In dieser Arbeit möchte ich auf den zentralen Punkt des Taylorschen Essays eingehen: Seine Konzeption eines Rechtsstaates, der die Forderungen seiner Bürger nach Anerkennung auch erfüllen kann. Von allen Kommentaren zu diesen Essays erscheint mir das von Habermas als dasjenige mit dem kritischsten und zugleich analytischsten Ansatz. Deshalb habe ich seinen Beitrag ausgewählt, um zu zeigen, auf welchen Grundlagen eine Kritik an Taylor möglich ist. Auf die äußerst interessanten Analysen und Bewertungen der deutschen Asylpolitik möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, da dies auch eine Beschreibung der Stellungnahmen Taylors zu diesem Themenbereich erfordern würde und ein solcher umfassender Vergleich den rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Abschließend möchte ich meine Erkenntnisse zusammenfassen und einen Ausblick auf die mögliche Fortsetzung der Multikulturalismus-Debatte wagen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Taylors Politik der Anerkennung und Habermas` Kritik daran
- Inhaltliche Zusammenfassung und Voraussetzungen
- Der Zusammenhang von Anerkennung und Identität
- Von Ehre zu Würde
- Authentizität
- Kosequenzen
- Politik des Universalismus und Politik der Differenz
- Menschenbild
- Ziele
- Problematik
- Die Politik der allgemeinen Menschenwürde
- Der überflüssige Liberalismus 2
- Habermas` Ausgangspunkt
- Analyse der Taylorschen Theorie
- Lösungsvorschlag
- Modelle liberaler Gesellschaften
- Charles Taylors Vorschläge
- Jürgen Habermas kritische Analyse
- Gleichwertigkeit von Kulturen
- Grundthese
- Praktische Umsetzung
- Fazit
- Habermas zu Wertschätzung und Überleben von Kulturen
- Die falsche Neutralität des Rechtsstaates
- Argumentation
- Die Bedeutung der Sozialstruktur
- Schlussfolgerungen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, Charles Taylors Konzeption eines Rechtsstaates, der die Forderungen seiner Bürger nach Anerkennung erfüllen kann, zu analysieren und zu bewerten. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Kritik von Jürgen Habermas an Taylors Politik der Anerkennung gelegt.
- Taylors soziale Konzeption des Menschen und ihre Abgrenzung von der klassischen liberalen Auffassung
- Der Zusammenhang von Anerkennung und Identität
- Die Kritik an Taylors Politik der Anerkennung durch Habermas
- Die Debatte um Gleichwertigkeit von Kulturen und die Rolle des Rechtsstaates
- Die Problematik der falschen Neutralität des Rechtsstaates
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Kontext der Multikulturalismus-Debatte dar und erläutert den Fokus auf Taylors Konzept eines anerkennenden Rechtsstaates, der durch Habermas` Kritik beleuchtet wird.
- 2. Taylors Politik der Anerkennung und Habermas` Kritik daran: Dieses Kapitel präsentiert Taylors Positionen zum Multikulturalismus, die sowohl philosophisch fundiert als auch umfassend anwendbar sind. Es werden die Konzepte von Anerkennung und Identität im Kontext von Ehre und Würde, Authentizität sowie dem dialogischen Charakter der menschlichen Existenz erläutert. Des Weiteren wird die Kritik von Habermas an Taylors Politik der Anerkennung beleuchtet, wobei er den sog. „Liberalismus 2“ als überflüssig ansieht.
- 2.2. Der Zusammenhang von Anerkennung und Identität: Taylor argumentiert, dass unsere Identität von Anerkennung, Nicht-Anerkennung und Verkennung durch andere geprägt wird. Er zeigt, wie die Entwicklung von Ehre zu Würde und die Entstehung der individuellen Identität im 18. Jahrhundert dazu geführt haben, dass Anerkennung zu einem Grundbedürfnis des Menschen geworden ist.
- 2.3. Politik des Universalismus und Politik der Differenz: Dieses Unterkapitel setzt sich mit der Problematik der politischen Gestaltung eines pluralistischen Staates auseinander. Es werden die unterschiedlichen Menschenbilder, Ziele und Problemfelder des Universalismus und der Politik der Differenz dargestellt. Taylors Vorschlag eines „überflüssigen Liberalismus 2“ wird kritisch von Habermas analysiert.
- 2.4. Gleichwertigkeit von Kulturen: Taylor argumentiert für die Gleichwertigkeit von Kulturen und deren Bedeutung für das Überleben. Habermas hinterfragt die praktische Umsetzung dieser Forderung und kritisiert die fehlende Neutralität des Rechtsstaates.
- 2.5. Die falsche Neutralität des Rechtsstaates: Dieses Kapitel behandelt die Kritik an der Neutralität des Rechtsstaates. Taylor argumentiert, dass die Sozialstruktur und die gesellschaftliche Anerkennung eine wichtige Rolle spielen. Habermas kritisiert die mangelnde Berücksichtigung dieser Faktoren in Taylors Theorie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen des Multikulturalismus, insbesondere der Politik der Anerkennung, der individuellen Identität, der Gleichwertigkeit von Kulturen und der Rolle des Rechtsstaates in einer pluralistischen Gesellschaft. Die zentralen Akteure der Debatte sind Charles Taylor und Jürgen Habermas. Weitere wichtige Konzepte sind der Liberalismus 2, die Authentizität und die soziale Konzeption des Menschen.
- Quote paper
- Katharina Bläsing (Author), 2003, Charles Taylors Politik der Anerkennung in der Kritik von Jürgen Habermas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13542