Welche Konzepte und Ideen entwickelte Bülow, welche später die deutsche Außenpolitik in seiner Funktion als Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und als Reichskanzler prägten und warum scheiterte die von ihm wesentlich beeinflusste deutsche "Weltpolitik" letztlich?
Um diesen Fragen nachzugehen, werden, ausgehend von den spezifischen Triebkräften des deutschen Weltmachtstrebens, die tragenden Elemente des außenpolitischen Konzeptes Bernhard von Bülows untersucht und in diesem Zusammenhang seine Haltung gegenüber Großbritannien eingeordnet, da es diese europäische Großmacht in Bülows Augen zu überwinden galt, um Deutschlands führende Stellung in der Welt zu erreichen.
Die Gründe für die fortschreitende außenpolitische Isolation Deutschlands Anfang des 20. Jahrhunderts sind insbesondere in der Ägide des Mannes zu suchen, der wie kein anderer Regierungsvertreter unter Wilhelm II. der Außenpolitik seinen Stempel aufdrückte: Bernhard von Bülow, ab 1905 unter dem Namen Bernhard Fürst von Bülow. Durch sein rhetorisches Geschick verstand er es wie kaum ein anderer, die Sehnsüchte der deutschen Bevölkerung und des deutschen Kaisers nach einer Weltmachtstellung aufzugreifen und diese für seine steile politische Karriere einzusetzen. Er war es, der in seiner Rede vom 06.12.1897 vom „Platz an der Sonne“ sprach und damit den weltpolitischen Anspruch des deutschen Kaiserreiches in eine Phrase hüllte.
Wichtige Elemente seiner außenpolitischen Gedanken sollen mit Hilfe dieser Rede und seiner „Hammer-oder-Amboß-Rede“ vom 11.12.1899 aufgezeigt und in der Arbeit herausgearbeitet werden. Die Auswahl dieser beiden Reden für diese Arbeit wird mit der hohen außenpolitischen Wirkung und der Aussagekraft hinsichtlich Bülows außenpolitischer Gedanken begründet. Außerdem werden insbesondere Auszüge aus den Briefen Bülows an seinen Freund Philipp Eulenburg miteinbezogen, da sie viel über dessen politische Konzepte verraten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motive des deutschen Weltmachtstrebens
- Bülows wesentliche Gedanken vor 1897
- "Nationale Idee" und Sammlungspolitik...
- Bülows Haltung gegenüber Großbritannien...
- ,,Politik der freien Hand".
- Strategische Fehleinschätzungen....
- Fazit...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das außenpolitische Konzept von Bernhard von Bülow und seine Bedeutung für die deutsche "Weltpolitik" im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie beleuchtet die Motive des deutschen Weltmachtstrebens und analysiert die Schlüsselgedanken Bülows, insbesondere seine "nationale Idee" und seine Strategie der "Politik der freien Hand".
- Motive des deutschen Weltmachtstrebens
- Bülows "nationale Idee" und seine Sammlungspolitik
- Die "Politik der freien Hand" als außenpolitische Strategie
- Bülows Haltung gegenüber Großbritannien
- Die Bedeutung von Bülows außenpolitischen Konzepten für das deutsche Kaiserreich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet den historischen Kontext, in dem Bülows außenpolitisches Konzept entstand. Das zweite Kapitel widmet sich den Motiven des deutschen Weltmachtstrebens und analysiert die Rolle von Bülows "nationaler Idee" und seiner Sammlungspolitik. Das dritte Kapitel geht auf die wesentlichen Gedanken Bülows vor 1897 ein und untersucht den Einfluss von Persönlichkeiten wie Heinrich von Treitschke auf seine politischen Konzepte. Die Kapitel 4-7 beleuchten verschiedene Aspekte von Bülows außenpolitischer Strategie, wie die "Politik der freien Hand", seine Haltung gegenüber Großbritannien, und die damit verbundenen strategischen Fehleinschätzungen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind: Bernhard von Bülow, deutsche Weltpolitik, "nationale Idee", "Politik der freien Hand", Sammlungspolitik, Großbritannien, Imperialismus, Weltmachtstreben, 19. Jahrhundert, deutscher Kaiserreich, Außenpolitik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2013, Der deutsche Sprung in die "Weltpolitik". Das außenpolitische Konzept Bernhard von Bülows, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1371244