1. Die politischen Parteien
Die politischen Parteien werden oft als das Ergebnis des ausgeweiteten Wahlrechts im vergangenen Jahrhundert angesehen. Demnach mußten sich politisch Gleichgesinnte organisatorisch enger zusammenschließen, um ihre Wähler mobilisieren zu können. Dies war nötig, um die staatlichen Herrschaftspositionen zu erringen, da nur so ihre Programme in politische Grundsatzentscheidungen umgesetzt werden konnten. Im Laufe der letzten hundert Jahre haben sich Parteien wichtiger Verfassungsorgane, wie dem Parlament und der Exekutive, bemächtigen können. Kaum berührt davon blieb die Verfassungsgerichtbarkeit. Die Position der Parteien befindet sich zwischen Staat und Gesellschaft. (1)
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1 G. Brunner: Vergleichende Regierungslehre (Band. 1), Paderborn 1979, S. 331ff.
Inhaltsverzeichnis
- Politische Parteien
- Begriffsbestimmung
- Struktur der Parteien
- Parteientypologie
- Parteiensysteme
- Entstehen von Parteien
- Institutionelle Theorien
- Historische Krisensituationstheorien
- Modernisierungstheorien
- Funktionen von Parteien
- Integrationsfunktion
- Führungsauslese und Elitenrekrutierung
- Herrschaftsausübung
- Herrschaftskontrolle
- Theoretische Probleme der Parteienforschung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktion von Parteien in demokratischen Systemen. Sie beleuchtet die Entstehung, Struktur und die verschiedenen Funktionen von Parteien, um deren Rolle im politischen Prozess zu verstehen.
- Begriffsbestimmung und Typologie politischer Parteien
- Theorien zur Entstehung von Parteien
- Funktionen von Parteien im demokratischen System
- Analyse der Parteistruktur
- Theoretische Herausforderungen der Parteienforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Politische Parteien: Dieses Kapitel beginnt mit einer Begriffsbestimmung von politischen Parteien, ausgehend von der lateinischen Wurzel "pars" (Teil), und betont die Notwendigkeit von Konkurrenz für das Bestehen von Parteien. Es werden verschiedene Definitionen von Parteien aus der Literatur vorgestellt, die drei Kernelemente hervorheben: Zusammenschlüsse von Menschen mit dem Ziel des Gemeinwohls, wobei die Eroberung staatlicher Machtpositionen das Mittel zur Zielerreichung darstellt. Der verfassungsmäßige Status von Parteien in der Bundesrepublik Deutschland, wie er im Grundgesetz und im Parteiengesetz verankert ist, wird ebenfalls erörtert. Das Kapitel betont die Bedeutung des Parteiengesetzes von 1967 und definiert den darin enthaltenen Parteibegriff.
Entstehen von Parteien: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Theorien zur Entstehung von Parteien. Es werden institutionelle, historische und Modernisierungstheorien vorgestellt und verglichen. Jede Theorie bietet eine alternative Perspektive auf die Faktoren, die zur Bildung von Parteien geführt haben, wobei die komplexen und oft sich überschneidenden Ursachen betont werden. Die Bedeutung des ausgeweiteten Wahlrechts im letzten Jahrhundert als Ausgangspunkt für die Entstehung von Parteien wird hervorgehoben.
Funktionen von Parteien: Das Kapitel analysiert die verschiedenen Funktionen von Parteien in der Demokratie. Es werden die Integrationsfunktion, die Führungsauslese und Elitenrekrutierung, die Herrschaftsausübung und die Herrschaftskontrolle umfassend diskutiert. Die Bedeutung der Parteien für die politische Willensbildung und die Repräsentation der Bevölkerung wird hervorgehoben. Jeder Punkt wird ausführlich mit Beispielen und Erläuterungen versehen.
Schlüsselwörter
Politische Parteien, Demokratie, Parteientypologie, Parteiensystem, Entstehung von Parteien, Funktionen von Parteien, Integrationsfunktion, Führungsauslese, Herrschaftsausübung, Herrschaftskontrolle, Parteiengesetz, Grundgesetz, Gemeinwohl.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Politische Parteien
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über das Thema politische Parteien. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Entstehung, Struktur und den Funktionen von Parteien in demokratischen Systemen.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in die folgenden Kapitel: Politische Parteien (inkl. Begriffsbestimmung, Struktur und Parteisysteme), Entstehung von Parteien (inkl. verschiedener Theorien), Funktionen von Parteien (inkl. Integrationsfunktion, Führungsauslese, Herrschaftsausübung und -kontrolle) und Theoretische Probleme der Parteienforschung.
Wie werden politische Parteien definiert?
Der Text beleuchtet verschiedene Definitionen von Parteien aus der Literatur. Ein Kernelement ist der Zusammenschluss von Menschen mit dem Ziel des Gemeinwohls, wobei die Eroberung staatlicher Machtpositionen das Mittel zur Zielerreichung darstellt. Der verfassungsmäßige Status in der Bundesrepublik Deutschland (Grundgesetz und Parteiengesetz) wird ebenfalls behandelt.
Welche Theorien zur Entstehung von Parteien werden vorgestellt?
Der Text präsentiert und vergleicht institutionelle, historische und Modernisierungstheorien zur Entstehung von Parteien. Er betont die komplexen und oft sich überschneidenden Ursachen und hebt die Bedeutung des ausgeweiteten Wahlrechts hervor.
Welche Funktionen von Parteien werden diskutiert?
Der Text analysiert die Integrationsfunktion, die Führungsauslese und Elitenrekrutierung, die Herrschaftsausübung und die Herrschaftskontrolle von Parteien. Die Bedeutung für die politische Willensbildung und die Repräsentation der Bevölkerung wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Politische Parteien, Demokratie, Parteientypologie, Parteiensystem, Entstehung von Parteien, Funktionen von Parteien, Integrationsfunktion, Führungsauslese, Herrschaftsausübung, Herrschaftskontrolle, Parteiengesetz, Grundgesetz, Gemeinwohl.
Wo finde ich eine Begriffsbestimmung von politischen Parteien?
Die Begriffsbestimmung von politischen Parteien findet sich im ersten Kapitel. Es wird auf die lateinische Wurzel "pars" (Teil) eingegangen und die Notwendigkeit von Konkurrenz für das Bestehen von Parteien betont.
Welche Rolle spielt das Parteiengesetz?
Das Parteiengesetz von 1967 spielt eine wichtige Rolle im Text, da es den darin enthaltenen Parteibegriff definiert und den verfassungsmäßigen Status von Parteien in der Bundesrepublik Deutschland konkretisiert.
- Citation du texte
- Thomas Reith (Auteur), 1999, Funktion von Parteien in der Demokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1374