Fächerverbindender beziehungsweise fachübergreifender Unterricht hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, so dass in den neuen Lehrplänen die Vernetzung von Unterrichtsfächern explizit genannt wird. Im Gegensatz zum traditionellen Fachunterricht orientieren sich die Themen, wie beispielsweise im Kernlehrplan des Faches Deutsch gefordert , stärker an den Interessen und Problemen der Lebenswelt der Schüler. Wesentliche Merkmale des fächerverbindenden Unterrichts sind ganzheitliches Lernen, Handlungs- und Projektorientierung sowie die Förderung von Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit der Schüler, wodurch ihre Motivation gesteigert wird.
Das 1963 veröffentlichte Drama Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt thematisiert die Frage nach der Verantwortlichkeit der Wissenschaftler für ihre Forschungsergebnisse. Es eignet sich aus diesem Grund gut für die Besprechung in der Schule und als Grundlage für die Behandlung dieses zentralen Diskussionspunktes der Wissenschaft.
Thema der vorliegenden Arbeit sind die Möglichkeiten des fachübergreifenden bzw. fächerverbindenden Unterrichts am Beispiel von Friedrich Dürrenmatts Drama “Die Physiker“ mit dem Ziel, eine Unterrichtsreihe zu dem Drama zu konzipieren.
Die Aktualität der in diesem Stück dargestellten Problematik lässt sich den Schülern durch die Behandlung einer in den letzten Jahren wiederholt aufkommenden Diskussion zum Thema Nutzung embryonaler Stammzellen in der Genforschung verdeutlichen. Durch den methodischen Schwerpunkt, die Kooperation mit dem Fach Biologie, erfahren die Lernenden, dass die von Dürrenmatt beschriebene Problematik auch sie in ihrem Alltag betrifft, wenn sie als Bürger mitentscheiden wollen.
Die Unterrichtsreihe kommt zudem der Forderung des Kernlehrplans Deutsch nach, die „Fähigkeit der Jugendlichen zu Empathie, Kritik und eigener Entscheidung“ zu fördern, indem jede Schülergruppe im Laufe der Reihe eine Position für die am Schluss stattfindende Diskussion zum oben genannten Thema selbstständig herausarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
Teil 1: Fachwissenschaftliche Betrachtung
2 Informationen zum Werk Die Physiker (Sachanalyse)
2. 1 Entstehungsgeschichte des Werkes
2. 2 Der Autor Friedrich Dürrenmatt
2. 3 Konzeption des Stückes
2. 4 Die Gattung Komödie bei Dürrenmatt
2. 5 Das Publikum
3 Interpretation
3. 1 Thematik und Problematik des Stückes: Umgang mit dem Wissen, das schlimme Folgen haben kann
3. 2 Aufbau und Form
3. 3 Charakterisierung der Hauptfiguren
3. 4 Sprachliche Analyse
3. 5 Die wichtigsten Aspekte der 21 Punkte zu den Physikern
3. 6 Dürrenmatt und Brecht oder ‚Die Zurücknahme’: Vergleich mit Galilei
4 Bezug zur Biologie: Brücke zur Wissenschaft und zur Lebenswelt der Schüler
Teil 2: Methodischer Hintergrund
5 Fachübergreifender/Fächerverbindender Unterricht
5. 1 Didaktische Begründung und Vorstellung des Unterrichtskonzeptes
5. 2 Methodische Varianten der Fächerüberschreitung
5. 3 Wie ist fachübergreifender/fächerverbindender Unterricht am besten realisierbar?
5. 4 Fächerüberschreitung durch die Kooperation von Biologie und Deutsch
Teil 3: Planung der Unterrichtsreihen
6 Begründung der fächerverbindenden Unterrichtsreihe
6. 1 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema Gentechnologie für Biologie
6. 1. 2 Ziele der Unterrichtsreihe und thematische Schwerpunkte
6. 1. 3 Ausformulierter Verlauf der Unterrichtsreihe
6. 2 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Theaterstück Die Physiker
6. 2. 1 Ziele der Unterrichtsreihe und thematische Schwerpunkte
6. 2. 2 Tabellarischer Verlauf der Unterrichtsreihe
6. 2. 3 Ausformulierter Verlauf der Unterrichtsreihe
7 Diskussion der Unterrichtsreihe unter dem Gesichtspunkt der Fächerüberschreitung
8 Zusammenfassung
9 Anhang
10 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Fächerverbindender beziehungsweise fachübergreifender Unterricht hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, so dass in den neuen Lehrplänen die Vernetzung von Unterrichtsfächern explizit genannt wird.[1] Im Gegensatz zum traditionellen Fachunterricht orientieren sich die Themen, wie beispielsweise im Kernlehrplan des Faches Deutsch gefordert[2], stärker an den Interessen und Problemen der Lebenswelt der Schüler. Wesentliche Merkmale des fächerverbindenden Unterrichts sind ganzheitliches Lernen, Handlungs- und Projektorientierung sowie die Förderung von Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit der Schüler, wodurch ihre Motivation gesteigert wird.[3]
Das 1963 veröffentlichte Drama Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt thematisiert die Frage nach der Verantwortlichkeit der Wissenschaftler für ihre Forschungsergebnisse. Es eignet sich aus diesem Grund gut für die Besprechung in der Schule und als Grundlage für die Behandlung dieses zentralen Diskussionspunktes der Wissenschaft.
Thema der vorliegenden Arbeit sind die Möglichkeiten des fachübergreifenden bzw. fächerverbindenden Unterrichts am Beispiel von Friedrich Dürrenmatts Drama “Die Physiker“ mit dem Ziel, eine Unterrichtsreihe zu dem Drama zu konzipieren.
Die Aktualität der in diesem Stück dargestellten Problematik lässt sich den Schülern durch die Behandlung einer in den letzten Jahren wiederholt aufkommenden Diskussion zum Thema Nutzung embryonaler Stammzellen in der Genforschung verdeutlichen. Durch den methodischen Schwerpunkt, die Kooperation mit dem Fach Biologie, erfahren die Lernenden, dass die von Dürrenmatt beschriebene Problematik auch sie in ihrem Alltag betrifft, wenn sie als Bürger mitentscheiden wollen.
Die Unterrichtsreihe kommt zudem der Forderung des Kernlehrplans Deutsch nach, die „Fähigkeit der Jugendlichen zu Empathie, Kritik und eigener Entscheidung“[4] zu fördern, indem jede Schülergruppe im Laufe der Reihe eine Position für die am Schluss stattfindende Diskussion zum oben genannten Thema selbstständig herausarbeitet.
An den Anfang stelle ich die fachwissenschaftliche Betrachtung des Dramas Die Physiker. Die ersten zwei Kapitel behandeln sowohl die Hintergrundinformationen zum Werk als auch die Interpretation des Dramas und stellen die fachliche Grundlage für die Unterrichtsplanung im Fach Deutsch dar. Da die Unterrichtsreihe fächerverbindend konzipiert ist, wird in Kapitel vier der Bezug zur Biologie hergestellt, indem die im Werk beschriebene Wissenschaftsproblematik auf die aktuelle biologisch-ethische Diskussion im Bereich der Genforschung übertragen wird und die biologischen Grundlagen dazu beschrieben werden. Im zweiten Teil wird die methodische Konzeption der Unterrichtsreihe vorgestellt. Dazu wird die Unterrichtsform des fächerverbindenden beziehungsweise fachübergreifenden Unterrichts erläutert.
Basierend auf diesen beiden Teilen der Arbeit folgt die Ausarbeitung einer fächerverbindenden Unterrichtsreihe für die neunte Jahrgangsstufe.
Anschließend wird die Durchführbarkeit einer Fächerüberschreitung im Unterrichtsalltag diskutiert und überlegt, inwieweit die konzipierte Unterrichtsreihe realisierbar ist.
Die Bezeichnungen ‚Schüler’ und ‚Lehrer’ schließen im Folgenden jeweils die weibliche Form mit ein. Zur leserfreundlichen Gestaltung wurde auf eine geschlechtsgetrennte Benennung verzichtet. Im Anhang sind die verwendeten Internetquellen als Ausdruck zu finden.
Teil 1: Fachwissenschaftliche Betrachtung
2 Informationen zum Werk Die Physiker (Sachanalyse)
2. 1 Entstehungsgeschichte des Werkes
Der geschichtliche Hintergrund von Dürrenmatts Werk ist das Atomzeitalter. Das Theaterstück wurde 1962 veröffentlicht, zur Zeit des Kalten Krieges, in der ein militärischer Konflikt zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika befürchtet wurde. Seit dem Abwurf der ersten Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 begann eine neue Zeitrechnung, die Welt konnte zu jedem Zeitpunkt zerstört werden.[5]
Doch diese existentielle Bedrohung mit verheerenden Auswirkungen führte auch dazu, dass in den Jahrzehnten danach, trotz reger Androhungen in verschiedenen Krisen und Kriegen, ein nuklearer Schlagabtausch verhindert wurde. Seit der Atombombe gab es eine gemeinsame Bedrohung. Es könnte auch in der Geschichte zur schlimmstmöglichen Wendung kommen, zum Umschlag des ‚kalten’ in einen ‚heißen’ Krieg zwischen den beiden Weltmächten.[6]
Der Zweite Weltkrieg war seit 17 Jahren vorbei und die politische und militärische Führung der Sowjetunion der Ansicht, dass die USA einen Angriff auf sie plane, nachdem die UdSSR im Mai 1960 ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen hatte. Am 13.8.1961 wurde mit der Errichtung der Berliner Mauer begonnen und mit ihr die Teilung Deutschlands in Ost und West vollzogen. Der Absturz eines amerikanischen Atombombers im November 1961, bei dem fünf von sechs Sicherungen nicht funktionierten, ließ befürchten, dass eine Atomkatastrophe immer möglich sei. Der deutsche Physiker Max Born sagte bereits 1959 dazu: „Der Mangel an Vernunft scheint mir ein Merkmal unserer Zeit zu sein. Wie reich [...] sie an Leistungen des Verstandes“[7] auch sein mag.
Spätestens seit Robert Oppenheimer, einem amerikanischen Physiker und Mitentwickler der Atombombe[8], wurde den Menschen bewusst, dass Dürrenmatt die Situation der Forscher in der damaligen Zeit gut darzustellen wusste. Oppenheimer erfuhr die Ohnmacht der Physiker bezüglich der Ausbeutung ihrer Erkenntnisse durch die Mächtigen des jeweiligen Landes. Das Werk von Kipphardt In der Sache J. R. Oppenheimer[9], das auf historisch-dokumentarischem Material basiert, beschreibt die gleiche Thematik. Allerdings wird in dem Werk der eigentliche Gewissenskonflikt der Physiker dargestellt. Bei Dürrenmatt hingegen ist dieser schon zu Beginn entschieden und er zeigt die Folgen dieses Entschlusses. Die Erkenntnisse der Physik gewannen an Bedeutung und viele waren nur noch für einen kleinen Teil der Menschheit verständlich und nachvollziehbar. Die großen Entscheidungen wurden von wenigen Mächtigen des Landes getroffen. Die Folgen waren umso schwerwiegender, da die Forschung gerade nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Wirkung hatte, von der alle Menschen betroffen waren. So fühlte sich der Mden Entscheidungen der Mächtigen ausgeliefert.[10]
Diese Probleme der Wissenschaftler werden neben dem Drama Die Physiker noch in vielen anderen Werken der Gegenwartsliteratur nach 1945, beispielsweise in Brechts Leben des Galilei, thematisiert. Aus der Arbeitsteilung in der Gesellschaft entwickelt sich die im Stück dargestellte Verantwortungslosigkeit des Einzelnen. Nur noch in der Kunst kann das Individuelle ausgelebt werden: In der Wirklichkeit ist das ganze Ausmaß der Wissenschaft nicht zu überblicken.[11]
In dieser unsicheren Zeit nach 1945 war die Verantwortung der Wissenschaftler für ihre Forschungen von entscheidender Bedeutung. Mit der Göttinger Erklärung im Jahre 1957, in der sich 18 Physiker mit ihrer Unterschrift gegen die von Bundeskanzler Adenauer und Verteidigungsminister Strauß angestrebte Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen wandten, zeigte sich, dass die Wissenschaftler Verantwortung für die Atombombe und ihre weiteren Forschungsergebnisse übernahmen.[12]
Dürrenmatt beschreibt die von der Gesellschaft erpressten Forscher als Parodie der klassischen Tragödie.[13] Die Idee zu diesem Stoff hängt vermutlich mit seiner Besprechung des Buches Heller als tausend Sonnen[14] von Robert Jungk zusammen, die er kurz nach Erscheinen des Stückes in der Weltwoche veröffentlichte. In diesem Werk wird berichtet, wie die Freiheit der Wissenschaft zunehmend aufgehoben wird und die Politik diese Freiheit immer stärker einschränkt.[15]
Zudem hat Dürrenmatt sich, wie bereits erwähnt, am Fall Robert Oppenheimers orientiert, den Kipphardt in seinem Werk erläutert. Oppenheimer wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als nationaler Held in den USA gefeiert, da er maßgeblich an der Konstruktion der Atombombe beteiligt war und den USA somit eine Vormachtstellung sicherte. So bekam Oppenheimer als wissenschaftlicher Berater sehr starken Einfluss. Doch in den nächsten Jahren konnten die USA den technischen Vorsprung gegenüber der Sowjetunion nicht halten. Um der Bevölkerung eine Erklärung dafür liefern zu können, wurden die Wissenschaftler für diesen Rückfall verantwortlich gemacht.[16]
Der Fall Oppenheimers steht stellvertretend für viele andere Prozesse gegen Forscher zu dieser Zeit. Seine bekannte Sympathie für den Kommunismus reichte aus, um ihn der Spionage anzuklagen. Obwohl kein Verschulden Oppenheimers nachweisbar war, durfte er keine qualifizierte Tätigkeit mehr ausüben. Er wurde zum Sündenbock in einer Gesellschaft, die von nationalem Machtwillen, Verdächtigungen und Anschuldigungen geprägt war.[17]
Dürrenmatt kann die Probleme der Wissenschaftler, die sich auf die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft beziehen, nicht in der begrenzten Zeit des Theaterstückes darstellen. Aus diesem Grund konstruiert er stellvertretend einen Fall, um die wichtigsten Aspekte der Problematik herausstellen zu können. Durch die Idee, das Ganze in einem Sanatorium spielen zu lassen, ist zum einen die Unwahrscheinlichkeit des Treffens von Personen mit verschiedenen politischen Ansichten aufgehoben. Zum anderen wird das Geschehen nicht durch äußere Einflüsse gestört.[18]
2. 2 Der Autor Friedrich Dürrenmatt
Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 als Sohn eines Pfarrers in Konolfingen im Kanton Bern in der Schweiz geboren. Vor seiner Tätigkeit als Autor war er Graphiker und Zeichner. Er schrieb über die Unmöglichkeit, das Leben der Menschen und die Verantwortung der Wissenschaftler nach dem Abwurf der Atombombe in einer Tragödie darstellen zu können. Dazu veröffentlichte er 1952 das Werk Anmerkungen zur Komödie und formulierte 1955 seine Theatertheorie in der Publikation Theaterprobleme. Die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, die in dem Werk Die Physiker thematisiert wird, ist des Öfteren in Dürrenmatts Werken zu finden. Er schrieb zu diesem Thema Abhandlungen, Rezensionen und weitere Dramen, um die Bedrohung der Menschheit zu verdeutlichen. Dies zeigt sein Interesse an naturwissenschaftlichen Themen. Der literarische Durchbruch gelang ihm 1956 mit der tragischen Komödie Der Besuch der alten Dame und mit der 1961 veröffentliche Komödie Die Physiker, die 1962 uraufgeführt wurde. Seine Werke wurden im Theater, im Rundfunk und im Fernsehen verbreitet.[19]
Er verstarb am 19. Dezember 1990 in Neuchâtel und gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit.
2. 3 Konzeption des Stückes
Die Physiker zählt neben dem Werk Der Besuch der alten Dame zu Dürrenmatts erfolgreichsten Werken. Dies liegt vermutlich an der genauen formalen Konstruktion und daran, dass das Publikum erst langsam Schritt für Schritt die wahren Begebenheiten im Sanatorium erkennt.
Dürrenmatt misstraut dem Weg des Dramas und versucht ihn „vom Besonderen, vom Einfall her zu erreichen […] und nicht vom Allgemeinen, vom Plane her.“[20] Er wollte herausstellen, was bei einem Zusammenstoß bestimmter Ideale oder Ideen mit den Menschen passiert.
In der Irrenanstalt Les Cerisiers leben unter der Leitung von Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd drei Physiker. Der Erste, Möbius, lebt bereits seit fünfzehn Jahren dort und ist der Meinung ihm erscheine König Salomo. Seit einem beziehungsweise zwei Jahren haben sich zwei weitere Physiker zu ihm gesellt. Herbert Georg Beutler, der sich für Newton hält und Ernst Heinrich Ernesti, der sich als Einstein sieht. Bis zum 12. August, dem Tag der Ermordung Schwester Dorothea Mosers durch Newton, ist es friedlich im Les Cerisiers. Doch dieser Mord soll kein Einzelfall bleiben: Drei Monate später erhängt Einstein die Schwester Irene Straub. Bereits einen Tag später, nach der Verabschiedung seiner Exfrau und seinen drei Söhnen, die mit einem Anfall von Wahnsinn endet, erdrosselt Möbius Monika Stettler mit der Vorhangkordel. Alle drei geben als Tatmotiv an, dass die Krankenschwestern sie geliebt haben, sie aber als Forscher ihr Leben der Wissenschaft schenken müssen. Der wahre Grund für Möbius Tat besteht aber darin, dass Monika ihn nicht mehr für verrückt gehalten hatte und von ihm verlangte, dass er seine Ergebnisse der Wissenschaft nicht länger vorenthalte. Er liebt sie auch, jedoch um die Menschheit vor seinen Forschungsergebnissen zu bewahren, muss sie sterben. Die wahren Gründe für die Taten Einsteins und Newtons werden erst im zweiten Akt offenbart. In der Pause ist das Publikum ratlos - Drei Morde auf die gleiche Weise. Es fragt sich: Was hat das zu bedeuten? „Der Einfall verwandelt die Menge der Theaterbesucher besonders leicht in eine Masse, die nun angegriffen, verführt, überlistet werden kann, sich Dinge anzuhören, die sie sich sonst nicht so leicht anhören würde.“[21]
Der zweite Auftritt der Polizei hat viele Parallelen zum ersten, doch sind die Rollen von Inspektor Voß und Mathilde von Zahnd vertauscht: Jetzt redet Voß von Kranken anstelle von Mördern und genießt, dass die Gerechtigkeit zum ersten Mal Ferien macht und er niemanden zu verhaften braucht (vgl. S. 60). Auf Befehl des Staatsanwalts werden die Krankenschwestern gegen Pfleger ausgetauscht. Es folgt die große Enthüllung der drei Physiker: Newton gesteht Möbius seine wahre Identität. Er heiße Kilton, und als Abgeordneter des westlichen Geheimdienstes seines Landes versuche er Möbius, den er für den genialsten Physiker halte, für sich zu gewinnen. Die gleiche Mission verfolgt auch Eisler, der sich als Einstein ausgibt, um die Entdeckungen Möbius’ für seinen östlichen Geheimdienst zu nutzen. Beide sind der Meinung, dass ein Wissenschafter Pionierdienste für die Menschheit leisten müsse, doch für Möbius steht fest, dass man nur noch im Irrenhaus frei denken kann. Für ihn gibt es Risiken, die man nie eingehen dürfe und dazu gehöre der Untergang der Menschheit. Aus diesem Grund habe er Monika ermordet, um noch schrecklicheres Morden zu verhindern (vgl. S. 75). Nach einer längeren Diskussion über die Verantwortung der Wissenschaftler gegenüber der Gesellschaft folgen Eisler und Kilton Möbius und bleiben im Sanatorium, um ihr Wissen vor der Öffentlichkeit geheim halten zu können.
Doch der Zufall will es anders und ist ebenfalls entscheidend für den Verlauf des Stückes. Wäre Möbius in ein anderes Sanatorium gekommen, hätte sein Plan, seine Entdeckungen vor der Gesellschaft verbergen zu können, funktioniert. So schreibt Dürrenmatt bereits in seinen 21 Punkten zum Theaterstück, dass die schlimmstmögliche Wendung nicht voraussehbar ist (vgl. S. 91). Doch während die Geschehnisse für die Physiker zufällig erscheinen, plant die Ärztin Mathilde von Zahnd sehr weitsichtig, indem sie bewusst attraktive Pflegerinnen einsetzt, die sich verlieben und diese so instruiert, dass sie mit ihren Physikern ein neues Leben aufbauen wollen. Sie konnte dann mit einem entsprechenden Handeln der drei Physiker rechnen und Mördern würde die Gesellschaft keinen Glauben mehr schenken, so dass sie in Ruhe ihren Trust aufbauen kann.[22]
Jetzt klärt sich alles auf: Die Ärztin provozierte die Morde. Die Jahre in der Irrenanstalt und die Morde der Krankenschwestern sind nach dieser zweiten Enthüllung sinnlos geworden, denn wie Möbius am Schluss des Stückes erkennt: „Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“ (S. 85). Am Ende folgt eine erneute Vorstellung der Physiker in der Ich-Form und bis auf Möbius, der sich als Salomo ausgibt, nennen alle ihren wirklichen Namen.
Der Entschluss der Physiker auf ihr eigenes Leben zum Wohl der Menschheit zu verzichten, ist unter den gegebenen Umständen, dem Handeln der Ärztin, belanglos. Die Helden werden durch sie zu Narren. Möbius weiß als verantwortungsvoller Wissenschaftler, was seine Entdeckungen in den Händen der Mächtigen anrichten können und versucht seinem Schicksal zu entgehen. Um den Missbrauch seiner Forschung zu verhindern, flüchtet er ins Irrenhaus. Doch er wählt ausgerechnet das Falsche aus, in dem eine verrückte, machtbesessene Ärztin herrscht, die ihn durchschaut und seine Manuskripte für ihre Zwecke nutzen will. Möbius möchte wie einst Ödipus seinem Schicksal entgehen. Doch es misslingt beiden durch unglückliche Zufälle.[23] Auch ohne die Ärztin käme es zur Katastrophe, da der Zufall zwar unausweichlich eintritt, aber die Person, durch den er verkörpert wird, austauschbar ist.
Die Funktion des Zufalls besteht darin, die Ohnmacht der Wissenschaftler und der Polizei aufzuzeigen. Es erfolgt keine logische, rationale Aufklärung der Morde. Vielmehr kommt es immer wieder zu zufälligen Begebenheiten, die die vorherigen Pläne zunichte machen, so dass der Zufall über den Verstand herrscht. Aus diesem Grund ist eine Geschichte, wie auch das Leben, nie voraussehbar, da wir nie alle wichtigen Aspekte kennen, der Einzelne aber immer in Bezug zu anderen steht. Vieles geschieht durch spontane Neuerungen, wie in der Natur und insbesondere in der Evolution.[24]
Dürrenmatt konzipiert seine Komödie als Denkmodell: Er experimentiert mit Einfällen und verwandelt dabei die gesellschaftliche Wirklichkeit so, dass das Publikum zum Weiterdenken angeregt wird. Das Ergebnis ist eine Komödie, in der die Wirklichkeit verfremdet wiederzufinden ist.[25] So entsteht „in der permanenten Zweiheit von Fiktion im Modell und gleichzeitig bewußter Wirklichkeit […] - wie in der metaphorischen Interaktion - ein Bild der Welt, hervorgerufen vom Zusammenspiel von Denken und Einbildungskraft.“[26]
2. 4 Die Gattung Komödie bei Dürrenmatt
Laut Dürrenmatt gibt es nur noch im Theater die Freiheit das durchzuspielen, was uns droht.[27] Die gegenwärtige Lage der Menschheit ist nur noch als Komödie, die in einer Irrenanstalt spielt, darstellbar: Die Ausbeutung der Wissenschaftler und die damit einhergehende atomare Gefahr für die Menschheit, wenn die Erkenntnisse in falsche Hände geraten. Es kommt zu einer Vermischung von komischen und tragischen Elementen und viele Vorgänge haben einen doppelten Sinn. Die Physiker tragen Masken und führen ein ‚Doppelleben’. Reine Komik gibt es nur bei der Wärterszene.[28]
Dürrenmatt orientiert sich bei der Formulierung seines Komödienbegriffes an Aristophanes[29], für den das Dichten mit der Bühne ein charakteristisches Merkmal darstellt. Komik und skurrile Einfälle gibt es bei Dürrenmatt auch bei bitterernsten Geschehnissen. Er verwendet viele Pointen, Wortspiele und Wortwitze und verkleidet alles als Komödie.[30]
Für die Zuschauer ist Dürrenmatts Komödie wie eine Mausefalle, denn sie werden durch die sich nach und nach auflösenden Zufälle verführt und geblendet, so dass sie erst am Schluss die wahren Begebenheiten erkennen.[31]
Die Komödie drückt die Verzweiflung der Gesellschaft aus.[32] In einer Zeit nach Hitler und Stalin, in der die Menschen anonym und verschwiegen leben, gibt es keine tragischen Helden mehr, da Schuld, Verantwortung und Not nur noch kollektiv gegeben sind.[33] „Die Tragödie, als die gestrengste Kunstgattung, setzt eine gestaltete Welt voraus. Die Komödie […] eine umgestaltete, im Werden, im Umsturz begriffene, eine Welt, die am Zusammenpacken ist wie die unsrige.“[34]
Das Stück ist wie ein Experiment mit ungewissem Ausgang konzipiert, abhängig von Zufällen, die sich ereignen.[35] In der Welt um 1960 sind Verdrängung, Werteverlust und die Sicht auf den eigenen Vorteil vorherrschend. Ebenso wie im Theaterstück ist der Ausgang des ‚Experimentes Leben’ nicht vorhersagbar. Dürrenmatts Komödie ist kein traditionelles Lustspiel. Dieses wäre im Atomzeitalter auch nicht mehr angemessen und müsste unter den sich wandelnden zeitgenössischen Voraussetzungen überwunden werden. Für Dürrenmatt ist durch diese Änderungen in der Welt auch ein Wechsel des dramatischen Standorts nötig. Trotzdem hat sein Werk einen zeitgeschichtlichen Bezug, ist sogar aktueller als die Tragödie, wodurch die Komödie die damalige Situation am besten widerspiegeln kann.[36]
Im Atomzeitalter gibt es keine starre Rollenverteilung mehr. Da alle Menschen betroffen sind, sind auch die Zuschauer Hauptdarsteller in der Frage nach der Verantwortlichkeit der Wissenschaft.[37] Alle fühlen, dass sie eine neue Stufe der Entwicklung bereits überschritten haben und es kein Zurück mehr gibt, denn auch die Kehrseiten der Forschungen zeigen sich, so dass neben dem Wachsen der Macht auch die Ohnmacht der Menschen zunimmt. Erstmals ist ein vom Menschen verursachtes Weltende möglich. Doch es stellt sich die Frage, warum sich zur Beschreibung der gesamten Tragik der Situation laut Dürrenmatt am besten die Komödie eignet.[38]
Seine Gründe für die Verwendung der Komödie sind zum einen, dass sie vom Einfall lebt und dass sie die Welt gestalten kann, während die Tragödie diese Gestaltung bereits voraussetzt.[39] Zudem schafft sie Distanz zum Publikum,[40] so dass es überlistet wird und Dürrenmatt die zeitgenössischen Szenen ohne Tendenzen wiedergeben kann. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es die für die Tragödie nötige Schuld, Not und Verantwortung in der kollektiven Gesellschaft nicht mehr gibt.[41] So versucht Dürrenmatt das Tragische in komischer Verkleidung darzustellen. Aufgrund der neuen Bedrohungen des Menschen gewinnt die Groteske an Bedeutung, denn durch sie kann Dürrenmatt seine Skepsis bezüglich einer noch menschenwürdigen Existenz verdeutlichen. Die Groteske wird meist in Krisenzeiten eingesetzt, so dass Dürrenmatt bereits durch diese Wahl dem Publikum die Bedrohung der Menschen vor Augen führen und sie mit der Wirklichkeit konfrontieren will.[42]
Seine „Komödienwelt […] in ihrem existentiellen Zeitbezug kann auf tragische Elemente nicht verzichten, sie gewinnt ihre Wirkung vielmehr gerade aus der Konfrontation mit dem Tragischen.“[43]
2. 5 Das Publikum
Für Dürrenmatt hat das Publikum eine wichtige Rolle, denn erst durch das Spielen im Theater wird das Stück greifbar und unmittelbar. So sagt Dürrenmatt: „Ich suche nicht einmal mein Stück mit der Welt zu konfrontieren, weil sich all dies natürlicherweise von selbst einstellt, solange zum Theater auch das Publikum gehört.“[44]
Dürrenmatt möchte dem Publikum vor Augen führen, dass der Einzelne nicht die Welt retten kann, sondern dass die Auswirkungen nur alle lösen bzw. verhindern können. Folgerungen und Konsequenzen seines Stückes zu ziehen, überlässt er den Zuschauern, denn „Dramatik kann den Zuschauer überlisten, sich der Wirklichkeit auszusetzen, aber nicht zwingen, ihr standzuhalten oder sie gar zu bewältigen.“[45] Er vermeidet die Identifikation des Zuschauers mit den Darstellern. Diese erscheinen meist unwirklich, weisen aber Züge des Wirklichen auf. Er möchte die Zwiespältigkeit der Menschen darstellen. Der Zuschauer wird dabei einem Prozess des Wechsels von Erkennen und Fremdwerden ausgesetzt, so dass er bis zum Schluss des Werkes ‚im Dunkeln tappt’.[46]
Die Physiker ist ein schwarzes Stück, da der Zuschauer trotz der komischen Elemente mit der ganzen List der Theaterkunst der Wirklichkeit ausgesetzt wird, aber keine Lösungen für die Probleme, die Atomfrage, erhält.[47]
Durch seine Kritik zum Gebrauch der Atombombe gelingt es dem Autor zusätzlich das Publikum zum Nachdenken zu bewegen, denn „im Zeichen der Bombe sind Gesellschaftskritik und Selbstanalyse identisch.“[48]
3 Interpretation
3. 1 Thematik und Problematik des Stückes: Der Umgang mit dem Wissen, das schlimme Folgen haben kann
Vor 50 Jahren war es die Diskussion zur Verwendung der Atombombe, heute ist es die Genforschung. Zu jeder Zeit haben die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Forscher positive, aber auch gefährliche Folgen für die Menschen gehabt. Dieser Verantwortung müssen sich die Wissenschaftler im Klaren sein. Doch was ist, wenn sie von Mächtigen kontrolliert und ausgenutzt werden? Zudem stellt sich nach dem Stück die Frage, warum man auf den Ruhm verzichten solle, wenn sowieso alles Erfundene nicht mehr zurückzunehmen ist.[49]
Dürrenmatt verdeutlicht in seinem Theaterstück den Konflikt der Wissenschaftler zwischen ihrem Forscherdrang einerseits und zumindest in Bezug auf die Kernwaffen der damit einhergehenden Menschheitsvernichtung andererseits. Er zeigt somit die Ausweglosigkeit der modernen Naturwissenschaften, da durch die Nutzung des Militärs und der Wirtschaft die Auswirkungen der Erkenntnisse für die Forscher unkontrollierbar geworden sind. So schreibt Dürrenmatt in seiner Rezension: „Denken kann in Zukunft immer gefährlicher werden.“[50] Der Kalte Krieg trat immer deutlicher hervor. Neben der Sowjetunion und den USA besaß in den 60iger Jahren auch Frankreich Atomwaffen. Dürrenmatt zeigt die Auswirkungen dieser neuen Welt, die „ebenso zur Groteske geführt [hat] wie zur Atombombe.“[51]
Er zeigt die Ödipussituation der heutigen Wissenschaftler auf, die keine Möglichkeit haben, ihr Wissen vor der Allgemeinheit zu schützen. Durch den Fehler Möbius’, sein Weiterforschen, ist das Schicksal der Menschheit nicht mehr abwendbar.[52] Möbius zieht zwar die Konsequenzen seines Handelns und flüchtet sich in die Irrenanstalt zum Schutz der Menschheit, doch auch dort lauert die Gefahr der machtbesessenen Gesellschaft in Gestalt der Irrenärztin Dr. Mathilde von Zahnd. Hiermit wird deutlich, dass die Physiker am wirk-samsten durch das getroffen werden, was sie durch ihre Berechnungen auszuschalten versuchen - durch den Zufall (vgl. S. 91). Die Handlung ist eingebettet in eine Kriminalgeschichte, wobei jeder Akt mit der Aufklärung eines Mordes beginnt und die dritte Erdrosselung rückblickend erzählt wird. Aber in der Umgebung der Irrenanstalt funktionieren die typischen Abläufe einer Mordaufklärung nicht mehr.
Es bleibt allerdings die Frage nach dem Grund für das Weiterforschen Möbius’ und der säuberlichen Notierung seiner Forschungsergebnisse bestehen. Die Konzeption der Irrenanstalt spielt dabei sicher eine Rolle: Möbius war der Meinung, dort wie alle anderen, als Verrückter behandelt zu werden und vermutete sich in Sicherheit vor der Gesellschaft.
Zudem ist fraglich, wie die Forscher mit dem Wissen, dass zum Teil schlimme Auswirkungen für die Menschheit hat, umgehen sollen, denn in der Welt sind alle Menschen Gefangene und Aufpasser zugleich. Diesen inneren Konflikt der Wissenschaftler zeigt Dürrenmatt in seinem Werk. So fragt bereits zu Anfang Newton den Polizeiinspektor: „Möchten sie mich verhaften, weil ich die Krankenschwester erdrosselt oder weil ich die Atombombe ermöglicht habe?“ (S. 22). Diese Frage verdeutlicht bereits die unlösbaren Probleme unserer Welt, in der auch der Polizeiinspektor einsehen muss, dass er mit logischem Denken und Gerechtigkeitsgefühl nicht weiterkommt. Auch Möbius’ Mitinsassen, die in den Besitz seiner Erkenntnisse kommen wollen und sich aus diesem Grund als Verrückte ausgeben, müssen erkennen, dass sie lieber im Sanatorium bleiben, als für die Zerstörung der Welt verantwortlich gemacht zu werden.
Doch diese Möglichkeit ergibt sich gar nicht, da die Ärztin in den Besitz der Manuskripte gekommen ist. So bewahrheitet sich am Ende doch Dürrenmatts Aussage: „Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“ (S. 85). Die Physiker im Stück erscheinen genau wie die Physiker im wahren Leben als hochintelligente Forscher in einem Hamsterrad, die für die Mächtigen arbeiten und oftmals ausgebeutet werden.[53]
3. 2 Aufbau und Form
Durch die Einfachheit des Stückes, insbesondere des Aufbaus und des Gegenwartsbezuges, erreicht es eine starke Schlagkraft. Das Stück kann als Komödie nur bestehen, wenn Möbius lebt. Aus diesem Grund ist die einfachste Möglichkeit zur Verheimlichung seiner Erkenntnisse, Möbius Selbstmord, nicht gegeben.[54] Dürrenmatt verwirklich in seinem Stück die klassischen drei Einheiten des Dramas: Die Einheit des Ortes ist gegeben, da das Theaterstück nur in einem Zimmer spielt. Dies soll die Einengung und Einschränkung der Physiker verdeutlichen, die eine für die Menschen gefährliche Entdeckung gemacht haben. Da die Aufführungszeit identisch ist mit der Zeit, die das Geschehen in der Wirklichkeit dauern würde, existiert auch die Einheit der Zeit. Die Einheit der Handlung wird durch spiegelbildliche Wiederholungen der beiden Akte gewährleistet.[55]
In der Exposition wird die Nervenheilanstalt beschrieben, der Mord an Dorothea Moser rückblickend erzählt und die Ermittlungen im zweiten Mordfall, der Erdrosselung Irene Straubs, sind im Gange. Durch die Verabschiedung der Familie von Möbius, wird dieser nun vollständig von der Außenwelt isoliert. Kurz vor Ende des ersten Aktes kommt es zur Ermordung Schwester Monikas, da sie Möbius’ Tarnung entdeckt hat. Der zweite Akt beginnt wie der erste mit den Ermittlungen des Inspektors, es folgt als Höhepunkt der Handlung die Enthüllung der Physiker und ihre Entscheidung, in der Irrenanstalt zu verweilen.
Doch dieses glückliche Ende währt nicht lange, denn dann enthüllt die Ärztin ihre geschmiedeten Pläne und die Katastrophe tritt ein.[56]
Die Handlung steigt ständig an bis zur schlimmstmöglichen Wendung. Zu Anfang wird die Gegend beschrieben und die komfortable Irrenanstalt dem Publikum vorgestellt.[57] Parallel zum Enthüllungsmonolog der Physiker verwandelt sich die Anstalt in ein Gefängnis. Das Umhängen der Gemälde im Sanatorium steht immer für einen Handlungswechsel, denn das Bild ist dem Wort zeitlich voraus (vgl. S. 78). Die Kriminalgeschichte im ersten Akt dient dazu, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu fesseln auf eine, wie sich später herausstellen wird, nebensächliche Handlung, der Aufklärung der drei Morde an den Krankenschwestern durch Inspektor Voß. Gleiches gilt für die zweite Nebenhandlung, die Verabschiedung der Familie Möbius’. Erst in der Enthüllung am Ende des zweiten Aktes wird die Haupthandlung deutlich, die dann rückblickend zur Gesamterkenntnis führt und das teilweise paradoxe Geschehen des ersten Aktes und die Morde an den Schwestern aufklärt.[58]
Doch vor dem endgültigen Wahrheitsbekenntnis wird der Zuschauer noch einmal für kurze Zeit im Glauben gelassen, dass es zu einem positiven Ausgang des Stückes kommen kann, indem die drei Physiker nach ihrem Gespräch gemeinsam beschließen in der Irrenanstalt zu bleiben und auf weitere wissenschaftliche Veröffentlichungen zu verzichten. Sie wollen sich dem Schicksal Möbius’ anschließen und Verantwortung für ihre Forschungen übernehmen: „Verrückt, aber weise/ gefangen, aber frei/ Physiker, aber unschuldig.“ (S. 77). Umso grausamer ist daraufhin der Monolog der Ärztin, die alle Hoffnungen wieder zunichte macht, da sie bereits die zur Zerstörung der Menschheit nötigen Informationen weitergeleitet hat.[59]
Durch die Überlagerung der beiden Handlungen, der Aufklärung der Morde und das Ringen um Möbius’ Wissen, die abwechselnd dominieren, deren Zusammenhang aber erst am Schluss des Stückes deutlich wird, wird der Zuschauer lange im Unklaren über die wahren Begebenheiten gelassen. Sobald er sich in seinen Ansichten bestätigt fühlt, werden diese wieder in Frage gestellt. Es handelt sich somit um ein von vorneherein aussichtsloses Unterfangen, da jede Handlung immer durch eine noch unbekannte Wirklichkeit widerlegt wird. So spricht Möbius seine moralischen Bedenken aus und überzeugt damit die zwei anderen Physiker, während die Ärztin bereits im Hintergrund, für den Zuschauer unsichtbar, alles kopiert und einen Trust gegründet hat. Das Ergebnis ihrer Morde ist für die Physiker der unbegrenzte Aufenthalt in einem Gefängnis, der für sie nun sinnlos geworden ist.[60]
3. 3 Charakterisierung der Hauptfiguren
Während Newton einsehen muss, dass sein Versuch sich für die Freiheit der Wissenschaft einzusetzen, gescheitert ist, kommt [61] Einstein, der mit der Physik Machtpolitik betreiben will, zu der Erkenntnis, dass diese Macht unkontrolliert an Personen gerät, die die Ausmaße ihres Handelns nicht einschätzen können. Im Gegensatz zu Möbius sind sich beide zu Anfang des Stückes nicht der gesellschaftlichen Auswirkungen und somit der Verantwortung für ihre Erkenntnisse bewusst. Schwester Monika denkt hingegen noch ganz im Sinne der Aufklärung: Wenn man für die Anerkennung seines Wissens kämpft, kann es nur gut sein. Möbius’ Idee scheitert an der Wirklichkeit. Es wird ihm zum Verhängnis, dass er als Einzelner die Vernichtung der Menschen zu verhindern versucht. Trotzdem ist er nicht schuldig, denn in dieser Welt der gesichtlosen machthungrigen Manager hat er keine Chance. Die Ärztin muss nur abwarten und dann die Macht übernehmen, nachdem sie alle Fäden gesponnen hat. Der Wissenschaftler ist zum Sklaven der Mächtigen geworden. Newton beschreibt dies sehr passend: „Ihre persönlichen Gefühle in Ehren, aber sie sind ein Genie und als solches Allgemeingut.“ (S. 68).
Möbius’ Wahl der Maskierung als König Salomo ist kein Zufall. Dieser steht stellvertretend für die Weisheit. Seine Verse sind erfüllt von grausamen Beschreibungen und der Angst vor dem Weltuntergang. Auch Möbius ist verdammt als Wissender, wodurch er zu einem verlassenen, einsamen Menschen wird.
Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd ist Leiterin des Sanatoriums Les Cerisiers, Alleinerbin und zugleich Ärztin. Sie, die die geistig verwirrte Elite betreut, ist selbst intelligent und weiß daraus ihren Nutzen zu ziehen. So durchschaut sie Möbius’ Motive für seine Flucht in ihre Irrenanstalt und hat seine Manuskripte bereits für ihre Zwecke kopiert. Um ihr Vorhaben, einen Trust aufzubauen, verwirklichen zu können, sucht sie noch nach einem Grund, um die Physiker an das Leben in der Irrenanstalt zu binden. Sie erreicht diese Abhängigkeit, indem sie die schönsten Schwestern auf sie ansetzt und diese informiert. Um nicht von den Schwestern entlarvt zu werden, bleibt den drei Physikern nur die Möglichkeit sie zu töten. Doch damit machen sie sich außerhalb der Irrenanstalt zu Mördern und sind aus diesem Grund an ihr Verrücktsein gebunden.
Die Oberschwester Martha Boll ist stets auf Ordnung und Regeleinhaltung im Sanatorium bedacht. Sie ist sehr groß und stemmt regelmäßig Gewichte, um fit zu bleiben. Gegenüber ihren Patienten ist sie hingegen sehr gutmütig, ihre Wünsche werden erfüllt und sie werden nicht für ihre Taten verantwortlich gemacht. Vielmehr sind ihrer Meinung nach die Schwestern mitverantwortlich, da sie sich als große Sportlerinnen auch hätten zur Wehr setzen können. Für den Genesungsprozess ihrer Patienten findet sie es wichtig, auf ihre Wünsche, Klavier- oder Schachspiel, einzugehen (vgl. S. 15ff.).
Schwester Monika ist 25 Jahre alt und bis zu ihrem Tod die Pflegerin Möbius’. Sie ist es leid, immer nur für ihre Patienten da zu sein und möchte sich endlich ein eigenes Leben mit Familie aufbauen und Gemeindeschwester werden. Um dies zu verwirklichen, möchte sie zusammen mit Möbius, den sie liebt und nicht für verrückt hält, das Sanatorium verlassen (vgl. S. 43ff.).
Die drei Pfleger sind alle Meister im Boxen und werden zur größeren Sicherheit nach der Ermordung der drei Schwestern eingestellt. Sie haben die Aufgabe, auf die Physiker Acht zu geben und diese zu bedienen. Oberpfleger Sievers ist der Chef der Werkspolizei, ihm sind Murillo und der schwarze Mc Arthur untergeordnet (vgl. S. 56).
Die Hauptfigur der Komödie, der Physiker Möbius, lebt seit 15 Jahren im Sanatorium, um in Ruhe an seinen Erkenntnissen arbeiten zu können. Um dies den Lesern zu verheimlichen, wird er zu Beginn als sehr unbeholfen dargestellt. Er ist 40 Jahre alt, hat seine Frau und seine drei Söhne verlassen und sich verrückt gestellt, als er erkannte, dass seine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor der Menschheit bewahrt werden müssen. So gibt er, als ihm endlich eine Professur in Aussicht gestellt wird, vor, dass ihm König Salomo erscheine. Um die Menschen vor den Auswirkungen seiner Forschung zu bewahren, gibt er sein persönliches Glück und das seiner Familie auf (vgl. S. 35ff.). Die Kommunikation mit seinen beiden Mitinsassen Newton und Einstein ist eher oberflächlich. Aufgrund seines Verantwortungsbewusstseins verzichtet er auf eine Beziehung mit Schwester Monika, die er liebt, und ermordet sie sogar, um sein Geheimnis zu wahren.
Alec Jasper Kilton ist der Erfinder der Entsprechungslehre und ein Agent des amerikanischen Geheimdienstes. Nachdem er Möbius’ Dissertation gelesen und die Genialität dieses Forschers erkannt hat, möchte er ihn und seine Erkenntnisse für seinen Geheimdienst gewinnen. Er ist der Meinung, dass ein Wissenschaftler seine Erkenntnisse stets der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen muss, ganz gleich welche Auswirkungen dies hat. Eine persönliche Verantwortung der Wissenschaftler lehnt er dabei ab. Er ist bereits seit drei Jahren Patient und gibt sich als Herbert Georg Beutler aus, der vorgibt Newton zu sein. Um überzeugend zu wirken, kopiert er dessen Verhaltensweisen wie das Schach spielen und die trägt die gleiche Kleidung. Er gibt vor, aus Ordnungsliebe Physiker geworden zu sein und erdrosselt Schwester Dorothea, da sie an seiner Verrücktheit zweifelt (vgl. S. 62f.).
Joseph Eisler, der Entdecker des Eisler-Effektes, gibt sich als Einstein aus. Er ist Agent eines östlichen Geheimdienstes und versucht ebenfalls Möbius zu überzeugen, für seinen Stab zu arbeiten. Er hofft durch seine Forschung neue unbegrenzte Energien gewinnbar zu machen. In der Irrenanstalt wird er unter dem Namen Ernst Heinrich Ernesti geführt. Die Verantwortung trägt seiner Meinung nach das politische System. Er hat mühsam gelernt Geige zu spielen, um als Einstein glaubwürdiger zu erscheinen. Er raucht Pfeife und hält Newton für wirklich verrückt. Schwester Irene hat er aus den gleichen Motiven getötet wie Newton Dorothea, da sie ihn für gesund hielt und somit eine Gefahr für seine geheime Operation darstellte (vgl. S. 64ff.).
Polizeiinspektor Voß arbeitet bei der Mordkommission und nimmt nach den Morden Personalien auf und verhört die Ärztin, nachdem diese nach Beruhigung ihrer Patienten endlich Zeit für ein Gespräch hat. Er ist am Anfang verärgert darüber, dass er die Patienten trotz ihrer Morde nicht verhaften kann und fordert, dass die seiner Ansicht nach wehrlosen Schwestern durch Pfleger ersetzt werden (vgl. S. 15ff.).
Lina Rose ist die Exfrau von Möbius. Sie hat ihn jahrelang finanziell unterstützt und zahlte sowohl sein Studium als auch seine Unterbringung in der Irrenanstalt. Erst durch sie konnte er, das Waisenkind, Abitur machen und studieren. Drei Wochen vor Einsatz der Handlung hat sie Missionar Rose geheiratet und möchte sich nun von Möbius verabschieden, um mit Herrn Rose und ihren Kindern zu den Marianen im Stillen Ozean zu gehen. Möbius soll sich aus diesem Grund von seinen Söhnen verabschieden (vgl. S. 33ff.).
Der Jüngste, Jörg Lukas, ist 14 Jahre alt und hat seinen Vater noch nie gesehen, will aber wie er Physiker werden und spielt gerne Blockflöte.
Wilfried Kasper (15) ist sehr intelligent und interessiert sich für Philosophie. Er hat seinen Vater kaum in Erinnerung und zeigt Interesse für seine Krankheit. Adolf Friedrich (16) kann sich noch besser an den Vater erinnern. Er ist seiner Mutter sehr ähnlich und musste dieser schon früh bei der Erziehung der beiden anderen zur Seite stehen. Er sieht die Krankheit seines Vaters als Fügung und möchte später Pfarrer werden, was auch der Wille seiner Mutter ist (vgl. S. 36f.).
Der Witwer und neue Ehemann von Lina, Missionar Rose, ist Pfarrer und übernimmt demnächst eine Stelle auf den Marianen. Er ist eher schwächlich und verdient nicht viel als überzeugter Theologe, der alle Psalmen kennt. Dafür steht er Lina zur Seite und ist ein guter Vater und Ehemann (vgl. S. 38f.).
3. 4 Sprachliche Analyse
Es wird nur das Notwendigste gesagt und die Morde, insbesondere die beiden ersten, werden ohne emotionale Betroffenheit beschrieben, als wären sie von Maschinen durchgeführt worden. So sagt Newton über den Tod der Schwester: „Sie hatte Verdacht geschöpft und damit war ihr Todesurteil gefällt. Der Vorfall tut mir außerordentlich leid.“ (S. 65). Der Grund für die Gefühlskälte der beiden Physiker Newton und Einstein wird allerdings erst am Schluss deutlich, als der Leser erfährt, dass es sich bei ihnen um Agenten zweier Geheimdienste handelt.[62]
Die Sprache ist bei Dürrenmatt nicht mehr verlässlich und die Logik wird oft in Frage gestellt, wodurch das Publikum verunsichert wird. Viele Sätze haben mehrere Bedeutungen, die erst am Ende des Stückes deutlich werden, zum Beispiel die Aussage der Ärztin: „Für wen sich meine Patienten halten, bestimme ich.“ (S. 25). Zudem arbeitet Dürrenmatt viel mit Paradoxien, so zum Beispiel Newton: „Verrückt, aber weise.“ oder Einstein: „Gefangen, aber frei.“ (S. 77). Auch die eingestreuten Wortspiele sind oft erst retrospektiv zu verstehen: So beispielsweise der Dialog zwischen Newton und Einstein. Einstein: „Es ist zum wahnsinnig werden.“ Newton: „Offiziell sind wir es ja schon.“ (S. 71). Auch logische Brüche verunsichern die Zuschauer, wie die Antwort des Inspektors, als Newton ihm erklärt, dass der Altersunterschied zur Schwester eine Beziehung unmöglich machte, denn dieser sagt daraufhin: „Sie müssen ja weit über 200 sein.“ (S. 20). Es finden sich viele Euphemismen: So sind Morde Unglücksfälle, das Irrenhaus wird als Sanatorium bezeichnet und die Patienten ironisch als „verwirrte Elite des Abendlandes“ (vgl. S. 12ff) dargestellt.
3. 5 Beschränkung auf die wichtigsten der 21 Punkte zu den Physikern
Dürrenmatt hat seine 21 Punkte zum Drama, welche die wichtigsten Aspekte verdeutlichen, im Programmheft der Uraufführung zu den Physikern am 13. Februar 1962 abgedruckt (vgl. S. 95). Ich werde mich auf die für das Theaterstück bedeutendsten beschränken, eine gesamte Übersicht befindet sich im Anhang der Lektüre (vgl. S. 91ff.).
Im dritten Punkt steht geschrieben: „Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat.“ (S. 91). Im vorliegenden Werk ist diese schlimmstmögliche Wendung der plötzliche Wandel der Ärztin Mathilde von Zahnd, wodurch Möbius erkennen muss, dass alle seine Bemühungen, seine Erkenntnisse geheim zu halten, vergebens waren.
Zudem tritt diese schlimmstmögliche Wendung laut Dürrenmatts Punkt vier durch Zufall ein und ist somit nicht voraussehbar (vgl. S. 91). Die Kunst des Dramatikers besteht darin, den Zufall möglichst wirksam in der Handlung einzusetzen. Dieser Zufallsmoment gelingt dem Autor, indem er zu keiner Zeit das Publikum den Schluss des Stückes erahnen lässt. Vielmehr führt er es durch viele Anspielungen immer wieder in die Irre und lässt immer dann etwas Unglaubliches geschehen, wenn die Zuschauer es am wenigsten erwarten. Der Zufall besteht darin, wann und wo sich die Personen zufällig begegnen (Punkt sieben). Das Theaterstück ist geprägt von zufälligen Handlungen, wie den drei Morden an den Krankenschwestern, dem Besuch von Möbius’ Familie und dem Wandel der Ärztin am Schluss des Stückes.
Der achte Punkt „Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen.“ (S. 91) wird insbesondere durch Möbius verdeutlicht, der sein Vorgehen genau plant, um sein Wissen geheim zu halten. Dieser Plan gelingt ihm durch die zufälligen Handlungen der Geschichte nicht. Vielmehr erreicht er das Gegenteil seines Ziels. Möbius versucht durch seine Flucht in die Irrenanstalt, die Veröffentlichung seiner Erkenntnisse zu verhindern, doch genau dies misslingt ihm, da die Ärztin seine Manuskripte kopiert und den Mächtigen ausgehändigt hat. Ähnlich ergeht es auch den anderen Physikern mit ihren Plänen, Möbius für ihre Geheimdienste zu gewinnen.
[...]
[1] Vgl. Lehrplan Biologie, S. 36.
[2] Vgl. Lehrplan Deutsch, S. 22.
[3] Vgl. Moegling 1998, S. 46ff.
[4] Lehrplan Deutsch, S. 22.
[5] Vgl. Knopf 1988, S. 105.
[6] Vgl. ebd., S. 107ff.
[7] Born, zitiert nach Schumacher 1965, S. 313.
[8] Vgl. Knapp 1979, S. 37.
[9] Vgl. Kipphardt 1987.
[10] Vgl. Dürrenmatt 1980, S. 63ff.
[11] Vgl. Knopf 1988, S. 85.
[12] Vgl. Hentschel 2005, S. 138.
[13] Vgl. Weber 2006, S. 46.
[14] Vgl. Jungk 1956, S. 1ff.
[15] Vgl. Weber 2006, S. 44.
[16] Vgl. Charbon 1974, S. 195f.
[17] Vgl. ebd., S. 197f.
[18] Vgl. ebd., S. 165ff.
[19] Vgl. Dürrenmatt 1980, S. 11f.
[20] Müller 1988, S. 78.
[21] Dürrenmatt 1955, S. 50.
[22] Vgl. Arnold 1974, S. 76ff.
[23] Vgl. Bolliger 1996, S. 168ff.
[24] Vgl. Knopf 1988, S. 47ff.
[25] Vgl. Alami 1994, S. 39ff.
[26] Ebd., S. 42.
[27] Vgl. Dürrenmatt 1986, S. 57.
[28] Vgl. Muschg 1990 , S. 171ff.
[29] Aristophanes lebte um 445 bis 385 v. Chr. und ist einer der bedeutendsten griechischern Komödiendichter. Vgl. Microsoft Encarta 2005, Artikel: Aristophanes.
[30] Vgl. Geissler 1977, S. 69ff.
[31] Vgl. Dürrenmatt 1955, S. 50.
[32] Vgl. Geissler 1972, S. 79f.
[33] Vgl. Dürrenmatt 1955, S. 43f.f.
[34] Ebd., S. 45.
[35] Vgl. ebd., S. 20.
[36] Vgl. Müller 1988, S. 1ff.
[37] Vgl. ebd., S. 10.
[38] Vgl. Müller 1988, S. 10ff.
[39] Vgl. Dürrenmatt 1955, S. 45.
[40] Vgl. ebd., S. 46.
[41] Vgl. ebd., S. 45ff.
[42] Vgl. Müller 1988, S. 18ff.
[43] Ebd., S. 20.
[44] Geissler 1972, S. 74.
[45] Mayer 1990, S. 78.
[46] Vgl. Müller 1988, S. 15 ff.
[47] Vgl. Brock-Sulzer 1968, S. 42. und Vgl. Dürrenmatt 1955, S. 29.
[48] Müller 1988, S. 2.
[49] Vgl. Scheller 2000, S. 127f.
[50] Tantow 1992, S. 150.
[51] Dürrenmatt 1955, S. 48.
[52] Vgl. Tantow 1992, S. 150ff.
[53] Vgl. Haller 1993, S. 15ff.
[54] Vgl. ebd., S. 39ff.
[55] Vgl. Brock-Sulzer 1968, S. 40f.
[56] Vgl. Scheller 2000, S. 123ff.
[57] Vgl. Muschg 1990, S. 171.
[58] Vgl. Charbon 1974, S. 168ff.
[59] Vgl. Goertz 1987, S. 80f.
[60] Vgl. Charbon 1974, S. 168ff.
[61] Vgl. Scheller 2000, S. 117ff.
[62] Vgl. Goertz 1974, S. 83.
- Quote paper
- Sabine Reichardt (Author), 2008, Möglichkeiten des fachübergreifenden bzw. fächerverbindenden Unterrichts am Beispiel von Friedrich Dürrenmatts Drama “Die Physiker“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135876
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