Die folgende Ausarbeitung und die angegebenen Seitenangaben beziehen sich auf das Werk Emil Brunners „Der Mensch im Widerspruch, die christliche Lehre vom wahren und vom wirklichen Menschen“ (vierte, unveränderte Auflage 1965), welches 1937 erstmals im Zwingli
Verlag erschienen ist. Es gliedert sich in zwei Hauptteile, Grundlagen und Entfaltung, und fünf Beilagen. Die Grundlagen und die Beilagen bilden den Hauptteil meiner Ausarbeitung. Der Grund dafür ist der Aufbau des Buches. Die Entfaltung greift in einem sehr hohen Maß die Ideen und Gedankengänge der Grundlagen wieder auf und erweitert sie.
Aus der Entfaltung wurden nur einige ausgewählte Kapitel eingebracht, welche mir für das Verständnis der Arbeit wichtig und sinnvoll erschienen. „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib“, diese Formulierung findet sich in Genesis 1,27. Diese Aussage beinhaltet schon einen großen Teil der Problematik, mit der sich im Weiteren auseinandergesetzt wird. Zunächst einmal geht aus Gen 1,27 hervor, dass der Mensch als Gottes Ebenbild, „imago dei“, geschaffen wurde. Diese Tatsache beinhaltet die besondere Stellung des Menschen in der Schöpfung (S.85). Gott, der alles erschaffen hat, erweist gerade dem Menschen die Ehre und erschafft ihn zu seinem Ebenbild. Diese Erwählung wird auch die Lehre vom göttlichen „Ratschluß“ genannt. Mit diesem keineswegs willkürlichen Willen verdeutlicht Gott uns, also den Menschen, seine Liebe (S.80). Der Mensch ist im Unterschied zu allen anderen Geschöpfen nicht „fertig“, sondern Gott hat dem Menschen die Fähigkeit gegeben, dass er selbst mitbestimmen kann. Die Geschöpfe, denen diese Fähigkeit fehlt, sind vom Sein her betrachtet vernunftlose Kreaturen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott
- Das menschliche Sein im und durch das Wort Gottes
- Jesus Christus als Vergegenwärtigung des Logos
- Die Beziehung zwischen Gottes Ebenbildlichkeit und dem Menschsein
- Der Widerspruch im Menschen
- Auswirkungen der Sünde auf den Menschen
- Des Menschen böses Gewissen
- Das Sollgesetz der Sünde
- Uneinigkeiten über die „imago dei“
- Innerbiblische Uneinigkeiten
- Der Streit um die „imago dei“ nach dem Sündenfall
- Das gnadenlose Gesetz als Ausgangspunkt für die Bekehrung des Sünders
- Aus dem Ungläubigen wird ein Gläubiger
- Die Stellung von Mann und Frau
- Der biblische Hintergrund
- Das Bild von Frau und Mann in der Gesellschaft
- Seele, Leib und Geist
- Kritische Stellungnahme
- Widersprüche in den Grundlagen
- Das Verhältnis zwischen der Grundlage und der Entfaltung
- Mann und Frau
- Wirkungsgeschichtlicher Vergleich zwischen den Kapiteln „Mann und Frau“ und „Seele und Leib“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht Emil Brunners Werk „Der Mensch im Widerspruch“, indem sie die zentralen Argumente und Themen der „Grundlagen“ analysiert. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Menschen im Kontext seiner Beziehung zu Gott und den Auswirkungen der Sünde. Ausgewählte Kapitel der „Entfaltung“ werden herangezogen, um das Verständnis zu vertiefen.
- Das Bild des Menschen als Ebenbild Gottes („imago dei“)
- Die Rolle des Wortes Gottes im menschlichen Sein
- Jesus Christus als Vergegenwärtigung des Logos
- Der Widerspruch im Menschen zwischen Gottes Ebenbildlichkeit und der Sünde
- Die Bedeutung der menschlichen Verantwortung und Freiheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott: Dieses Kapitel untersucht Genesis 1,27 und die Bedeutung der „imago dei“. Es betont die einzigartige Stellung des Menschen in der Schöpfung, geschaffen im und durch Gott, aber gleichzeitig in einer Beziehung der größten Unähnlichkeit zu Ihm. Die Erwählung des Menschen wird als Ausdruck der göttlichen Liebe dargestellt, die jedoch nicht die göttliche Natur mit der menschlichen vermischt. Die Schwierigkeit, die „imago dei“ zu begreifen, wird hervorgehoben, wobei auf die Bedeutung von Jesus Christus als Offenbarung des Ursprungs dieser Ebenbildlichkeit verwiesen wird.
Das menschliche Sein im und durch das Wort Gottes: Dieses Kapitel vertieft die These, dass der Mensch nur in Beziehung zu Gott verstanden werden kann. Das Wort Gottes (Logos) wird als die göttliche Offenbarung dargestellt, durch die der Mensch sein Sein und seine Einzigartigkeit erkennt. Brunner argumentiert, dass Versuche, das menschliche Sein ohne Bezug auf das göttliche Wort zu verstehen, zu Missverständnissen führen. Die menschliche Antwort auf Gott wird als sekundäre Handlung dargestellt, die nur im Kontext des göttlichen Handelns möglich ist. Die Erwählung und der göttliche Ruf werden als Quelle von Freiheit und Verantwortung beschrieben, wobei der Unterschied zwischen dem biblischen und idealistischen Verständnis der Verantwortung hervorgehoben wird.
Jesus Christus als Vergegenwärtigung des Logos: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Verständnis des Wortes Gottes (Logos) durch den Menschen. Es bezieht sich auf das Johannesevangelium (1,1-3) und präsentiert Jesus Christus als Verkörperung des Logos. Durch seine irdische Präsenz offenbart sich die ewige göttliche Erwählung und das Wesen des Menschen als verantwortliches Wesen. Die Kapitel erläutern die Rolle Jesu als Offenbarung der göttlichen Liebe und des Menschseins.
Schlüsselwörter
Imago Dei, Gottes Wort (Logos), Jesus Christus, Menschsein, Sünde, Verantwortung, Freiheit, Erwählung, göttliche Liebe, Widerspruch, Beziehung zu Gott.
Häufig gestellte Fragen zu Emil Brunners "Der Mensch im Widerspruch"
Was ist der Inhalt von Emil Brunners "Der Mensch im Widerspruch"?
Emil Brunners "Der Mensch im Widerspruch" untersucht die zentrale Frage des Menschseins im Kontext seiner Beziehung zu Gott und den Auswirkungen der Sünde. Das Werk analysiert die Grundlagen des menschlichen Daseins, insbesondere das Bild des Menschen als Ebenbild Gottes ("imago dei"), die Rolle des Wortes Gottes, und die Bedeutung von Jesus Christus als Offenbarung Gottes. Es beleuchtet den inneren Widerspruch im Menschen zwischen Gottes Ebenbildlichkeit und der Sünde und diskutiert die menschliche Verantwortung und Freiheit.
Welche Themen werden in dem Buch behandelt?
Zentrale Themen sind das Bild des Menschen als Ebenbild Gottes ("imago dei"), die Rolle des Wortes Gottes (Logos) im menschlichen Sein, Jesus Christus als Vergegenwärtigung des Logos, der Widerspruch im Menschen zwischen Gottes Ebenbildlichkeit und Sünde, die Bedeutung der menschlichen Verantwortung und Freiheit, sowie die Auswirkungen der Sünde auf den Menschen. Weitere Aspekte sind die Stellung von Mann und Frau, die Betrachtung von Seele, Leib und Geist und eine kritische Auseinandersetzung mit den Grundlagen und der Entfaltung des menschlichen Seins.
Wie ist das Buch strukturiert?
Das Buch ist in Kapitel gegliedert, die sich mit verschiedenen Aspekten des Menschseins auseinandersetzen. Es beginnt mit der Betrachtung der Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott und der Rolle des Wortes Gottes. Es folgt eine Auseinandersetzung mit Jesus Christus als Vergegenwärtigung des Logos und der Beziehung zwischen Gottes Ebenbildlichkeit und dem Menschsein. Weitere Kapitel befassen sich mit dem Widerspruch im Menschen, den Auswirkungen der Sünde, der Stellung von Mann und Frau, Seele, Leib und Geist und einer kritischen Stellungnahme zu den behandelten Themen. Es enthält ein Vorwort, ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden im Preview angeboten?
Das Preview bietet Zusammenfassungen zu den Kapiteln "Die Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott", "Das menschliche Sein im und durch das Wort Gottes" und "Jesus Christus als Vergegenwärtigung des Logos". Die Zusammenfassung zu "Die Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott" untersucht Genesis 1,27 und die Bedeutung der "imago dei", die Zusammenfassung zu "Das menschliche Sein im und durch das Wort Gottes" betont die Beziehung des Menschen zu Gott und die Rolle des Wortes Gottes, und die Zusammenfassung zu "Jesus Christus als Vergegenwärtigung des Logos" behandelt Jesus Christus als Verkörperung des Logos und seine Rolle als Offenbarung der göttlichen Liebe und des Menschseins.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren das Buch?
Schlüsselwörter, die das Buch charakterisieren, sind: Imago Dei, Gottes Wort (Logos), Jesus Christus, Menschsein, Sünde, Verantwortung, Freiheit, Erwählung, göttliche Liebe, Widerspruch, Beziehung zu Gott.
Welche Zielsetzung verfolgt die Ausarbeitung?
Die Ausarbeitung untersucht Emil Brunners Werk "Der Mensch im Widerspruch", indem sie die zentralen Argumente und Themen der "Grundlagen" analysiert. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Menschen im Kontext seiner Beziehung zu Gott und den Auswirkungen der Sünde. Ausgewählte Kapitel der "Entfaltung" werden herangezogen, um das Verständnis zu vertiefen.
Für wen ist dieses Buch relevant?
Dieses Buch ist relevant für Theologen, Philosophen und alle, die sich mit Fragen des Menschseins, der Beziehung zwischen Mensch und Gott und den Auswirkungen der Sünde auseinandersetzen. Es bietet eine tiefgründige Analyse des menschlichen Daseins im Lichte des christlichen Glaubens.
- Quote paper
- Swenja Willecke (Author), 2008, Emil Brunners Lehre von der Sünde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135797