Primäres strategisches Ziel jedes Unternehmens ist es erfolgreich am Markt zu agieren und überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen. Aber nicht nur die Position des Unternehmens am Markt und die Konkurrenzlage sind dafür entscheidend, sondern auch eine effiziente Ressourcenallokation, zu dem auch die Humanressource, also Menschen, ihre Know-How, Wissen und Kompetenzen zählen. Daraus entsteht die Notwendigkeit des Personalmanagements, denn es schafft die Voraussetzungen dafür, dass das Unternehmen mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern versorgt ist. Ohne richtige Mitarbeiter dürfen die Unternehmensziele künftig kaum noch erreicht werden.
Seit den 90er Jahren kann man eine rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien in der Welt beobachten. Diese Entwicklung hat die Gesellschaft zu einer Informationsgesellschaft umgeformt, die sich an die veränderten Anforderungen ihrer Umwelt schnell anpasst. Das ganze hat dazu geführt, dass immer mehr Unternehmen mit den heutigen In-formations- und Kommunikationstechnologien umgehen müssen. Für viele Unternehmen ist die Informationstechnologie sogar ein untrennbarer Bestandteil ihrer Existenz geworden. Denn das erleichtert das heutige Wirtschaftsleben in vielen Bereichen und schafft neue Chancen für die Anwender.
Unternehmen sind heute in allen ihren Zweigen, intern und extern, stark vernetzt.Dies wirkt sich sowohl auf die Personalführungskräfte, als auch auf die Mitarbeiter der Unternehmen aus. Neben den konventionellen Theorien und Instrumenten, die in Personalabteilungen zur Erfüllung von Führungsaufgaben zur Anwendung kommen, werden die Web 2.0-Technologien zunehmend zur Unterstützung der Tätigkeiten des Personalmanagements eingesetzt.
Ziel dieser Arbeit ist die Klärung folgender Fragestellung: Wie wirkt sich der Einsatz von Web 2.0-Anwendungen im Unternehmen auf die Funktionen des Personalmanagements, insbesondere auf die Personalführung aus.
Bei der Verfolgung dieses Ziels wird zuerst über die Auswirkungen einer Ausbreitung des Web 2.0 auf die Unternehmensorganisation diskutiert. Weiterhin wird auch erklärt, welche Potentiale bei der Verwendung von neuen Technologien entstehen und wie sie in Personalabteilungen eingesetzt werden können. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, welche Konsequenzen dieser Einsatz auf Aufgaben und Funktionen der Personalführung hat.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einführung
2. Nutzenpotentiale des W eb 2.0 im Personalmanagement
2.1. Web 2.0- Begriff und Charakteristika
2.2. „Personalmanagement 2.0"
2.3. Anwendungsformen des Web 2.0 für das Personalmanagement
3. Beitrag des Web 2.0 für die Personalführung
3.1. Die Personalführung: Begriff und Rolle innerhalb des Personalmanagements
3.2. Wirkungen der Web 2.0-Anwendungen auf die Personalführung
3.2.1. Kommunikationsmanagement
3.2.2. Koordinationsmanagement
3.2.3. Kontaktmanagement
3.2.4. Innovationsmanagement und „Führung von unten"
3.3. Empirische Befunde
4. Fazit
5. Verzeichnis der zitierten Literatur
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einführung
Primäres strategisches Ziel jedes Unternehmens ist es erfolgreich am Markt zu agieren und überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen. Aber nicht nur die Position des Unternehmens am Markt und die Konkurrenzlage sind dafür ent-scheidend, sondern auch eine effiziente Ressourcenallokation, zu dem auch die Humanressource, also Menschen, ihre Know-How, Wissen und Kompetenzen zählen. Daraus entsteht die Notwendigkeit des Personalmanagements, denn es schafft die Voraussetzungen dafür, dass das Unternehmen mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern versorgt ist. Ohne richtige Mitarbeiter dürfen die Unternehmensziele künftig kaum noch erreicht werden.
Seit den 90er Jahren kann man eine rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien in der Welt beobachten.1 Diese außerordentliche Entwicklung hat die Gesellschaft zu einer Informationsgesellschaft umgeformt, die sich an die veränderten Anforderungen ihrer Umwelt schnell anpasst. Das ganze hat dazu geführt, dass immer mehr Unternehmen mit den heutigen Informations- und Kommunikationstechnologien umgehen können und müssen. Für viele Unternehmen ist die Informationstechnologie sogar ein untrennbarer Bestandteil ihrer Existenz geworden. Denn das erleichtert das heutige Wirt-schaftsleben in vielen Bereichen und schafft neue Chancen für die Anwender.
Unternehmen sind heute in allen ihren Zweigen, intern und extern, stark ver-netzt.2 Dies wirkt sich sowohl auf die Personalführungskräfte und den von ih-nen gewählten Führungsstil, als auch auf die Mitarbeiter der Unternehmen aus. Neben den konventionellen Theorien und Instrumenten, die in Personalabtei-lungen zur Erfüllung von Führungsaufgaben zur Anwendung kommen, werden in letzter Zeit die Web 2.0-Technologien zunehmend zur Unterstützung der Tätigkeiten des Personalmanagements eingesetzt.
Ziel dieser Arbeit ist die Klärung folgender Fragestellung: Wie wirkt sich der Einsatz von Web 2.0-Anwendungen im Unternehmen auf die Funktionen des Personalmanagements, insbesondere auf die Personalführung aus. Damit ist gemeint, dass die Personalführung alle Maßnahmen bezüglich bereits im Un- ternehmen eingesetzten Personals beinhaltet, während Personalmanagement ein umfassender Begriff ist, der u.a. externe Personalbeschaffung beinhaltet.
Bei der Verfolgung dieses Ziels wird zuerst über die Auswirkungen einer Aus-breitung des Web 2.0 auf die Unternehmensorganisation diskutiert. Weiterhin wird auch erklärt, welche Potentiale bei der Verwendung von neuen Technolo-gien entstehen und wie sie in Personalabteilungen eingesetzt werden können. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, welche Konsequenzen dieser Ein-satz auf Aufgaben und Funktionen der Personalführung hat. Die Arbeit rundet ein Fazit ab, indem die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst werden.
2. Nutzenpotentiale des Web 2.0 im Personalmanagement
2.1. Web 2.0- Begriff und Charakteristika
Der Begriff Web 2.0 ist ein sehr schillernder Begriff.3 Dafür gibt es in der Lite-ratur keine einheitliche Definition, die diesen Begriff eindeutig abgrenzt. Statt-dessen existieren Dokumente in Web, die Konzepte und Prinzipen des Web 2.0 skizzieren und erklären.4 Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass Web 2.0 eher als Oberbegriff für die Beschreibung einer Reihe neuer interaktiver Tech-niken und Dienste des Internets zu verstehen ist. Das Web 2.0 bezeichnet die Prinzipien und Verfahren, die sich alle um das Web als Plattform drehen.
Mit dem Entstehen vom Web 2.0 ist das Web nicht mehr eine Ansammlung statischer Webseiten, sondern es verfügt über dynamisch generierte Plattfor-men, die den Nutzern Zugang zu jeweils unterschiedlichen Daten bieten und die völlig auf die Partizipation der Benutzer ausgerichtet sind.5 Bei dem Web 2.0 geht es um die Konzentration auf viele „kleine" Kunden anstatt auf wenige große. Dabei wird jeder Einzelne als entscheidend angesehen: Jeder kann auf den jeweiligen Plattformen seine eigenen Daten und Ideen nach persönlichen Vorstellungen darstellen, demgemäß gestalten die Nutzer zunehmend die In-halte der Webseiten selbst.6 Somit ist „User Generated Content" als einer der wesentlichen Prinzipien des Web 2.0 zu betrachten. Folglich kann man Web 2.0 als ein Werkzeug kollektiver Intelligenz betrachten.7
Darüber hinaus ist Web 2.0 dadurch gekennzeichnet, dass es ohne große Vor-kenntnisse und Installationen nutzbar sein kann, im Gegensatz zu Web 1.0, dessen kreative Instrumente auf Grund ihrer Komplexität nur einer relativ klei-nen Gruppe von Nutzern zur Verfügung standen.8
Zusammengefasst stellt das Web 2.0 eine Kombination dar, aus neuen Techni-ken, neuen Anwendungstypen mit einer Orientierung hin zu den Bedürfnissen einzelner Benutzer und einer sozialen Bewegung.9
2.2. "Personalmanagement 2.0"
Die Auswirkungen der Ausbreitung des Webs 2.0 sind von großer Bedeutung nicht nur für Privatpersonen als Nutzer, sondern auch für Unternehmen, sei es für solche des Net Economy oder des Real Economy mit unterstützender Inter-netplattform. In den letzten Jahren entdecken immer mehr Unternehmen, dass die Nutzung der Web 2.0-Instrumente einen Wettbewerbsvorteil verspricht, denn Web 2.0 ist als eine Summe der Diensten und Werkzeugen zu verstehen, die Informations,- Kommunikations,- und Transaktionsprozesse innerhalb des Unternehmens unterstützen. Einen solchen betrieblichen Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen wird auch als Corporate Web 2.0 definiert. Dabei werden so-ziale und technische Aspekte des neuen Webs unter Berücksichtigung unter-nehmerischer Aspekte ausgenutzt, wenn für das Unternehmen ein hinreichen-der Wert resultiert.10
Web 2.0 kann also in vielen Funktionsbereichen des Unternehmens eingesetzt werden; dies betrifft auch das Personalmanagement. Die Führungskräfte der Personalabteilungen haben mittlerweile auch erkannt, dass es bei Web 2.0 um ein Mitmach-Web geht, wobei nicht mehr Einwegkommunikation und Infor-mationsbeschaffung dominieren, sondern Dialog, Networking und Zusammen-arbeit.11 Somit steht Web 2.0 auch für ein neues Selbstverständnis der Mitar- beiter im Unternehmen, da die Netzwerkwelt die traditionelle, klare, hierarchi-sche Strukturierung der Unternehmen ablöst. Mit dem Web ist es für Unter-nehmen möglich, sowohl dezentral als auch zentral zu agieren. 12 Deutlich mehr Mitarbeiter sind nun an Innovationsprozessen beteiligt, sowohl bei der Ideengenerierung, als auch bei der Promotion neuer Lösungen. Jedoch nicht alle Prozesse des Personalmanagements sind für Web 2.0-Anwendungen ge-eignet. Während einige Web 2.0-Anwendungen für eine Vielzahl von Perso-nalmanagement-Aufgaben genutzt werden können, ist der Anwendungsbereich für andere Web 2.0-Instrumente eingeschränkt oder gar ausgeschlossen.13 Aber da, wo die Personalabteilung eine unterstützende, beratende und vorbereitende Funktion wahrnimmt, kann der Einsatz von Web 2.0-Technologien viel beitra-gen.14
Desweiteren werden die Instrumente behandelt, die hauptsächlich im Perso-nalmanagement zum Einsatz kommen. Darüber hinaus werden auch ihre Bei-träge zur Personalführung im Unternehmen diskutiert.
2.3. Anwendungsformen des Web 2.0 für das Personalmanage-ment
Das Internet hat nicht nur viele Bereiche der Personalarbeit durchdrungen, sondern hat sie verändert, sowie völlig neue Möglichkeiten für Personalver-antwortliche geschaffen. Um die Chancen, die das Web 2.0-Umfeld bietet, aus-zunutzen, stehen dem Unternehmen zahlreiche Instrumente zur Verfügung.15 Folgende Anwendungsarten werden sehr häufig im Personalmanagement und insbesondere in Personalführung eingesetzt:
Als eines der wichtigsten Instrumente des Web 2.0 bildet das Weblog ein sehr breites Anwendungsspektrum im Personalmanagement, da es fast in allen Be-reichen genutzt werden kann. Weblog ist ein regelmäßig aktualisierter Nach-richtendienst, dessen Informationen in umgekehrter chronologischer Reihen-folge in der Art eines Online-Tagebuchs präsentiert werden.16 In Blogs werden durch eine oder mehrere Personen Texte und Bilder zu persönlichen oder fach- lichen Themen veröffentlicht.17 Zugleich sind Blogs auch Diskussionsplattfor-men, da deren Leser die Möglichkeit zur Verfügung steht, die jeweiligen Arti-kel direkt im Blog zu kommentieren.18 Im Unternehmen dienen Blogs grund-sätzlich als ein Kommunikationsmedium.
Neben Weblogs sind auch RSS-Feeds erwähnenswert. Die RSS-Feeds bieten den Nutzern die Möglichkeit, die Inhalte einer Webseite, seien es Blogs oder Audio- und Video-Inhalte, zu abonnieren.19 RSS verwirklicht somit für Blogs die Trennung von Inhalten und Benutzungsschnittstellen ideal, damit Nutzer schnell und einfach über aktuelle Ereignisse laufend informiert werden.20
Ein weiteres Instrument, das im Personalmanagement breite Verwendung fin-det, sind Wikis. Wikis stellen eine dynamische Wissenssammlung dar, die grundsätzlich von jedem Benutzer ergänzt, erweitert oder verändert werden kann. Die Inhalte der Wiki-Webseiten sind mittels Querverweisen (Hyperlinks) miteinander verbunden. 21 Während Blogs meistens die subjektiven Meinungs-äußerungen konsolidieren, bestimmen Wikis dagegen Fachwissen mehrerer Nutzer zu konkreten Themen.22 Jeder, der Zugang zum Wiki hat, ist in der La-ge, sein Wissen einzubringen. Wikis werden in verschiedenen Unternehmen als Wissensaustauschplattformen eingesetzt und dienen indirekter Unterstüt-zung des Mitarbeiterteams. Neben Personalmanagement ist ihre Anwendung auch im Projektmanagement stark verbreitet.
Noch ein Instrument, das eine große Bedeutung für das Personalmanagement hat, ist das Beziehungsnetzwerk. Beim Beziehungsnetzwerk stehen der Aufbau und die Pflege sowohl privater als auch geschäftlicher Beziehungen im Vor-dergrund. Akteure, die gleiche Interessen haben, können sich in vielfältigster Form austauschen und/oder eine Zusammenarbeit anstreben.23 Die Kontakte werden aufgebaut und dokumentiert, um die Suchkosten und die Kosten zum Aufbau des gemeinsamen Kontextes später zu minimieren. Auch im Unter-nehmen spielen solche Kontakte eine wichtige Rolle, denn Netzwerke bieten die Möglichkeiten für Unternehmen, neue Zielgruppen und -märkte zu erschließen.
[...]
1 Vgl. Hermann (2008), S.22
2 Vgl. Müller/Norbert (2007), S.1
3 Vgl. Alby (2008), S. 15
4 Vgl. Alby (2008), S. XI
5 Vgl. O`Reilly (2005), o.P.
6 Vgl. Tochtermann/Stocker (2009), S.64
7 Vgl. O`Reilly (2005), o.P.
8 Vgl. Haas/Walsh/Kilian (2008), S.8
9 Vgl. Koch/Richter (2007), S.4
10 Vgl. Stocker/ Saed/Hoefler/Strohmaier/Tochtermann (2008), S. 583
11 Vgl. Armutat (2008), S. 8
12 Vgl. Armutat (2008), S. 6
13 Vgl. Geighardt (2008), S. 5
14 Vgl. Hermann (2008), S. 22
15 Vgl. Knappe/Kracklauer (2007), S. 97
16 Vgl. Zerfass/Boelter (2005), S.20
17 Vgl. Jäger/Meser (2007), S. 19
18 Vgl. Knappe/Kracklauer (2007), S. 98
19 Vgl. Koch/Richter (2007), S. 25
20 Vgl. Koch/Richter (2007), S.26
21 Vgl. Tochtermann/Stocker (2009), S.66
22 Vgl. Koch/Richter (2007), S.8
23 Vgl . Cyganski (2008), S.307
- Arbeit zitieren
- Irina Kouprianova (Autor:in), 2009, Auswirkungen der Web 2.0-Anwendungen auf die Personalführung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137329
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