Mit Hilfe der angefertigten Hausarbeit „Toleranz: Ketzer, Häretiker im Zuge der Inquisition - am Paradigma der Jeanne d`Arc“ möchte ich mich einerseits konzentrierter mit den historischen sowie christlichen Aspekten bzw. Ursprüngen der Inquisition betreffend des Toleranzbegriffes auseinandersetzen, sowie zum anderen den Blick auf Ketzerschicksale, explizit auf das Schicksal der Jeanne d`Arc richten und schauen, in wieweit der Begriff der Toleranz im Ketzerprozess verankert wurden ist.
Inquisition - lateinisch für eine gerichtliche Untersuchung - bezeichnet die seit dem Mittelalter eingerichtete Behörde der katholischen Kirche, deren Aufgabe darin bestand, Ketzer sowie Häretiker zu verfolgen, vor Gericht zu stellen und zu verurteilen.
Die Inquisition - ein historischer Begriff, der die Phantasie anregt und starke Bilder hervorruft: fanatische und sadistische Ketzerverfolger, düstere Folterkeller, massenhafter Tod in den Flammen. Die Inquisition steht für die Schattenseiten abendländischer Geschichte schlechthin.
Wer sich auf das Wagnis einer Inquisitionsgeschichte einlässt, begibt sich somit in ein Spannungsfeld von empörter Verurteilung und bemühter Verteidigung.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition
3. Vorstellung der Inquisition
3.1 Geschichtliche Entwicklung der Inquisition
3.2 Französische Inquisition
3.3 Kirche und Ketzer
3.3.1 Definition von Häresie in der Katholischen Kirche
3.4 Toleranzgedanke im Zeitalter der Inquisition
4. Jeanne d´Arc
4.1 Biographie Jeanne d´Arc
4.2 Der Prozess
4.3 Toleranzgedanke im Fall der Jeanne d´Arc
5. Toleranz und Inquisition heute
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
8. Erklärung
1 Einleitung
Mit Hilfe der hier vorliegenden, von mir persönlich angefertigten Hausarbeit „Toleranz: Ketzer, Häretiker im Zuge der Inquisition - am Paradigma der Jeanne d`Arc“ möchte ich mich einerseits konzentrierter mit den historischen sowie christlichen Aspekten bzw. Ursprüngen der Inquisition betreffend des Toleranzbegriffes auseinandersetzen, sowie zum anderen den Blick auf Ketzerschicksale, explizit auf das Schicksal der Jeanne d`Arc richten und schauen, in wieweit der Begriff der Toleranz im Ketzerprozess verankert wurden ist.
Inquisition - lateinisch für eine gerichtliche Untersuchung - bezeichnet die seit dem Mittelalter eingerichtete Behörde der katholischen Kirche, deren Aufgabe darin bestand, Ketzer sowie Häretiker zu verfolgen, vor Gericht zu stellen und zu verurteilen.
Die Inquisition - ein historischer Begriff, der die Phantasie anregt und starke Bilder hervorruft: fanatische und sadistische Ketzerverfolger, düstere Folterkeller, massenhafter Tod in den Flammen. Die Inquisition steht für die Schattenseiten abendländischer Geschichte schlechthin.
Die lodernden Scheiterhaufen, auf denen die Opfer der Inquisition standen, gehören zu den aufregenden und heftig diskutierten Themen der Geschichte. Die Menschen von heute sind zugleich abgeschreckt und zum anderen angezogen von den Ereignissen einer Zeit, in der der Mensch vergeblich um sein Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit kämpfte.
Wer sich auf das Wagnis einer Inquisitionsgeschichte einlässt, begibt sich somit in ein Spannungsfeld von empörter Verurteilung und bemühter Verteidigung.
Mich persönlich tangiert dieses Thema „Toleranz: Ketzer, Häretiker im Zuge der Inquisition - am Paradigma der Jeanne d´Arc“ im speziellen Maße, aufgrund dessen, dass ich ein gewisses Interesse für geschichtliche Ereignisse, wie die Inquisition im Mittelalter, vorzuweisen habe. Aus kirchengeschichtlicher Sicht erachte ich jene Epoche für durchaus spannend, ausgehend von der Entstehungszeit, der Ketzergesetzgebung, der theologischen Begründung, bis hin zum Aufkommen der Neuzeit und der Aufklärung, die der europäischen Inquisition keinen Lebens- bzw. Handlungsraum mehr boten. Des weiteren bin ich besonders fasziniert von der Person Jeanne d `Arc, die sich so bedingungslos für den christlichen Glauben, den göttlichen Plan und ihre eigenen, individuellen Idealen eingesetzt und radikal für diese gekämpft hat. So wurde sie mir bereits in meiner frühsten Kindheit zu einem wahrhaftigen Vorbild, das ich stets mit vollster Hochachtung und größter Bewunderung betrachtet habe. Aufgrund dessen ist es mir ein besonderes Anliegen das Schicksal der Jungfrau von Orlèans zu beleuchten sowie exemplarisch darzulegen.
2 Definition Toleranz
Zunächst sollte der Begriff der Toleranz geklärt werden, um ihn anschließend in den historischen Kontext der Inquisition einbetten zu können; sowie abschließend eine adäquate Bewertung bezüglich des Ausmaßes der Einbeziehung des Toleranzgedankens in den gerichtlichen Untersuchung der katholischen Kirche, vorzunehmen.
Toleranz meint gemeinhin die religiöse, weltanschauliche sowie politische Duldsamkeit und Achtung gegenüber anderen Personen. Über den formalen Gesichtspunkt bloßer Duldsamkeit hinaus versteht man unter Toleranz in einem inhaltlich qualifizierten Sinne eine Tugend humanitärer Gesinnung, die sich einer gemeinsamen, kollektiven Wahrheit verpflichtet weiß. Toleranz ist daher nicht zu verwechseln mit einer Haltung der Gleichgültigkeit gegenüber Gewissensüberzeugungen und -forderungen in religiösen, politischen und weltanschaulichen Fragen. Sie erfüllt sich vielmehr erst in einer wirklich, wahrhaftigen gegenseitigen Anerkennung, die jedem sein Recht zukommen lässt.
Die Problematik der Toleranz begegnet zunächst in der Religionsgeschichte. Während sich in den Volksreligionen die Duldung fremder Religionen aus der selbstverständlichen Annahme ergibt, dass andere Völker ihre eigenen Götter haben, führt der Anspruch der sogenannten Universalreligionen zumeist zur Intoleranz und in extremen Formen zum Fanatismus. Das gilt auch für die Geschichte des Christentums, in der sich der Toleranzgedanke erst im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit herausgebildet hat. Obgleich das Christentum dem Römischen Reich gegenüber für sich selbst Toleranz forderte und schließlich durchsetze, blieb das Christentum im Verhältnis zu Andersgläubigen und Häretikern[1] trotz pragmatischen Regelungen weitgehend intolerant. Eine Wende im Verständnis von Toleranz bahnt sich erst im 16. Jahrhundert mit der Reformation und dem Humanismus an. So konnte Martin Luther[2] anerkennen, dass auch die Irrgläubigen und Schwärmer[3] nach ihrem Gewissen handeln und deshalb nicht durch Gewalt, sondern durch die Heilige Schrift zu überwinden seien. Wie weit Luther aber damit noch von einem politisch-rechtlichlichen Verständnis der Toleranz entfernt war, zeigt der Umstand, dass er unter dem Eindruck der - mit dem Auftreten der Täufer[4] verbunden - Unruhen die politische Gewalt zu unnachsichtigem Eingreifen aufforderte. Zwar bilden sich bereits früh als Resultat der Glaubensspaltung praktische Regelungen zur Duldung religiöser Minoritäten aus, aber erst der Dreißigjährige Krieg[5] (1618-1648), der den dramatischen Höhepunkt, die Klimax der Konfessionsstreitigkeiten bildete, brachte die Notwendigkeit wirklich religiösen Toleranz im Interesse der Erhaltung staatlicher Ordnung voll zum Bewusstsein.
Der Toleranzgedanke kommt daher erst im 17. und 18. Jahrhundert mit den staatsrechtlichen Theorien des aufgeklärten Absolutismus[6] zum Durchbruch, die die Religionsfreiheit des Staates forderten und aus dem Naturrecht begründeten. In der Folgezeit wird der Toleranzgedanke zunehmend durch die Differenzierung und Pluralisierung des gesellschaftlichen Lebens beeinflusst. Die Demokratisierung der politischen Ordnung, die Herausbildung des Wirtschaftsliberalismus sowie der beschleunigte gesellschaftliche Wandel insgesamt lassen die Forderung nach Toleranz zur praktischen Notwendigkeit werden. Unter den Bedingungen der Neuzeit droht die Forderung nach Toleranz lediglich die Kehrseite des religiös-weltanschaulichen Pluralismus zu werden. Die Toleranzidee drängt zum Verzicht auf die Klärung jeglichen religiösen Wahrheitsanspruch überhaupt. Wirkliche Toleranz bleibt jedoch nur erhalten, wenn die unterschiedlichen Gewissensforderungen zur gemeinsamen Suche nach einem verbindenden Einverständnis führen.
3 Vorstellung der Inquisition
Die Inquisition (inquisitio = lateinisch: Erforschung), bezeichnet allgemein die Untersuchung gegen Häretiker und Ketzer[7] zur Reinhaltung des Glaubens mit anschließender Verfolgung durch die weltliche Macht bzw. den Staat.
3.1 Geschichtliche Entwicklung der Inquisition
Die Inquisition (lateinisch: Erforschung), charakterisiert ursprünglich die Untersuchung rechtswidriger Fakten, anmaßender Gegebenheiten, durch die Obrigkeit von Amts wegen, insbesondere die offizielle oder offiziöse Verfolgung aus religiösen und ideologischen Gründen; im engeren Sinne die institutionalisierte Ketzerverfolgung der katholischen Kirche im Mittelalter bis weit in die Neuzeit hinein. Im Mittelalter war Häresie jedoch nicht nur ein Problem der Kirche, sondern ebenso der weltlichen Macht, die eine Abweichung vom rechten Glauben einer staatsfeindlichen Haltung gleichsetzte. Es kam vor, dass weltliche Fürsten von der Kirche forderten, Häretiker zur Ordnung zu rufen.
Im Urchristentum war die Strafe für Ketzerei oder Häresie in der Regel die Exkommunikation, der sogenannte Kirchenbann, der einen einstweiligen Ausschluss aus der Gemeinschaft mit der Kirche, jedoch nicht aus der Kirchengemeinde selbst, beinhaltete. Exkommunikation galt im Mittelalter als schwere Bestrafung, und wurde auch so empfunden, da sie die einzelne Person vom Leib Christi, seiner Kirche, trennte und somit die Erlösung verhinderte. Die Exkommunikation oder die Androhung der Exkommunikation genügten oft, Häretiker zum Abgehen von ihren Überzeugungen zu bewegen.
Nachdem das Christentum Staatsreligion geworden war, wurden Ketzer auch als Staatsfeinde klassifiziert, die Inquisition wurde seitdem auch mit staatlicher Hilfe, mit weltlicher Gewalt, betrieben. 385 wurden das erste Mal Christen von anderen Christen um ihres Glaubens willen getötet: der Spanier Priscillian[8] wurde zusammen mit zwölf Gefährten in Trier wegen Häresie hingerichtet - trotz des Einspruchs von Martin von Tours[9] ; Bischof Ambrosius[10] und Papst Siricius[11] verurteilten die Maßnahme.
Die eigentliche Inquisition nahm ihren Anfang Ende des 12. Jahrhunderts, als Papst Innozenz III. (1179-1180) einen Kreuzzug gegen die Albigenser[12] organisierte. Er erließ Strafgesetze gegen die Ketzer und schickte Prediger zur Bekehrung in die abtrünnigen, abspenstigen Gebiete. Inquisition im eigentlichen Sinn existierte erst ab 1231, markiert durch die Schrift „Excommunicamus", „wir exkommunizieren", die sogenannten Ketzerdekrete von Papst Gregor IX. (1227-1241), durch die er die Verantwortung der Bischöfe für die Bewahrung der Glaubenslehre einschränkte, die Inquisitoren der besonderen Gerichtsbarkeit des Papstes unterstellte sowie harte Strafen einführte.
Das Amt des Inquisitors wurde fast ausschließlich von Franziskanern und insbesondere von Dominikanern ausgeübt, da diese über hervorragende Kenntnisse der kirchlichen Lehre verfügten. Dadurch wollte Gregor dem Inquisitionsanspruch von Kaiser Friedrich II.[13], zuvorkommen und den Einfluss der Kirche stärken. Friedrich II. bekämpfte aus machtpolitischen Gründen Häretiker in Oberitalien und führte dabei 1224 den Scheiterhaufen ein. Gregor IX. (1227-1241) übernahm diese Hinrichtungsmethode in den so genannten Ketzerdekreten mit der Begründung, dass beim Verbrennen des Leibs zumindest die Seele durch Fürbittegebete gerettet werden könne.
Die Institution der Inquisition war zunächst auf Deutschland und Aragonien beschränkt, sie wurde jedoch bald schon auf die ganze westliche Kirche ausgedehnt. Dem Tribunal standen zwei Inquisitoren von gleicher Machtbefugnis vor, die ihre Autorität direkt vom Papst erhielten. Sie hatten sogar die Vollmacht, Fürsten zu exkommunizieren, und waren damit auch politisch enorm einflussreich.
[...]
[1] Der Begriff „Häresie“ stammt vom Griechischen heresis und meint ursprünglich einfach „Nehmen, Auswahl“. Später wurde es dann im Sinne von „Lehre, Auffassung“ verwendet. Erst in römischer Zeit bekam das Wort seine negative Konnotation von „Abweichung und Sekte“ und wurde dann zur Bezeichnung der vom katholischen Glauben abweichenden Lehren gebraucht.
[2] Martin Luther, deutscher Reformator, geboren am 10.11.1483 in Eisleben, gestorben am 18.02.1546 in Eisleben; Sohn des Bergmanns Hans Luther.
[3] Schwärmertum, Schwarmgeister, radikale, teils revolutionäre, mystisch-subjektivistische, oft apokalyptische und wiedertäuferische Bewegungen der Reformationszeit (z. B. die Anhänger von A. Karlstadt, T. Münzer, B. Hubmaier, K. Schwenckfeld). Gemeinsam war ihnen der Glaube an die innere Erleuchtung unabhängig vom Wort der Bibel (Spiritualismus).
[4] Täufer, im Gegensatz zu den Kirchen stehende, von Zürich ausgehende Bewegung der Reformationszeit; die ersten Vorkämpfer der persönlichen Religionsfreiheit.
[5] Dreißigjähriger Krieg ist die Sammelbezeichnung für mehrere Kriege um die Vorherrschaft in Europa von 1618 bis 1648.
[6] Absolutismus [lateinisch], absolute Monarchie, die vorherrschende Regierungsform im Europa des 17./18. Jahrhunderts, nach der die ganze Epoche benannt wurde.
[7] Ketzer, mittelalterliche, von den Katharern abgeleitete, im heutigen Sprachgebrauch diffamierende Bezeichnung für Häretiker. Als Ketzer/Häretiker galten alle diewjenigen, die innerhalb der katholischen Kirche von den als rechtsgläubig anerkannten Lehren abwichen, oder gar eigene Lehren aufstellten.
[8] Spanischer Asket, gründete die Bewegung Priscillianismus.
[9] Bischof von Tours, * um 316 in Sabaria, dem heutigen Szombathely in Ungarn,† 8. 11. 397 in
Candes bei Tours in Frankreich.
[10] Ambrosius, Kirchenlehrer, Bischof von Mailand (seit 374), Heiliger, * 339 Trier, † 4. 4. 397 Mailand; bekämpfte den Arianismus und verschaffte dem Nizäischen Glaubensbekenntnis im Abendland Geltung, verteidigte als Berater der Kaiser die Selbständigkeit der Kirche, verfasste biblische und dogmatische Schriften, Hymnen und die erste christliche Ethik.
[11] Siricius, Papst 384-399, Heiliger, * um 334 Rom, † 26. 11. 399 Rom; stärkte den Primat Roms, bekämpfte Manichäer u. a. Irrlehrer.
[12] Albigenser [nach der südfranzösischen Stadt Albi], südfranzösische Sekte, Gruppe der Katharer; übten im inneren Gemeindekreis Geistestaufe (consolamentum) und strengste Askese, verwarfen die kirchlichen Sakramente, Altäre, Kreuze und Bilder, Heiligen- und Reliquienverehrung.
[13] Friedrich II., deutscher König seit 1196 bzw. 1212, König von Sizilien seit 1198, Kaiser seit 1220, König von Jerusalem seit 1229, * 26. 12. 1194 Iesi bei Ancona, † 13. 12. 1250 Fiorentino.
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