In der ersten Aufgabe dieser Einsendeaufgabe werden zunächst die wichtigsten Informationen eines Startups dargestellt. Im Anschluss daran wird der Begriff Crowd-Funding in die Entstehung eingeordnet und die Art dieser Finanzierungsform beschrieben.
Die zweite Aufgabe dieser Einsendeaufgabe beschäftigt sich mit gängigen Crowd-Funding-Plattformen, welche sich für Startups eignen. Zudem wird aufgezeigt, wie Gründer ihre Innovationen auf diesen Seiten erfolgreich umsetzen können.
Die dritte und letzte Aufgabe dieser Einsendeaufgabe behandelt die Vorteile und Nach-teile von Crowd-Funding. Zudem werden als Vergleich alternative Finanzierungsformen für Startups aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe 1
Aufgabe 2
Aufgabe 3
Literaturverzeichnis
Aufgabe 1
In der ersten Aufgabe dieser Einsendeaufgabe werden zunächst die wichtigsten Informationen eines Startups dargestellt. Im Anschluss daran wird der Begriff Crowd-Funding in die Entstehung eingeordnet und die Art dieser Finanzierungsform beschrieben.
Startup
Wird von einem Startup gesprochen, so handelt es sich um ein kürzlich neu gegründetes Unternehmen, welches in der Regel neue Innovationen entwickeln möchte. Ein solches Unternehmen hat sich noch nicht richtig am Markt positioniert und kann für die Finanzierung dieser Innovationen nicht alle Finanzierungsarten auswählen. Aufgrund der Finanzkrise ist es für Startups nicht einfach Kapital am Markt zu beschaffen. Für diese Unternehmen bietet sich daher die Finanzierungsart Crowd-Funding an, da diese eine auf neue Innovationen und nicht auf Nachahmungen ausgerichtete Finanzierungsform ist. Liegen diese Voraussetzungen nicht vor, so können die Bewerbungen von FundingPlattformen nicht akzeptiert werden. Startups müssen ihr genaues Geschäftsmodell und die damit verbundenen Innovationen offenlegen, um einen Mehrwert zu erhalten.1
Allgemeine Informationen zum Crowd-Funding
Der Begriff Crowd-Funding setzt sich aus den Begriffen „Crowd“ und Funding zusammen. Crowd als Begriff bezeichnet eine große Gruppe von Personen, die im Internet aufeinander trifft. Dieser Zusammenstoß verschiedener Personen ist nur über das Internet möglich, da diese aus allen möglichen Regionen kommen können. Übersetzt bedeutet der Begriff „Funding“ auch Finanzierung. Daher wird beim Crowd-Funding auch von einer Gruppen- oder Schwarmfinanzierung gesprochen. Durch den englischsprachigen Hintergrund und Ursprung, sind die damit zusammenhängenden Begriffe in der Regel in der englischen Sprache und werden häufig auch so übernommen, anstelle einer Übersetzung in die deutsche Sprache. Crowd-Funding bedeutet, dass das Kapital von vielen kleinen Investoren eingeholt wird und für eine Organisation, in der Regel einem Startup, als Finanzierungskapital ausgeschüttet wird. Diese Form der Finanzierung findet dann über entsprechende Internetplattformen statt.2
Bei dem Prozess von Crowd-Funding gibt es drei Beteiligte, die mitwirken. Diese Parteien setzen sich aus dem Gründer, der Crowd und der Plattform zusammen. Der Gründer ist derjenige, der für seine Organisation und die damit verbundene Innovation Kapital benötigt, da das Eigenkapital zur Finanzierung dieser Projekte bisher nicht ausreichend ist. Der Gründer stellt seine Innovation den potentiellen Kapitalgebern vor und fordert die Unterstützung der Beteiligung auf. Die Crowd hingegen stellt die Gruppe der Kapitalgeber dar, welche von der Vorstellung der Idee des Gründers überzeugt sind, in dieses Projekt zu investieren. Diese Gruppe stellt zu Beginn häufig einen Kreis aus Familienmitgliedern oder Bekannten des Gründers dar. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Beteiligten findet dann auf der Crowd-Funding-Plattform statt. Die Crowd-Funding-Platt- form ist eine Internetseite. Der Betreiber dieser Plattformen ist meistens auf eine bestimmte Art von Innovationen oder Gründern ausgerichtet und bietet verschiedenen Gründern die Möglichkeit über seine Plattform die Finanzierung zu gestalten. Die Plattform stellt dann den sogenannten Marktplatz dar, wo die Gründer ihre Innovationen als Angebot ablegen und die Crowd die Nachfrager als Kapitalgeber darstellen.3
Der Ursprung des Begriffs Crowd-Funding liegt bei der erstmaligen Verwendung durch Jeff Howe. Dieser vermischte die Begrifflichkeiten Crowd und Outsourcing. Bei der Crowd geht es jedoch darum Kapital mehrerer Personen einzusammeln, welche einen gemeinsamen Zweck erfüllen wollen. Beim Outsourcing hingegen wird die Auslagerung eines Prozesses an Externe verstanden. Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Methode des Crowdsourcing angewendet, ohne dass dieser mit dem Namen Crowd-Funding in Verbindung gebracht wurde. Die Vorgehensweise der Methode ähnelte jedoch dem Prozess des heutigen Crowd-Fundings. Im Jahr 2006 begann dann erstmalig die Begriffsverwendung Crowd-Funding in Amerika. Kurze Zeit später entstanden im Jahr 2008 dann die ersten Internetplattformen. Fünf Jahre später bekam der Begriff Crowd-Funding dann auch erstmalig im Jahr 2013 in Deutschland Verwendung. Der Beginn von CrowdFunding in Deutschland wird häufig mit Jens-Uwe Sauer in Verbindung gebracht. Herr Sauer ist der Gründer der ersten Finanzierungsalternative, also Crowd-Funding-Platt- form in Deutschland. Dieser gründete die Crowd-Funding-Plattform Seedmatch. Seedmatch dient Investoren, welche ein geringes Budget aufbringen wollen, um sich an neuen Innovationen in der Frühfinanzierungsphase von Startups zu beteiligen.4
Mittlerweile stellt Crowd-Funding eine Möglichkeit dar, Kapital anstelle von weiteren üblichen Finanzierungsformen einzusetzen. Im Hauptaugenmerk richtet sich die Kapitalbereitstellung beim Crowd-Funding auf Innovationen, Veranstaltungen und Projekte. In Deutschland ist die Finanzierung über Crowd-Funding noch deutlich geringer vertreten als in Amerika. Studien belegen, dass Venture Kapital Finanzierungen in den USA, China und nordischen Ländern stärker vertreten ist. Aus diesem Grund stellt CrowdFunding in Deutschland als eine Art Nischenfinanzierung gesehen werden. Dies bedeutet, dass Startups deutlich eher Finanzierungen durchführen können als regulär. Für Startups ist Crowd-Funding eine Möglichkeit durch viele kleine Investoren Kapital zu
beschaffen, wodurch sie ihre Innovationen ausbauen und umsetzen können. Vorreiter Projekte entstanden durch TikTok und LunaTik, die gezeigt haben, dass deutlich mehr Kapital erzielt werden kann als anfangs angegeben wurde. Zudem basierte die Crowd- Funding-Plattform Seedmatch beispielsweise nicht nur auf den Erfolgsgeschichten aus Amerika, sondern auch auf ähnlichen Erfahrungen in Deutschland. Hierbei wurde festgestellt, dass Crowd-Funding nicht nur als Finanzierungsalternative genutzt werden kann, sondern ebenfalls einen Marketing-Nutzen hat. Dadurch, dass im ersten Schritt Familienmitglieder und Bekannte als Mittelgeber eingesetzt werden, entstand Mundpropaganda über das zu finanzierende Projekt, welches einen verbreitenden Charakter hat und weitere Personenkreise anspricht. So konnten zudem mehrere mögliche Kunden angesprochen werden. Somit wird mithilfe von Crowd-Funding ein indirektes Marketing betrieben, welches nicht nur den Aufwand sondern auch die Kosten durch direktes Marketing einspart.5
Ablauf
Der folgende Prozess beschreibt, wie der Crowd-Funding Prozess abläuft. Zunächst muss der Gründer eine Crowd-Funding-Plattform finden, welche zu der Innovation und seiner Ausrichtung passt. Hierbei sollte der Gründer auf die Ansprüche der Plattform achten. Nicht alle Crowd-Funding-Plattformen sind ausschließlich auf Startups ausgerichtet. Zudem gibt es verschiedene Richtungen auf die sich die Innovationen und Projekte auslegen können. Faktoren sind beispielsweise die Finanzierungssumme, die Zielgruppe und Investorenkriterien. Sollte der Gründer die passende Plattform gefunden haben bewirbt er sich bei dieser. Hierbei sollte der Gründer darauf achten, welche Kriterien in der Bewerbung vorausgesetzt werden und die angegebenen Anforderungen erfüllen. Nur weil sich ein Gründer eine Plattform ausgesucht hat, heißt das nicht direkt, dass dieser über die gewünschte Plattform die Finanzierung durchführen kann. Nach der Bewerbung muss die Geschäftsführung dieser Plattform das beworbene Projekt erstmals zur Finanzierung bestätigen. Im Anschluss an diese Bestätigung müssen verschiedene Materialien zum Projekt aufbereitet werden. Dies bedeutet, dass beispielsweise eine klare Präsentation, ein Video, ein genauer Businessplan und Vertragsinformationen zum Crowd-Funding für die Crowd bereit gestellt werden müssen. Diese Materialen dienen dazu, der Crowd einen genauen Einblick in das Projekt zu geben und die Transparenz zu schaffen, um diese als Investor zu gewinnen. Sobald diese Materialen bereitgestellt wreden, kann die Laufzeit des Projekts gestartet werden. Hierbei besteht das Einholen der angesetzten Summe als nächstes Ziel. Diese Summe wird auch als Fundingschwelle bezeichnet. Die Dauer der Sammlung ist abhängig von dem Projekt, dem
Finanzierungsbeitrag und der Ausrichtung. Nicht nur das Bereitstellen der Informationen vor Sammlungsbeginn, sondern auch die Bereitstellung neuer Informationen während und nach der Sammlung ist wichtig für die Transparenz gegenüber der Crowd.6
Crowd-Funding Arten
Kapitalgeber müssen nicht wie bei anderen Finanzierungsformen immer einen monetären Ausgleich für ihren Einsatz erhalten. Beim Crowd-Funding kann es zu einem nichtfinanziellen oder auch finanziellen Ausgleich mit nicht ausschließbarer Beteiligung am Unternehmen kommen. Aufgrund von rechtlichen Hintergründen zu diesen Aspekten teilt sich Crowd-Funding in vier verschiedene Kategorien ein. Je nach Auslage und Art der Finanzierung werden hier das Vermögensanlagegesetzt, Wertpapierhandelsgesetz oder auch das Kreditwesengesetz anfallen. Die vier verschiedenen Formen des Crowd-Fundings sind Equity-based, Lending-based, Reward-based und Donation-based.
Beim Equity-based Crowd-Funding handelt es sich um eine Finanzierung, bei der die Kapitalgeber einen Anteil an dem Unternehmen beziehungsweise der Organisation erhalten. In den meisten Fällen erhalten sie Gewinnanteile und sind keine direkten Gesellschafter. Aufgrund der Rechte bei Beteiligten handelt es sich bei dieser Form von CrowdFunding um eine Mezzanine Finanzierung. Dies liegt daran, dass es sich um eine Zwischenform der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung handelt. In der Regel wird hierbei von einer Eigenkapitalfinanzierung gesprochen, da diese über die Ausgabe von Aktien, Nachrangdarlehen oder einer stillen Beteiligung stattfindet. Der Investor gibt als Einlage zwar Eigenkapital, erhält jedoch nur die Rechte eines Fremdkapitalgebers, da er keine Mitbestimmung hat. Die Leistung bei dieser Beteiligungsform ist die Gewinnausschüttung, welche in Form einer Rendite geschieht. Überzeugend für die Crowd ist meistens die Rendite. Diese ist aufgrund der Bedingungen einer hohen Kapitalsumme und einer längeren Laufzeit höher. Equity-based Crowd-Funding wird häufig bei Grün- dungs- und Wachstumsfinanzierungen eingesetzt. Bekannte Plattformen dieser Art sind Seedmatch und Companisto. In Deutschland wird diese Form auch als Beteiligungsfinanzierung benannt. Generell ist dies auch unter Crowdinvesting vertreten.7
Beim Lending-based Crowd-Funding verlangt der Kapitalgeber eine verzinste Rückzahlung als Rendite. Auch wenn sich das Unternehmen auflöst ist der Kapitalnehmer gezwungen die Einlagen an den Kapitalgeber zurückzuzahlen. Es handelt sich hierbei also um Fremdkapital in Form einer Kreditfinanzierung und nicht um Unternehmensanteile. Diese Form ähnelt den Kreditfinanzierungen bei Banken, jedoch ohne vergleichbare Risikomerkmale zur Absicherung. Es ist egal ob es sich bei dem Gründer um ein
Unternehmen oder eine Privatperson handelt. Beispiele für diese kreditbasierten Crowd- Funding-Plattformen sind Smava und auxmoney bei denen es sich um Customer to Costomer Systeme handelt. Für das Lending-based Crowd-Funding werden in der Regel kurzfristige Anleihen mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren angesetzt. Die Entwicklung dieser Finanzierungsform strebt nach und nach die Banken als Vorreiter an. Vorteile für diese Finanzierungsform sind, dass der Gründer mehr Informationen über seine Innovationen auf den Plattformen anbietet und somit transparenter und interessanter für die Crowd wird.8
Die dritte Art, das Reward-based Crowd-Funding ist so aufgestellt, dass den Investoren keine Rendite aus monetären Mitteln ausgestellt werden muss, sondern es handelt sich um Sachgegenstände. Es handelt sich also um eine belohnungsbasierte Finanzierung. Die Geldgeber wollen keine Geldausschüttung. Da diese Form von Crowd-Funding am häufigsten verwendet wird, wird diese auch als Klassiker bezeichnet. Meistens verbirgt sich dahinter ein Produkt aus der Investition oder Innovation. Die Geldgeber erhalten diese Produkt dann als Dankeschön, bevor es am Markt für alle erhältlich ist. In der Regel stimmt der Wert der Einlage der Investoren nicht mit der Gegenleistung überein. Für die Investoren ist bei dieser Form jedoch nicht die Gegenleistung der Hauptgrund, sondern sie freuen sich mehr über die vorranginge Ausgabe bestimmter Produkte. Sollte bei dieser Form der Finanzierung die angestrebte Mindestsumme nicht erreicht werden, so wird diese Finanzierung abgebrochen und es kommt zu keiner Herstellung dieses Produktes. Nicht immer handelt es sich bei dieser Leistung um die neuen Innovationen, da es sich hierbei nicht ausschließlich um Produkte handeln muss. Zudem kann der Gründer den Investoren auch Vergünstigungen oder andere Leistungen als Gegenleistung versprechen.
Die letzte Art des Crowd-Funding ist Donation-based. Dies bedeutet, dass die Investoren an den Gründer keine Erwartungen in Form einer Gegenleistung haben und trotzdem die vorgegebenen Einlagen investieren. Es handelt sich also um eine freiwillige Unterstützung ohne Rendite. Diese ist demnach spenden- oder auch schenkungsbasiert. Als Kapitaleinlage werden daher auch nur reine Geldspenden vorausgesetzt. Diese Art von Crowd-Funding wird häufig bei gemeinnützigen Projekten angewandt. Den Geldgebern reicht hier häufig als Dankeschön eine Danksagung als gezahlte Rendite aus. Diese sind dann schon damit zufrieden, dass sie dazu beitragen konnten ein gemeinnütziges Projekt zu unterstützen und zu der finalen Umsetzung beizutragen und dieses zu verwirklichen.
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1 Vgl. Schramm (2014), S. 11-12.
2 Vgl. Lipusch/Bretschneider/Leimeister (2021), S. 189-199.
3 Vgl. Schramm, Carstens (2014), S. 1-2.
4 Vgl. Baumgärtner (2021), S. 3-5.
5 Vgl. Lipusch/Bretschneider/Leimeister (2021), S. 205-207.
6 Vgl. Schramm (2014), S. 19-20.
7 Vgl. Baumgärtner (2021), S. 6-7.
8 Vgl. Baumgärtner (2021), S. 6-7.
- Arbeit zitieren
- Berrit Lambardt (Autor:in), 2022, Start-Ups und Crowdfunding Plattformen. Vor- und Nachteile des Crowdfunding und alternative Finanzierungsformen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1366159
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