was ihnen einen Anreiz gibt, möglichst viele Hypotheken zu vergeben. Investoren hingegen kaufen Immobilien, um sie mit Wertsteigerung weiter zu verkaufen oder investieren in Verbriefungen, die mit Hypotheken unterlegt sind, um hohe Renditen zu erzielen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Überblick
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Die Entstehung und der Verlauf einer Immobilienkrise
- 2.1 Die Entstehung einer Immobilienblase
- 2.1.1 Theoretische Erklärungen zur Entstehung von Blasen
- 2.1.2 Das Cobweb-Theorem
- 2.1.3 Der Boom-Bust-Zyklus
- 2.2 Mögliche Indikatoren für eine Immobilienkrise
- 2.2.1 Makroökonomische und politische Faktoren
- 2.2.2 Direkte Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Angebots- und Nachfrageseite im Immobiliensektor
- 2.3 Beispiele für typische Immobilienkrisen
- 2.3.1 Japan
- 2.3.2 Schweden
- 3 Die Schaffung neuer Finanzprodukte
- 3.1 Die Verbriefung von Krediten und Hypotheken
- 3.2 Asset Backed Securities
- 3.3 Die Rolle der Ratingagenturen
- 4 Die Immobilienkrise in den USA
- 4.1 Der US-amerikanische Immobilienmarkt
- 4.1.1 Das US-amerikanische Hypothekenvergabesystem
- 4.1.1.1 Der Kreditvergabeprozess
- 4.1.1.2 Arten von Hypothekenkrediten
- 4.1.2 Fannie Mae und Freddie Mac
- 4.1.2.1 Vorstellung der beiden Unternehmen
- 4.1.2.2 Der Sekundärmarkt für Hypotheken
- 4.2 Analyse der US-amerikanischen Krise
- 4.2.1 Die Krise am Immobilienmarkt
- 4.2.2 Die Folgen für den Finanzsektor
- 4.2.2.1 Die Verstaatlichung von Fannie Mae und Freddie Mac
- 4.2.2.2 Die Auswirkungen auf die Investmentbanken
- 4.3 Hilfsmaßnahmen für Geschädigte der Immobilienkrise
- 4.3.1 Das „Hope Now Program“
- 4.3.2 „Hope for Homeowners“ (H4H)
- 5 Die Immobilienkrise in Großbritannien
- 5.1 Der britische Immobilienmarkt und das Hypothekenvergabesystem
- 5.1.1 Der Kreditvergabeprozess
- 5.1.2 Arten von Hypothekenkrediten
- 5.2 Analyse der britischen Krise
- 5.2.1 Die Krise am Immobilienmarkt
- 5.2.2 Die Folgen für den Finanzsektor
- 5.3 Hilfsmaßnahmen für Geschädigte der Immobilienkrise
- 5.3.1 Das „Mortgage Rescue Scheme“
- 5.3.2 Das „Homeowners Mortgage Support Scheme“
- 6 Vergleich und Ausblick
- 6.1 Vergleich der Immobilienkrisen in den USA und Großbritannien
- 6.2 Ausblick
- 6.2.1 Ausblick für die USA
- 6.2.2 Ausblick für Großbritannien
- 6.3 Allgemeine Lehren aus der Krise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Immobilienkrisen in den USA und Großbritannien. Ziel ist es, die Entstehung, den Verlauf und die Folgen beider Krisen zu analysieren und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede herauszuarbeiten. Dabei werden auch die jeweiligen staatlichen Interventionsmaßnahmen berücksichtigt.
- Entstehung von Immobilienblasen
- Rolle von Finanzprodukten und Ratingagenturen
- Vergleich der Hypothekenmärkte in den USA und Großbritannien
- Folgen der Krisen für den Finanzsektor
- Staatliche Interventionsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung liefert einen Überblick über das Thema der Arbeit und beschreibt den Aufbau der folgenden Kapitel. Sie skizziert die zentrale Fragestellung des Vergleichs der Immobilienkrisen in den USA und Großbritannien und legt die methodische Vorgehensweise dar.
2 Die Entstehung und der Verlauf einer Immobilienkrise: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung von Immobilienblasen, unter anderem mit Hilfe des Cobweb-Theorems und des Boom-Bust-Zyklus. Es werden mögliche Indikatoren für eine Immobilienkrise identifiziert, makroökonomische und politische Faktoren ebenso wie die Angebots- und Nachfrageseite im Immobiliensektor analysiert. Am Beispiel Japans und Schwedens werden typische Immobilienkrisen veranschaulicht.
3 Die Schaffung neuer Finanzprodukte: Das Kapitel beschreibt die Entwicklung neuer Finanzprodukte wie die Verbriefung von Krediten und Hypotheken (Asset-Backed Securities) und analysiert die Rolle der Ratingagenturen bei der Bewertung dieser Produkte und deren Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf der Immobilienkrise.
4 Die Immobilienkrise in den USA: Dieses Kapitel analysiert den US-amerikanischen Immobilienmarkt, das Hypothekenvergabesystem (inkl. Subprime-Kredite), die Rolle von Fannie Mae und Freddie Mac, sowie den Verlauf der Krise und deren Folgen für den Finanzsektor. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen wie das „Hope Now Program“ und „Hope for Homeowners“ werden ebenfalls behandelt. Das Kapitel verknüpft die theoretischen Grundlagen aus Kapitel 2 mit der konkreten Situation am US-amerikanischen Markt.
5 Die Immobilienkrise in Großbritannien: Ähnlich wie Kapitel 4, analysiert dieses Kapitel den britischen Immobilienmarkt, das dortige Hypothekenvergabesystem, den Verlauf der Krise und deren Folgen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich mit der US-amerikanischen Krise und den Besonderheiten des britischen Marktes. Die staatlichen Interventionen wie das „Mortgage Rescue Scheme“ und das „Homeowners Mortgage Support Scheme“ werden detailliert betrachtet. Der Vergleich mit den US-amerikanischen Maßnahmen unterstreicht die jeweiligen nationalen Unterschiede in der Krisenbewältigung.
Schlüsselwörter
Immobilienkrise, USA, Großbritannien, Hypothekenmarkt, Finanzprodukte, Asset Backed Securities, Ratingagenturen, Immobilienblase, Makroökonomische Faktoren, Staatliche Interventionen, Vergleichende Analyse, Boom-Bust-Zyklus, Cobweb-Theorem.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Vergleich der Immobilienkrisen in den USA und Großbritannien
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Immobilienkrisen in den USA und Großbritannien. Sie analysiert Entstehung, Verlauf und Folgen beider Krisen und hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervor. Die staatlichen Interventionsmaßnahmen in beiden Ländern werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Entstehung von Immobilienblasen, die Rolle von Finanzprodukten und Ratingagenturen, ein Vergleich der Hypothekenmärkte in den USA und Großbritannien, die Folgen der Krisen für den Finanzsektor und die staatlichen Interventionsmaßnahmen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Entstehung und Verlauf einer Immobilienkrise, Schaffung neuer Finanzprodukte, die Immobilienkrise in den USA, die Immobilienkrise in Großbritannien und schließlich ein Vergleich und Ausblick. Jedes Kapitel befasst sich mit spezifischen Aspekten der jeweiligen Krise, vom theoretischen Hintergrund bis hin zu konkreten Maßnahmen.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Zur Erklärung der Entstehung von Immobilienblasen werden das Cobweb-Theorem und der Boom-Bust-Zyklus herangezogen. Makroökonomische und politische Faktoren sowie die Angebots- und Nachfrageseite des Immobiliensektors werden analysiert.
Welche Rolle spielen Finanzprodukte und Ratingagenturen?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung neuer Finanzprodukte wie die Verbriefung von Krediten und Hypotheken (Asset-Backed Securities) und analysiert den Einfluss der Ratingagenturen auf die Bewertung dieser Produkte und deren Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf der Krise.
Wie werden die US-amerikanische und die britische Immobilienkrise im Detail analysiert?
Die Analyse der US-amerikanischen Krise umfasst den US-amerikanischen Immobilienmarkt, das Hypothekenvergabesystem (inkl. Subprime-Kredite), die Rolle von Fannie Mae und Freddie Mac, den Verlauf der Krise, die Folgen für den Finanzsektor und die staatlichen Hilfsmaßnahmen ("Hope Now Program" und "Hope for Homeowners"). Die Analyse der britischen Krise folgt einem ähnlichen Schema, mit Fokus auf den Vergleich mit der US-amerikanischen Krise und den Besonderheiten des britischen Marktes, inklusive der staatlichen Interventionen ("Mortgage Rescue Scheme" und "Homeowners Mortgage Support Scheme").
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das letzte Kapitel vergleicht die Immobilienkrisen in den USA und Großbritannien, zieht einen Ausblick für beide Länder und leitet allgemeine Lehren aus den Krisen ab. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Krisen und der staatlichen Reaktionen werden herausgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Immobilienkrise, USA, Großbritannien, Hypothekenmarkt, Finanzprodukte, Asset Backed Securities, Ratingagenturen, Immobilienblase, Makroökonomische Faktoren, Staatliche Interventionen, Vergleichende Analyse, Boom-Bust-Zyklus, Cobweb-Theorem.
- Citation du texte
- Diplom-Kauffrau Lena Kunkel (Auteur), 2009, Die Immobilienkrise in den USA und Großbritannien - Ein Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137550