Hofmannsthal erwähnt in seinem "Märchen der 672. Nacht" an einigen wenigen Stellen den "großen König der Vergangenheit". Durch seine privaten Notizen zum Text wird klar, dass es sich um Alexander den Großen handelt. Aber welche Rolle spielt die Erwähnung des alten Makedonen-Königs für die Erzählung?
Diese Arbeit zeigt auf, wie nicht nur an einigen Stellen Bezug auf Alexander genommen wird, sondern wie Hofmannsthal in der gesamten Struktur seiner Erzählung die Tradition des deutschen Alexanderromans zum Vorbild nimmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fragestellung
- 1.2 Forschungsstand
- 2. Bezüge zum Straßburger Alexander im Text
- 2.1 Der antike Eroberer als Vorbild..
- 2.2 Persien
- 2.3 Die wunderliche Welt
- 3. Die Todesszene………
- 3.1 Vorausdeutung des Todes
- 3.2 Subjektive Wahrnehmung durch den Kaufmannssohn...
- 4. Weitere Perspektive des Vergleichs.....
- 5. Konklusion....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Einfluss der Alexander-Figur auf Hugo von Hofmannsthals „Märchen der 672. Nacht“ und untersucht die Relevanz der intertextuellen Bezüge zum Straßburger Alexander in der Erzähllogik des Märchens. Die Analyse konzentriert sich dabei auf die deutschsprachige, literarische Alexandertradition, insbesondere auf die mittelhochdeutsche Alexandererzählung des Pfaffen Lambrecht in der Version des Straßburger Alexander.
- Die Rolle des antiken Eroberers Alexander als Vorbild und Referenzpunkt für den Protagonisten des Märchens, den Kaufmannssohn.
- Die Bedeutung der intertextuellen Bezüge zwischen dem Märchen und dem Straßburger Alexander.
- Die Analyse der literarischen und erzählerischen Methoden, die Hofmannsthal zur Darstellung des Alexander-Vergleichs einsetzt.
- Die Untersuchung der subjektiven Wahrnehmung des Kaufmannssohnes und seine Auseinandersetzung mit dem Tod im Kontext der Alexander-Referenz.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung und den Forschungsstand zur Interpretation von Hofmannsthals „Märchen der 672. Nacht“ dar. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Alexander-Referenz für den Text und der bisherigen Forschungslücke in Bezug auf die intertextuellen Bezüge zum Straßburger Alexander.
Kapitel 2 analysiert die direkten Bezüge zum Straßburger Alexander im Text. Der Kaufmannssohn sieht sich als „ein auf der Jagd verirrter König“ (S. 8), was auf Alexanders Abenteuer im wundersamen Wald in Indien verweist. Die Beschreibung der „seltsamen Bäume[]“ (S. 8) und der „verirrten“ Situation Alexanders im Orientteil des Straßburger Alexander lassen sich mit dieser Textstelle im Märchen verbinden.
Kapitel 3 befasst sich mit der Todesszene und ihrer Verbindung zur Alexander-Figur. Die subjektive Wahrnehmung des Kaufmannssohnes und seine Vorstellung vom Tod als „wunderbares Geschick“ (S. 8) lassen sich auf Alexanders Todesmythos beziehen.
Kapitel 4 untersucht weitere Perspektiven des Vergleichs zwischen dem Kaufmannssohn und Alexander. Hierbei werden die erzählerischen Methoden und die spezifischen Merkmale des Straßburger Alexander in den Blick genommen.
Die Konklusion fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beleuchtet die Bedeutung der Alexander-Referenz für die Interpretation des Märchens.
Schlüsselwörter
Hugo von Hofmannsthal, „Märchen der 672. Nacht“, Straßburger Alexander, Alexander der Große, intertextuelle Bezüge, antike Erzähltraditionen, Kaufmannssohn, Tod, subjektive Wahrnehmung, literarische Verhandlung, Identitätskrise, orientalische Elemente.
- Quote paper
- Valentin Reiser (Author), 2022, Intertextuelle Bezüge in Hofmannsthals "Märchen der 672. Nacht" zum Straßburger Alexander. Der große König der Vergangenheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1365568