Diese Arbeit wird sich mit den Ereignissen um die Euthanasiemorde der Nationalsozialisten in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts beschäftigen. Hierbei soll im Speziellen die Geschichte der beiden Schleswiger psychiatrischen Einrichtungen, der Fachklinik für Psychiatrie, Neurologie und Rehabilitation Schleswig-Stadtfeld und der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Heilpädagogik Schleswig-Hesterberg im besagten Zeitraum detaillierter betrachtet werden. In dieser Arbeit geht es um eine Darstellung der Geschehnisse in den Schleswiger psychiatrischen Kliniken, allerdings nicht ohne einen kurzen Blick auf die Gesamtereignisse in Deutschland zu werfen, damit der Leser die Schleswiger Ereignisse besser in den Gesamtzusammenhang einordnen kann. Eine vollständige Wiedergabe der Geschehnisse rund um die verschiedenen Phasen des „NS-Euthanasieprogramms“ kann und soll diese Arbeit jedoch nicht leisten. Für einen ausführlichen und gelungenen Überblick sind u. a. die Werke von Ernst Klee und Hans-Walter Schmuhl zu nennen. Im Folgenden ist zu klären, in wie fern das Euthanasieprogramm in Schleswig übernommen und befolgt wurde? Hierbei soll zunächst auf die Geschehnisse in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Schleswig-Hesterberg eingegangen werden, um dann nach einer Betrachtung der Vorgänge in der psychiatrischen Klinik Schleswig-Stadtfeld die gemeinsamen Ereignisse nach der Zusammenlegung der beiden Anstalten auf dem Gelände der Einrichtung Stadtfeld im Jahr 1942 zu untersuchen. Dabei ist zu analysieren, was mit den beiden Anstalten und deren Patienten in den 1940er Jahren passierte. Des Weiteren gilt es in den folgenden Kapiteln zu klären, welche Personen in Schleswig an diesen Entwicklungen beteiligt waren. Zudem liegt ein Schwerpunkt auf der eingerichteten „Kinderfachabteilung“ und ihrer Rolle im Euthanasieprogramm, bevor zum Abschluss der Arbeit die Patiententransporte aus Schleswig behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ zur Zeit des Nationalsozialismus
- 2.1. Die Hintergründe des Euthanasieprogrammes
- 2.2. Die Kinder-“Euthanasie”
- 2.3. Die Erwachsenen-“Euthanasie”
- 3. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Schleswig Hesterberg
- 3.1. Der Hesterberg von 1933 bis 1942
- 3.2. Die Verlegung der Psychiatrie in die Einrichtung Schleswig Stadtfeld
- 4. Die Heil- und Pflegeanstalt Schleswig Stadtfeld
- 4.1. Das Stadtfeld von 1933 bis 1945
- 4.2. Die Kinderfachabteilung Schleswig
- 4.3. Die T-4 Transporte aus Schleswig
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der psychiatrischen Kliniken Schleswig-Hesterberg und Schleswig-Stadtfeld während des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms. Sie betrachtet die Ereignisse in den Schleswiger Einrichtungen im Kontext des Gesamtgeschehens in Deutschland und analysiert die Beteiligung der Anstalten und ihrer Mitarbeiter an den Euthanasiemorden. Der Fokus liegt auf der "Kinderfachabteilung" und den Patiententransporten aus Schleswig.
- Die nationalsozialistische Propaganda gegen Kranke und Behinderte
- Die Umsetzung des Euthanasieprogramms in den psychiatrischen Kliniken Schleswig-Hesterberg und Schleswig-Stadtfeld
- Die Rolle der "Kinderfachabteilung" im Euthanasieprogramm
- Die Patiententransporte aus Schleswig
- Die beteiligten Personen in Schleswig
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt den Fokus auf die psychiatrischen Kliniken Schleswig-Hesterberg und Schleswig-Stadtfeld während des Euthanasieprogramms des Nationalsozialismus. Sie skizziert den Kontext, die Forschungsfrage (die Umsetzung des Programms in Schleswig) und den methodischen Ansatz, wobei die Quellenlage als ausreichend bezeichnet wird. Die Arbeit kündigt an, zunächst die Ereignisse in Hesterberg, dann in Stadtfeld und schließlich die gemeinsame Geschichte nach der Zusammenlegung der beiden Anstalten zu behandeln. Ein Schwerpunkt liegt auf der „Kinderfachabteilung“ und den Deportationen.
2. Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ zur Zeit des Nationalsozialismus: Dieses Kapitel beleuchtet die ideologischen und gesellschaftlichen Hintergründe des Euthanasieprogramms. Es zeigt, wie die Darwin’sche Evolutionstheorie missbraucht wurde, um eine rassistische Ideologie zu begründen, die Kranke und Behinderte als „lebensunwert“ deklarierte. Das Kapitel beschreibt die Entstehung rassenhygienischer Bewegungen vor dem Ersten Weltkrieg und die zunehmende Propaganda gegen Kranke und Behinderte in den Medien und im Schulsystem. Es betont, dass die Kosten der Behandlung als Argument für die Tötung von Menschen mit Behinderungen benutzt wurde.
3. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Schleswig Hesterberg: Dieses Kapitel beschreibt die Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie Schleswig-Hesterberg von 1933 bis 1942. Es beleuchtet die Ereignisse in der Anstalt unter dem Nationalsozialismus, den Umgang mit den Patienten und die schließlich erfolgte Verlegung in die Einrichtung Schleswig-Stadtfeld. Es analysiert die spezifischen Umstände in Hesterberg im Kontext des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms und die Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen in der Anstalt.
4. Die Heil- und Pflegeanstalt Schleswig Stadtfeld: Dieses Kapitel befasst sich mit der Heil- und Pflegeanstalt Schleswig Stadtfeld von 1933 bis 1945, inklusive der Kinderfachabteilung. Es analysiert die Ereignisse in Stadtfeld während der NS-Zeit, den Umgang mit den Patienten, die Rolle der Kinderfachabteilung im Euthanasieprogramm, und schließlich die T-4 Transporte aus Schleswig. Die Zusammenfassung des Kapitels würde detailliert auf die konkreten Maßnahmen, die beteiligten Personen und das Schicksal der Patienten eingehen.
Schlüsselwörter
Euthanasieprogramm, Nationalsozialismus, Psychiatrie, Schleswig-Hesterberg, Schleswig-Stadtfeld, Kinderfachabteilung, T-4 Transporte, Rassenhygiene, Propaganda, Behinderte, Kranke, lebensunwertes Leben.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Die psychiatrischen Kliniken Schleswig-Hesterberg und Schleswig-Stadtfeld während des Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle der psychiatrischen Kliniken Schleswig-Hesterberg und Schleswig-Stadtfeld während des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms. Sie analysiert die Beteiligung der Anstalten und ihrer Mitarbeiter an den Euthanasiemorden, mit besonderem Fokus auf die „Kinderfachabteilung“ und die Patiententransporte aus Schleswig. Die Arbeit betrachtet die Ereignisse in den Schleswiger Einrichtungen im Kontext des Gesamtgeschehens in Deutschland.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die nationalsozialistische Propaganda gegen Kranke und Behinderte, die Umsetzung des Euthanasieprogramms in den psychiatrischen Kliniken Schleswig-Hesterberg und Schleswig-Stadtfeld, die Rolle der „Kinderfachabteilung“, die Patiententransporte aus Schleswig und die beteiligten Personen in Schleswig.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in das Thema ein und beschreibt den Fokus, die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz. Kapitel 2 beleuchtet die ideologischen und gesellschaftlichen Hintergründe des Euthanasieprogramms. Kapitel 3 beschreibt die Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie Schleswig-Hesterberg von 1933 bis 1942. Kapitel 4 befasst sich mit der Heil- und Pflegeanstalt Schleswig Stadtfeld von 1933 bis 1945, inklusive der Kinderfachabteilung und der T-4 Transporte. Kapitel 5 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen (der Inhalt des Fazits ist im vorliegenden Auszug nicht enthalten).
Welche Quellen wurden verwendet?
Der vorliegende Auszug nennt die Quellenlage als ausreichend, gibt aber keine konkreten Quellenangaben. Nähere Informationen hierzu sind im vollständigen Dokument enthalten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Euthanasieprogramm, Nationalsozialismus, Psychiatrie, Schleswig-Hesterberg, Schleswig-Stadtfeld, Kinderfachabteilung, T-4 Transporte, Rassenhygiene, Propaganda, Behinderte, Kranke, lebensunwertes Leben.
Wo liegt der Fokus der Untersuchung?
Der Fokus liegt auf der „Kinderfachabteilung“ in Schleswig-Stadtfeld und den Patiententransporten aus Schleswig. Die Arbeit untersucht die Ereignisse in den beiden Anstalten im Kontext des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms und analysiert die Beteiligung der Anstalten und ihrer Mitarbeiter an den Euthanasiemorden.
Wie wird der methodische Ansatz beschrieben?
Der methodische Ansatz wird im vorliegenden Auszug nur kurz erwähnt. Nähere Informationen hierzu sind im vollständigen Dokument enthalten.
- Quote paper
- Maik Ruhnau (Author), 2008, Die psychiatrischen Kliniken Schleswig-Hesterberg und Schleswig-Stadtfeld zur Zeit des Euthanasieprogramms des Nationalsozialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136182