Das Thema „Technische Analyse mit Kerzencharts“ ist ein sehr komplexes und aktuelles Thema. Überall, ob an der Börse oder in privaten Anlegerkreisen wird über Kerzencharts diskutiert. Oft sind es positive Schilderungen von Anlegern wie sie durch richtiges deuten der Kerzencharts Gewinne an der Börse erzielen. Im Rahmen dieser Arbeit entsteht daher die Aufgabe aufzuzeigen, wie Kerzencharts gebildet und wie die wichtigsten Umkehr- und Fortsetzungssignale genutzt werden. Dazu werden Kursgraphiken zur visuellen Unterstützung und zur Verdeutlichung verwendet. Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, wie professionelle Anleger mit Kerzencharts Kursprognosen durchführen, um den Richtigen Zeitpunkt für einen Kauf bzw. Verkauf z.B. eines Wertpapiers bestimmen zu können.
Inhaltsverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1. HINFÜHRUNG ZUM THEMA
1.1 DIE TECHNISCHE CHARTANALYSE
1.2 PROBLEMSTELLUNG UND VORGEHENSWEISE
2. DIE GRUNDLAGEN DER TECHNISCHEN CHARTANALYSE
2.1 DIE NUTZER DER TECHNISCHEN CHARTANALYSE
2.1.1 Daytrader
2.1.2 Swingtrader
2.1.3 Positionstrader
2.1.4 Anleger
2.2 DIE TYPEN DER TECHNISCHEN CHARTANALYSE
2.2.1 Der Linienchart
2.2.2 Der Balkenchart
2.2.3 Der Kerzenchart
3. DIE GESCHICHTE DER KERZENCHARTS
4. DIE BILDUNG DER KERZEN
5. DIE TOP UMKEHRSIGNALE DER KERZENCHARTS
5.1 DER HAMMER UND DER HANGING MAN
5.2 DAS ENGULFING PATTERN
5.3 STARS
5.3.1 Der Morning Star und der Evening Star
5.3.2 Der Doji Star
5.4 DER DOJI
6. DIE FORTSETZUNGSMUSTER DER KERZENCHARTS
6.1 RISING UND FALLING WINDOW
6.2 RISING UND FALLING THREE METHODS
7. UNTERSTÜTZUNG, WIDERSTAND UND TRENDLINIEN
7.1 UNTERSTÜTZUNG UND WIDERSTAND
7.2 TRENDLINIEN
8. FAZIT
FACHWORTVERZEICHNIS
LITERATURVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis
ABB. 1: TAGES LINIENCHART
ABB. 2: TAGES BALKENCHART
ABB. 3: TAGES KERZENCHART
ABB. 4: KERZEN
ABB. 5: SHAVEN HEAD UND SHAVEN BOTTOM
ABB. 6: KURSBEISPIELE VON DIVERSEN KERZEN
ABB. 7: TAGES KERZENCHART
ABB. 8: TRENDBEISPIELE
ABB. 9: HAMMER
ABB. 10: HAMMER IN EINEM KERZENCHART VON BOEING
ABB. 11: HANGING MAN
ABB. 12: HANGING MAN IN EINEM KERZENCHART VON SIEMENS
ABB. 13: BULLISCH UND BEARISCH ENGULFING PATTERN
ABB. 14: BULLISCH UND BEARISCH ENGULFING PATTERN IN EINEM KERZENCHART
ABB. 15: MORNING UND EVENING STAR
ABB. 16: MORNING UND EVENING STAR IN EINEM KERZENCHART
ABB. 17: MORNING UND EVENING DOJI STAR
ABB. 18: EVENING DOJI STAR IN EINEM MONATSCHART
ABB. 19: NORTHERN UND SOUTHERN DOJI
ABB. 20: LONG-LEGGED, GRAVESTONE UND DRAGONFLY DOJI
ABB. 21: DOJI IN EINEM KERZENCHART VON DAIMLER CHRYSLER, JAN.-MÄRZ 2006
ABB. 22: RISING UND FALLING WINDOW
ABB. 23: RISING UND FALLING WINDOW IN EINEM WOCHENCHART
ABB. 24: RISING UND FALLING THREE METHODS
ABB. 25: RISING UND FALLING THREE METHODS IN EINEM WOCHENCHART
ABB. 26: WIDERSTAND UND UNTERSTÜTZUNG IN EINEM MONATSCHART
ABB. 27: ABWÄRTS- UND AUFWÄRTSTRENDLINIEN
ABB. 28: ABWÄRTSTRENDLINIEN IN EINEM TAGESCHART VON CRUIDE OIL, 1990
1. Hinführung zum Thema
1.1 Die Technische Chartanalyse
„Unter dem Chart eines Wertes versteht man die graphische Darstellung des Kursverlaufs eines Untersuchungsobjektes.“[1] Bei der Technischen Chartanalyse leitet man aus dem Verlauf dieser Charts Kursprognosen ab.[2] Man orientiert sich dazu z.B. an den aktuellen Börsenkursen, welche das Verhalten der Marktteilnehmer deutlich widerspiegeln.[3] Das Ziel ist dabei den richtigen Zeitpunkt für einen Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren zu ermitteln. Dabei gibt es drei grundsätzliche Annahmen (Dow-Theorie):
1. Die Marktentwicklung diskontiert alles: Alle Einflussfaktoren sind bereits im Kurs enthalten und müssen bei der Chartanalyse nicht mehr berücksichtigt werden
2. Die Preise bewegen sich in Trends:
Kurse laufen nicht gleichmäßig, sondern machen unterschiedliche trendartige Bewegungen
3. Die Geschichte wiederholt sich:
Käufer und Verkäufer kennen die Kurse und reagieren in manchen Situationen wieder gleich oder ähnlich.[4]
Man geht bei der Chartanalyse davon aus, dass es Trends bei Märkten und Wertpapieren gibt, welche frühzeitig erkannt werden sollen. Charles Dow[5] formulierte einen Aufwärtstrend als eine Serie stets höherer Gipfel und Täler als zuvor, ein Abwärtstrend dagegen wird durch immer niedrigere Extrema beschrieben. Die dritte Form, der seitwärtsgerichtete Trend, besteht aus ungefähr gleich hohen Gipfeln und Tälern. Diese Aufwärts-, Abwärts-, und Seitwärtstrends lassen sich aus der Kursentwicklung ableiten.[6] Man kann so eine Kursentwicklung auf verschiedene Weise darstellen. Dazu gibt es beispielsweise die Linien-, Balken- oder Kerzencharts. In Kapitel 2 werden diese Charttypen näher erläutert.
1.2 Problemstellung und Vorgehensweise
Das Thema „Technische Analyse mit Kerzencharts“ ist ein sehr komplexes und aktuelles Thema. Überall, ob an der Börse oder in privaten Anlegerkreisen wird über Kerzencharts diskutiert. Oft sind es positive Schilderungen von Anlegern wie sie durch richtiges deuten der Kerzencharts Gewinne an der Börse erzielen. Im Rahmen dieser Arbeit entsteht daher die Aufgabe aufzuzeigen, wie Kerzencharts gebildet und wie die wichtigsten Umkehr- und Fortsetzungssignale genutzt werden. Dazu werden Kursgraphiken zur visuellen Unterstützung und zur Verdeutlichung verwendet. Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, wie professionelle Anleger mit Kerzencharts Kursprognosen durchführen, um den Richtigen Zeitpunkt für einen Kauf bzw. Verkauf z.B. eines Wertpapiers bestimmen zu können.
Dazu ist es jedoch notwendig, zunächst auf einige Grundlagen der Technischen Chartanalyse einzugehen. Zu diesem Zweck werden in Kapitel zwei die Nutzer und die Typen der Technischen Chartanalyse beschrieben. Anschließend wird in Kapitel drei kurz auf die Geschichte der Kerzencharts eingegangen. Das vierte Kapitel veranschaulicht den Aufbau der japanischen Candlesticks. Im Anschluss daran werden im fünften Kapitel die Top Umkehrsignale der Kerzencharts und in Kapitel sechs einige Fortsetzungsmuster präsentiert. Beide Kapitel beinhalten Beispiele in Form von Kursgraphiken zur visuellen Unterstützung. In Kapitel sieben wird erläutert, was der Widerstand, die Unterstützung und die Trendlinien sind, da man Kerzencharts mit diesen westlichen Instrumenten bestens kombinieren kann. Zu guter Letzt wird in Kapitel acht ein abschließendes Fazit gezogen.
2. Die Grundlagen der Technischen Chartanalyse
2.1 Die Nutzer der Technischen Chartanalyse
Die Technische Chartanalyse kann heutzutage von jedem genutzt werden der sich für den Wertpapierhandel interessiert, da man damit Trends für jeden beliebigen Zeitraum darstellen kann. Jedoch braucht man heutzutage gewisse Werkzeuge um solche Chartanalysen immer aktuell und effektiv nutzen zu können. Diese wären, ein PC mit einer Internetverbindung und die richtige Software dazu. Da diese Werkzeuge aber je nach Qualität einiges kosten, muss man sich zuvor entscheiden welche Tradingart man ausüben will. Denn wenn man z.B. das Daytrading oder das Swingtrading ausüben will, braucht man Sekunden- bzw. Minutencharts. Positionstrader dagegen benötigen Tages- oder Wochencharts. Was dies bedeutet und welche Besonderheiten hinter diesen Tradingarten stecken, wird im folgenden Kapitel erläutert.
2.1.1 Daytrader
Daytrader oder Scalper eröffnen ( kaufen ) und schließen ( verkaufen ) eine Position, z.B. eine Aktie, innerhalb von Sekunden oder wenigen Minuten. Diese Art des Tradings ist sehr riskant und setzt viel Übung und Erfahrung voraus. Außerdem braucht man um Daytrading betreiben zu können die richtige Hardware, also einen guten PC und eine spezielle Software, welche sehr kostspielig ist. Daneben ist es auch sehr wichtig, dass man eine sehr schnelle Internetverbindung hat, um Sekunden- oder Minutencharts zu verfolgen. Das bedeutet, dass man die aktuellen Echtzeit-Kurse im Sekunden- bzw. Minutentakt über das Internet bekommt um danach innerhalb von wenigen Augenblicken handeln zu können.[1]
2.1.2 Swingtrader
Swingtrader handeln ähnlich wie Daytader innerhalb eines Tages. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass Swingtrader nicht Sekundenweise Positionen kaufen und verkaufen, sondern dass sie sich dazu länger Zeit lassen. Diese Art des Tradings kann einige Minuten bis zu mehreren Stunden dauern. Swingtrader verfolgen daher Minuten- oder Stundencharts. Das heißt dass sie die aktuellen Kurse Minuten- bzw. Stundenweise erhalten und brauchen dazu natürlich auch eine dementsprechend gute Hard- und Software.[2]
2.1.3 Positionstrader
Positionstrader dagegen halten ihre Wertpapiere länger als Day- und Swingtrader. Sie handeln ihre Positionen nicht innerhalb eines Tages, sondern eher über mehrere Tage hinweg. Ein Positionstrader nutzt daher Tages- oder Wochencharts und beobachtet außerdem noch die Veränderungen am Gesamtmarkt. Positionstrader können im Gegensatz zu Day- oder Swingtradern mit einfacherer und günstigerer Hard- und Software arbeiten, denn sie brauchen keine Echtzeit-Kurse.[1]
2.1.4 Anleger
Anleger werden nicht mehr zu dem typischen engen Traderkreis gezählt. Denn sie handeln Wertpapiere oft über einen Zeitraum von über einem Jahr und streben dabei Steuerfreie Gewinne an. Dies ist eine gute Einstiegsmöglichkeit für Aktieninteressierte, da man als Anleger seine Positionen längerfristig hält und nicht jeden Tag den aktuellen Kursverlauf verfolgen muss. Sie nutzen deshalb nur Monats- oder Jahrescharts und benötigen dazu keine besondere Hard- und Software.[2]
2.2 Die Typen der Technischen Chartanalyse
Bei der Technischen Chartanalyse gibt es verschiedene Charttypen. Da gibt es beispielsweise die Liniencharts, die oft in Zeitungen gedruckt sind, die westlichen Balkencharts, die am häufigsten verwendet werden oder die japanischen Kerzencharts, die in Traderkreisen an immer größerer Bedeutung gewinnen. Mit diesen Charttypen kann man den Kursverlauf von Wertpapieren in beliebigen Zeiträumen darstellen. Denn es gibt z.B. Sekunden-, Minuten-, Wochen- oder gar Jahrescharts. Trader nutzen diese Charts um Kursverläufe vorherzusagen und damit um den richtigen Zeitpunkt zum Investieren oder Deinvestieren zu ermitteln. Ein wichtiges Hilfsmittel dazu ist das Erkennen von Trends, welche man aus diesen verschiedenen Charttypen herauslesen kann. In den folgenden Abschnitten werden die drei bekanntesten Charttypen beschrieben und bildlich dargestellt.
2.2.1 Der Linienchart
Der Linienchart ist die einfachste Darstellungsmethode von Kursverläufen. Er kommt häufig in Zeitungen oder Börsenberichten vor. Bei diesem Charttyp werden die täglich anfallenden Schlusskurse eines Wertpapiers verbunden. Die somit entstehende Kurskurve wird von einigen Chartisten bevorzugt, da ihrer Meinung nach der Schlusskurs am wichtigsten ist.[1] Der Nachteil dabei ist aber, dass die Schwankungsbreite und der Eröffnungskurs nicht abzulesen sind. Der Linienchart ist dadurch zwar übersichtlich, aber im Vergleich zu den anderen Charttypen am ungenausten. In Abbildung 1 sieht man so einen Tages-Linienchart in einem Kurs-Zeit Diagramm.
Abb. 1: Tages Linienchart
Quelle: Internetseite: www.werpo.de, Artikel: Werponews 26
2.2.2 Der Balkenchart
Der Balkenchart ist die gebräuchlichste Darstellungsweise von Kursgraphiken. Im Gegensatz zum Linienchart kann man an einem Balken die Schwankungsbreite des Wertpapiers, den Eröffnungskurs und den Schlusskurs ablesen. Wie man am nebenstehenden Balken sehen kann, steht der linke Strich für den ersten und der rechte Strich für den letzten Kurs des Tages. Dadurch sind Balkencharts viel aussagekräftiger als
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Liniencharts und werden deshalb von Tradern bevorzugt. In Abb.2 sieht man einen Tages Balken- Chart in einem Kurs - Zeit Diagramm, bei dem jeder Balken für einen Tag steht. Doch man kann Balkencharts für fast jeden beliebigen Zeitraum konstruieren. So ist es auch möglich Minuten oder Monatscharts abzubilden.[2]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Tages Balkenchart
Quelle: Internetseite: www.werpo.de, Artikel: Werponews 26
2.2.3 Der Kerzenchart
Die Kerzencharts, oder in Fachkreisen auch Candlesticks genannt, kommen ursprünglich aus dem Japanischen. Viele Chartisten bevorzugen heutzutage Kerzencharts, da diese sehr aussagefähig und einfach abzulesen sind. Diese Candlesticks haben im Vergleich zu den Balken einen Kerzenähnlichen Körper und werden zur Vereinfachung farblich dargestellt. Sie zeigen genau die gleichen Kurse an wie der Balken aus Kapitel 2.2.2. Die dünnen Linien, die aussehen wie der Docht einer Kerze, werden Schatten genannt und zeigen die Schwankungsbreite vom Höchst- zum Tiefstkurs an. Der Körper dagegen zeigt die Schwankungsbreite zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlusskurs an. Der große Vorteil liegt jedoch darin, dass die Farbgebung sofort deutlich macht ob der Schlusskurs über oder unter dem Eröffnungskurs ist. Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs so ist der Körper weiß. Wenn der Schlusskurs dagegen niedriger als der Eröffnungskurs ist, so wird der Körper schwarz dargestellt. Man kann die Farben der Körper jedoch variieren. In Abbildung 3 ist ein Tages Kerzenchart in einem Kurs-Zeit Diagramm abgebildet, bei dem die fallenden Kurse rot und die steigenden Kurse grün dargestellt sind.[1] Da sich dieser Charttyp immer größerer Beliebtheit erfreut und einige Befürworter sogar der Meinung sind das diese Candlesticks in einiger Zeit die Balkencharts ablösen werden, wird diese Methode in den folgenden
Kapiteln ausführlich beschrieben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Tages Kerzenchart
Quelle: Internetseite: www.werpo.de, Werponews 26
3. Die Geschichte der Kerzencharts
Die Geschichte der Technischen Analyse mit den Kerzencharts reicht weit zurück. Der Grundstein dieser Kerzen wurde vor zirka 400 Jahren in Japan gelegt. Denn als sich Japan im 17. Jahrhundert von den vorherigen Kriegen erholt hat, entstand die Agrarwirtschaft und der Binnenhandel expandierte. Es bildete sich ein zentralisierter Markt, der die Lokalmärkte ersetzte und zur Entwicklung der Technischen Analyse führte. Osaka galt damals als kommerzielles und finanzielles Zentrum Japans. In Osaka entstand zu dieser Zeit die erste Reisbörse der Welt. Yodoya Keian, ein Kriegshändler des Generals Hideyoshi nutzte sein Talent für die Verteilung und Preisauszeichnung von Reis und entwickelte daraus diese erste Reisbörse in seinem Vorgarten. Da Yodoya aber damit zu reich wurde, hat man ihn verbannt und aus der Vorgartenbörse die erste öffentliche Dojima Reisbörse gegründet. An dieser Börse wurde die Reisqualität beurteilt und Preise festgelegt. Bis 1710 wurden nur bestehende Reisvorräte gehandelt. Danach wurden Lagerscheine, auch Reiskupons genannt, entwickelt. Sie waren die ersten Warenterminkontrakte, mit denen man auch ohne bestehende Vorräte handeln konnte. Der Reishandel wurde dadurch zur Grundlage Japans, da Reis damals ein einheitliches Austauschmedium war. Die Dojima Reisbörse wurde dadurch zur ersten Warenterminbörse der Welt. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde Munehisa Homma berühmt. Dieser aus einer wohlhabenden Familie stammende Mann war nach dem Tod seines Vaters für den Familienbesitz, darunter auch riesige Reisfelder verantwortlich. Homma handelte an der Reisbörse seiner Heimatstadt Sakata. Er analysierte die Kursbewegungen der Reispreise und nutzte dazu wichtige Informationen wie z.B. die Wetterbedingungen. Damit hatte er so großen Erfolg, das er einige Zeit später die Märkte Osakas beherrschte und durch seinen Informationsvorsprung sogar bis auf die Märkte des heutigen Tokios vordrang. Dieses Wissen über den Handel an der Reisbörse verhalf ihm zu großem Reichtum und er wurde Finanzberater der japanischen Regierung. Durch seine Bücher über die Marktwirtschaft und seine Handelsprinzipien beim Reishandel entwickelten sich die Candlestick Diagramme. Diese werden auch Kerzencharts genannt und verbreiten sich heute noch in der ganzen Welt. In den folgenden Kapiteln wird gezeigt, wie Kerzencharts gebildet werden und wie man damit arbeitet.[1]
4. Die Bildung der Kerzen
Wie schon in Kapitel 2.2.3 beschrieben, besteht eine Kerze aus einem Körper und einem oder zwei Schatten. In Abbildung 4 sieht man zwei Kerzen bildlich dargestellt. Der rechteckige Teil, der schwarz oder weiß sein kann, wird als Körper bezeichnet. Er stellt den Abstand zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs einer Periode dar. Ist der Körper weiß, so liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs.[2] In so einem Fall haben die Bullen oder Käufer diese spezielle Zeitspanne gewonnen. In Abbildung 4 wird dieses Szenario
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Kerzen durch die linke Kerze dargestellt. Laut Velez und
Quelle: Benesch, T., Fachartikel, 2005 Capra wird die Eröffnung einer Kerze als Start einer
Schlacht angesehen. Da diese Schlacht auf einem höheren Kurs endet als zu Beginn, gewinnen die Käufer und drängen die Verkäufer zurück. Chartisten beobachten nun diese einzelnen Schlachten um herauszufinden ob sich ein Trend abzeichnet. Denn wenn die Käufer die meisten Schlachten gewinnen und somit auch den Krieg dominieren, dann zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab.
Ist der Körper der Kerze dagegen schwarz, so liegt der Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs. Dies wird in Abbildung 4 von der rechten Kerze dargestellt und bedeutet dass die Bären oder Verkäufer die betreffende Periode bzw. Schlacht gewinnen. Wenn die Verkäufer in mehreren Perioden stark genug sind und die Käufer zurückdrängen, dominieren sie den Krieg und es entsteht ein Abwärtstrend.[3]
Neben dem Kerzenkörper gibt es noch den Schatten, welcher wie ein Kerzendocht aussieht. Dieser Schatten ist die dünne Linie oberhalb und unterhalb des Körpers und stellt die Kursspitzen der Handelsperiode dar. Dabei zeigt der obere Schatten den Höchststand und der untere Schatten den Tiefstand der Periode. ( siehe Abb. 4 )
[...]
[1] Priermeier, T., Geldverdienen mit Daytrading, 2000, S. 188
[2] vgl. Wistawel, B., Fachartikel: Chartanalyse, 2003, S.3
[3] vgl. Internetseite: www.werpo.de, Artikel: Werponews 27, 15.02.06
[4] vgl. Priermeier, T., Geldverdienen mit Daytrading, 2000, S. 188
[5] Charles Dow: (1851 – 1902) veröffentlichte am 3. Juli 1884 den ersten Aktienindex der Welt, den Dow Jones Index
[6] vgl. Internetseite: www.werpo.de, Artikel: Werponews 27, 15.02.06
[1] vgl. http://www.tradingspace.de/stratshow.php3?loadfile=kap1 16.02.06
[2] vgl. http://www.tradingspace.de/stratshow.php3?loadfile=kap1 16.02.06
[1] vgl. http://www.tradingspace.de/stratshow.php3?loadfile=kap1 16.02.06
[2] vgl. http://www.tradingspace.de/stratshow.php3?loadfile=kap1 16.02.06
[1] vgl. Internetseite: www.werpo.de, Artikel: Werponews 26
[2] vgl. Internetseite: www.werpo.de, Artikel: Werponews 26
[1] vgl. Internetseite: www.werpo.de, Artikel: Werponews 26
[1] vgl. Nison, S., Technische Analyse mit Candlesticks, 2003, S.35 ff
[2] vgl. Nison, S., Technische Analyse mit Candlesticks, 2003, S.43 f
[3] vgl. Velez, O., Capra, G., Tools und Tactics für Master Trader, 2004, S.229 ff
- Quote paper
- Dipl.Ing Helmut Schönherr (Author), 2006, Technische Analyse mit Kerzencharts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136197