Der Mythos ‚Medea‘ wurde in der Vergangenheit vielfach von Autoren aufgegriffen und in der Literatur verarbeitet und ist somit der wohl von allen antiken Stoffen am häufigsten behandeltste, wie die Dichtungen eines Ennius, Ovid, Seneca, Corneille, F. M. Klinger, Grillparzer, Jahn und Anouilh beweisen.
Auch Christa Wolf nimmt in ihrem Roman „Medea. Stimmen” Elemente des antiken Mythos ,Medea’ auf und variiert und verändert ihn. In der vorliegenden Arbeit soll diese Bearbeitung des Medea-Mythos bei Christa Wolf sowohl in ihren Veränderungen als auch in ihren Parallelen analysiert werden.
Dazu wird es zunächst im ersten Kapitel notwendig sein, einen kurzen Überblick über die wichtigsten Handlungselemente des Medea Mythos zu geben. Grundlage des ersten Kapitels und damit der gesamten Analyse wird der Medea-Mythos nach Euripides sein, da dieser den ursprünglichen Mythos als erster zusammenfassend erzählt hat.
Auf dieser Vorlage soll anschließend analysiert werden, welche Veränderungen Christa Wolf für ihre Version der ,Medea‘ vornimmt und inwiefern Parallelen zum ursprünglichen Medea-Mythos zu ziehen sind. Dies wird anhand von ausgewählten Handlungen und Beziehungen dargestellt, um schließlich auch Medeas Schuldfrage klären zu können.
Anschließend soll in einem weiteren Kapitel die aktuellen Thematik in Christa Wolfs Werk thematisiert und diskutiert werden. Interessant wird dabei sein, zu sehen, welche möglichen zeitgenössischen Probleme Christa Wolf mit dieser weit zurückliegenden Figur aufzeigen will.
Abschließend erfolgt eine kurze Zusammenfassung der Analyse und Ergebnisse dieser Arbeit sowie ein Ausblick auf mögliche andere Analysepunkte in Christ Wolfs „Medea. Stimmen“.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ZUR MEDEA-FIGUR IN DER ANTIKE - MYTHISCHE GRUNDLAGEN BEI EURIPIDES
- VERÄNDERUNGEN UND PARALLELEN IN DER DARSTELLUNG DER MEDEA-FIGUR BEI CHRISTA WOLF
- Medeas Motiv zur Flucht
- Mede{Ls Beziehung zu Glauke
- Die Rolle Kreons
- Die Frage nach Medeas Schuld
- AUSGEWÄHLTE ASPEKTE DER AKTUELLEN THEMATIK DES VORLIEGENDEN WERKES
- Das Sündenbock Phänomen
- Streben nach Macht
- SCHLUSSBEMERKUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bearbeitung des Medea-Mythos in Christa Wolfs Roman „Medea. Stimmen" und beleuchtet dabei sowohl die Veränderungen als auch die Parallelen zum ursprünglichen Mythos. Die Analyse fokussiert sich auf die Darstellung der Figur Medea und ihre Beziehungen zu anderen Figuren, insbesondere Jason, Glauke und Kreon. Darüber hinaus werden aktuelle Thematik in Christa Wolfs Werk thematisiert und diskutiert, um die möglichen æitgenössischen Probleme zu beleuchten, die Wolf mit dieser antiken Figur aufzeigen will.
- Die Modernisierung des Medea-Mythos in Christa Wolfs „Medea. Stimmen"
- Die Darstellung der Figur Medea und ihre Motivationen
- Die Rolle von Macht und Gewalt in der antiken und modernen Gesellschaft
- Das Phänomen des Sündenbocks und seine Bedeutung in der heutigen Zeit
- Die Frage nach Medeas Schuld und ihre vielschichtigen Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Medea-Mythos in der Literatur dar und führt in die Analyse von Christa Wolfs „Medea. Stimmen" ein. Das erste Kapitel beleuchtet die wichtigsten Handlungselemente des Medea-Mythos nach Euripides, der den ursprünglichen Mythos als erster zusammenfassend erzÄhlt hat.
Das zweite Kapitel analysiert die Veränderungen und Parallelen in Christa Wolfs Version des Medea-Mythos. Es wird untersucht, wie Wolf Medeas Motiv zur Flucht, ihre Beziehung zu Glauke, die Rolle Kreons und die Frage nach Medeas Schuld neu interpretiert.
Im dritten Kapitel werden ausgewählte Aspekte der aktuellen Thematik in Christa Wolfs Werk thematisiert und diskutiert. Dabei wird insbesondere auf das Sündenbock Phänomen und das Streben nach Macht eingegangen, die Wolf in ihrem Roman aufzeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Medea-Mythos, Christa Wolf, „Medea. Stimmen", Feministische Literatur, Sündenbock, Macht, Gewalt, Fremdenhass, Schuldzuweisung, antike Literatur, moderne Literatur, Interpretation, Analyse.
- Arbeit zitieren
- Astrid Behrens (Autor:in), 2002, Form und Funktion der Modernisierung des Mythos Medea in Christa Wolfs "Medea. Stimmen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13516
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