Jahrelang beschäftigte sich der englische Ingenieur und Bastler Christopher Cockerell (1910 - 1999) mit der Frage, wie Schiffe schneller fahren können. Mit einem simplen Experiment findet er schließlich Mitte der 50er Jahre die Antwort: Cockerell stellt eine kleine Katzenfutterdose in eine größere Kaffeedose. Mit einem Föhn bläst er einen Luftstrahl in die Lücke zwischen den beiden Blechbüchsen. Ergebnis: es entsteht ein Luftkissen zwischen den Dosen.
Nach diesem Experiment hat Cockerell die Idee, dass sich auch ein Fahrzeug auf einem Luftkissen bewegen kann. Was für Wasserfahrzeuge den großen Vorteil hat, dass der Widerstand des Wassers reduziert oder ganz beseitigt wird. Cockerell fertigt Entwürfe des ersten Hovercraft-Prototypen an und verschickt sie an unzählige Firmen.
Die meisten halten ihn jedoch für einen abseitigen Querkopf und lehnen eine Zusammenarbeit ab.
Cockerell arbeitet aber weiter an seiner Entwicklung, fertigt unterschiedliche kleinere Modelle, probiert verschiedene Antriebssysteme aus.
Nach monatelangem Warten bekommt Cockerell endlich die ersehnte Post: Saunders und Roe, eine englische Firma auf der Isle of Wight, zeigt Interesse an seinen Entwürfen.
Gemeinsam mit Ingenieuren und Maschinenbauern entwickelt Cockerell daraufhin die ersten großen Hovercraft-Modelle. Diese wurden zunächst im Wasserbecken des Entwicklungslabors auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Nach erfolgreichen Tests wird entschieden auch ein Großes Hovercraft-Boot zu bauen, die dafür notwendigen Ressourcen werden zur Verfügung gestellt.[...]
Inhalt
Die Erfindung von Sir Christopher Cockerell
Die ersten Versuche: Von Prototypen bis SR.N1
Vorteile eines Hovercraft
Prinzip des Hovercraft
Umweltaspekte
Einsatzgebiete
Fähre
Rettung
Sport
Militär
Die Technik
Hubsystem
Das Luftkissen (Schürze)
Antrieb
Bremsen
Lenkung
Werkstoffe
GFK
Aluminium
Geschichte
Quellen- und Literaturangaben
1 Die Erfindung von Sir Christopher Cockerell
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Bildquelle: The Hovercraft Museum, Hampshire)
Jahrelang beschäftigte sich der englische Ingenieur und Bastler Christopher Cockerell (1910 - 1999) mit der Frage, wie Schiffe schneller fahren können. Mit einem simplen Experiment findet er schließlich Mitte der 50er Jahre die Antwort: Cockerell stellt eine kleine Katzenfutterdose in eine größere Kaffeedose. Mit einem Föhn bläst er einen Luftstrahl in die Lücke zwischen den beiden Blechbüchsen. Ergebnis: es entsteht ein Luftkissen zwischen den Dosen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nach diesem Experiment hat Cockerell die Idee, dass sich auch ein Fahrzeug auf einem Luftkissen bewegen kann. Was für Wasserfahrzeuge den großen Vorteil hat, dass der Widerstand des Wassers reduziert oder ganz beseitigt wird. Cockerell fertigt Entwürfe des ersten Hovercraft-Prototypen an und verschickt sie an unzählige Firmen.
Die meisten halten ihn jedoch für einen abseitigen Querkopf und lehnen eine Zusammenarbeit ab.
Cockerell arbeitet aber weiter an seiner Entwicklung, fertigt unterschiedliche kleinere Modelle, probiert verschiedene Antriebssysteme aus.
Die ersten Versuche: Von Prototypen bis SR.N1
Nach monatelangem Warten bekommt Cockerell endlich die ersehnte Post: Saunders und Roe, eine englische Firma auf der Isle of Wight, zeigt Interesse an seinen Entwürfen.
Gemeinsam mit Ingenieuren und Maschinenbauern entwickelt Cockerell daraufhin die ersten großen Hovercraft-Modelle. Diese wurden zunächst im Wasserbecken des Entwicklungslabors auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Nach erfolgreichen Tests wird entschieden auch ein Großes Hovercraft-Boot zu bauen, die dafür notwendigen Ressourcen werden zur Verfügung gestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Bildquelle: The Hovercraft Museum, Hampshire)
Am 25. Juli 1959 ist es endlich soweit: Das erste Hovercraft der Welt, die
SR-N1, startet von Dover aus in den Ärmelkanal.
Christopher Cockerell und seine Mitarbeiter sind unglaublich aufgeregt: Wird das Hovercraft wirklich funktionieren?
Genau zwei Stunden und drei Minuten später, deutlich schneller als eine gewöhnliche Fähre, kommt die SR-N1 an der anderen Seite des Ärmelkanals in Calais an – ein triumphaler Erfolg für Cockerell und sein Team.
Vorteile eines Hovercraft
Als Amphibienfahrzeuge führen Hovercrafts im wahrsten Sinne des Wortes eine Doppelexistenz – abgeleitet vom griechischen „amphibios“, was „doppellebig“ bedeutet. Denn Hovercrafts zählen zu den einzigen Fortbewegungsmitteln der Welt, die sich in den unwegsamsten Eis- und Sandwüsten genauso schnell und sicher wie auf hoher See bewegen.
Auf ihren Luftkissen erreichen sie Geschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern – das ist fast viermal so schnell wie ein durchschnittliches Schiff.
Wegen ihrer amphibischen Eigenschaften können Hovercrafts in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden, zum Beispiel für Rettungseinseinsätze der Küstenwache oder bei dem Militär.
70 Prozent der weltweiten Strände können von Hovercrafts erreicht werden – von konventionellen Schiffen dagegen nur 10 bis 15 Prozent. Denn Riffe und flache Gewässer sowie Sümpfe versperren ihnen den Weg.
Prinzip des Hovercraft.
Das Prinzip, das Hovercrafts zugrunde liegt, ist simpel: Turbinenschaufeln
eines Gebläses saugen Luft an und blasen sie unter das Fahrzeug in ein Kissen aus neoprenbeschichtetem Gummi, das mit Öffnungen versehen ist. Die Luft strömt in diese Schürze, verteilt sich unter dem Hovercraft und bildet dort ein Polster.
Sobald das Kissen stabil genug ist, hebt das Fahrzeug vom Boden ab. Große Luftkissenboote haben zum befüllen der Schürze und zur Bildung des Luftpolsters jeweils separate Gebläse.
Wie bei einem Flugzeug sorgen Propeller für den nötigen Schub nach vorne.
Angetrieben wird das Luftkissenboot von einem oder mehreren Dieselmotoren oder Gasmotoren.
Umweltaspekte
Die Hovercrafttechnik schreitet immer weiter fort und kann auch für den Umweltschutz viele Vorteile bringen. Keine Schraube durchpflügt das Wasser, kein Kühlwasser wird entnommen oder eingeleitet, kein Öl und Benzin können ins Wasser gelangen und auch auf Land wird weder Flora noch Fauna ein Haar gekrümmt. So werden z. B. in England, dem Ursprungsland dieses Sportes, Hovercrafts zur Sauerstoffanreicherung totgesagter Gewässer erfolgreich eingesetzt. Es kommen auch Katalysatoren zum Einsatz. Die Wasserverdrängung ist aus ein Minimum reduziert. Generell ist somit einzig die motorenspezifischen Abgase und eine Lärmbelastung anzugeben.
Einsatzgebiete
Fähre
Eingesetzt wird das Hovercraft in den unterschiedlichsten Bereichen: Im Ärmelkanal zwischen Dover und Calais transportierten die Luftkissenboote bis Oktober 2000 pro Fahrt etwa 400 Passagiere und bis zu 60 Autos. Seitdem ist Schluss, denn der Bau des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal hatte die schnellen Fähren überflüssig gemacht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Bildquelle: The Hovercraft Museum, Hampshire)
Auf dem Bild ist eine von den zwei Fähren zu sehen: die 177 Tonnen schwere SR-N4. Es waren über zwölf Boote im Einsatz, die über 30 Jahren auf dieser Strecke verkehrten. Zuletzt fuhren nur noch die beiden größten Schiffe – Princess Anne und Princess Margret. Dass diese Boote nicht ungefährlich waren, zeigt eine Serie von Unfällen in den 80er Jahren – einige Male wurden die Hovercrafts von den Wellen so stark getroffen, dass Schiffe stark beschädigt wurden, einige Menschen übers Bord geworfen wurden und im kalten Wasser ertranken.
In verschiedenen Ländern kommt das Luftkissenboot als Fähre noch immer zu Einsatz.
Zum Beispiel in der südlichen japanischer Stadt Oita. Dort setzt man die Hovercraft als Shuttle ein. Vom Flughafenterminal fährt die Fähre zuerst eine 650 Meter lange Strecke zum Meer, dann überquert sie die acht Kilometer breite Bucht und bringt die Passagiere direkt in die Stadt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Bildquelle: Japan Hover of Oita Webseite)
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