Inhalt der Hausarbeit ist eine medienspezifische Analyse des ausgewählten Mediums "Film" sowie entsprechender didaktischer Überlegungen. Mithilfe des beigefügten Begleitmaterials, welches abwechslungsreich, differenziert und schüler:innenorientiert konzipiert ist, können die aufgestellten Lernziele erreicht werden.
Der Film „Die Welle“ basiert auf einer wahren Geschichte: Der Geschichtslehrer Ron Jones führte "The Third Wave"-Experiment 1967 an einer kalifornischen High School durch. Er wollte seinen Schüler:innen den Nationalsozialismus erklären und startete ein Faschismusexperiment, wodurch diese verstehen sollten, wie Menschen Ideologien verfallen können. Die Klasse reagiert mit Begeisterung auf das "Third Wave"-Projekt, das nach wenigen Tagen auf die gesamte Schule übergriff, sodass es nach einer Woche von Jones abgebrochen werden musste. Er zeigte seinen Schüler:innen die Parallelen ihrer Bewegung zu Nazi-Jugendorganisationen auf. 1981 erschien der auf diesen Ereignissen basierende Roman von Morton Rhue "The Wave".
Inhaltsverzeichnis
- Sachanalyse des Mediums
- Inhaltszusammenfassung
- Medienspezifische Analyse des ausgewählten Mediums
- Didaktische Überlegungen
- Begründung der Wahl des Mediums
- Begründete Eignung des Mediums generell und speziell...
- Begründete Eignung des Mediums für Klassenstufe...
- Vorschlag für mögliche Verortung im Lehrplan…………………….
- Zielformulierungen.....
- Kompetenzbereich
- Lernziele...........
- Kurzvorstellung konzipiertes Material...
- Begründung der Wahl des Mediums
- Literaturverzeichnis......
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem didaktischen Begleitmaterial zum Film „Die Welle“. Das Ziel ist es, die Eignung des Films für den Unterricht zu untersuchen und didaktische Überlegungen zur Verwendung des Mediums im schulischen Kontext zu präsentieren. Dabei werden die inhaltliche Analyse des Films, die medienspezifische Analyse und die didaktischen Aspekte des Materials beleuchtet.
- Faschismus und Diktatur im Kontext der heutigen Gesellschaft
- Gruppenverhalten und die Entstehung von Autorität
- Die Rolle des Individuums in der Gruppe
- Medienanalyse und -rezeption im Unterricht
- Didaktische Konzepte und Lernziele
Zusammenfassung der Kapitel
Sachanalyse des Mediums
Inhaltszusammenfassung
Der Film „Die Welle“ basiert auf einem realen Experiment, „The Third Wave“, das der Geschichtslehrer Ron Jones 1967 an einer kalifornischen High School durchführte. Jones wollte seinen Schüler:innen den Nationalsozialismus näher bringen und startete ein Faschismusexperiment, um ihnen zu zeigen, wie Menschen Ideologien verfallen können. Die Klasse reagierte begeistert auf das Projekt, das nach wenigen Tagen auf die gesamte Schule übergriff und nach einer Woche von Jones abgebrochen werden musste, da er die Parallelen zu Nazi-Jugendorganisationen deutlich machte.
Der Film „Die Welle“ erzählt die Geschichte von Rainer Wenger, einem Gymnasiallehrer, der mit seiner schwangeren Frau Anke an der gleichen Schule unterrichtet. Im Rahmen einer Projektwoche soll er seinen Schüler:innen die Autokratie erklären, jedoch empfinden diese das wiederkehrende Thema Nationalsozialismus als langweilig und sind der Meinung, dass so etwas wie die Nazi-Diktatur in der heutigen Zeit nicht mehr möglich sei. Wenger entschließt sich, die Projektwoche als Sozialexperiment durchzuführen. Er stellt sich als Leitfigur dar und fordert seine Schüler:innen zum Stehen beim Sprechen, zum Ansprechen mit „Herr Wenger“ und zu kurzen Antworten auf. Auch die Sitzordnung wird frontal ausgerichtet. Die meisten Schüler:innen zeigen sich durch den strengen Ton und die Disziplin motiviert. Die Slogans „Macht durch Disziplin“, „Macht durch Gemeinschaft“ und „Macht durch Handeln“ werden zu den Leitprinzipien der autokratischen Bewegung. „Die Welle“ erhält neue Mitglieder durch Mundpropaganda. Karo und Mona erfahren Ablehnungen und Anfeindungen, da sie sich weigern, die weißen Hemden der Bewegung zu tragen. Sinan entwirft ein Logo und es wird eine gemeinsame Grußgeste eingeführt. Die Bewegung breitet sich über den schulischen Rahmen hinaus aus und bestimmt den Alltag der Anhänger:innen, die sich zunehmend als Ganzes verstehen und Andersdenkende ausgrenzen. Karo widersetzt sich der Bewegung, indem sie Flugblätter verteilt. Tim, der vorher ein Außenseiter war, genießt das Gemeinschaftsgefühl und erklärt sich zum Leibwächter Wengers. Wengers Frau wirft ihm vor, die Rolle des Führers zu genießen. Wenger ignoriert ihre Warnungen. Schließlich kommt es zu Gewalttaten gegen Andersdenkende und Wenger beschließt, das Experiment zu beenden. Er lädt die Mitglieder zu einer Vollversammlung ein, steigert die Stimmung und hetzt gegen Marco, der zum Opportunisten geworden ist. Tim, sein Leibwächter, steht ihm zur Seite. Wenger beschimpft Marco als Verräter und fragt Bomber, was „Die Welle“ mit dem Verräter machen soll. Bomber antwortet: „Ja klar, weil Sie es gesagt haben.“ Wenger fragt zurück: „Ach, weil ich es gesagt habe, ja? Und würdest du ihn auch töten, wenn ich es dir sage?“ Die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt. Wenger verkündet das Ende des Experiments, was einige Schüler:innen nicht glauben wollen. Tim, der durch „Die Welle“ Gemeinschaft und Zusammenhalt gefunden hat, zieht eine Pistole und erschießt einen Mitschüler. Er versucht, Tim zu beruhigen, doch Tim erschießt sich selbst. Die Schüler:innen scheinen traumatisiert und erkennen das Ausmaß der Bewegung. Wenger wird von der Polizei abgeführt.
Medienspezifische Analyse des ausgewählten Mediums
Für eine fundierte und filmdidaktische Unterrichtsvorbereitung sind diverse Planungsprozesse notwendig. Der Film „Die Welle“ wird den Genres Drama und Thriller zugeordnet. Charakteristisch für Dramen sind die Protagonisten, die Krisen erleben und vor lebensverändernden Entscheidungen stehen. Die Wertorientierungen des Dramas richten sich nicht an einzelne Individuen, sondern an soziale Aggregationen wie Familien und Schulen. Thriller zeichnen sich durch eine haltende Spannung aus, die das Gefühl einer ständigen Bedrohung vermittelt, welche erst am Ende aufgelöst wird. Die Bedrohung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Verbrechen vermutet wird oder sich die Handlungssituation zuspitzt.
Interkulturelle Anknüpfungspunkte im Film lassen sich bei den Themen Faschismus, Diktatur, Gesellschaftskritik und Individuen in der Gesellschaft finden. Im Zentrum des Films steht die Frage, ob Faschismus heutzutage noch möglich sei. Mit Blick auf die sozioökonomischen Hintergründe der Protagonist:innen kann die These vertreten werden, dass jede:r, unabhängig des sozialen Status oder einer Kulturzugehörigkeit, Teil einer gesellschaftlichen Dynamik werden kann.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart in der Bundesrepublik Deutschland und wird chronologisch erzählt, ohne Rückblenden oder Vorausdeutungen. Der Rezipient kann das Geschehen linear mitverfolgen, hat jedoch weniger Zeit zum Reflektieren. Der Film verwendet Orte zur Semantisiertheit, d.h. der Rezipient kann durch die Wohnorte der Figuren Verbindungen zu Wertesystemen ziehen. Die Figuren werden klar gezeichnet und ihre Rolle in der Geschichte wird umrahmt.
Der Film erzählt die Geschichte ohne die Perspektive einer konkreten Figur. Es werden auditive und visuelle Techniken für das Erzählen des Geschehens verwendet. Es wird kein Gebrauch von Voice-Over gemacht, da ausschließlich Dialoge Anwendung finden. Die Musik illustriert die Stimmung des Geschehens und hält die Spannung aufrecht. Weiterhin werden Charakterisierungen von Figuren und Handlungen durch den Einsatz entsprechender Musik erzeugt. Die Hauptfarben des Films sind rot, blau, weiß und schwarz. Jede Farbe trägt für sich verschiedene Funktionen und stellt Zusammenhänge dar. Weiß steht für die Gemeinschaft. Rot und schwarz sind die Farben des Welle-Symbols und lassen mit Blick auf die Thematik des Films einen Bezug zum Symbol des Nationalsozialismus herstellen. Die Farben besitzen Symbolcharakter und führen das Publikum durch den Film.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themengebiete des Films „Die Welle“ umfassen Faschismus, Diktatur, Autokratie, Sozialpsychologie, Gruppenverhalten, Autorität, Konformität, Individuum, Gesellschaft, Medienanalyse, Filmrezeption und didaktisches Material.
- Quote paper
- L. Sieter (Author), 2021, Didaktisches Begleitmaterial zum Film "Die Welle" (Mittelstufe, Deutsch), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1375136