Mit Hilfe ausgewählter Fachliteratur wird in folgender Ausarbeitung der Zusammenhang zwischen Kausalattribution und den Selbstkonzept dargestellt. Es gibt einen Einblick in die selbstwertdienliche Verzerrung. Im Anschluss wird das Selbstbild als solches beleuchtet und Möglichkeiten der Förderung von intrinsischer Motivation und individueller motivationaler Dispositionen dargestellt.
Attributionsprozesse erfüllen eine zentrale Vermittlungsfunktion bei der Umsetzung von Handlungserfahrungen und Umwelteindrücken in identitätsrelevante Schlussfolgerungen. Aufgefasst werden Attributionen als alltägliche Ursachenerklärungen, mit denen wir eigene Erfahrungen und Umweltereignisse auf Verursachungsbedingungen zurückführen, die wir für ausschlaggebend halten. Damit machen wir sie erklärbar, kontrollierbar und/oder vorhersagbar. Wenn wir unsere Identität als generalistisches Produkt situationsgebundener Prozesse der Selbstbewertung, Selbstwahrnehmung und personalen Kontrolle betrachten, können wir zwei zentrale Funktionen von Attributionsurteilen unterscheiden. Sie erfüllen zum einen die Funktion eines Bindegliedes zwischen Selbstwahrnehmung und Selbstbewertung durch Aufschlussgabe über die Bedeutung wahrgenommener Ereignisse, um die eigene Person bewerten zu können. Zum zweiten Haben wir das Bedürfnis nach personeller Kontrolle und somit sind die Attributionen konzeptuell verknüpft. Wenn Handlungsergebnisse subjektiv auf Person interne Verursachungsbedingungen zurückzuführen sind, ist eine Personale Kontrolle möglich. Eine Ablehnung personaler Kontrolle kann bei negativ bewerteten Ereignissen auch eine Entlastung sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Kausalattribution nach Weiner
- 2.1. Selbstwertdienliche Verzerrung
- 2.2. Selbstwirksamkeitserwartung von Bandura (1986)
- 3. Das Selbstkonzept
- 3.1. Das Verhältnis zwischen Leistungsmotiv und Fähigkeitskonzept
- 3.2. Die Förderung von Interesse und Motivation
- 3.3. Individuelle motivationale Dispositionen werden gefördert
- 4. Motivationsförderung durch Lehr-Lern-Arrangements
- 4.1. Strukturelle Kompetenzmöglichkeit für die Entwicklung von Interesse
- 4.2. Fördermöglichkeiten für intrinsischer Motivation und Interesse
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Kausalattribution und Selbstkonzept im Kontext von Lernerfahrungen. Ziel ist es, einen Einblick in die selbstwertdienliche Verzerrung zu geben und Möglichkeiten der Förderung intrinsischer Motivation und individueller motivationaler Dispositionen aufzuzeigen. Die Arbeit beschränkt sich auf wesentliche Inhalte aufgrund des umfangreichen Themenfeldes.
- Kausalattribution und ihre Rolle bei der Identitätsbildung
- Der Einfluss der Selbstwertdienlichen Verzerrung auf die Attribution von Erfolg und Misserfolg
- Das Selbstkonzept und seine Beziehung zu Leistungsmotiv und Fähigkeitskonzept
- Methoden zur Förderung intrinsischer Motivation und individueller motivationaler Dispositionen
- Der Zusammenhang zwischen Lehr-Lern-Arrangements und Motivationsförderung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Kausalattribution und ihre Bedeutung für die Identitätsentwicklung ein. Sie beschreibt Attributionen als alltägliche Ursachenerklärungen, die Handlungen und Ereignisse erklärbar, kontrollierbar und vorhersagbar machen. Die Arbeit hebt die zentrale Rolle von Attributionsurteilen als Bindeglied zwischen Selbstwahrnehmung und Selbstbewertung hervor und betont den Zusammenhang mit dem Bedürfnis nach personaler Kontrolle. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und kündigt die Betrachtung der selbstwertdienlichen Verzerrung und die Darstellung von Möglichkeiten zur Förderung intrinsischer Motivation an. Der begrenzte Umfang der Arbeit und die Verwendung des generischen Maskulinums werden explizit erwähnt.
2. Der Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Kausalattribution nach Weiner: Dieses Kapitel beleuchtet die Attributionstheorie als Erklärung für Leistungsursachen. Es diskutiert die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Erfahrungen und wie diese durch Interpretationen wieder in Einklang gebracht werden. Am Beispiel eines erfolgreichen Studenten werden verschiedene mögliche Ursachen (harte Arbeit, Intelligenz, Glück, Lehrergunst) illustriert und das System attribuierter Ursachen nach Weiner (1974) eingeführt, das stabile und instabile, interne und externe Ursachen unterscheidet. Der Einfluss des individuellen Lern- und Leistungsmotivsystems auf den Erfolg wird hervorgehoben, insbesondere die Bedeutung von Misserfolgsängstlichkeit, Erfolgsorientierung und dem Selbstkonzept der eigenen Kompetenzen. Erfolgszuversichtliche Personen werden als Beispiel für die Vorteile internaler Attributionen genannt.
2.1. Selbstwertdienliches Verzerren: Dieses Unterkapitel befasst sich detailliert mit der selbstwertdienlichen Verzerrung, der Tendenz, Erfolge internal und Misserfolge external zu attribuieren. Es werden kognitive und motivationale Faktoren diskutiert, die diese Verzerrung beeinflussen. Die Unterscheidung zwischen selbst-schützender (Egotismus) und selbstwert-steigernder Verzerrung wird erläutert, wobei die letztere oft mit proaktiven Strategien wie Selbstbehinderung einhergeht. Der Text beleuchtet kritische Aspekte der selbstwertdienlichen Verzerrung, indem er die Rolle fehlerhafter Wahrnehmung und Informationsverarbeitung hervorhebt und auch die Motivation als Quelle von Verzerrungen benennt. Es wird auf die Tendenz eingegangen, andere für deren Misserfolge und sich selbst für Erfolge verantwortlich zu machen und wie dies die Beziehungen zu anderen beeinflussen kann, insbesondere im Lehrer-Schüler-Kontext. Der Abschnitt diskutiert die subjektive Natur der Kausalität und den Einfluss von Aufmerksamkeit und Perspektive (Akteure vs. Beobachter) auf die Attributionen.
3. Das Selbstkonzept: Dieses Kapitel behandelt das Selbstkonzept und seine relevanten Aspekte im Zusammenhang mit der Motivation. Es werden die Verbindungen zwischen Leistungsmotiv und Fähigkeitskonzept, sowie die Förderung von Interesse und Motivation besonders hervorgehoben. Die individuelle Motivation wird dabei als ein wichtiger Faktor für Lernerfolg betrachtet und es werden Möglichkeiten für deren Förderung beleuchtet.
4. Motivationsförderung durch Lehr-Lern-Arrangements: Das Kapitel widmet sich der Frage, wie Lehr-Lern-Arrangements die Motivation der Lernenden fördern können. Es werden strukturelle Möglichkeiten zur Entwicklung von Interesse sowie Fördermöglichkeiten für intrinsische Motivation diskutiert und deren Bedeutung für den Lernerfolg erläutert.
Schlüsselwörter
Kausalattribution, Selbstkonzept, Selbstwertdienliche Verzerrung, Intrinsische Motivation, Leistungsmotiv, Fähigkeitskonzept, Motivationsförderung, Lehr-Lern-Arrangements, Attributionstheorie, Weiner.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Kausalattribution und Selbstkonzept
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Kausalattribution und Selbstkonzept im Kontext von Lernerfahrungen. Sie beleuchtet die selbstwertdienliche Verzerrung und zeigt Möglichkeiten zur Förderung intrinsischer Motivation und individueller motivationaler Dispositionen auf.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Attributionstheorie nach Weiner, die selbstwertdienliche Verzerrung, das Selbstkonzept (inklusive Leistungsmotiv und Fähigkeitskonzept), die Förderung von Interesse und Motivation sowie den Einfluss von Lehr-Lern-Arrangements auf die Motivation.
Was ist die Zielsetzung der Seminararbeit?
Ziel ist es, einen Einblick in die selbstwertdienliche Verzerrung zu geben und Möglichkeiten der Förderung intrinsischer Motivation und individueller motivationaler Dispositionen aufzuzeigen. Die Arbeit soll den Zusammenhang zwischen Kausalattribution und Selbstkonzept im Kontext von Lernerfahrungen verdeutlichen.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Kausalattribution nach Weiner (inkl. Unterkapitel zur selbstwertdienlichen Verzerrung), ein Kapitel zum Selbstkonzept, ein Kapitel zur Motivationsförderung durch Lehr-Lern-Arrangements und ein Fazit.
Was versteht man unter „selbstwertdienlicher Verzerrung“?
Die selbstwertdienliche Verzerrung beschreibt die Tendenz, Erfolge internal (auf die eigenen Fähigkeiten zurückzuführen) und Misserfolge external (auf äußere Faktoren) zu attribuieren. Die Arbeit diskutiert kognitive und motivationale Faktoren, die diese Verzerrung beeinflussen, und beleuchtet kritische Aspekte wie fehlerhafte Wahrnehmung und Informationsverarbeitung.
Welche Rolle spielt das Selbstkonzept in Bezug auf Motivation und Leistung?
Das Selbstkonzept, insbesondere das Fähigkeitskonzept, beeinflusst das Leistungsmotiv und die Motivation stark. Die Arbeit hebt die Verbindungen zwischen diesen Faktoren hervor und zeigt Möglichkeiten auf, Interesse und Motivation zu fördern.
Wie können Lehr-Lern-Arrangements die Motivation fördern?
Die Seminararbeit untersucht strukturelle Möglichkeiten in Lehr-Lern-Arrangements, die die Entwicklung von Interesse und intrinsischer Motivation fördern. Sie erläutert die Bedeutung dieser Faktoren für den Lernerfolg.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Kausalattribution, Selbstkonzept, Selbstwertdienliche Verzerrung, Intrinsische Motivation, Leistungsmotiv, Fähigkeitskonzept, Motivationsförderung, Lehr-Lern-Arrangements, Attributionstheorie, Weiner.
Welche Theorie wird in der Seminararbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich maßgeblich auf die Attributionstheorie nach Weiner, um das Zustandekommen von Ursachenzuschreibungen (Attributionen) für Erfolge und Misserfolge zu erklären.
Wie ist der Aufbau der Seminararbeit?
Die Arbeit folgt einem logischen Aufbau mit Einleitung, Hauptkapiteln, Unterkapiteln und einem Fazit. Jedes Kapitel fasst die relevanten Aspekte zusammen und baut auf dem vorherigen Kapitel auf.
- Arbeit zitieren
- Saskia Hönsch (Autor:in), 2021, Die Kausalattribution und ihre Identitätsdynamik. Der Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Kausalattribution nach Weiner, das Selbstkonzept und Motivationsförderung durch Lehr-Lern-Arrangements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1361229