Im Jahre 1914 schrieb H. F. Kitzing in einem Artikel: „...eine große und tiefe Kluft trennt den Studenten vom Arbeiter, die sich völlig teilnahmslos gegenüberstehen...“. Der Autor charakterisierte damit das Verhältnis zweier wichtiger großer gesellschaftlicher Gruppen aus zeitgenössischer Sicht. Doch standen sich Arbeiter und Studenten wirklich so teilnahmslos gegenüber? Waren Arbeitersöhne an den Universitäten präsent? Oder gab es andere Kontakte und Schnittstellen? Welche Auswirkungen auf das Verhältnis hatten Arbeiterbildungs- und Volkshochschulkurse? Welchen Einfluss hatten die Sozialdemokratie und die bürgerliche Herkunft der Studenten? Das sind die Fragen, die mich in dieser Hausarbeit mit dem Titel „Die soziale Zusammensetzung der Leipziger Studenten und das Verhältnis zwischen Studenten und Arbeitern um 1900“ beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziale Zusammensetzung der Studenten
- Frequenzwachstum
- Fehlerquellen der Statistiken
- Soziale Zusammensetzung der Studenten im Deutschen Reich
- Soziale Zusammensetzung der Studenten in Leipzig
- Student und Arbeiter
- Universitätsgerichtsakten und ihre Aussagekraft zur sozialen Distanz
- Arbeiterbildungskurse
- Arbeiterfeindliche Universität oder Tendenz zur Öffnung?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die soziale Zusammensetzung der Leipziger Studenten und das Verhältnis zwischen Studenten und Arbeitern um 1900. Sie verfolgt das Ziel, die soziale Struktur der Studenten an der Leipziger Universität zu analysieren und zu beleuchten, inwieweit Arbeiterkinder an der Universität vertreten waren. Weiterhin werden die Kontakte zwischen Studenten und Arbeitern untersucht, um die soziale Distanz zwischen diesen beiden Gruppen zu erforschen.
- Soziale Struktur der Leipziger Studenten
- Frequenzentwicklung der Studentenzahlen
- Präsenz von Arbeitersöhnen an der Universität
- Soziale Distanz zwischen Studenten und Arbeitern
- Einfluss von Arbeiterbildungs- und Volkshochschulkursen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zentrale Fragestellung vor und erläutert die beiden Untersuchungsansätze: die soziale Zusammensetzung der Leipziger Studenten und das Verhältnis zwischen Studenten und Arbeitern.
- Soziale Zusammensetzung der Studenten: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Frequenzwachstum der Studentenzahlen im 19. Jahrhundert und den Verschiebungen in der sozialen Herkunft der Studenten. Es werden die Fehlerquellen bei der statistischen Erfassung der sozialen Struktur beleuchtet und ein Vergleich der Frequenzentwicklung im Deutschen Reich mit der der Leipziger Universität vorgenommen.
- Student und Arbeiter: Dieses Kapitel analysiert das Verhältnis zwischen Studenten und Arbeitern in Leipzig um 1900. Es untersucht die soziale Distanz zwischen den beiden Gruppen anhand von Universitätsgerichtsakten und Stadtarchivmaterial. Außerdem werden Arbeiterbildungskurse und deren Einfluss auf das Verhältnis zwischen Studenten und Arbeitern betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Studenten, Arbeiter, soziale Zusammensetzung, Universität, Leipzig, Kaiserreich, Frequenzentwicklung, Arbeiterbildungskurse, soziale Distanz, Universitätsgerichtsakten, Stadtarchiv, soziale Mobilität, Bildungsbürgertum.
- Quote paper
- Lars-Marten Nagel (Author), 2003, Die soziale Zusammensetzung der Leipziger Studenten und ihr Verhältnis zu den Arbeitern um 1900, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13639