Die von der akademischen Salonausstellungsjury abgelehnten Künstler, wie Pierre‐Auguste Renoir, Claude
Monet und Paul Cézanne, organisierten 1874 eine eigene Ausstellung. Auf dieser wurde der Begriff des
Impressionismus geprägt, denn das Gemälde "Impression. Aufgehende Sonne" von Monet verleidete eine
Kritiker die Ausstellung abwertend die "Ausstellung der Impressionisten“ zu nennen.
Diese Künstler legten ihren Schwerpunkt auf die Farben, Formen und das Licht‐Schatten‐Spiel und weiniger
auf den gezeichneten Gegenstand. Dabei machten sie sich die neusten Erkenntnisse der
Wahrnehmungspsychologie1 zu nutzen. Die Neuerungen in ihrer Technik bestand darin ihr Gemälde mit
flüchtigen Pinselstrichen zu zeichnen und damit das Auge anzuregen, das Bild wieder zusammen zusetzen.
Durch diese Technik war auch ein ausgeprägtes Licht‐Schatten‐Spiel möglich, dass kurzlebige Lichteffekte
entstehen ließ.
Eine Weiterentwicklung des Impressionismus ist der Pointelismus, der zwischen 1880 bis 1910 in Mode kam.
Sein Begründer war Georges Seurat. Der Pointelismus baut auf den erweiterten naturwissenschaftlichen
Erkenntnissen auf, dass die menschliche Netzhaut das Bild in kleinste Rasterpunkte aufteilt und es erst
wieder im Geiste zusammen setzt.
Seine Technik des Impressionismus geht soweit, dass anstelle farblicher Pinsel striche nur noch Punkte auf
die Leinwand aufgetragen wurden. Es fand auch kein vermischen der Farben mehr statt, weder auf die
Leinwand noch vor dem Auftrag. Durch diese Technik muss das Auge des Betrachters erst das Gemälde
wieder im Geiste verbinden. Paul Cézanne reduziert in "Mont Sainte‐ Victoire" die Natur auf einzelne
geometrische Flächen und Paul Gauguin, durch seine Tahiti‐Reisen inspiriert, setzt leuchtende Farben
nebeneinander. Die Maler stellen jetzt nicht mehr die Realität dar, sondern die Bilder in ihrer Seele. Diese
Unabhängigkeit von Gegenständen ist wegbereiten für die Kunst in 20. Jahrhundert.
Auch Henri Matisse versucht sich in der Gestaltungsart des Pintelismus, welches sich in seinem Werk "Luxe,
calme et volupte" zeigt.
[...]
Inhalt
1. Einleitung
2. Das Leben von Henri Matisses
3. Luxe, Calme e Volupté
3.1. Bildbeschreibung
3.2. Thematik
3.3 Die Technik
3.4. Die Vorstudien
3.5. Der Einfluss anderer Künstler auf das Werk
4. Kritik und Fazit
5. Literaturangaben
1. Einleitung
Die von der akademischen Salonausstellungsjury abgelehnten Künstler, wie Pierre-Auguste Renoir, Claude Monet und Paul Cézanne, organisierten 1874 eine eigene Ausstellung. Auf dieser wurde der Begriff des Impressionismus geprägt, denn das Gemälde "Impression. Aufgehende Sonne" von Monet verleidete eine Kritiker die Ausstellung abwertend die "Ausstellung der Impressionisten“ zu nennen.
Diese Künstler legten ihren Schwerpunkt auf die Farben, Formen und das Licht-Schatten-Spiel und weiniger auf den gezeichneten Gegenstand. Dabei machten sie sich die neusten Erkenntnisse der Wahrnehmungspsychologie[1] zu nutzen. Die Neuerungen in ihrer Technik bestand darin ihr Gemälde mit flüchtigen Pinselstrichen zu zeichnen und damit das Auge anzuregen, das Bild wieder zusammen zusetzen. Durch diese Technik war auch ein ausgeprägtes Licht-Schatten-Spiel möglich, dass kurzlebige Lichteffekte entstehen ließ.
Eine Weiterentwicklung des Impressionismus ist der Pointelismus, der zwischen 1880 bis 1910 in Mode kam. Sein Begründer war Georges Seurat. Der Pointelismus baut auf den erweiterten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen auf, dass die menschliche Netzhaut das Bild in kleinste Rasterpunkte aufteilt und es erst wieder im Geiste zusammen setzt.
Seine Technik des Impressionismus geht soweit, dass anstelle farblicher Pinsel striche nur noch Punkte auf die Leinwand aufgetragen wurden. Es fand auch kein vermischen der Farben mehr statt, weder auf die Leinwand noch vor dem Auftrag. Durch diese Technik muss das Auge des Betrachters erst das Gemälde wieder im Geiste verbinden. Paul Cézanne reduziert in "Mont Sainte- Victoire" die Natur auf einzelne geometrische Flächen und Paul Gauguin, durch seine Tahiti-Reisen inspiriert, setzt leuchtende Farben nebeneinander. Die Maler stellen jetzt nicht mehr die Realität dar, sondern die Bilder in ihrer Seele. Diese Unabhängigkeit von Gegenständen ist wegbereiten für die Kunst in 20. Jahrhundert.
Auch Henri Matisse versucht sich in der Gestaltungsart des Pintelismus, welches sich in seinem Werk ,,Luxe, calme et volupte" zeigt.
2. Das Leben von Henri Matisse
Am 31. Dezember 1869 wurde in Bohainen- Vermandois Henri Emile Benoit Matisse geboren. Sein Vater, Emile Hippolyte Henri Matisse, stammt aus eine Familie mit einer langen Webertradition und arbeitete selbst als Weber. Seine Mutter, Anna Heloise Gerrard, stammt aus einer Gerberfamilie und war künstlerisch interessiert. Seine Kindheit war stark von den Auswirkungen der französischen Niederlage von 1871 und der hervorgehenden deutschen Besatzung geprägt. Denn auch wenn die Deutschen schon 1871 das Gebiet um Bohain räumten, spürte man Jahre danach noch die Schmach diese Niederlage. Mit zehn Jahren wurde Matisse auf das Gymnasium nach St. Quentin geschickt, wo er die klassischen Kurse belegte (Barr 1951: 13). Nach der Schule schickte ihn sein Vater 1887 nach Paris, damit der Jura studiere. Hier verbrachte er jedoch mehr Zeit im Louvre (Barr 1951: 13) als sich auf sein Studium zu konzentrieren. Nach einem Jahr kehrte er nach St. Quentin als Anwaltsgehilfe zurück, doch die Arbeit langweilte ihn noch mehr als schon das Studium. Den Anstoß zum Malen bekam er 1890 durch das Bild "Schweizer Chalet" von Leon Bouvier, er begann im Alter von 20 Jahren als Amateur zu zeichnen. Nachdem er heimlich einen Zeichenkurs in St. Quentin besuchte ging er wiederum nach Paris um Zeichnen zu lernen. Er wollte auf die Ecole des Beaux-Arts, bei dieser er aber die Zulassungsprüfung nicht bestand. Matisse wurde im Maleratelier von Moreau aufgenommen. Er begann mit dem Kopieren verschiedener Gemälde aus dem Louvre und er gewann sehr schnell die Anerkennung und den Respekt des Lehrers. Erste Erfolge hatte Henri Matisse 1896, als fünf seiner Bilder für eine Ausstellung im Salon de la Societe Nationale der Beaux-Arts angenommen wurden.[2] Um 1905 fand er jedoch erst zu seinem eigenen Stil. Jetzt bekann er in den kräftigen, reinen Farben und geschickten Pinsel strichen zu zeichnen. Auch wenn Künstler 1905 in der Ausstellung des Salon D'Automne abwertend "Les Fauves" genannt wurden, war es doch die Zeit in der Matisse seine besten Werke malte. Erst nach dem 1. Weltkrieg stieg Matisse in den Kreis der anerkannten Künstler auf, auch international. 1917 verließ Hemi Matisse
Paris und zog nach Nizza, da der Süden ihn bei seinen Reisen schon immer faszinierte. Die Sonne und die Reflexion des Lichtes inspirierten ihn damals schon zu seinen reinen und leuchtenden Farben. Nachdem er 1941 durch eine Krebsoperation der Malerei nicht mehr nachgehen konnte, da er die meiste Zeit an den Rollstuhl gefesselt war und es ihm nicht mehr Möglich war aufrecht vor einer Staffelei zu stehen, wand er sich einer anderen Form des künstlerischen Ausdruckes zu. Matisse begann mit dem Scherenschnitt, den er in ebenso kräftigen Farben und gewagten Schnitten ausführte wie seine Bilde waren. Mit dieser Art der Kunst abeitete Matisse bis zu seinem Tod am 3. November 1954 in Nizza.
3. Luxe, Calme e Volupté
Das Gemälde „Luxe, calme et volupte“ entstand 1904/05 in Saint-Tropez. Es ist Öl auf Leinwand und hat die Maße 98,3 x 118,5 cm. Heute befindet sich das Bild im Musee d'Orsay in Paris.
3.1. Bildbeschreibung
Auf den Gemälde ist eine Strandlandschaft mit Bergen im Hintergrund dargestellt. Die Strandlinie verläuft diagonal von rechts unten nach links oben. In dem sich an den Strand anschließenden Wasser befindet sich ein
Segelboot, das das Wasser mit dem Strand verbindet. Die Bergkette im Hintergrund befindet sich in der oberen Hälfte des Bildes. "The composition is in fact already systematic, the line of the horizon dividing the painting in a Golden Section and that of the shoreline exactly bisecting the lower rectangel, with a pinie tree closing the ride-hand side of the work" (Elderfield 1978: 36). Im Vordergrund befinden sich sieben Personen, darunter zwei bekleidete, und an der rechten Seite ein Pinienbaum, der das Bild senkrecht abgrenzt. "Bei ihm vereinen sich in perfekter Komposition die weichen Linien der Hügel mit der gewundenen Diagonale, die den Strand begrenzt und den strikten Kontrapunkt zum vertikalen rechten Baum bildet" (Neret 1996: 25). Die bekleideten Personen stellen Frau Matisse und ihren Sohn da. Amelie Matisse sitzt in der linken unteren Ecke des Bildes, sie trägt ein blau-grünes Kleid und einen Hut Thre Beine sind nah an den Körper heran gezogen und beide Hände hat sie in den Schoß gelegt. An ihre Füße grenzt eine Picknickdecke, auf der sich drei Tassen mit Untersetzer, ein Teller mit Obst und eine Kaffeekanne befinden. Außerdem sitzen um die Decke noch drei Aktfiguren. Die drei Frauen befinden sich jeweils auf einer kleinen blau-grünen Decke und nehmen verschiedene sitzende bzw. liegende Posen ein. Die Aktfigur an der gegenüberliegende Seite der Picknickdecke ist in Rückenansicht dargestellt, sie schaut zu der Frau die rechts neben ihr steht auf. Diese Figur steht auf einer weiß-grünen Decken und fasst mit der linken Hand sich Haar über den Kopf zusammen. In der zweiten Reihe der Personengruppe befindet sich Matisse Sohn, zwischen den beiden Aktfiguren rechts von Amelie Matisse, stehend. Er ist in ein weißes Handtuch gehüllt. Die siebende Figur befindet sich hinter Frau Matisse. Es handelt sich bei ihr um Aktfigur in Rückenansicht, die ihre Arme waagerechte ausbreitet.
[...]
[1] Die Gegenßtände erscheinen in der Entfernung unscharf und werden erst auf Grundlagen des Wissen und der Seherfahrungen geistig rekonstruiert.
[2] Der französische Staat kaufte damals „Die Lesende". Dies war nach Spurling die einzige öffentliche Anerkennung die man Matisse zu Lebzeiten zukommen ließ.
- Quote paper
- M.A. Kristin Müller-Wenzel (Author), 2005, Zu "Luxe, calme et volupté" von Henri Matisse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136060
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