Hat in der ehemaligen DDR die Betonung von eher kollektivistischen Werten dazu geführt, dass die Menschen ihre Individualität zugunsten des Kollektivs unterdrückt haben? Und wenn ja, welche Auswirkungen hatte dies auf ihr Leben, ihre Gesundheit und auch später auf ihr Leben im wiedervereinten Deutschland? Diese komplexen Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit erörtert werden.
Dafür werden zunächst die zugrunde liegenden sozialpsychologischen Theorien beschrieben. Bronfenbrenners ökosystemischer Ansatz dient dazu, die Einflüsse der Umwelt auf die Entwicklung eines Menschen zu erklären. Außerdem wird anhand des Kulturkonzepts von Hofstede der Unterschied der beiden deutschen Staaten hinsichtlich der Dimension Individualismus versus Kollektivismus verdeutlicht. Und als zentrales Element für die Sozialisation in der
ehemaligen DDR wird vor allem die öffentliche Erziehung betrachtet.
Anschließend wird im dritten Kapitel untersucht, inwiefern die Sozialisation der ehemaligen DDR-BürgerInnen ursächlich gewesen sein könnte für eventuelle gesundheitliche Folgen und Anpassungsschwierigkeiten an das Leben in einem vereinten Deutschland, in dem andere Werte wichtig geworden waren. Da dieses sehr komplexe Thema in dieser Arbeit nicht abschließend betrachtet werden kann, gibt es im Schlussteil der Arbeit neben dem Fazit eine Aussicht auf sich anschließende Forschungsfragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen und relevante Strukturen in der ehemaligen DDR
- Sozialisation nach der Theorie Bronfenbrenners
- Hofstedes Kulturdimension Kollektivismus versus Individualismus
- Vorrang des Kollektivs vor dem Individuum in der ehemaligen DDR
- Der Einfluss der öffentlichen Erziehung in der ehemaligen DDR
- Folgen der DDR-Sozialisation für ehemalige DDR-BürgerInnen
- Eigenverantwortung statt Fremdbestimmung
- Gesundheitliche Folgen der öffentlichen Erziehung
- Gegenteilige Forschungsergebnisse
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Sozialisation in der ehemaligen DDR und deren Auswirkungen auf das Leben ehemaliger DDR-Bürgerinnen nach der Wiedervereinigung. Sie betrachtet die Frage, ob die Betonung kollektivistischer Werte in der DDR zu einer Unterdrückung der Individualität führte und welche Folgen dies für das Leben, die Gesundheit und die Anpassung an das wiedervereinigte Deutschland hatte.
- Die Theorie Bronfenbrenners und ihre Bedeutung für die Analyse der Sozialisation in der DDR
- Hofstedes Kulturdimension Kollektivismus versus Individualismus im Kontext der DDR
- Der Einfluss der öffentlichen Erziehung in der DDR auf die Sozialisation
- Mögliche Folgen der DDR-Sozialisation für das Leben im vereinten Deutschland
- Gesundheitliche Aspekte und Anpassungsschwierigkeiten im Kontext der DDR-Sozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sozialisation in der DDR und deren Folgen für das Leben ehemaliger DDR-Bürgerinnen nach der Wiedervereinigung ein. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen und relevanten Strukturen der Sozialisation in der DDR erläutert. Hierzu werden Bronfenbrenners ökosystemischer Ansatz, Hofstedes Kulturdimension Kollektivismus versus Individualismus sowie der Einfluss der öffentlichen Erziehung in der DDR näher betrachtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Folgen der DDR-Sozialisation für ehemalige DDR-Bürgerinnen. Es werden verschiedene Aspekte wie die Anpassung an das Leben im vereinten Deutschland, die Bedeutung von Eigenverantwortung sowie mögliche gesundheitliche Folgen der DDR-Sozialisation untersucht.
Schlüsselwörter
Sozialisation, DDR, Wiedervereinigung, Kollektivismus, Individualismus, Bronfenbrenner, Hofstede, öffentliche Erziehung, Gesundheit, Anpassungsschwierigkeiten.
- Arbeit zitieren
- Susan Waldow (Autor:in), 2023, Die Sozialisation der "sozialistischen Persönlichkeit" und ihre Folgen für das Leben der ehemaligen DDR-BürgerInnen nach der Wiedervereinigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1364963