Der Auszubildende (2. Lehrjahr) soll unter Verwendung der aufgeschriebenen Arbeits- und Hilfsmittel 4-mal ein M12 Innengewinde an vorgegebenen Werkstücken schneiden. Der Auszubildende muss beschreiben, wofür die verschiedenen Schneidwerkzeuge zu verwenden sind. Außerdem muss er wissen, wie er die einzelnen Arbeitsgänge fachgerecht und eigenständig durchführt.
I. Formaler Teil
1. Thema der Unterweisung
Schneiden von vier Innengewinden M12 von Hand in vorgebohrte 10,2mm Löchern.
3 Gänge: Vor-, Mittel- und Fertigschneider
2. Einbindung in einen Auftrags- oder Geschäftsprozesse
Für eine Abfüllanlage werden Maschinenfüße benötigt, die aus einer Stahlplatte mit vier Gewindebohrungen gefertigt werden. Dies soll mein Auszubildender nach erfolgreicher Unterweisung übernehmen.
3. Erläuterungen zum Lerninhalt
Beim Innengewinde schneiden benutzt man einen dreiteiligen Gewindeschneidersatz bestehend aus Vorschneider, Mittelschneider und Fertigschneider. Mit diesen Gewindebohrern schneidet man in vorgefertigte Bohrungen Innengewinde. Besonders wichtig ist es das der Auszubildende den Gewindeschneider gerade in die Bohrung hinein schneidet. Ein schiefes Gewinde oder das Abbrechen eines Gewindeschneiders soll dadurch verhindert werden. Dieses Lernziel soll laut Ausbildungsrahmenplan im 1. Ausbildungsjahr vermittelt werden. Wir haben dies für unseren betrieblichen Ausbildungsplan übernommen.
4. Lernziele
4.1 Richtlernziel
Der Auszubildende soll manuelles Spanen und Umformen ausüben können.
4.2 Groblernziel
Der Auszubildende soll Innen und Ausgewinde herstellen können nach (§ 4 Abs. 1 Nr. 10 d)
4.3 Feinlernziel
4.3.1 psychomotorisches Lernziel
Der Auszubildende soll unter Verwendung der aufgeschriebenen Arbeits- und Hilfsmittel 4-mal ein M12 Innen Gewinde an vorgegebenen Werkstücken schneiden.
4.3.2 kognitives Lernziel
Der Auszubildende muss beschreiben, wofür die verschiedenen Schneidwerkzeuge zu verwenden sind. Außerdem muss er wissen, wie er die einzelnen Arbeitsgänge fachgerecht und eigenständig durchführt.
4.3.3 affektives Lernziel
Der Auszubildende soll einsehen, dass er besonders langsam und genau arbeiten muss, da ein Gewindeschneider sehr schnell im Werkstück abbrechen kann.
5. Ausgangssituation
5.1 - Beschreibung des Lehrlings / der Lehrlinge
5.1.1 Beschreibung des Auszubildenden
5.1.1.1 Anzahl der Auszubildenden 1
5.1.1.2 Geschlecht/Alter Männlich 16 Jahre
5.1.1.3 Schulische Vorbildung Fachoberschulreife
5.1.1.4 Lehrjahr 1.
5.2 - Vorkenntnisse
Der Auszubildende hat seine Ausbildung vor einigen Monaten begonnen. In dieser Zeit hat er mit großem Interesse das Feilen, Messen, Anreißen, Körnen Bohren und Senken ausgeübt. In der Berufsschule wurde ihm schon erklärt, wie man mit Hilfe des Tabellenbuchs den Kernlochbohrdurchmesser ermittelt. Bei Metrischen sowie bei Whitworth Gewinden.
5.3 - Stand der Fertigkeiten
Er besitzt die Kenntnisse und Fertigkeiten der vorbereitenden Arbeiten, wie Anreißen, Körnen, Bohren und Senken.
5.4 - Rahmenbedingungen
Die Unterweißung findet in der Lehrwerkstatt unseres Betriebes statt.
5.5 - Ausbildungsmittel
1. M12 Gewindeschneidsatz (Vor-, Mittel und Fertigschneider)
2. Windeisen M4-M12
3. Vorbereitete Werkstücke (1stk.)
4. Parallelschraubstock / Werkbank (1stk.)
5. Lappen (1stk.)
6. Luftdruckschlauch mit Druckluftpistole
7. Schneideöl
8. Zylinderbürste, Kehrblech und Besen/Handfeger
9. Schutzbrille
10. Schnittschutzhandschuhe
5.6 - Dauer der Unterweisung
Für diese Unterweisung sind 30 Minuten vorgesehen.
6. Didaktisch-methodische Vorüberlegungen
6.1 Begründung der Methodenwahl
Ich habe mich bei dieser Unterweisung für die Vier-Stufen Methode entschieden da, damit dem Auszubildenden die richtige Technik vermitteln kann. Die Methode orientiert sich an der Lehr und Lernmethode. Durch diese Methode erarbeiten der Ausbilder und der Auszubildende gemeinsam die Unterweisung. Zu Anfang werde ich ihm das Thema ausführlich erklären und zeigen, wie er die einzelnen Schritte auszuführen hat. Anschließen kann er selbst Schritt für Schritt diese Übung durchführen, bevor er von mir eine Kontrollaufgabe erhält.
6.2 Didaktischen Prinzipien
6.2.1 Orientierung an Lernzielen / Zielklarheit
Die Zielklarheit wird dem Auszubildenden vermittelt damit er weiß zu welchem Ziel die Unterweisung dient. Bei der Kontrollphase soll er die Kontrollaufgabe selbständig umsetzen und erklären können.
6.2.2 Aktivitätsförderung
Ab der Stufe 3 und 4 ist der Azubi besonders aktiv. Bei der Stufe 1und 2 ist der Azubi auch schon aktiv da ich ihn mit Fragen einbinde und ihm sage was er mir für das Vormachen anreichen soll.
6.2.3 Fasslichkeit
Ich habe die Vermittlung des Lernzieles so zergliedert das in jedem Lernschritt nur eine Information drin ist, um Über- und Unterforderung zu vermeiden.
6.2.4 Individualisierung und Differenzierung
Den Inhalt habe ich seinem Alter und seinem Kenntnisstand angepasst. Die Methode passt sehr gut da der Schwierigkeitsgrad der Unterweisung seinem Leistungsstand entspricht. Auf eine Differenzierung kann ich in diesem Fall verzichten, da ich nur einen Auszubildenden habe.
6.2.5 Lernerfolgssicherung und Transfer
In der Ausbildung hat der Auszubildende in den kommenden Monaten noch häufiger die Möglichkeit das Gewindeschneiden effektiv zu üben. Die Fertigkeiten, die erlernt wurden, kann er auf alle Gewindearten und Gewindegrößen übertragen.
7. Berufliche Handlungskompetenz
7.1 Fachkompetenz
Durch die Unterweisung lernt der Auszubildende das Gewinde schneiden in vorhandene Bohrungen. Dadurch kann er dies selbständig ausführen unter Einhaltung der Sicherheitsregeln.
7.2 Sozialkompetenz
Durch die erlernte Fertigkeit kann der Auszubildende deutlich selbstständiger arbeiten und wird immer mehr in unserem Team geschätzt.
7.3 Personalkompetenz
Durch das Erlernte erhöht sich das selbstständige Arbeiten und Handeln, dies stärkt sein Selbstwertgefühl und seine Eigenverantwortung.
7.4 Methoden- und Lernkompetenz
Der Auszubildende hat durch die Vier-Stufen-Methode gelernt alle Arten von Gewinde zu schneiden.
II. Inhaltlicher Teil
1. Motivationsphase
Zu Beginn erkläre ich dem Auszubildenden, worum es in der Unterweisung geht und welches Fachwissen er in dieser Unterweisung erwirbt. Ich erkläre ihm, dass ich ihm jeden Schritt nacheinander erklären und er jederzeit Fragen stellen kann. Ich führe ihn an eine Werkbank, an der wir die Unterweisung erarbeiten werden. Der Auszubildende soll nach dem Erfolg der Unterweisung, die Aufgabe an einem Kundenauftrag ausüben. Dadurch fühlt er sich in dem Unternehmen gebraucht und das selbstständige Arbeiten motiviert ihn zusätzlich.
2. Erarbeitungsphase
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Übungsphase
Der Auszubildende soll das Erlernte selbstständig an den restlichen Maschinenfüßen üben. Dabei werde ich in der Nähe bleiben, um bei Verletzungsgefahr oder irreparablem Schaden an Werkzeug oder Werkstück eingreifen zu können. Während er die Werkstücke bearbeitet, sollte er mir erklären, was er denn dort genau tut. Welche logische Schrittfolge muss er einhalten, um erfolgreich, ein Gewinde schneiden zu können.
Sollten Fragen auftreten, darf er mir diese natürlich stellen. Ist seine Vorgehensweise soweit korrekt, beende ich die
4. Kontrollphase
Um die Unterweisung zum Abschluss zu bringen, bekommt der Auszubildende die Aufgabe aus dem Feinlernziel, das Erlernte beim Kundenauftrag anzuwenden. Dabei bleibe ich im Hintergrund und beobachte nur noch, ob sicher gearbeitet wird und die erlernten Schritte befolgt werden. Zum Schluss soll er mir sein Arbeitsergebnis vorführen, das ich dann kontrollieren werde. Sollte er Qualitätsbewusst gearbeitet haben werde ich Ihm Lob aussprechen. Sollte ich feststellen, dass es Verbesserungen geben könnte, weise ich ihn darauf hin. Zum Ende werde ich Ihm mitteilen, dass er in den kommenden Wochen verschiedenste Gewinde bei Kundenaufträgen schneiden wird und dieses Wissen dabei anwenden kann.
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- Quote paper
- Nico Müller (Author), 2023, Fachgerechtes Schneiden von M12-Innengewinden (Unterweisung Industriemechaniker/-in), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1356007
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