Dieser Arbeit liegen folgende Fragen zugrunde: Welcher Stellenwert kommt den Begleiterscheinungen und Strukturen des Deutschen Zollvereins bezüglich der nationalen Frage zugute? Haben sie die kleindeutsche Einheit direkt nach sich gezogen oder lediglich gefördert? War der Deutsche Zollverein mit seinen nationalpolitischen Begleiterscheinungen und Strukturen Ausschlaggeber oder lediglich Grundlagenbeschaffer?
Dass der Deutsche Zollverein im Großen und Ganzen sehr wesentlich zur Reichsgründung beigetragen hat, steht in der Geschichtsforschung nicht weiter zur Disposition - hat eben diese doch so gut wie alle Faktoren und Begleiterscheinungen des Deutschen Zollvereins und ihre integrationspolitischen Rollen gründlich herausgearbeitet. Bei näherer Betrachtung dieser Bandbreite kann jedoch festgestellt werden, dass man sich in den meisten Fällen immer noch im Stellenwert der Faktoren des Zollvereins im Hinblick auf eine nationalpolitische deutsche Einheit uneinig ist. Zudem erscheint es diesbezüglich wichtig, zu klären, wann der Deutsche Zollverein den Übergang von der unbewussten zur bewussten politischen Integration vollzogen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Divergierende Gründungsmotive des Deutschen Zollvereins
- Das Wachstum der öffentlichen Meinung
- Die integrationspolitische Rolle der für den Zollverein tätigen höheren Beamten
- Die vom Zollverein ausgehende konstruktive Eigendynamik
- Die Widrigkeiten der 1860er Jahre aus Sicht des Zollvereins
- Die Neuordnung des Zollvereins als integrationspolitische Maßnahme
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Stellenwert des Deutschen Zollvereins für die nationale Integration Deutschlands. Sie hinterfragt die Rolle verschiedener Faktoren – öffentliche Meinung, bürokratische Strukturen, Eigendynamik – und deren Beitrag zur nationalen Einheit. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage des Übergangs von unbewusster zu bewusster politischer Integration im Kontext des Zollvereins.
- Divergierende Gründungsmotive des Deutschen Zollvereins (partikularistische vs. nationalpolitische Ziele)
- Die Rolle der öffentlichen Meinung in der nationalen Integration
- Der Einfluss bürokratischer Strukturen und Eliten auf den Prozess
- Die Eigendynamik des Zollvereins und seine Auswirkungen
- Die Herausforderungen und Widrigkeiten während der 1860er Jahre
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die andauernde Debatte um den Einfluss des Deutschen Zollvereins auf die Reichsgründung 1871. Sie hebt die gründliche Aufarbeitung verschiedener Faktoren durch die Forschung hervor, betont aber gleichzeitig die anhaltenden Unstimmigkeiten über deren relativen Stellenwert für die nationale Integration. Die Arbeit fokussiert sich auf die Bewertung der Begleiterscheinungen und Strukturen des Zollvereins hinsichtlich ihrer Rolle im Prozess der nationalen Einheit, wobei die Frage nach dem Zeitpunkt des Übergangs von unbewusster zu bewusster politischer Integration im Mittelpunkt steht.
Divergierende Gründungsmotive des Deutschen Zollvereins: Dieses Kapitel analysiert die unterschiedlichen Perspektiven auf die Gründung des Zollvereins, insbesondere den Gegensatz zwischen der Geschichtsschreibung des 19. und des 20. Jahrhunderts. Es widerlegt die vereinfachende Sichtweise des Zollvereins als direkten Weg zum Nationalstaat und beleuchtet die schwierigen sozioökonomischen Bedingungen der 1830er Jahre, die das nationale Streben in den Hintergrund rückten. Gleichzeitig werden die Hoffnungen einiger Wirtschaftstheoretiker und Staatsmänner auf eine nationale Einheit durch den Zollverein dargestellt, wobei die partikularistischen Motive der beteiligten Einzelstaaten (fiskalische und machtpolitische Ziele) im Vordergrund stehen. Der Wunsch nach höheren Steuereinnahmen, niedrigeren Verwaltungskosten und einem stärkeren Binnenmarkt wird genauso behandelt wie der Versuch, die Bevölkerung durch wirtschaftliche Einigung von revolutionären Bestrebungen abzulenken.
Schlüsselwörter
Deutscher Zollverein, nationale Integration, Reichsgründung 1871, öffentliche Meinung, bürokratische Eliten, Eigendynamik, partikularistische Interessen, Wirtschaftspolitik, Nationalpolitik, wirtschaftliche Einheit, politische Integration.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Deutschen Zollverein und der nationalen Integration
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Stellenwert des Deutschen Zollvereins für die nationale Integration Deutschlands. Sie analysiert verschiedene Faktoren wie die öffentliche Meinung, bürokratische Strukturen und die Eigendynamik des Zollvereins und deren Beitrag zur nationalen Einheit. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Übergang von unbewusster zu bewusster politischer Integration im Kontext des Zollvereins.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt divergierende Gründungsmotive des Zollvereins (partikularistische vs. nationalpolitische Ziele), die Rolle der öffentlichen Meinung, den Einfluss bürokratischer Strukturen und Eliten, die Eigendynamik des Zollvereins und seine Auswirkungen sowie die Herausforderungen und Widrigkeiten während der 1860er Jahre.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu den divergierenden Gründungsmotiven des Deutschen Zollvereins, ein Kapitel zum Wachstum der öffentlichen Meinung, ein Kapitel zur integrationspolitischen Rolle der höheren Beamten, ein Kapitel zur konstruktiven Eigendynamik des Zollvereins, ein Kapitel zu den Widrigkeiten der 1860er Jahre, ein Kapitel zur Neuordnung des Zollvereins und ein Fazit.
Wie wird die Rolle der öffentlichen Meinung behandelt?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der öffentlichen Meinung auf den Prozess der nationalen Integration im Kontext des Deutschen Zollvereins. Es wird analysiert, wie die öffentliche Meinung die Entwicklung und den Erfolg des Zollvereins beeinflusst hat und welchen Beitrag sie zur nationalen Einheit geleistet hat.
Welche Rolle spielen bürokratische Strukturen und Eliten?
Die Arbeit beleuchtet den Einfluss bürokratischer Strukturen und Eliten auf den Prozess der nationalen Integration. Es wird untersucht, wie die für den Zollverein tätigen höheren Beamten den Integrationsprozess gestaltet und beeinflusst haben.
Wie wird die Eigendynamik des Zollvereins dargestellt?
Die Arbeit analysiert die Eigendynamik des Zollvereins und seine Auswirkungen auf die nationale Integration. Es wird untersucht, wie der Zollverein durch seine eigenen Strukturen und Prozesse die nationale Einheit gefördert hat.
Welche Herausforderungen gab es in den 1860er Jahren?
Die Arbeit betrachtet die Widrigkeiten und Herausforderungen, denen der Zollverein in den 1860er Jahren begegnete und wie diese den Prozess der nationalen Integration beeinflusst haben.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu einem Fazit, das die Bedeutung des Deutschen Zollvereins für die nationale Integration Deutschlands zusammenfasst und die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Faktoren beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Deutscher Zollverein, nationale Integration, Reichsgründung 1871, öffentliche Meinung, bürokratische Eliten, Eigendynamik, partikularistische Interessen, Wirtschaftspolitik, Nationalpolitik, wirtschaftliche Einheit, politische Integration.
Wie werden die Gründungsmotive des Zollvereins dargestellt?
Die Arbeit analysiert die divergierenden Gründungsmotive des Zollvereins, indem sie den Gegensatz zwischen partikularistischen (fiskalische und machtpolitische Ziele der Einzelstaaten) und nationalpolitischen Zielen beleuchtet. Es wird gezeigt, dass der Zollverein nicht nur ein direkter Weg zum Nationalstaat war, sondern auch von komplexen sozioökonomischen Bedingungen der 1830er Jahre beeinflusst wurde.
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- Sinus Grünwald (Author), 2011, Der Deutsche Zollverein im Dienst nationalpolitischer Integration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1375383