Der Fokus der vorliegenden Arbeit liegt auf der Erforschung von Interferenzfehlern tunesischer Deutsch-als-Fremdsprache (DaF)-Lerner in der schriftlichen Kommunikation. Es handelt sich hierbei um jene Fehler, die durch die negative Übertragung sprachlicher Strukturen aus der Muttersprache und den gelernten Fremdsprachen auf die Zielsprache Deutsch entstehen und auch diejenigen Fehler, die aufgrund einer fehlerhaften Übertragung innerhalb des deutschen Sprachsystems hervorgerufen werden. Über die Schwierigkeiten und die begangenen Fehler, die einem arabischen Muttersprachler beim Erwerb des Deutschen begegnen können, wurde in der Literatur und in manchen schriftlichen Arbeiten sowie Dissertationen berichtet.
Aufgrund der unterschiedlichen Dialekte, die den arabischen Raum kennzeichnen, sind diese Ergebnisse jedoch nicht zwangsläufig auch auf tunesische Deutschlerner übertragbar. Mit dieser Arbeit soll versucht werden, diese Lücken schließen.
Die Kernfragen dieser Untersuchung sind die folgenden:
- Was sind die typischen Interferenzfehler von tunesischen DaF-Lernern in der schriftlichen Kommunikation?
- Auf welcher sprachlichen Ebene werden die meisten Interferenzfehler produziert?
- Ist die deutsche Sprache eher von außersprachlichen oder zielsprachlichen Interferenzen betroffen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interferenz
- Zur Terminologie
- Interferenz und Transfer
- Mögliche Ursachen zum Auftreten der Interferenz
- Außersprachliche Faktoren
- Strukturelle Faktoren
- Interlinguale Interferenz
- Substitution
- Über-/Unterdifferenzierung
- Über-/Unterrepräsentation
- Intralinguale Interferenz
- Übergeneralisierung
- Hyperkorrektheit
- Spracherwerb
- Erstspracherwerb-Zweitspracherwerb-Fremdsprachenerwerb
- Tertiärspracherwerb
- Charakteristika des Tertiärspracherwerbs
- Einfluss der Erstsprache und der vorher gelernten Sprachen auf einen weiteren Fremdsprachenerwerb
- Einfluss der Erstsprache auf den Drittspracherwerb
- Einfluss der vorher gelernten Sprachen auf einen weiteren Fremdsprachenerwerb
- Mehrsprachigkeit in Tunesien
- Arabische Zweisprachigkeit
- Stellenwert des Französischen in Tunesien
- Deutsch in Tunesien
- Zweitspracherwerbshypothesen
- Kontrastivhypothese
- Identitätshypothese
- Interlanguagehypothese
- Empirische Untersuchung
- Zum Fehlerbegriff
- Vorgehensweise und Problematik
- Probandenbeschreibung
- Rahmenbedingungen und Material
- Die zu überprüfenden Hypothesen
- Klassifikation der Interferenzfehler nach Sprachebenen
- Orthographische Interferenzfehler
- Intralinguale orthographische Interferenzfehler
- Ländernamen
- Laut-Buchstaben-Interferenzen
- Andere Schreibung aufgrund schon bekannter Wörter
- Interlinguale orthographische Interferenzfehler
- Ch statt sch
- Ou/u/ü
- Andere Schreibweise aufgrund schon bekannter Wörter
- Großschreibung
- Kommasetzung
- Zwischenfazit
- Intralinguale orthographische Interferenzfehler
- Lexikalisch-semantische Interferenzfehler
- Intralinguale lexikalisch-semantische Interferenzfehler
- Ähnlich geschriebene Wörter
- Quantifizierende Ausdrücke
- Quasi-Synonyme
- Neuschöpfungen
- Falscher Ausdruck
- Interlinguale lexikalisch-semantische Interferenzfehler
- Wort-für-Wort-Übersetzungen
- Wortübertragungen
- Neuschöpfung
- Zwischenfazit
- Intralinguale lexikalisch-semantische Interferenzfehler
- Grammatische Interferenzfehler
- Morphologische Interferenzfehler
- Intralinguale morphologische Interferenzfehler
- Falsche Partizip-II-Bildung
- Genitiv
- Interlinguale morphologische Interferenz
- Falsche Pluralbildung
- Falscher Artikel
- Falsche Präposition
- Falsche Konjunktion
- Intralinguale morphologische Interferenzfehler
- Syntaktische Interferenzfehler
- Intralinguale syntaktische Interferenzfehler
- Zwischenfazit
- Morphologische Interferenzfehler
- Intra-/interlinguale Interferenzfehler
- Orthographische Interferenzfehler
- Ergebnisse in Bezug auf die aufgestellten Hypothesen
- Zusammenfassung der Ergebnisse, Interpretation und Ausblick
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Untersuchung von Interferenzfehlern, die tunesische Deutsch als Fremdsprache (DaF)-Lerner in der schriftlichen Kommunikation machen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Typen von Interferenzfehlern und versucht, die Ursachen für ihr Auftreten zu erklären.
- Interferenz als ein Phänomen im Spracherwerb
- Die Rolle der Erstsprache und der vorher gelernten Sprachen im Fremdsprachenerwerb
- Analyse von Interferenzfehlern auf verschiedenen Sprachebenen
- Untersuchung der Auswirkungen von Interferenzfehlern auf die Kommunikation
- Entwicklung von Strategien zur Vermeidung von Interferenzfehlern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Interferenzfehler im DaF-Unterricht ein und erläutert die Relevanz der Arbeit. Kapitel 1 definiert den Begriff "Interferenz" und behandelt die verschiedenen Arten von Interferenz, die im Zusammenhang mit dem Fremdsprachenerwerb auftreten können. Kapitel 2 beleuchtet den Spracherwerbsprozess und die Rolle der Erstsprache und anderer Sprachen im Fremdsprachenerwerb.
Kapitel 3 untersucht die Mehrsprachigkeit in Tunesien, insbesondere den Einfluss des Arabischen und Französischen auf den Erwerb der deutschen Sprache. Kapitel 4 behandelt verschiedene Zweitspracherwerbshypothesen und ihre Relevanz für die Untersuchung von Interferenzfehlern. Kapitel 5 beschreibt die empirische Untersuchung, die durchgeführt wurde, um Interferenzfehler tunesischer DaF-Lerner zu analysieren.
Schlüsselwörter
Interferenz, DaF, Zweitspracherwerb, Tertiärspracherwerb, Mehrsprachigkeit, Tunesien, Arabisch, Französisch, Deutsch, Fehleranalyse, Orthographie, Lexik, Grammatik, Kommunikation
- Quote paper
- Neissen Zribi (Author), 2018, Interferenzfehler tunesischer DaF-Lerner in der schriftlichen Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1363300