Diese Arbeit bietet eine Kurzbeschreibung des Lebens und Werks von Hans Keilson, einem deutschen Schriftsteller, Psychoanalytiker und Arzt, der vor allem für seine literarische Auseinandersetzung mit dem Holocaust bekannt ist. Die Arbeit untersucht das Motiv der Sprache in Keilsons Texten, die sowohl als psychoanalytisches Instrument, als auch als künstlerischer Ausdruck und identitätsbildender Faktor dienen. Die Arbeit stützt sich auf Keilsons Essay "Wohin die Sprache nicht reicht", in dem er von seiner Begegnung mit einem Kind aus einem Konzentrationslager berichtet, die ihn sprachlos machte. Die Arbeit zeigt, wie Keilson trotz dieser Erfahrung die Sprache als ein Mittel zur Verarbeitung und Vermittlung von Trauma nutzte. Die Arbeit schließt an das wachsende Interesse an Keilsons Werk an, das nach seinem Tod im Jahr 2011 entstand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person Hans Keilson
- Biographischer Einblick
- Wichtige literarische Werke
- Sprache in Keilsons psychoanalytischer Tätigkeit
- Saussures Zeichenbegriff
- Wohin die Sprache nicht reicht (1984)
- Der Fall Esra
- Sprachbarrieren bei der Therapie früherer KZ-Häftlinge
- Sprache als Mittel des Ausdrucks und Teil der Identität
- Sprachwurzellos (1943)
- Werkanalyse
- Interpretation des Werkes
- Ach, Sie schreiben deutsch? (1986)
- Der Zustand des Exils
- Sprache schafft Zugehörigkeit
- Variation (1943)
- Werkanalyse
- Interpretation des Werkes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Sprache im Werk des deutschen Schriftstellers und Psychoanalytikers Hans Keilson. Dabei wird insbesondere die Rolle der Sprache im Kontext seiner psychoanalytischen Praxis und seiner eigenen Erfahrungen im Exil betrachtet.
- Die Sprachlosigkeit als Folge traumatischer Erlebnisse in der Shoah
- Sprache als Werkzeug der Psychoanalyse und Therapie
- Sprache als Mittel der Identitätsfindung und Zugehörigkeit im Exil
- Sprache als Mittel des Ausdrucks und der Erinnerung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Hans Keilson und seine Werke vor und hebt die zentrale Rolle der Sprache in seinen Texten hervor. Anschließend wird ein biographischer Einblick in Keilsons Leben gegeben, der seine prägenden Erlebnisse in der Zeit des Nationalsozialismus und im Exil beleuchtet. Im Anschluss werden einige seiner wichtigsten literarischen Werke vorgestellt und analysiert, wobei der Fokus auf die Bedeutung von Sprache in diesen Texten liegt.
Das Kapitel über Keilsons psychoanalytische Tätigkeit untersucht die Bedeutung von Sprache in der Therapie traumatisierter Menschen, insbesondere im Kontext der Shoah. In diesem Zusammenhang wird auch der Einfluss von Saussures Zeichenbegriff auf Keilsons Denken beleuchtet.
Die Analyse von Keilsons Werk "Wohin die Sprache nicht reicht" verdeutlicht die Sprachbarrieren, die im Umgang mit traumatisierten KZ-Häftlingen entstehen können. Weiterhin wird untersucht, wie Sprache in diesem Werk als Mittel des Ausdrucks und der Bewältigung der traumatischen Erfahrungen eingesetzt wird.
Das Kapitel über Keilsons Werk "Sprachwurzellos" beschäftigt sich mit der sprachlichen Akkulturation des Autors im Exil in den Niederlanden. Die Analyse des Werkes zeigt, wie Sprache zur Identitätsfindung und -bewahrung im Exil beitragen kann.
Abschließend wird die Bedeutung von Sprache im Werk von Hans Keilson zusammengefasst und in Bezug auf seine psychoanalytische Praxis und seine Erfahrungen im Exil eingeordnet.
Schlüsselwörter
Hans Keilson, Sprache, Sprachlosigkeit, Psychoanalyse, Trauma, Shoah, Exil, Identität, Literatur, Poesie, Saussure, Zeichenbegriff, Sprachbarrieren, Akkulturation, Erinnerung.
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- Yule Blasel (Author), 2022, Sprache und Sprachlosigkeit als wiederkehrende Motive. Die Werke von Hans Keilson, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1373442