Beim Wiederaufbau des deutschen Pressewesens spielten die Besatzungsmächte eine zentrale, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle. Dabei fällt auf, dass sich in der DDR und in der Bundesrepublik Deutschland sehr unterschiedliche Presselandschaften entwickelten. In diesem Zusammenhang kann das Pressewesen in der DDR durch die Schlagworte Zensur, Zentralismus und Lenkung, das der Bundesrepublik Deutschland durch Pluralismus, Meinungsfreiheit und Intersubjektivität gekennzeichnet werden. Im Rahmen der vorliegenden Hausarbeit soll nun untersucht werden, ob die unterschiedliche Entwicklung des Pressewesens in den beiden deutschen Staaten schon durch die Besatzungsmächte angelegt war, oder ob sie durch die späteren Entwicklungen in den deutschen Staaten geprägt wurde. Dabei soll auf folgende Untersuchungskategorien zurückgegriffen werden:
1. Existenz und Aufgabe der Heeresgruppenblätter.
2. Erstausgabe und Aufgabe der Zonenzeitungen.
3. Datum der Etablierung und Konzepte von Lizenzzeitungen sowie die Genehmigung von Parteizeitungen als Zeichen für Pluralismus und Meinungsfreiheit.
4. Existenz und Abschaffung der Zensur.
5. Entnazifizierung des Pressesektors.
6. Beendigung der Phase der Lizenzpresse.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Alliierte Planungen vor Kriegsende
- 3 Konkrete Maßnahmen in den einzelnen Besatzungszonen
- 3.1 Die amerikanische Besatzungszone
- 3.2 Die britische Besatzungszone
- 3.3 Die französische Besatzungszone
- 3.4 Die sowjetische Besatzungszone
- 4 Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung des deutschen Pressewesens nach dem Zweiten Weltkrieg in der sowjetischen Besatzungszone im Vergleich zur westalliierten Pressepolitik. Ziel ist es herauszufinden, inwieweit die unterschiedlichen Presselandschaften in der DDR und der Bundesrepublik bereits durch die Besatzungspolitik angelegt waren oder durch spätere Entwicklungen geprägt wurden.
- Die Rolle der Besatzungsmächte beim Wiederaufbau des deutschen Pressewesens
- Vergleich der Pressepolitik in der SBZ und den Westzonen
- Untersuchung der Konzepte von Lizenzzeitungen und Parteizeitungen
- Analyse der Zensur und Entnazifizierung des Pressesektors
- Entwicklung von Pluralismus und Meinungsfreiheit im Kontext der Besatzungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss der alliierten Besatzungspolitik auf die unterschiedliche Entwicklung des Pressewesens in Ost und Westdeutschland. Sie hebt den Kontrast zwischen Zensur, Zentralismus und Lenkung in der DDR und Pluralismus, Meinungsfreiheit und Intersubjektivität in der Bundesrepublik hervor und benennt die Untersuchungskategorien: Existenz und Aufgabe von Heeresgruppenblättern, Erstausgabe und Aufgabe von Zonenzeitungen, Lizenzzeitungen und Parteizeitungen, Zensur, Entnazifizierung und die Beendigung der Lizenzpresse.
2 Alliierte Planungen vor Kriegsende: Dieses Kapitel beschreibt die anfänglichen alliierten Pläne für das deutsche Pressewesen nach der Kapitulation, insbesondere den dreimonatigen Black-out gemäß Gesetz Nr. 191. Es wird die Absicht der Besatzungsmächte hervorgehoben, die deutsche Vergangenheit zu überwinden und ein neues Mediensystem basierend auf Prinzipien wie Meinungsfreiheit und regionaler Presse aufzubauen. Jedoch wird auch die Uneinigkeit der Alliierten über ein einheitliches Vorgehen in den Besatzungszonen deutlich, die bereits vor der Konferenz von Potsdam spürbar war und die unterschiedlichen Ziele der Besatzungsmächte bezüglich Deutschland und der Weltpolitik widerspiegelte. Obwohl die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches als prinzipielle Übereinstimmung galt, bestand keine Einigkeit über die zivile Ausgestaltung und den Umgang mit den Deutschen und ihren Institutionen.
3 Konkrete Maßnahmen in den einzelnen Besatzungszonen: Dieses Kapitel (sowie die Unterkapitel) beschreibt die konkreten Maßnahmen der einzelnen Besatzungsmächte in ihren jeweiligen Zonen. Im Fokus steht die amerikanische Besatzungszone, wo die Direktive JCS 1067 die Besetzung Deutschlands als die eines besiegten Feindstaates definierte. Das Handbuch zur Kontrolle deutscher Informationsdienste legte drei Phasen fest: Verbot deutscher Medien, Verbreitung alliierter Medien und Übergang zu lizenzierten deutschen Medien unter alliierter Kontrolle. Das Kapitel erläutert die Herausgabe von Heeresgruppenzeitungen, die zunächst ein sehr reduziertes Informationsangebot boten, und den Einfluss von Persönlichkeiten wie Hans Habe auf den Aufbau der Presselandschaft. Der Konflikt zwischen General McClure und Habe wird als Beispiel für die unterschiedlichen Ansätze in der amerikanischen Pressepolitik dargestellt. Trotz der anfänglichen Einheitlichkeit der Heeresgruppenblätter durch den Mangel an Personal, gab es Bestrebungen, über militärische Mitteilungen hinaus auch Themen aus Wirtschaft, Kultur und Sport zu behandeln.
Schlüsselwörter
Pressepolitik, Besatzungszonen, DDR, Bundesrepublik, Zensur, Meinungsfreiheit, Lizenzpresse, Heeresgruppenblätter, Zonenzeitungen, Entnazifizierung, Alliierte, Propaganda, Medienlandschaft, Pluralismus, Zentralismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Hausarbeit: Entwicklung des deutschen Pressewesens nach dem Zweiten Weltkrieg
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung des deutschen Pressewesens nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere den Vergleich der Pressepolitik in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und den westalliierten Besatzungszonen. Sie analysiert, inwieweit die unterschiedlichen Presselandschaften in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland bereits durch die alliierte Besatzungspolitik angelegt wurden oder durch spätere Entwicklungen geprägt wurden.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Besatzungsmächte beim Wiederaufbau des deutschen Pressewesens, vergleicht die Pressepolitik in der SBZ und den Westzonen, untersucht die Konzepte von Lizenzzeitungen und Parteizeitungen, analysiert Zensur und Entnazifizierung des Pressesektors und beleuchtet die Entwicklung von Pluralismus und Meinungsfreiheit im Kontext der Besatzungspolitik. Die Untersuchung umfasst die Existenz und Aufgabe von Heeresgruppenblättern, die Erstausgabe und Aufgabe von Zonenzeitungen, sowie die Beendigung der Lizenzpresse.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Kapitel 1 (Einleitung) stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Kapitel 2 beleuchtet die alliierten Planungen vor Kriegsende, insbesondere den geplanten Medien-Blackout und die unterschiedlichen Ziele der Alliierten. Kapitel 3 beschreibt die konkreten Maßnahmen der einzelnen Besatzungsmächte in ihren Zonen (amerikanisch, britisch, französisch, sowjetisch), mit besonderem Fokus auf die amerikanische Zone und den Konflikt zwischen unterschiedlichen Ansätzen in der amerikanischen Pressepolitik. Kapitel 4 (Ergebnisse) wird vermutlich die Schlussfolgerungen und Ergebnisse der Untersuchung darstellen (dieser Inhalt ist im Preview nicht im Detail beschrieben).
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Pressepolitik, Besatzungszonen, DDR, Bundesrepublik, Zensur, Meinungsfreiheit, Lizenzpresse, Heeresgruppenblätter, Zonenzeitungen, Entnazifizierung, Alliierte, Propaganda, Medienlandschaft, Pluralismus, Zentralismus.
Welche Quellen werden wahrscheinlich in der Hausarbeit verwendet?
Das ist aus dem vorliegenden Preview nicht ersichtlich. Die Arbeit wird aber vermutlich auf Dokumenten der Besatzungsmächte, zeitgenössischen Medien und Forschungsliteratur zum Thema beruhen.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Hausarbeit?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie die alliierte Besatzungspolitik die unterschiedliche Entwicklung des Pressewesens in Ost- und Westdeutschland beeinflusst hat. Die Arbeit untersucht dabei den Kontrast zwischen Zensur, Zentralismus und Lenkung in der DDR und Pluralismus, Meinungsfreiheit und Intersubjektivität in der Bundesrepublik.
- Citar trabajo
- Martin Weißenborn (Autor), 2009, Die Pressepolitik der Sowjetischen Besatzungszone im Vergleich mit der westalliierten Pressepolitik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135981