Die Handlungen der Fantasy-Literatur sind übersät mit Elementen wie fantastischen Gegenständen. Dieses Merkmal der Genres ist so markant, dass es sich bereits sowohl in das akademisch-definitorische Verständnis als auch als gesellschaftliches Erkennungsmerkmal von Fans eingeprägt hat.
In Form des Überblickscharakters soll die Arbeit den Perspektivreichtum und die heterogene Vielfalt fantastischer Gegenstände als Elemente in Fantasyliteratur aufschlüsseln. Sie soll Einblicke liefern, wie fantastische Gegenstände veranschaulicht sind, welche Eigenschaften sie in die Handlung einbringen, was dies für Wirkungen auf die Charaktere erzielt und welche Funktionen sie für Handlung einnehmen.
Daraus können weitere Ansätze von Intertextualität und Totalität, gleichartiger Verwendung, werksübergreifendem Auftreten und Adressatennutzen, von möglichen Autorinnen- und Autorenintentionen oder geschichtlicher Tradiertheit entwickelt werden.
Der Analyse geht eine theoretische Betrachtung von Fantastik und Fantasy voraus, danach folgt die Wiedergabe von Definitionsansätzen, sowohl zur Fantastik als auch zur Fantasy, um daraufhin auf mögliche, kontrovers diskutierte Positionen des literarischen Gesprächs einzugehen. Als letzter Teil der Theoriebetrachtung wird der Genreabgrenzungsgedanke verfolgt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Fragestellung
- 2. Fantastik- und Fantasyliteratur in der literaturwissenschaftlichen Theorie
- 2.1 Kurzüberblick zu den Ebenen der Begriffsentwicklungsforschung
- 2.2 Definitionen und Definitionsansätze
- 2.3 Kontroversen und diskussionswürdige Aspekte
- 2.4 Abgrenzung der Fantasy von der Fantastikliteratur
- 3. Eingrenzung des Untersuchungsfeldes
- 3.1 Eingrenzung durch den Sachenbegriff des Bürgerlichen Gesetzbuches
- 3.2 Eingrenzung durch als repräsentativ bewertete Werke
- 3.3 Eingrenzung mithilfe des Erscheinungszeitraumes
- 3.4 Eingrenzung durch kulturhistorischen Gesichtspunkt
- 3.5 Eingrenzung durch Verortung Aller in und anschließende Auswahl Einzelner aus Klassifizierungen und Untersuchungsteilbereichen
- 3.6 Eingrenzung durch ideelle Wertbeimessung oder nicht kollektive Verwendung
- 3.7 Eingrenzung durch erweiterten Mobilitätsaspekt
- 4. Vorgehensweise zur Erstellung des Datenpools
- 5. Befundmöglichkeiten aus einer allgemein wiedergebenden Darstellung übergeordneter Analyseaussagen einer Datenerfassung zu fantastischen Gegenständen
- 6. Bereichsspezifizierte Analyse und Interpretation von Gegenständen innerhalb ihrer Gegenstandsklassifizierungen und Untersuchungsbereiche, nach (optischer) Gestaltung, Eigenschaften, Wirkung und Funktion
- 6.1 Emotional-wirkende Perspektive
- 6.1.1 Widerspiegelung von Gutem und Bösem in fantastischen Gegenständen
- 6.1.2 Heute schon gelacht? - Fantastische Gegenstände der humoristischen und satirischen Fantasy
- 6.2 Materiell-klassifizierende Perspektive
- 6.2.1, Make love not war' - Das, schwache Geschlecht' im Kriegsdienst? - Waffengebrauch in der Fantasy mit Exkurs zu Geschlechterstereotypen und -stigmata
- 6.2.2 Verwandeln, Verfluchen und Verrücken der Elemente - Der Zauberstab als Handwerkszeug von Hexe und Zauberer
- 6.3 Intermedialität fantastischer Gegenstände
- 6.4 Weitergehendes Themenpotential auf literarischer Ebene
- 7. Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse von fantastischen Gegenständen in Werken der Fantastik- und Fantasyliteratur. Sie untersucht die Gestaltungsformen, Eigenschaften, Wirkungen und Funktionen dieser Gegenstände im Kontext der Handlung und des Gesamtgefüges der Literatur. Ziel ist es, Einblicke in die Veranschaulichung, die Bedeutung und die Rolle dieser Gegenstände für die Charaktere, die Handlung und das Gesamtverständnis der Werke zu gewinnen.
- Die Gestaltungsformen und Eigenschaften fantastischer Gegenstände in ausgewählten Werken der Fantastik- und Fantasyliteratur
- Die Wirkung und Funktion fantastischer Gegenstände auf die Handlung, die Charaktere und das Gesamtgefüge der Werke
- Die Intertextualität und Totalität der Verwendung fantastischer Gegenstände in unterschiedlichen Werken
- Die möglichen Autorinnen- und Autorenintentionen und die geschichtliche Tradiertheit von fantastischen Gegenständen
- Die Entwicklung von Ansätzen zur Verifizierung von Thesen und zur Generierung von biografischen Aussagen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung und einer genauen Fragestellung, die die Bedeutung fantastischer Gegenstände in der Fantastik- und Fantasyliteratur beleuchtet. Im Anschluss daran wird eine theoretische Betrachtung der Fantastik und Fantasy mit Fokus auf die Definition, Abgrenzung und kontroversen Aspekte geboten. Es folgt eine Eingrenzung des Untersuchungsfeldes, die die Auswahl der Werke und der darin vorkommenden fantastischen Gegenstände detailliert darstellt. Die Arbeit beschreibt die Vorgehensweise zur Erstellung eines Datenpools und die Befundmöglichkeiten aus einer Analyse der gesammelten Daten.
Im Hauptteil der Arbeit werden die Ergebnisse der Analyse von fantastischen Gegenständen in verschiedenen Bereichen präsentiert, unterteilt in die emotional-wirkende Perspektive (Widerspiegelung von Gutem und Bösem, humoristische und satirische Fantasy) und die materiell-klassifizierende Perspektive (Waffengebrauch, Zauberstäbe). Zusätzlich wird die Intermedialität fantastischer Gegenstände untersucht, und es werden weitere Themenpotentiale auf literarischer Ebene beleuchtet.
Schlüsselwörter
Fantastik, Fantasy, fantastische Gegenstände, Gestaltungsformen, Eigenschaften, Wirkungen, Funktionen, Intertextualität, Totalität, Autorinnenintention, Geschichtlichkeit, Verifizierungsansätze, biografische Aussagen, emotionale Perspektive, materielle Perspektive, Intermedialität, Themenpotential.
- Quote paper
- Christian Johannes von Rüden (Author), 2014, Fantastische Gegenstände in ausgewählten Werken der Fantastik- und Fantasyliteratur. Gestaltungsformen, Eigenschaften, Wirkungen und Funktionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1358300