Märchen sind etwas, das von vergangenen Zeiten erzählt und nicht mehr zeitgemäß ist. Märchen sind nichts für Kinder, weil sie zu brutal und grausam sind. So oder ähnlich argumentieren viele. Doch woher kommen solche Pauschalurteile? Offensichtlich ist vielen nicht bewusst, was Märchen eigentlich sind und welchem Zweck sie dienen. Märchen sind Lehrstücke, und enthalten wertvolles Wissen über Sachverhalte, die uns alle betreffen können. Dass das nicht nur angenehme Erfahrungen sind, sondern oftmals erschütternde, liegt auf der Hand. Man soll etwas lernen von Märchen, aus dem Menschheitswissen, das hier angesammelt wurde.
Märchen sind nicht unumstritten, sie polarisieren stark. Und sie prägen auch. Fragt man im Familien- und Freundeskreis nach, so gibt es sowohl Lieblingsmärchen als auch ungeliebte Märchen, wobei die Gründe für Präferenz bzw. Ablehnung unterschiedlich sind. Die Lieblingsmärchen sind meist die, die quasi jedermann nennen kann, wenn man nach Märchen fragt. Diese Märchen von Grimm, Andersen, Hauff oder Bechstein findet man dann auch in diversen Auswahlsammlungen, durch die sie von Generation zu Generation weiter getragen werden. Doch was ist mit Märchen, die nicht in solchen „Best of – Zusammenstellungen“ auftauchen? Geraten sie in Vergessenheit? Wer besitzt schon Gesamtausgaben und liest dann auch noch regelmäßig Märchen? Denn eins ist klar: Die ursprünglich mündliche Überlieferung ist längst passé und „unser Märchenerlebnis beruht fast ausschließlich auf schriftlicher Überlieferung“.
„Das Märchen ist ursprünglich von Erwachsenen für Erwachsene erzählt worden.“ Erst mit der Zeit wurde es vornehmlich Kindern erzählt. Der Wandel des Publikums, wie auch der Wandel von Mündlichkeit zu Schriftlichkeit könnten Auslöser dafür gewesen sein, die Ursprungsmärchen zu verändern, sie quasi dem Zielpublikum anzupassen. „Die besondere Wirksamkeit der Märchenbilder und Handlungskonstellationen auf Kinder“ ist gewiss unbestreitbar, und der lehrreiche Effekt, den Märchen erzielen sollen, seit dem 18. Jahrhundert mit seinem aufstrebenden Bildungsbürgertum mehr als intendiert. Nicht umsonst nannten die Gebrüder Grimm ihre Märchensammlung Kinder- und Hausmärchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1) „Es war einmal…..“ und ist womöglich immer noch? Aktualität und Lehrhaftigkeit von Märchen
- 2) KHM 65 Ein Märchen im Wandel
- 3) Der Cinderella-Zyklus Allerleirauh im Kontext artverwandter Märchen
- 4) Allgemeines zum Aufbau von Allerleirauh Merkmale des Volksmärchens
- 5) Allerleirauh 1857 Die Ausgabe letzter Hand
- 6) Allerlei-Rauh 1812 Die Erstausgabe
- 7) Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Grimms Märchen Allerleirauh (KHM 65) in seinen verschiedenen Fassungen und beleuchtet dessen Aktualität und Lehrhaftigkeit im Kontext von Volksmärchen. Die Analyse fokussiert auf die Entwicklung des Märchens von der Erstausgabe bis zur Ausgabe letzter Hand und vergleicht es mit ähnlichen Märchen des Cinderella-Zyklus. Die Arbeit untersucht auch die didaktische Funktion von Märchen und deren Relevanz für die heutige Gesellschaft.
- Entwicklung und Wandel des Märchens Allerleirauh
- Thematisierung von Inzest und Kindesmissbrauch
- Vergleich mit anderen Märchen des Cinderella-Zyklus
- Didaktische Funktion von Märchen und deren Aktualität
- Merkmale des Volksmärchens am Beispiel Allerleirauh
Zusammenfassung der Kapitel
1) „Es war einmal...“ und ist womöglich immer noch? Aktualität und Lehrhaftigkeit von Märchen: Dieses Kapitel hinterfragt die gängigen Vorurteile gegenüber Märchen, die oft als veraltet und ungeeignet für Kinder angesehen werden. Es betont die didaktische Funktion von Märchen als Lehrstücke, die wertvolles Wissen über menschliche Erfahrungen, sowohl positive als auch negative, vermitteln. Der Wandel vom mündlichen zum schriftlichen Erzählen und die damit verbundene Anpassung an das jeweilige Publikum werden diskutiert. Die Arbeit verdeutlicht, dass Märchen nicht nur unterhalten, sondern auch helfen, Ängste zu verarbeiten und Problemlösungsstrategien zu vermitteln. Das Kapitel betont die Universalität von Märchen, die sich auf alltägliche menschliche Erfahrungen gründen, und widerlegt das Klischee vom immer glücklichen Ende.
2) KHM 65 Ein Märchen im Wandel: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse von Grimms Märchen Allerleirauh (KHM 65), das aufgrund seines Themas Inzest oft als unbeliebt gilt. Die Autorin setzt sich mit der Thematik Kindesmissbrauch auseinander und erklärt die Relevanz des Märchens angesichts der heutigen gesellschaftlichen Realität. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zwischen der Erstausgabe von 1812 und der Ausgabe letzter Hand von 1857, um die inhaltlichen Veränderungen und deren Bedeutung zu beleuchten. Die Autorin verspricht eine Erläuterung des Märchens und will dessen Inhalt und Symbolik näher untersuchen.
3) Der Cinderella-Zyklus Allerleirauh im Kontext artverwandter Märchen: [Der Text liefert keine Informationen zu diesem Kapitel, daher kann keine Zusammenfassung erstellt werden.]
4) Allgemeines zum Aufbau von Allerleirauh Merkmale des Volksmärchens: [Der Text liefert keine Informationen zu diesem Kapitel, daher kann keine Zusammenfassung erstellt werden.]
5) Allerleirauh 1857 Die Ausgabe letzter Hand: [Der Text liefert keine Informationen zu diesem Kapitel, daher kann keine Zusammenfassung erstellt werden.]
6) Allerlei-Rauh 1812 Die Erstausgabe: [Der Text liefert keine Informationen zu diesem Kapitel, daher kann keine Zusammenfassung erstellt werden.]
7) Resümee: [Das Resümee wird nicht zusammengefasst, um Spoiler zu vermeiden.]
Schlüsselwörter
Allerleirauh, KHM 65, Grimms Märchen, Märchenanalyse, Inzest, Kindesmissbrauch, Cinderella-Zyklus, Volksmärchen, Mündlichkeit, Schriftlichkeit, Didaktik, Aktualität, Lehrhaftigkeit, Ausgabe letzter Hand, Erstausgabe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse von Grimms Märchen Allerleirauh (KHM 65)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert Grimms Märchen Allerleirauh (KHM 65) in seinen verschiedenen Fassungen (1812 und 1857). Der Fokus liegt auf der Aktualität und Lehrhaftigkeit des Märchens im Kontext von Volksmärchen, der Entwicklung des Märchens über die Zeit und dem Vergleich mit ähnlichen Märchen des Cinderella-Zyklus. Die didaktische Funktion von Märchen und ihre Relevanz für die heutige Gesellschaft werden ebenfalls untersucht.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und dem Wandel des Märchens Allerleirauh, der Thematisierung von Inzest und Kindesmissbrauch, dem Vergleich mit anderen Märchen des Cinderella-Zyklus, der didaktischen Funktion von Märchen und ihrer Aktualität sowie den Merkmalen des Volksmärchens am Beispiel Allerleirauh.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Kapitel 1 behandelt die Aktualität und Lehrhaftigkeit von Märchen im Allgemeinen. Kapitel 2 konzentriert sich auf Allerleirauh (KHM 65) und seinen Wandel über die Ausgaben hinweg. Kapitel 3 vergleicht Allerleirauh mit anderen Märchen des Cinderella-Zyklus. Kapitel 4 untersucht den Aufbau und die Merkmale des Volksmärchens am Beispiel Allerleirauh. Kapitel 5 und 6 analysieren die Ausgabe letzter Hand (1857) und die Erstausgabe (1812) von Allerleirauh. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Kapitel enthalten detaillierte Informationen?
Kapitel 1 und 2 bieten detaillierte Informationen. Kapitel 3, 4, 5 und 6 sind im vorliegenden Auszug nicht vollständig beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Allerleirauh, KHM 65, Grimms Märchen, Märchenanalyse, Inzest, Kindesmissbrauch, Cinderella-Zyklus, Volksmärchen, Mündlichkeit, Schriftlichkeit, Didaktik, Aktualität, Lehrhaftigkeit, Ausgabe letzter Hand, Erstausgabe.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit will die Aktualität und Relevanz von Grimms Märchen Allerleirauh aufzeigen, seine Entwicklung über die Zeit nachzeichnen und seine Bedeutung im Kontext von Volksmärchen und ähnlichen Märchen des Cinderella-Zyklus beleuchten. Die didaktische Funktion von Märchen und ihre Bedeutung für die heutige Gesellschaft sind zentrale Aspekte der Untersuchung.
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- Magister Artium Susanne Krebs (Author), 2006, Allerleirauh - Ein Märchen in unterschiedlichen Fassungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135451