Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung bewegt sich nicht im luftleeren Raum, sondern findet zu einem historischen Zeitpunkt, in einer bestimmten Entwicklungssituation der Gesellschaft, an einem bestimmten Ort und durch eine bestimmte Person statt. So ist es auch mit dieser Untersuchung. Zunächst soll theoretisch geklärt werden, was unter einer sozialen Bewegung verstanden wird, und wie sie zustande kommt. Denn die Untersuchung beschäftigt sich mit einer aktuellen gesellschaftlichen Aktion. Da ein ähnliches gesellschaftliches Engagement für gesellschaftliche Veränderung vor noch nicht allzu langer Zeit (1989) in der Geschichte stattgefunden hat, ist es von Interesse Ähnlichkeiten und Unterschiede beider Aktionen durch einen Vergleich herauszuarbeiten. Die theoretische Einführung soll hierfür eine Basis schaffen, auf der dann eine genauere Betrachtung der Montagsdemonstrationen von 1989 und der Berliner Montagsdemonstrationen von 2008 erfolgen wird.
Des Weiteren wird eine Untersuchung der Montagsdemonstrationen von 2004 vergleichend herangezogen. Hierzu werden beide Montagsdemonstrationen im historischen Kontext dargestellt, in die zuvor vorgestellte Theorie eingeordnet und dann verglichen. Sozialwissenschaftlich wurden die Montagsdemonstrationen bisher nur zur Zeit der größten Teilnehmerbeteiligung untersucht, 1989 und 2004.
Eine Einordnung der aktuellen Montagsdemonstrationen in die Theorie konnte ich in der Literatur nicht finden, sodass ich diese selbstständig entwickelte. In meiner Erhebung beschäftige ich mich mit den Unterschieden und Ähnlichkeiten der Montagsdemonstrationen. Es werden jedoch auch Theorieannahmen über die Beteiligungsgründe überprüft, wie z.B. die Annahme der Wut als Motivation teilzunehmen. Dies geschieht über Hypothesenbildung, die ich durch eine eigene empirische Erhebung (Befragung) überprüfen werde, was dann Aussagen über die aktuelle Montagsdemonstration zulässt. Die empirischen Untersuchungen von 1989 und 2004 berücksichtige ich vergleichend. Ein Ende der aktuellen Montagsdemonstrationen ist den Aktivisten zu Folge nicht abzusehen, so ist eine weitere Forschung zu dem Thema möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Einführung
- Begriffsklärung
- Ursachen von sozialen Bewegungen
- Gesellschaftliche Ursachen
- Kollektives Handeln und individuelle Teilnahmemotivation
- Typisierung sozialer Bewegungen
- Betrachtung ausgewählter Bewegungen
- Montagsdemonstration in der Deutschen Demokratischen Republik
- Historische Ursachenbetrachtung
- Einordnung in die Theorie
- Darstellung der Vergleichserhebung von Mühler/Wilsdorf 1989
- Das Instrument
- Auswertung der Fragebögen
- Aktuelle Montagsdemonstrationen
- Historische Ursachenbetrachtung
- Einordnung in die Theorie
- Darstellung der Vergleichserhebung Rucht/Yang von 2004
- Vergleichende Betrachtung der beiden Montagsdemonstrationsbewegungen
- Montagsdemonstration in der Deutschen Demokratischen Republik
- Darstellung der Befragung
- Ziel der Untersuchung
- Nachweis der gewählten Methode
- Aufbau des Fragebogens
- Pretest
- Durchführung der Befragung
- Auswertungsmethode
- Ergebnisse der Befragung
- Statistische Ergebnisse
- Alter
- Geschlechtsverteilung
- Bildungsniveau
- Beschäftigungsstatus
- Individuelle Einstellungen
- Verortung
- Montagsdemonstration 1989
- Themen der Montagsdemonstration 1989
- Politische Aktivität 1989
- DDR zurück
- Teilnahme an den aktuellen Montagsdemonstrationen
- Forderungen der aktuellen Montagsdemonstration
- Politische Einstellungen
- Statistische Ergebnisse
- Hypothesenüberprüfung
- Zusammenfassende Auswertung
- Fehleranalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Montagsdemonstrationen von 1989 und 2008, indem sie diese historisch kontextualisiert, in bestehende Theorien sozialer Bewegungen einordnet und vergleichend betrachtet. Ein zentrales Ziel ist die Entwicklung einer theoretischen Einordnung der aktuellen Montagsdemonstrationen, da dies in der bestehenden Literatur fehlt. Die Arbeit überprüft außerdem Annahmen über die Beteiligungsmotive, insbesondere die Rolle von Wut, mithilfe einer empirischen Befragung und vergleicht die Ergebnisse mit bestehenden Untersuchungen.
- Theoretische Einordnung von Montagsdemonstrationen
- Vergleich der Montagsdemonstrationen von 1989 und 2008
- Analyse der Beteiligungsmotive an sozialen Bewegungen
- Empirische Überprüfung von Hypothesen zur Teilnahmemotivation
- Vergleichende Analyse empirischer Daten aus verschiedenen Studien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung erläutert den Kontext der sozialwissenschaftlichen Untersuchung und begründet die Wahl der Thematik. Sie hebt die Bedeutung des historischen Zeitpunkts, der gesellschaftlichen Entwicklung und des Vergleichs der Montagsdemonstrationen von 1989 und 2008 hervor. Die theoretische Einführung dient als Grundlage für die detaillierte Betrachtung der beiden Demonstrationsbewegungen und einer eigenen Untersuchung der aktuellen Bewegung.
Theoretische Einführung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Begriffsklärung „sozialer Bewegungen“ und analysiert unterschiedliche Perspektiven aus Geschichtswissenschaft, Politologie und Soziologie. Es werden verschiedene Definitionen diskutiert, um schließlich die Definition von Raschke als Arbeitsgrundlage zu wählen. Dieses Kapitel legt den theoretischen Rahmen für die Analyse der Montagsdemonstrationen fest und definiert zentrale Begriffe.
Betrachtung ausgewählter Bewegungen: Dieses Kapitel analysiert die Montagsdemonstrationen von 1989 und 2008 im historischen Kontext. Es werden die historischen Ursachen beider Bewegungen beleuchtet und ihre Einordnung in die zuvor vorgestellte Theorie diskutiert. Es findet ein umfassender Vergleich beider Bewegungen statt, unter Einbezug bestehender empirischer Studien zu den jeweiligen Ereignissen. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden herausgestellt.
Darstellung der Befragung: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der eigenen empirischen Untersuchung der aktuellen Montagsdemonstrationen, inklusive Zielsetzung, gewählter Methoden, Fragebogenaufbau, Pretest und Durchführung. Die detaillierte Beschreibung der Auswertungsmethode sorgt für Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Soziale Bewegungen, Montagsdemonstrationen, DDR, Protest, kollektives Handeln, Teilnahmemotivation, empirische Forschung, Theorie sozialer Bewegungen, Vergleichende Analyse, historischer Kontext, politische Partizipation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Montagsdemonstrationen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Montagsdemonstrationen in der DDR von 1989 und die aktuellen Montagsdemonstrationen (voraussichtlich ab 2008). Der Fokus liegt auf einem vergleichenden Ansatz, der die historischen Kontexte, die Einordnung in bestehende Theorien sozialer Bewegungen und die Beteiligungsmotive untersucht.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, eine theoretische Einordnung der aktuellen Montagsdemonstrationen zu liefern, ein Vergleich zwischen den Demonstrationsbewegungen von 1989 und 2008 durchzuführen, die Beteiligungsmotive zu analysieren und Annahmen über diese Motive, insbesondere die Rolle von Wut, mithilfe einer empirischen Befragung zu überprüfen. Ein weiterer Aspekt ist der Vergleich der eigenen empirischen Daten mit bestehenden Studien.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die theoretische Einordnung von Montagsdemonstrationen, einen detaillierten Vergleich der Demonstrationen von 1989 und 2008, die Analyse der Beteiligungsmotive an sozialen Bewegungen, die empirische Überprüfung von Hypothesen zur Teilnahmemotivation und eine vergleichende Analyse empirischer Daten aus verschiedenen Studien.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit kombiniert eine Literaturanalyse mit einer eigenen empirischen Befragung. Die Literaturanalyse dient der theoretischen Fundierung und Einordnung der Montagsdemonstrationen. Die empirische Befragung untersucht die Beteiligungsmotive der Teilnehmer an den aktuellen Montagsdemonstrationen. Die Methodik der Befragung (Zielsetzung, Methode, Fragebogenaufbau, Pretest, Durchführung und Auswertung) wird detailliert dargestellt.
Welche Daten werden verwendet?
Die Arbeit verwendet Daten aus verschiedenen Quellen: Bestehende Literatur zu sozialen Bewegungen und den Montagsdemonstrationen, die Vergleichserhebung von Mühler/Wilsdorf (1989) zur Montagsdemonstration in der DDR, die Vergleichserhebung Rucht/Yang (2004) zu aktuellen Montagsdemonstrationen und die Ergebnisse einer eigenen empirischen Befragung.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der eigenen Befragung, die statistische Auswertung verschiedener Variablen (Alter, Geschlecht, Bildung, Beschäftigung, Einstellungen, Bezug zu den Montagsdemonstrationen 1989 und 2008 usw.), und die Überprüfung der aufgestellten Hypothesen. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die theoretische Einordnung und den Vergleich der beiden Montagsdemonstrationsbewegungen interpretiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine theoretische Einführung, die Betrachtung ausgewählter Bewegungen (1989 und 2008), die Darstellung der eigenen Befragung, die Präsentation der Ergebnisse, die Hypothesenüberprüfung, eine zusammenfassende Auswertung und eine Fehleranalyse. Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis ist enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Soziale Bewegungen, Montagsdemonstrationen, DDR, Protest, kollektives Handeln, Teilnahmemotivation, empirische Forschung, Theorie sozialer Bewegungen, vergleichende Analyse, historischer Kontext, politische Partizipation.
- Arbeit zitieren
- Susan Burger (Autor:in), 2008, Montagsdemos als Ausdruck einer neuen Wut?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135523