Die Entwicklung eines Menschen ist hauptsächlich bestimmt durch Anlagen und exogene Einflüsse und bedeutet eine lebenslange Veränderung der psychischen (geistigen) und physischen (körperlichen) Merkmale des Menschen.
Dabei ist nicht nur der Prozess sondern auch das Produkt der fortschreitenden Veränderung von Bedeutung.
Der Begriff der Psychomotorik setzt sich aus den Begriffen Psyche und Motorik zusammen und bezeichnet daher den Zusammenhang zwischen inneren psychischen Prozessen, z.B. das Denken und die Wahrnehmung, und äußeren motorischen Prozessen, z.B. die Bewegungsausführung.
Der griechische Philosoph Platon erkannte bereits vor Christi Geburt das Wesen des Kindes. Er glaubte, dass Kinder mit bestimmten Begabungen zur Welt kämen und dass ihre Ausbildung diese angeborenen Begabungen fördern sollte.
Im 18. Jahrhundert lehnte der französische Philosoph Jean Jacques Rousseau an Platons Theorie an und stellte fest, dass Kinder in der Lage sein mussten, zur Entwicklung ihrer besonderen Fähigkeiten ihrer Energie freien Lauf zu lassen. Die Entwicklung eines Kindes sollte in einer nicht einengenden, fördernden Umgebung stattfinden.
Die Entwicklung der Kinder im Vorschulalter, welche mit dem 4. Lebensjahr beginnt und mit dem 7. Lebensjahr endet, schließt unmittelbar an die Säuglingszeit und die Kindheit an und wird als Vervollkommnung der bisher erworbenen Fähigkeiten betrachtet.
Im folgenden werden zunächst die psychische und die physische Entwicklung im Vorschulalter betrachtet, da sich Kinder im Vorschulalter sowohl psychisch als auch physisch entwickeln und diese Phänomene eng miteinander verbunden sind, sodass man keine dieser Entwicklungen außer Betracht lassen sollte.
Im Anschluss werde ich Informationen über einen Hamburger Verein geben, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kinder so früh wie möglich speziell zu fördern.
Gliederung
1 Einleitung
2 Die psychomotorische Entwicklung vom Säuglingsalter bis zum Vorschulalter – eine kurze Zusammenfassung
3 Die psychomotorische Entwicklung im Vorschulalter
3.1 Piagets Stadium der geistigen Entwicklung
3.2 Die Weiterentwicklung des Zentralen Nervensystems
4 Die motorische Entwicklung im Vorschulalter
4.1 Allgemeine Charakteristik
4.2 Weiterentwicklung einzelner Bewegungsformen
4.2.1 Gehen
4.2.2 Laufen
4.2.3 Werfen
4.2.4 Fangen
4.2.5 Springen
5 Die Förderung der motorischen Entwicklung im Kindesalter
5.1 Der Verein
5.2 Aufgaben und Ziele des Vereins
6 Zusammenfassung
7 Bibliografie
1 Einleitung
Die Entwicklung eines Menschen ist hauptsächlich bestimmt durch Anlagen und exogene Einflüsse und bedeutet eine lebenslange Veränderung der psychischen (geistigen) und physischen (körperlichen) Merkmale des Menschen.
Dabei ist nicht nur der Prozess sondern auch das Produkt der fortschreitenden Veränderung von Bedeutung.
Der Begriff der Psychomotorik setzt sich aus den Begriffen Psyche und Motorik zusammen und bezeichnet daher den Zusammenhang zwischen inneren psychischen Prozessen, z.B. das Denken und die Wahrnehmung, und äußeren motorischen Prozessen, z.B. die Bewegungsausführung.
Der griechische Philosoph Platon erkannte bereits vor Christi Geburt das Wesen des Kindes. Er glaubte, dass Kinder mit bestimmten Begabungen zur Welt kämen und dass ihre Ausbildung diese angeborenen Begabungen fördern sollte.
Im 18. Jahrhundert lehnte der französische Philosoph Jean Jacques Rousseau an Platons Theorie an und stellte fest, dass Kinder in der Lage sein mussten, zur Entwicklung ihrer besonderen Fähigkeiten ihrer Energie freien Lauf zu lassen. Die Entwicklung eines Kindes sollte in einer nicht einengenden, fördernden Umgebung stattfinden.
Die Entwicklung der Kinder im Vorschulalter, welche mit dem 4. Lebensjahr beginnt und mit dem 7. Lebensjahr endet, schließt unmittelbar an die Säuglingszeit und die Kindheit an und wird als Vervollkommnung der bisher erworbenen Fähigkeiten betrachtet.
Im folgenden werden zunächst die psychische und die physische Entwicklung im Vorschulalter betrachtet, da sich Kinder im Vorschulalter sowohl psychisch als auch physisch entwickeln und diese Phänomene eng miteinander verbunden sind, sodass man keine dieser Entwicklungen außer Betracht lassen sollte.
Im Anschluss werde ich Informationen über einen Hamburger Verein geben, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kinder so früh wie möglich speziell zu fördern.
2 Die psychomotorische Entwicklung vom Säuglingsalter bis zum Vorschulalter – eine kurze Zusammenfassung
Entwicklungsabschnitte (nach: Winter 1987)
Neugeborenenalter: Phase der ungerichteten Massen → 1.- 3. Lebensmonat
Bewegungen
Säuglingsalter: Phase der Aneignung erster → 4.- 12. Lebensmonat
koordinierter Bewegungen
Kleinkindalter: Phase der Aneignung viel- → 1.- 3. Lebensjahr
fältiger Bewegungsformen
Vorschulalter: Phase der Vervollkommnung → 4.– 7. Lebensjahr
vielfältiger Bewegungsformen,
Aneignung erster Bewegungs-
Kombinationen
Abbildung 1: Entwicklungsabschnitte (Baur, Bös, Singer 1994)
Die Entwicklungsabschnitte in der frühen Kindheit charakterisieren sich im Neugeborenalter (1.-3. Lebensmonat) als eine Phase der ungerichteten Massenbewegungen; das Säuglingsalter (4.-12. Lebensmonat) charakterisiert sich als Phase der Aneignung erster koordinierter Bewegungen; das Kleinkindalter (1.-3. Lebensjahr) charakterisiert sich als Phase der Aneignung vielfältiger Bewegungsformen und das Vorschulalter(4.-7. Lebensjahr) als Phase der Vervollkommnung vielfältiger Bewegungsformen und als Aneignung der ersten Bewegungskombinationen (vgl. Baur, Bös, Singer (1994), S.260).
In der frühkindlichen Entwicklung vollzieht sich ein ganzheitlicher Veränderungsprozess, der motorische, kognitive und psychosoziale Entwicklungsmerkmale aufweist.
Im 1. Lebensjahr, also im Säuglingsalter, bilden sich motorische Entwicklungsmerkmale, die bereits erste zielgerichtete Bewegungen mit sich bringen.
Der Säugling erlernt das gezielte Greifen, eignet sich eine aufrechte Haltung an und lernt sich selbstständig fortzubewegen.
Für die Bewegungsentwicklung lassen sich vier Entwicklungsprinzipien darstellen:
Die cephalo-caudale Entwicklung bedeutet, dass der Säugling beginnt sein motorisches Verhalten im Kopf zu organisieren und über den Rumpf zu den Extremitäten weiterleitet.
Die proximo-distale Entwicklung bedeutet, dass grobmotorische Ganzkörperbewegungen überwiegen.
Unter kontralateren Mitbewegungen versteht man die Mitbewegung der jeweiligen Gegenseite des menschlichen Körpers und
eine Hypertonie der Muskeln führt zu eckigen und ungelenken Bewegungen.
(vgl. Baur, Bös, Singer (1994), S. 266 f. und vgl. Meinel, Schnabel (2004), S. 243)
Im Anschluss an das Säuglingsalter beginnt das Kleinkindalter, welches sich bereits ab dem 1. Lebensjahr durch freies Gehen des Kleinkindes auszeichnet, was wiederum auf einen ausgeprägten Bewegungsdrang zurück zuführen ist.
Hauptsächlich erlernt das Kleinkind das Gehen, Klettern, Steigen, Laufen, Springen, Werfen, Fangen, Ziehen, Schieben, Hängen, Schwingen, Wälzen, Rollen, Tragen und Balancieren, wobei dies natürlich nur in Ansätzen geschieht.
Des Weiteren werden in dieser Phase das Denken und das Sprechen für das Kind bedeutsam (vgl. Meinel, Schnabel (2004), S. 260 f.).
Die wichtigsten Organe für die Sprachproduktion sind bereits bei der Geburt des Kindes vorhanden und ab dem 1. Lebensjahr verwenden die Kleinkinder wortähnliche Ansprüche, die sie zunächst von Erwachsenen aufgegriffen haben. Im nächsten Schritt entwickeln sie so genannte „Ein-Wort-Sätze“.
Im Alter von 14-18 Monaten können die Kleinkinder bereits gezielte Objekte oder auch Bilder richtig benennen und ab dem 21. Lebensmonat einfache Anweisungen ihrer Eltern befolgen (vgl. Wendt (1997).
3 Die psychomotorische Entwicklung im Vorschulalter
3.1 Piagets Stadium der geistigen Entwicklung
Die vier Stadien der geistigen Entwicklung nach Piaget
0 - 2 Jahre → Stadium der sensumotorischen Entwicklung der Intelligenz
2 - 6 Jahre → Stadium des voroperatorischen, anschaulichen Denkens
6- 11 Jahre → Stadium der konkreten Operation
11-… → Stadium der formalen Operation
Abbildung 3: Stadien der geistigen Entwicklung nach Piaget (vgl. Zimmermann 1998, S. 116)
Piaget (1896-1980) entwickelte seit den 20er Jahren eine Theorie, mit der er die Entwicklung der Intelligenz in verschiedene Phasen einteilte. Dabei unterscheidet er vier Hauptphasen der geistigen Entwicklung:
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- Nicole Fürch (Author), 2006, Die psychomotorische Entwicklung im Vorschulalter und deren Förderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135588