In meiner Hausarbeit möchte ich mich näher mit dem Demokratischen Lernen anhand des Beispiels des Morgenkreises beschäftigen. Ich möchte zunächst allgemein was zum Demokratischen lernen in der Grundschule sagen und dann näher auf den Morgenkreis eingehen. Dort möchte ich aufzeigen, was der Morgenkreis mit dem Demokratischen Lernen zu tun hat und wie Schülerinnen und Schüler demokratisches Lernen aktiv im Morgenkreis umsetzen können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Demokratisches Lernen im Sachunterricht
2.1. Definition Demokratisches Lernen
2.2. Was bedeutet Demokratie lernen in der Grundschule?
3. Der Morgenkreis
3.1. Konzept des Morgenkreises
3.2. Umsetzung des Morgenkreises in der Grundschule
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Zur Zukunft Deutschland gehört auch das demokratische Selbstverständnis für die Säulen
unserer Gesellschaft. [...] Wir merken heute, dass Demokratie von jeder Generation neu
gelernt werden muss. Die heutigen Schülerinnen und Schüler sind schließlich die Stützen und
Verteidiger der Demokratie von morgen.“ (Helmut Holter, Präsident der Kultusministerkonferenz, 2018).
Mit diesem Zitat möchte ich meine Hausarbeit beginnen. Es zeigt auf, dass das Thema Politik und Demokratie in der heutigen Bildungspolitik immer mehr Aufmerksamkeit bekommt und immer mehr an Relevanz gewinnt. Mehr Demokratie, mehr Mitbestimmung und mehr Selbstverantwortung sollen die Schülerinnen und Schüler durch die Demokratische Bildung in der Grundschule lernen. (Liggesmeyer, 2019) Heutzutage gibt es kaum noch Bereiche wo Forderungen nach Mitbestimmung und Demokratischen Entscheidungen nicht gestellt werden. Dazu gehört auch die Institution Schule. Die Schule hat somit laut Schulgesetz die Aufgabe den Schülerinnen und Schülern das Thema Demokratie nahezubringen und sie aktiv an Demokratischen Prozessen teilhaben zu lassen. Somit muss im Unterricht der Fokus auf den richtigen demokratischen Umgang und die Partizipation gelegt werden, damit die Schülerinnen und Schüler lernen Verantwortung zu übernehmen und lernen eigene Entscheidungen zu treffen. (Netzwerk- Bildung, 2015) Demokratische Bildung ist jedoch nicht Aufgabe eines einzelnen Faches. So wird es zwar oft im Sachunterricht behandelt, jedoch gehört die Demokratische Bildung zur zentralen Aufgabe der Schule. Wichtig dabei ist das den Schülerinnen und Schülern eine Wertebildung vermittelt wird, bei denen die Mitbestimmung, außerschulische Erfahrungen, Förderungen von Partizipation und die Entwicklung von demokratischen Kompetenzen im Mittelpunkt stehen. (Netzwerk- Bildung, 2015)
In meiner Hausarbeit möchte ich mich näher mit dem Demokratischen Lernen anhand des Beispiels des Morgenkreises beschäftigen. Ich möchte zunächst allgemein was zum Demokratischen lernen in der Grundschule sagen und dann näher auf den Morgenkreis eingehen. Dort möchte ich aufzeigen, was der Morgenkreis mit dem Demokratischen Lernen zu tun hat und wie Schülerinnen und Schüler demokratisches Lernen aktiv im Morgenkreis umsetzen können.
2. Demokratisches Lernen im Sachunterricht
2.1. Definition Demokratisches Lernen
Ziel der Schule ist es, den Schülerinnen und Schülern eine politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Grundlage zu ermöglichen, damit sie in der Lage sind Probleme und Fragen kompetent anzugehen und zu bewältigen. Dabei rückt das demokratische Lernen in den Vordergrund, denn die Institution Schule dient dabei als Wissensvermittlung für politische und demokratische Werte und Normen und soll dabei auch Erfahrungsraum bilden, in denen sich die Schülerinnen und Schüler an Entscheidungen beteiligen können. (Hagemann, 2021) Demokratisches Lernen kann man also als eine Vermittlung der Demokratischen Grundsätze unserer Gesellschaft verstehen. Außerdem soll der Erziehungsprozess demokratisch gestaltet werden und den Schülerinnen und Schülern gelehrt werden was für ein demokratisches Zusammenleben entscheidend ist. Dabei sollen sie immer an Entscheidungen teilhaben und die Mitbestimmung soll im Vordergrund stehen. (Liggesmeyer, 2019)
Dabei legt das Demokratische Lernen seinen Schwerpunkt mehr auf Sammeln eigener Erfahrungen und das Ausprobieren in demokratischen Prozessen (Liggesmeyer, 2019). Neben dem Sammeln eigener Erfahrungen verfolgt das Demokratische Lernen in der Grundschule weitere Ziele. Die Schule hat somit die Aufgabe bei den Schülerinnen und Schülern Empathie, Respekt und Toleranz zu fördern, nicht nur für Mitschülerinnen und Mitschülern, sowie Lehrkräften, sondern vielmehr auch für andere Ethnien und Kulturen. Dabei ist es wichtig, dass die Schule ihren Schülerinnen und Schülern viel Partizipation ermöglicht ihr demokratisches Verhalten zu erlernen und zu fördern, denn gelingt dies in der Grundschule, dann sind die Schülerinnen und Schüler im späteren erwachsenen alter auch vielmehr bereit was für die demokratische Gesellschaft zu tun. (Hagemann, 2021)
2.2. Was bedeutet Demokratie lernen in der Grundschule?
In der Kultusministerkonferenz 2018 heißt es, dass die Schule dafür verantwortlich ist den Schülerinnen und Schülern menschenrechtliche Werte und Norme zu vermitteln, welche für das Zusammenleben in der Gesellschaft wichtig sind. Die demokratische Erziehung ist eine zentrale Aufgabe der Schule, denn die Schülerinnen und Schüler lernen dort demokratisch zu handeln. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler in der Grundschule schon Partizipation üben und auch an dieser eigenständig teilhaben.
Das soll ihnen zum anderen auch vermitteln, dass wir Menschen durch Demokratie und Partizipation die Möglichkeit bekommen, an den Entscheidungen der Gesellschaft aktiv teilzunehmen und auch Verantwortung zu übernehmen. (KmK, 2018)
Schülerinnen und Schüler bekommen ihr demokratisches Verständnis besonders durch eigene Erfahrungen, weshalb es wichtig ist, hier die Grundlagen für Partizipation und Selbstverantwortung so früh wie möglich zu legen. Besonders wichtig sind dabei die Erfahrungen in der Familie und in der Schule. Deshalb ist es Aufgabe der Schule das demokratische Lernen in allen Bereichen auszuführen, was bedeutet, dass die Institution Schule selbst den Handlungsort für Demokratie darstellt. Das heißt, dass Regeln eingehalten werden, man Respektvoll mit den Mitschülerinnen/ Mitschülern und Lehrkräften umgeht und Konflikte immer gewaltlos löst. Dabei ist es außerdem entscheiden, dass nicht allein das Fach Sachunterricht für demokratische Bildung zuständig ist, sondern dies Aufgabe aller Fächer sein muss. Denn in jedem Fach müssen Schülerinnen und Schüler lernen Verantwortung zu übernehmen, aber auch die Chance haben sich durch Partizipation an Entscheidungen, die den jeweiligen Fachunterricht betreffen zu beteiligen. (bpb, 2019)
Somit bedeutet Demokratie lernen in der Grundschule, dass Schülerinnen und Schüler im Unterricht lernen eine Bereitschaft zur Mitgestaltung am öffentlichen Leben zu bekommen und pädagogische Kompetenzen wie Respektvoller Umgang, Toleranz und Gewaltlose Konfliktlösung gefördert werden. Auch Partizipation stellt damit eine zentrale Rolle des Demokratie Lernens dar, da es ohne Partizipation auch keine Förderung der demokratischen Kompetenzen geben würde, denn nur wenn die Schülerinnen und Schüler auch die Gelegenheit bekommen sich aktiv zu beteiligen können weitere Kompetenzen gefördert und erlernt werden.
3. Der Morgenkreis
Der Morgenkreis zählt neben dem Klassenrat zu einem wichtigen Ritual in der Grundschule. Er soll den Schülerinnen und Schülern eine Struktur geben und einen Raum für Gespräche. Zudem dient es dazu die Gemeinschaft der Schülerinnen und Schüler untereinander zu stärken. Dies geschieht durch gemeinsame Aktionen im Morgenkreis, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig erleben und als Gruppe gemeinsam agieren. Zudem bietet der Morgenkreis einen guten Einstieg in den Tag, wo die Schülerinnen und Schüler erst einmal ankommen können. Das Zusammentreffen ist nicht nur wichtig, um über Themen zu sprechen oder Aktionen durchzuführen, denn es vermittelt den Schülerinnen und Schülern zudem auch Wertschätzung, Geborgenheit und Zugehörigkeit, welches ein angenehmes Klassenklima fördert. (Eimler, 2021)
3.1. Konzept des Morgenkreises
Der Morgenkreis ist in jeder Schule fester Bestandteil des Schulalltages. Er findet regelmäßig statt und durch den gleichbleibenden Ablauf bietet er den Kindern eine Struktur und gibt ihnen Sicherheit im Alltag (Eimler, 2021). So wie der Name verrät, findet der Morgenkreis zu Beginn des Schultages statt. So können die Schülerinnen und Schüler erst einmal in der Schule ankommen bevor sie in den eigentlichen Unterricht starten. Da der Morgenkreis zum festen Bestandteil in der Schule gehört, sollte er nach Möglichkeit und bedarf so häufig wie möglich durchgeführt werden, um den Schülerinnen und Schülern einen Platz für offene Gespräche zu bieten. (Kroll-Gabriel, 2019)
Der Morgenkreis stellt die Unterrichtsform eines freien Gespräches dar, wessen Grundlagen in der Reformpädagogik liegen. Dabei versuchte man, dass das Gespräch durch die Kinder entwickelt und geleitet wurde und dies zu einer neuen Kommunikationsart führte. (Purmann, 2001) Zudem soll der Morgenkreis den Schülerinnen und Schülern auch soziale Kompetenzen vermitteln. Zum einen sollen sich die Kinder zuhören, aufeinander hören, auch aufeinander eingehen und gemeinsam bei Aktionen zusammenarbeiten. Des Weiteren werden durch die vermehrte Kommunikation und den Austausch auch Kompetenzen wie die Sprachbildung gefördert. Dadurch wird nicht nur die Gemeinschaft der Klasse gestärkt, sondern die Schülerinnen und Schüler nehmen sich gegenseitig richtig wahr, wodurch auch der Respekt untereinander gefördert werden kann.
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- Quote paper
- Patricia Schubert (Author), 2022, Demokratie lernen im Sachunterricht am Beispiel des Morgenkreises, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1357387
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