Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht das Verhältnis von Onlinemobbing in den sozialen Medien und dem modernen Netzfeminismus. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Forschungsfrage zu beantworten, inwiefern der heute stark präsente Netzfeminismus eine Reaktion auf gegen Frauen gerichtetes Mobbing in den sozialen Medien darstellt. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Besonderheiten bei digitalen Gewaltprozessen durch die Nutzung von sozialen Medien gegenüber herkömmlichem Mobbing entstehen können. Um gegen Frauen gerichtetes Onlinemobbing anhand eines aktuellen Fallbeispiels zu konkretisieren, soll der mutmaßliche Suizid von Model Kasia Lenhardt als Folge von extremem öffentlichen Onlinemobbing im Februar 2021 betrachtet werden. Dabei soll betrachtet werden, in welchem Verhältnis die beiden Phänomene zueinander stehen und inwiefern Wechselwirkungen bestehen. Abschließend soll ein zusammenfassendes Fazit der Ergebnisse sowie ein möglicher Ausblick für die weitere Entwicklung der Thematik formuliert werden.
Mit der zunehmenden Alltäglichkeit des Internets in allen Lebensbereichen nehmen gesellschaftliche Prozesse innerhalb der digitalen Welt eine immer größer werdende Rolle ein. Ein wesentlicher Aspekt dieser Entwicklung ist, dass das Internet eine Plattform zur freien Meinungsäußerung bieten soll. Hierbei besteht neben zahlreichen Chancen von Informations- und Kommunikationstechnologien jedoch auch ein erhöhtes Missbrauchspotenzial in Bezug auf digitale Gewalt. Besonders bei Jugendlichen häufen sich die Vorfälle von digitalen Gewaltangriffen. In der scheinbaren Anonymität des Internets werden gewaltbereiten Tätern mehr Möglichkeiten geboten, diese Gewalt zu praktizieren und diffamierende Inhalte zu verbreiten. Der starke Distributionscharakter des Internets und insbesondere der sozialen Medien kann im Gegensatz dazu aber beispielsweise auch genutzt werden, um feministische Netzwerke zu verknüpfen und ihren Forderungen nach Emanzipation und Gleichstellung Gehör zu verschaffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Onlinemobbing
- 2.1 Theorien über Onlinemobbing
- 2.2 Rolle der sozialen Medien beim Onlinemobbing
- 2.3 Onlinemobbing gegen Frauen
- 3 Netzfeminismus
- 3.1 Theorien über Netzfeminismus
- 3.2 Rolle der sozialen Medien beim Netzfeminismus
- 3.3 Moderner Netzfeminismus: Das Beispiel Shirin David
- 4 Wechselverhältnis von Onlinemobbing und Netzfeminismus
- 4.1 Netzfeministische Reaktionen auf den Fall Kasia Lenhardt
- 4.2 Netzfeminismus als Reaktion auf Onlinemobbing?
- 5 Schlussbetrachtung
- 5.1 Fazit
- 5.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Onlinemobbing in sozialen Medien und dem modernen Netzfeminismus. Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, inwiefern der heutige Netzfeminismus eine Reaktion auf gegen Frauen gerichtetes Mobbing in sozialen Medien darstellt.
- Die Bedeutung von digitalen Gewaltformen, insbesondere im Kontext von sozialen Medien.
- Die theoretischen Grundlagen von Onlinemobbing und dessen spezifische Ausprägungen gegenüber Frauen.
- Die Entwicklung und Ziele des Netzfeminismus als digitale Erweiterung des klassischen Feminismus.
- Die Wechselwirkungen zwischen Onlinemobbing und Netzfeminismus im Hinblick auf Reaktionen und Gegenstrategien.
- Die Rolle von sozialen Medien als Plattform für sowohl Gewalt als auch emanzipatorische Bewegungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet das Phänomen des Onlinemobbings, indem es verschiedene theoretische Ansätze und die Rolle sozialer Medien in diesem Kontext beleuchtet. Es wird auch auf die spezifischen Herausforderungen von Onlinemobbing gegenüber Frauen eingegangen. Kapitel 3 befasst sich mit dem Netzfeminismus, seinen Zielen und der Nutzung sozialer Medien zur Förderung von Gleichstellung und Emanzipation. Das Beispiel der Musikerin Shirin David verdeutlicht den modernen Netzfeminismus. Kapitel 4 untersucht das Verhältnis von Onlinemobbing und Netzfeminismus, wobei es sich auf die Reaktionen auf den Fall Kasia Lenhardt fokussiert und die Frage beleuchtet, ob Netzfeminismus eine direkte Reaktion auf Mobbing darstellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themengebieten Onlinemobbing, Netzfeminismus, soziale Medien, digitale Gewalt, Geschlechtsspezifische Gewalt, Frauenrechte, Emanzipation, Gleichstellung und aktuelle Fallbeispiele wie den mutmaßlichen Suizid von Kasia Lenhardt.
- Quote paper
- Esma Erkmen (Author), 2021, Social Media Mobbing. Die Grundlage für Netzfeminismus?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1363683