Das Gebiet der Kontinuitätsforschung stellt sich der Frage nach den Ursachen oder auch den Gründen für ein spezifisches Verhalten beispielsweise eines erwachsenen Menschen in Relation zur gesamten Population oder auch im Vergleich zu eventuellen Risiko- oder Teilpopulationen. Innerhalb dieses Forschungsbereichs gibt es unterschiedliche Ansätze aus den verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen, welche versuchen, die Entwicklung und das Ver-halten eines Menschen zu ergründen und Zusammenhänge zwischen Erfahrungen und Ver-halten im Kindes- und im Erwachsenenalter darzustellen.
Zwei dieser Ansätze, die mit dem Begriff Kontinuitätskonzepte umschrieben werden, sol-len im Rahmen dieses Essays anhand ihrer wichtigsten Charakteristika vorgestellt werden. Zum einen das Konzept der Phänotypischen Kontinuität und zum anderen das Konzept der Strukturellen Kontinuität. Doch zunächst gilt es, die wichtigen Begriffe zu erläutern.
Essay I: Kontinuitätskonzepte
Wieso verhält sich ein Mensch in einer bestimmten Situation auf eine bestimmte Art und Weise, und warum nicht in anderer Form? Diese oder eine ähnliche Frage stellt sich womöglich jeder Mensch wenigstens einmal in seinem Leben. Und dies ist auch eine der großen Fragestellungen, für die die Psychologie, im speziellen hier die Entwicklungspsychologie, nach Antworten forscht.
In dem Kontext der oben aufgeführten Frage stehen weitere Ungewissheiten, zum Beispiel warum ein Mensch gewisse Charakterzüge aufweist, ein anderer Mensch jedoch ganz andere oder warum ein Kind schneller laufen, sprechen oder lesen lernt als ein anderes. Zu diesen und ähnlichen Fragen existieren bereits mannigfaltige Erklärungsansätze und verschiedene Meinungen, die einem lebhaften Diskurs unterliegen.
Das Gebiet der Kontinuitätsforschung stellt sich der Frage nach den Ursachen oder auch den Gründen für ein spezifisches Verhalten beispielsweise eines erwachsenen Menschen in Relation zur gesamten Population oder auch im Vergleich zu eventuellen Risiko- oder Teilpopulationen. Innerhalb dieses Forschungsbereichs gibt es unterschiedliche Ansätze aus den verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen, welche versuchen, die Entwicklung und das Verhalten eines Menschen zu ergründen und Zusammenhänge zwischen Erfahrungen und Verhalten im Kindes- und im Erwachsenenalter darzustellen.
Zwei dieser Ansätze, die mit dem Begriff Kontinuitätskonzepte umschrieben werden, sollen im Rahmen dieses Essays anhand ihrer wichtigsten Charakteristika vorgestellt werden. Zum einen das Konzept der Phänotypischen Kontinuität und zum anderen das Konzept der Strukturellen Kontinuität. Doch zunächst gilt es, die wichtigen Begriffe zu erläutern.
1 Zu den Begrifflichkeiten der Kontinuitätskonzepte.
Der Begriff der Kontinuität sagt verallgemeinert aus, dass ein Verhalten, welches ein Individuum in der Gegenwart aber auch in der Vergangenheit ausführt, auf eine früher erlebte Situation und in Zusammenhang damit auf ein früheres Verhalten bzw. auf frühere Erfahrungen bezogen ist. Das bedeutet, dass die gegenwärtige Verhaltungsweise eine Art konsequente Anwendung bereits früher als erfolgreich erlebter Verhaltensstrategien darstellt, oder, dass ein Verhalten in der Gegenwart eine Konsequenz aus vergleichbaren Erfahrungen aus der Vergangenheit, vor allem der frühen Kindheit ist.[1]
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[1] Keller, Heidi (2. vollst. überarb. Auflage, 1997): Handbuch der Kleinkindforschung. Bern: Huber. S 236
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- Mirko Ückert (Author), 2009, Kontinuitätskonzepte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137298