Der Begriff des Geldes ist so weitläufig, dass er allein ganze Bestände von Bibliotheken füllen könnte. Mein Bestreben in dieser Arbeit liegt ferner in der Auseinandersetzung einer Psychologie des Geldes und der damit verbundenen Kraft. Welche Bedeutung nimmt Geld für den Einzelnen, welche für die Gesellschaft ein? Im Zeitalter des globalen Kapitalismus wird unser Leben vom wirtschaftlichen Handeln bestimmt, welches durch einen ständigen Güteraustausch geprägt ist. Der Wechsel der Naturalwirtschaft hin zur Güterwirtschaft vollzieht sich über das Medium des Geldes. Wer also kein Geld zur Verfügung hat oder keines besitzt, wird im weitesten Sinne von der Gesellschaft respektive dem System ausgeschlossen und kann nicht am wirtschaftlichen Leben partizipieren. Auf der anderen Seite zeigt sich das Wesen des Geldes als Prestigeobjekt, denn wer welches hat, gilt im weitesten Sinne als sozial angesehen.
Darin enthalten ist eine Funktion des Geldes als Kommunikationsmedium. Geld ist also mehr als nur ein Tausch- und Zahlungsmittel, es bestimmt unser gesellschaftliches Miteinander, worin Emotionen verankert liegen, die ein jeder dem Begriff des Geldes beimisst. Diese unterschiedlichen Einstellungen zum Geld können sich in verschiedenen Verhaltensmerkmalen des Einzelnen/ der Masse äußern. So gehen aus den Vorstellungen über Geld unter anderem die persönlichen Eigenschaften, sparsam - verschwenderisch - geizig – spendabel – neidisch zu sein hervor. Diese Eigenschaften äußern sich im Umgang mit Geld und können auf ein ganzes Volk übertragen werden. So spricht der Volksmund etwa von den sparsamen Schotten oder den großzügigen Amerikanern in Bezug zu ihrer Zahlungsmoral.
Um den Umgang des Geldes näher verstehen zu können, werde ich im folgenden Teil dieser Arbeit einen kurzen kulturhistorischen Überblick geben, wodurch die Bedeutung des Geldes seit jeher für das Individuum und dessen gesellschaftliches Zusammenleben hervorgehen soll. Daraus leitet sich dann der Symbolcharakter des Geldes ab. Im Anschluss daran werde ich die Funktion des Geldes aufzeigen und einen kurzen Überblick darüber geben, welche Bedeutung im wirtschaftlichen Zusammenleben daraus resultiert. Der Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich jedoch vor allem mit der Psychologie des Geldes. Hierin werde ich über den Umgang mit Geld aus psychologischer Perspektive schreiben. Daraus gehen dann die Umgangsformen des Einzelnen und der Masse hervor.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Kulturgeschichte des Geldes
- 2.1 Die Symbolik des Geldes
- 2.2 Die Funktion des Geldes
- 2.3 Das Geld in der Wirtschaft
- 3 Die Geldmoral
- 4 Die Psychologie des Geldes
- 4.1 Die psychologische Bedeutung im Umgang mit Geld
- 4.2 Die Motivation des Geldes
- 5 Der Umgang mit Geld und seine Folgen
- 6 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Psychologie des Geldes und seine gesellschaftliche Bedeutung. Sie beleuchtet den Wandel des Geldes von einem sakralen Objekt zu einem modernen Zahlungsmittel und analysiert die psychologischen Faktoren, die den Umgang mit Geld beeinflussen.
- Kulturhistorische Entwicklung des Geldes
- Die Symbolik und Funktion des Geldes
- Psychologische Aspekte des Umgangs mit Geld
- Der Einfluss des Geldes auf das gesellschaftliche Leben
- Geld als Kommunikationsmedium und Statussymbol
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das komplexe Thema der Psychologie des Geldes ein. Sie betont die weitreichende Bedeutung des Geldes in unserer Gesellschaft, insbesondere im Kontext des globalen Kapitalismus, und hebt dessen Einfluss auf die soziale Teilhabe hervor. Die Arbeit skizziert den Übergang von der Natural- zur Güterwirtschaft und die damit verbundene Rolle des Geldes als Kommunikations- und Prestigeobjekt. Die Einleitung verdeutlicht die unterschiedlichen Einstellungen zum Geld und ihre Auswirkung auf individuelles und kollektives Verhalten, wobei Beispiele wie die Sparsamkeit der Schotten oder die Großzügigkeit der Amerikaner genannt werden. Der weitere Aufbau der Arbeit wird umrissen, wobei die kulturhistorische Perspektive, die Funktion des Geldes und vor allem dessen psychologische Aspekte im Mittelpunkt stehen.
2 Kulturgeschichte des Geldes: Dieses Kapitel erforscht den Ursprung des Geldes, beginnend mit sakralen und kultischen Praktiken im antiken Opferkult. Es wird der Übergang von naturalistischen Tauschhandeln (z.B. Muscheltausch, Steingeld) zu symbolischen Wertträgern wie Metallen (Silber und Gold bei den Sumerern) beschrieben. Die Rolle der Priester als "Geldeintreiber" und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Wertmaßstäben wird hervorgehoben. Das Kapitel beleuchtet die Entstehung der ersten Münzen bei den Lydern und deren Übernahme durch die Griechen, die staatliche Kontrolle der Münzherstellung und die spätere Einführung von Papiergeld in China und Europa. Die Entwicklung des Geldes wird als ein Prozess der zunehmenden Abstraktion und Symbolisierung dargestellt, der von Günter Schmölders in drei Epochen (mythisches Opfergeld, Münzgeld, Papier-/Buchgeld) gegliedert wird.
Schlüsselwörter
Geld, Psychologie, Kulturgeschichte, Symbolik, Funktion, Wirtschaft, Geldmoral, Gesellschaft, Kapitalismus, Tauschmittel, Zahlungsmittel, Prestige, Statussymbol, Opferkult, Münzgeld, Papiergeld, Buchgeld, Abstraktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Psychologie des Geldes
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit befasst sich umfassend mit der Psychologie des Geldes und seiner gesellschaftlichen Bedeutung. Sie untersucht den Wandel des Geldes von einem sakralen Objekt zu einem modernen Zahlungsmittel und analysiert die psychologischen Faktoren, die den Umgang mit Geld beeinflussen.
Welche Themen werden im Buch behandelt?
Das Buch behandelt die kulturhistorische Entwicklung des Geldes, seine Symbolik und Funktion, psychologische Aspekte des Umgangs mit Geld, den Einfluss des Geldes auf das gesellschaftliche Leben und Geld als Kommunikationsmedium und Statussymbol. Es werden verschiedene Epochen der Geldgeschichte beleuchtet, von Opferkulten bis hin zu modernem Papier- und Buchgeld.
Wie ist das Buch strukturiert?
Das Buch ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Kulturgeschichte des Geldes (inkl. Symbolik und Funktion), Geldmoral, Psychologie des Geldes (inkl. psychologische Bedeutung und Motivation), Umgang mit Geld und Folgen, und Schlusswort. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Es gibt Zusammenfassungen für die Einleitung (Einführung in das Thema, Betonung der gesellschaftlichen Bedeutung und des Einflusses auf soziale Teilhabe, Skizzierung des Übergangs von Natural- zu Güterwirtschaft, unterschiedliche Einstellungen zum Geld und deren Auswirkungen), und für die Kulturgeschichte des Geldes (Ursprung des Geldes, Übergang von Tauschhandel zu symbolischen Wertträgern, Rolle der Priester, Entstehung von Münzen und Papiergeld, Abstraktionsprozess des Geldes).
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Geld, Psychologie, Kulturgeschichte, Symbolik, Funktion, Wirtschaft, Geldmoral, Gesellschaft, Kapitalismus, Tauschmittel, Zahlungsmittel, Prestige, Statussymbol, Opferkult, Münzgeld, Papiergeld, Buchgeld, Abstraktion.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Psychologie des Geldes und seine gesellschaftliche Bedeutung. Sie beleuchtet den Wandel des Geldes und analysiert die psychologischen Faktoren, die den Umgang mit Geld beeinflussen.
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- Julian Thiele (Author), 2008, Die Psychologie des Geldes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135117