In Sachsen-Anhalt kann Judo ab der 5. Klasse in jeder folgenden Klassenstufe unterrichtet werden. Ziel dieser Arbeit ist es mit Hilfe der Rahmenrichtlinien von Sachsen-Anhalt einen Stoffverteilungsplan von der 9. Klasse bis zur 12. Klasse in einem Umfang von 10 Stunden zu erstellen. Dabei gliedert sich die Arbeit in drei Punkte, zum einen in den Stoffverteilungsplan von der 9. Klasse bis zur 12. Klasse, in einen Stundenentwurf und zum anderen in ein Wörterbuch für judospezifische Fachbegriffe.
Der Stoffverteilungsplan untergliedert sich in die Lernziele, die für alle 10 Stunden zusammengefasst werden, und in die Inhalte der einzelnen Stunden. Da Judo nicht in jeder Klassenstufe verpflichtend unterrichtet werden muss, sind Wiederholungen in den Inhalten der Stunden nicht unumgänglich.
Der Stundenentwurf bezieht sich auf eine Lehrstunde, die in der 9. Klasse gehalten werden kann. Den Abschluss der Arbeit bildet ein judospezifisches Wörterbuch mit allen technischen Fertigkeiten und Fachbegriffen, da die Schüler am Ende ihrer Ausbildung in der Lage sein sollten, die Fachbegriffe dieser Sportart zu kennen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Stoffverteilungsplan 9. Klasse
Lernziele 9. Klasse
Inhalte der Stunden
3. Stoffverteilungsplan 10. Klasse
Lernziele 10. Klasse
Inhalte der Stunden
4. Stoffverteilungsplan 11./12. Klasse
Lernziele 11./12. Klasse
Inhalte der Stunden
5. Stundenentwurf
6. Wörterbuch über technische Fertigkeiten und Fachbegriffe
7. Literatur
1. Einleitung
1882 gründete Jigoro Kano eine Schule namens Kodokan ("Ort zum Studium des Weges") im Stadtteil Shitaya in Tokio. Er nannte seine Kampfsportart Judo - "der sanfte Weg", die zum einem eine Art der Leibesertüchtigung und zum anderen eine Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung ist. Beim Judo befreite er die alten Ju-Jutsu-Stile von gefährlichen Elementen. Stöße, Schläge, Tritte und viele Hebeltechniken, insbesondere die Kleingelenkhebel, wurden ersatzlos gestrichen oder in die Kata integriert. Die verbleibenden Techniken ermöglichten einen sportlichen Zweikampf, ohne dass größere Verletzungen zu befürchten waren. Zwei philosophische Grundprinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zugrunde:
1. Das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen (jita-kyoei).
2. Der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist (sei-ryoku-zenyo).
Ziel ist es, diese Prinzipien als eine Haltung in sich zu tragen und auf der Judomatte (Tatami) bewusst in jeder Bewegung zum Ausdruck zu bringen.
In Sachsen-Anhalt kann Judo ab der 5. Klasse in jeder folgenden Klassenstufe unterrichtet werden. Ziel dieser Arbeit ist es mit Hilfe der Rahmenrichtlinien von Sachsen-Anhalt einen Stoffverteilungsplan von der 9. Klasse bis zur 12. Klasse in einem Umfang von 10 Stunden zu erstellen. Dabei gliedert sich die Arbeit in drei Punkte, zum einen in den Stoffverteilungsplan von der 9. Klasse bis zur 12. Klasse, in einen Stundenentwurf und zum anderen in ein Wörterbuch für judospezifische Fachbegriffe. Der Stoffverteilungsplan untergliedert sich in die Lernziele, die für alle 10 Stunden zusammengefasst werden, und in die Inhalte der einzelnen Stunden. Da Judo nicht in jeder Klassenstufe verpflichtend unterrichtet werden muss, sind Wiederholungen in den Inhalten der Stunden nicht unumgänglich. Der Stundenentwurf bezieht sich auf eine Lehrstunde, die in der 9. Klasse gehalten werden kann. Den Abschluss der Arbeit bildet ein judospezifisches Wörterbuch mit allen technischen Fertigkeiten und Fachbegriffen, da die Schüler am Ende ihrer Ausbildung in der Lage sein sollten, die Fachbegriffe dieser Sportart zu kennen.
2. Stoffverteilungsplan 9. Klasse
Lernziele 9. Klasse
Motorisch
- Verbesserte Kraftfähigkeiten
- Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
- Verbessertes Rhythmisierungsgefühl
- Verbesserte Antizipation
- Kopplungsfähigkeit
- Körperkontrolle
Kognitiv
- Wurftechniken in Kampfsituationen anwenden
- Erlernte Techniken benennen (Technikmerkmale und Fachbegriffe)
- Wettkampfbestimmungen kennen
- Taktische Grundsätze kennen
- Bewegungsvorstellung entwickeln
Sozial
- Verantwortungsbewusst Judo betreiben „Judo ist die sanfte Kunst der Kampfsportarten“
- Faires, kameradschaftliches Verhalten; es gibt keine Gegner, sondern Partner
- Gegenseitige Hilfeleistung beim Erlernen und in Problemsituationen
Inhalte der Stunden
1.Stunde
- Kleine Spiele zur Vorbereitung auf nachfolgende Judotechniken
Hahnenkampf, Gürtelkampf
2. Stunde
- Wiederholung der Fallschule mit methodischer Reihe
I. Judorolle beidseitig
II. Fallschulschule rückwärts
III. Fallschule seitwärts rechts und links
3. Stunde
- Wiederholung der Grundlagen der Bodenarbeit
I. aktive und passive Verteidigungspositionen
II. Ober- und Unterlage
III. Fortbewegungsformen
- Wiederholung der Festhaltetechniken
I. Kuzure-kesa-gatame
II. Shiho-gatame
III. Kesa-gatame
IV. Kami-shiho-gatame
V. Yoko-shiho-gatame
VI. Befreiung aus Festhaltetechniken
4. Stunde
- Wiederholung der Grundlagen der Standarbeit
I. Einnehmen der Kampfstellung (Shiztentai) und der Verteidigungsposition (Jigotai)
II. Fassarten
III. Gehen und Bewegen auf Matte (beibehalten der Kampfstellung und dynamisches Gleichgewicht)
IV. Fallübungen
- Wiederholung der Wurftechniken
I. O-soto-otoshi (Großer Innensichel)
II. O-goshi (Großer Hüftwurf)
III. De-ashi-barei (Fußfegen)
IV. Seoi-otoshi
5. Stunde
- Einführung der neuen Festhaltetechnik
Tate-shiho-gatame (Haltegriff im Reitsitz)
- Befreiung aus der Festhaltetechnik
- Kombination von Festhaltetechniken mit verschiedenen Varianten
6. Stunde
- Einführung der Wurftechniken
I. Koshi-guruma
II. Harai-goshi
- Erlernen unterschiedlicher Bewegungsformen der Wurftechniken
7. Stunde
- Übergang von Stand- zu Bodentechniken
I. Erlernen des Ko-uchi-gari (Kleiner Innensichel)
II. Erlernen des O-uchi-gari (Großer Innensichel)
8. Stunde
- Wiederholung der neu gelernten Techniken
9. Stunde
- Zusammenfassung der bisher erlernten Techniken in Form eines Partnerkampfes
- Hinweise zu Taktiken und Wettkampfbestimmungen
10. Stunde
- Leistungskontrolle unter Wettkampfbedingungen
3. Stoffverteilungsplan 10. Klasse
Lernziele 10. Klasse
Motorisch
- Verbesserte Kraftfähigkeiten
- Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
- Verbessertes Rhythmisierungsgefühl
- Verbesserte Antizipation
- Kopplungsfähigkeit
- Verbesserte Reaktionsfähigkeit bei Kampfbedingungen
- Körperkontrolle
Kognitiv
- Wurftechniken in Kampfsituationen variabel anwenden
- Erlernte Techniken benennen (Technikmerkmale und Fachbegriffe) und in Wettkampfsituation einsetzen
- Wettkampfbestimmungen kennen
- Taktische Grundsätze kennen
- Bewegungsvorstellung entwickeln
Sozial
- Verantwortungsbewusst Judo betreiben „Judo ist die sanfte Kunst der Kampfsportarten“
- Faires, kameradschaftliches Verhalten; es gibt keine Gegner, sondern Partner
- Gegenseitige Hilfeleistung beim Erlernen und in Problemsituationen
Inhalte der Stunden
1. Stunde
- Kleine Spiele in Form eines Randori zur Vorbereitung auf nachfolgende Judotechniken
Kampf um den Ball, Fußtauziehen
2. Stunde
- Wiederholung aller Festhaltetechniken in Kampfform
I. Kesa-gatame
II. Kuzure-kesa-gatame
III. Shiho-gatame
IV. Kami-shiho-gatame
V. Yoko-shiho-gatame
VI. Tate-shiho-gatame
3. Stunde
- Wiederholung aller Festhaltetechniken mit Befreiungsversuchen
4. Stunde
- Wiederholung aller Wurftechniken in Kampfform
I. O-soto-otoshi,
II. O-goshi,
III. De-ashi-barei,
IV. Seoi-otoshi,
V. Koshi-guruma,
VI. Harai-goshi
5. Stunde
- Wiederholung aller Wurftechniken mit Ausweich- und Befreiungsversuchen
6. Stunde
- Übergang von Stand- zu Bodentechniken
I. Ko-uchi-gari,
II. O-uchi-gari
7. Stunde
- Freies Üben
- Vorbereitung eines Wettkampfprogramms mit allen bisher erlernten Techniken
[...]
- Quote paper
- Nicole Fürch (Author), 2007, Judo. Stoffverteilungsplan Judo 9.-12. Klasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135590