In dem modernen Sprachgebrauch des Englischen bzw. des Deutschen wird das Passiv relativ häufig verwendet. Für Muttersprachler ist es selbstverständlich, so eine grammatische Konstruktion zu benutzen in Situationen, in denen der Täter nicht bekannt oder unnötig zu nennen ist. Für Deutschlernende aus Ungarn scheint es demgegenüber schwieriger zu sein, weil das Aktiv-Passiv-Verhältnis im Ungarischen anders aufgefasst wird oder kaum noch existiert. Da es uns schwer fällt, die Essenz von dieser Leideform zu verstehen und zu benutzen, versuchen die Lernenden, solche „unnatürlichen“ Konstruktionen in der Fremdsprache zu vermeiden. Obwohl Schüler diese Tendenz aufweisen, wird das Passiv trotzdem benutzt; im Ungarischen. Auch wenn sie ständig beschimpft werden, wenn sie sagen: „a terv már vagy 2 hónapja el van készítve”, denn es ist stilistisch zu vermeiden, wird trotzdem in der ungarischen Sprache oft in Passivsätzen gesprochen.
Neben dem Deutschen verfügt auch das Englische über dieses Genuss. Diese Kostruktionsähnlichkeit muss irgendwie an sprachhistorischen Faktoren und Entwicklungen liegen, denn es ist bekannt, dass beide Sprachen aus der Sprachfamilie des Indoeuropäischen stammen und dem Zweig des West-Germanischen angehören. Da das Englische die meist gesprochene Sprache der Welt ist, muss es auch Lernende von anderen Ländern geben, die mit dem Aneignen des Passivs Probleme haben.
1. Zielsetzung
In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Passivs im Bezug auf seine Gebrauchsweisen im Englischen und im Deutschen untersuchen und vergleichen. Aspekte der Form, der Möglichkeiten, Passiv in verschiedenen syntaktischen Umgebungen zu verwenden, der Restriktionen, der Ausnahmen und der Konkurrenzformen werde ich berühren.
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- ZIELSETZUNG
- METHODEN DER ARBEIT, VERWENDETE MATERIALIEN UND KORPUS
- ALLGEMEINE OPERATIONSREGELN
- KLASSIFIKATION DES PASSIVS
- KONKRETISIERENDE REGELN, RESTRIKTIONEN
- AUSDRUCKSMÖGLICHKEITEN DES AGENS
- DIE KONKURRENZFORMEN DES PASSIVS IM DEUTSCHEN UND ENGLISCHEN
- ANALYSE DES PASSIVS IN AUTHENTISCHEN TEXTEN
- DIE ZAHL VON PASSIV-KONSTRUKTIONEN IN DEN TEXTEN
- WARUM WIRD EIGENTLICH DIE LEIDEFORM IN DIESEN SPRACHEN BENUTZT?
- KONKURRENZFORMEN IN AUTHENTISCHEN TEXTEN
- DIE NENNUNG DES AGENS
- EINIGE BESONDERHEITEN DES GEBRAUCHS VON PASSIV
- DIE BEDEUTUNG DER AGNESBENENNUNG
- PASSIV IN DEM THEMA-RHEMA DISKURS
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht und vergleicht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Passivs im Englischen und Deutschen bezüglich seiner Verwendung. Es werden Aspekte der Form, der syntaktischen Verwendungsmöglichkeiten, Restriktionen, Ausnahmen und Konkurrenzformen beleuchtet.
- Vergleich der Passivkonstruktionen im Deutschen und Englischen
- Untersuchung der syntaktischen Verwendung des Passivs in beiden Sprachen
- Analyse von Restriktionen und Ausnahmen bei der Passivbildung
- Vergleich der Konkurrenzformen zum Passiv
- Analyse des Passivgebrauchs in authentischen Texten
Zusammenfassung der Kapitel
VORWORT: Der Vorwort erläutert die häufige Verwendung des Passivs im modernen Englisch und Deutsch im Gegensatz zu den Schwierigkeiten, die Deutschlernende aus Ungarn mit dieser grammatischen Konstruktion haben. Es wird auf die unterschiedliche Auffassung des Aktiv-Passiv-Verhältnisses im Ungarischen hingewiesen und die vergleichbare Existenz des Passivs im Englischen und Deutschen aufgrund ihrer indoeuropäischen Sprachfamilie begründet.
ZIELSETZUNG: Dieses Kapitel beschreibt das Ziel der Arbeit: einen Vergleich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Passivs im Englischen und Deutschen bezüglich seiner Verwendung, einschließlich Form, syntaktischer Umgebungen, Restriktionen, Ausnahmen und Konkurrenzformen.
METHODEN DER ARBEIT, VERWENDETE MATERIALIEN UND KORPUS: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit. Es werden ausgewählte englische und deutsche Grammatikhandbücher als theoretische Grundlage genannt. Die Analyse basiert auf einfachen Vergleichsmitteln, die in den Grammatiken vorgeschlagen werden. Zur Illustration werden Passivkonstruktionen aus authentischen Texten zum Thema "Deutschland/Germany nach 1945" verwendet, um die natürliche Verwendung des Passivs in beiden Sprachen zu zeigen. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil (Vergleich anhand von Grammatikbüchern) und einen empirischen Teil (Analyse authentischer Texte).
ALLGEMEINE OPERATIONSREGELN: In diesem Kapitel werden die allgemeinen Regeln für die Passivbildung in beiden Sprachen erläutert. Es wird der Zweck des Passivs hervorgehoben – die Darstellung von Ereignissen, bei denen der Täter unbekannt, unwichtig oder bewusst verschwiegen wird. Das Kapitel illustriert die Ähnlichkeiten in der Bildung des Passivs (Hilfsverb + Partizip II) mit Beispielen im Deutschen und Englischen, betont aber auch die existierenden Unterschiede.
KLASSIFIKATION DES PASSIVS: Hier wird die Klassifizierung des Passivs im Deutschen (Vorgangspassiv und Zustandspassiv) im Gegensatz zum englischen Passiv erläutert. Im Deutschen drückt das Vorgangspassiv ein Geschehen aus, während das Zustandspassiv einen daraus resultierenden Zustand beschreibt. Das Englische kennt diese Unterscheidung nicht und verwendet hauptsächlich eine Form, die dem deutschen Zustandspassiv ähnelt, wobei die Verwendung im Present Simple für Zustände und im Present Continuous für Vorgänge beschrieben wird.
KONKRETISIERENDE REGELN, RESTRIKTIONEN: Dieses Kapitel behandelt die Restriktionen bei der Passivbildung in beiden Sprachen. Es wird die Notwendigkeit transitiver Verben für die Passivbildung im Deutschen (Vorgangspassiv) betont und Ausnahmen wie unpersönliche Verben oder reflexive Verben genannt. Ähnliche Restriktionen, wie die Unmöglichkeit der Passivierung von stativen Verben, werden auch für das Englische erwähnt. Die Passivierung von Verben mit Dativobjekten wird in beiden Sprachen als möglich dargestellt.
Schlüsselwörter
Passiv, Aktiv, Deutsch, Englisch, Grammatik, Vergleichende Linguistik, Kontrastive Analyse, Syntax, Transitive Verben, Intransitive Verben, Vorgangspassiv, Zustandspassiv, Agens, Konkurrenzformen, Authentische Texte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Vergleich des Passivs im Deutschen und Englischen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht das Passiv im Deutschen und Englischen. Sie untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Form, syntaktischer Verwendung, Restriktionen, Ausnahmen und Konkurrenzformen des Passivs in beiden Sprachen. Der Vergleich basiert auf Grammatikhandbüchern und der Analyse authentischer Texte zum Thema "Deutschland/Germany nach 1945".
Welche Ziele werden in der Arbeit verfolgt?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Passivkonstruktionen im Deutschen und Englischen zu vergleichen, die syntaktische Verwendung des Passivs in beiden Sprachen zu untersuchen, Restriktionen und Ausnahmen bei der Passivbildung zu analysieren, Konkurrenzformen zum Passiv zu vergleichen und den Passivgebrauch in authentischen Texten zu analysieren.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit nutzt eine kombinierte Methodik. Sie stützt sich auf ausgewählte deutsche und englische Grammatikhandbücher als theoretische Grundlage und analysiert authentische Texte zum Thema "Deutschland/Germany nach 1945". Der Vergleich erfolgt mittels einfacher, in den Grammatiken vorgeschlagener Vergleichsmittel. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil.
Wie wird das Passiv in der Arbeit klassifiziert?
Die Arbeit unterscheidet im Deutschen zwischen Vorgangspassiv (beschreibt ein Geschehen) und Zustandspassiv (beschreibt einen daraus resultierenden Zustand). Das Englische kennt diese Unterscheidung nicht und verwendet hauptsächlich eine Form, die dem deutschen Zustandspassiv ähnelt. Die Verwendung im Present Simple wird für Zustände, im Present Continuous für Vorgänge beschrieben.
Welche Restriktionen bei der Passivbildung werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Restriktionen wie die Notwendigkeit transitiver Verben für die Passivbildung im Deutschen (Vorgangspassiv) und Ausnahmen wie unpersönliche oder reflexive Verben. Ähnliche Restriktionen, wie die Unmöglichkeit der Passivierung von stativen Verben, werden auch für das Englische beschrieben. Die Passivierung von Verben mit Dativobjekten wird in beiden Sprachen als möglich dargestellt.
Welche Konkurrenzformen zum Passiv werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht die Konkurrenzformen zum Passiv im Deutschen und Englischen, sowohl im theoretischen Teil anhand von Grammatikregeln als auch im empirischen Teil anhand der Analyse authentischer Texte. Die konkreten Konkurrenzformen werden detailliert in den entsprechenden Kapiteln behandelt.
Wie wird der Gebrauch des Passivs in authentischen Texten analysiert?
Die Analyse authentischer Texte zum Thema "Deutschland/Germany nach 1945" dient dazu, die natürliche Verwendung des Passivs in beiden Sprachen zu zeigen und die theoretischen Erkenntnisse zu illustrieren. Die Analyse umfasst die Häufigkeit von Passivkonstruktionen und die Verwendung von Konkurrenzformen im Kontext.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Passiv, Aktiv, Deutsch, Englisch, Grammatik, Vergleichende Linguistik, Kontrastive Analyse, Syntax, Transitive Verben, Intransitive Verben, Vorgangspassiv, Zustandspassiv, Agens, Konkurrenzformen, Authentische Texte.
Warum ist der Vergleich des Passivs im Deutschen und Englischen relevant?
Der Vergleich ist relevant, da das Passiv eine wichtige grammatische Konstruktion in beiden Sprachen ist, aber Unterschiede in Bildung und Verwendung aufweist. Die Arbeit hebt die Bedeutung des Verständnisses dieser Unterschiede für Lerner des Deutschen oder Englischen hervor, insbesondere im Hinblick auf die Schwierigkeiten, die Deutschlernende aus Ungarn mit dem Passiv haben (siehe Vorwort).
- Arbeit zitieren
- Robert Szekeres (Autor:in), 2006, Funktionaler Vergleich der deutschen und englischen Passivkonstruktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137361